Guten Tag allerseits,
der Vollständigkeit halber sollte ich am Rande ebenfalls erwähnen, dass bei mir bereits in der Jugend eine Autismus-Asperger-Störung diagnostiziert wurde und ich in meiner Vergangenheit starke Depressionen hatte.
Ich (21) habe dieses Jahr die Diagnose eines Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms erhalten (Hyperaktivität war für mich noch nie ein Thema.).
Nun stand es im Raum, ein passendes Medikament für meine Beschwerden (Konzentrationsprobleme, kreisende Gedanken um Interessen, die gerade im Hyperfokus stehen) zu finden.
Ich wurde zu Anfang auf 10 mg kurzwirksames Ritalin gestellt, einmal morgens, einmal mittags. Das schien auf Anhieb ein Treffer zu sein.
Die kreisenden Gedanken verschwanden schon bei der ersten Einnahme, ich konnte zielgerichteter denken und besser am Alltag teilnehmen. Probleme waren lediglich, dass es von meiner Krankenkasse nicht übernommen wurde, da es kein Adult-Präparat ist und ich über 18 Jahre alt bin; außerdem waren eben aufgrund der kurzen Wirkdauer zwei zeitlich aufeinander abgestimmte Einnahmen erforderlich, um mit der Wirkung über den Tag zu kommen und einen Crash zur Mittagszeit zu vermeiden.
Also begann die Suche nach einem passenden Retardpräparat und hier fingen die Probleme dann auch an:
Zunächst habe ich 30 mg Elvanse ausprobiert; außer anhaltender Nervosität und Kraftlosigkeit war leider keine Wirkung zu bemerken. Warum genau mein Arzt nach Beweis der verträglich von MPH zuerst ein Nicht-MPH Präparat vorgeschlagen hat, erschließt sich mir leider auch nicht ganz. Jedenfalls wurde das Präparat verworfen.
Danach war Medikinet adult, ebenfalls MPH, ebenfalls 10 mg, an der Reihe. Hier war die Wirkung besonders irritierend: Meine Gedankenkreise wurden, wenn überhaupt, nur am Anfang leicht gedämpft, während sich gleichzeitig ein Gefühl von Lethargie und innerer Ruhelosigkeit ausbreitete. Später kamen Symptome einer depressiven Verstimmung dazu, weswegen ich das Präparat in Absprache mit meinem Arzt ebenfalls abgesetzt habe.
Der aktuelle Versuch ist nun wieder Ritalin, diesmal adult, weiterhin 10 mg. Leider will auch hier die erwünschte, bzw. von der Erfahrung des kurzwirksamen Präparates erwartete Wirkung, nicht so recht eintreten, auch wenn bislang die Nebenwirkungen wie bei Elvanse oder Medikinet ebenfalls ausbleiben.
Mich verwirrt das Ganze zusehends. Das Elvanse ein Rohrkrepierer war, erschließt sich mir noch, da völlig anderer Wirkstoff. Bei Medikinet habe ich ebenfalls durch Eigenrecherche nachvollziehen können, dass obwohl es sich augenscheinlich um den gleichen Wirkstoff wie beim Ritalin handelt, dieser auf andere Art und Weise zugestellt würde, was meine Diskrepanz bei der Wirkung erklären könnte.
Aber beim Ritalin adult verstehe ich diese Diskrepanz nicht, da es der gleiche Wirkstoff, mit dem gleichen Zustellmechanismus, lediglich mit einer verzögerten Freisetzung bei einer Hälfte des Wirkstoffes ist, oder?
Warum also hat das kurzwirksame Ritalin mir nahezu perfekt geholfen, während die anderen Präparate bislang durch die Bank weg Ernüchterung bereitet haben?
Ich bitte um Rat und danke für das durchlesen.