Keine Wirkung bei Elvanse?

Einige in meinem Umfeld bedeutet, dass 5 Personen alleine in meiner engeren Familie (Cousins, Tante, Bruder) ADHS haben und inzwischen alle mit Elvanse therapiert werden, meine tante ist Lehrerin und hat ebenso einige Erfahrungen von Schülern, die sie mir erzählt hat. Ebenso habe ich 2 Kommilitonen und 2 Freunde von meinem Partner, der mich zu der Diagnostik bewegt hat. Da ebenfalls eine Lehrerin im grundschulbereich ist, hat sie ebenfalls mehr als nur ihre Erfahrung. Nur eine Person wurde mit Medikinet aktuell eingestellt, alle anderen bekommen Elvanse.
Ich finde dass sind einige :slight_smile:
Klar ist jeder anders, aber mich stresst es dass ich so garnichts merke. Ich habe halt sehr viel auf die Medikation gesetzt.

Die Info mit den drei Wochen hat die Sprechstundenhilfe genannt, per Mail kam „einige Zeit“ vor 2 Tagen. Ich wollte halt eine Zahl an der ich mich richten kann.

Kann ich sonst einfach im selbstversuch 2 x Elvanse 30 nehmen?

Nö, würde den Arzt vorher fragen

Und hier wird dir auch keiner grünes licht dafür geben können, denn das ist rechtlich nicht erlaubt das verstehst du sicher :wink:

Ich denke aber dein Arzt wird das begleiten und auch mitgehen ,wenn du mit der von ihm verschriebenen Medikation nicht klar kommst dass er für dich nachbessert damit es dir gut geht insoweit vertraue dich an und findet eine Lösung gemeinsam

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Da gabs doch mal diese Geschichte vom zerstreuten Willi und dem schusseligen Hannes.

Also, Willi war ein schusseliger ADHSler, der sich ganz Dori-like schon 10 Sekunden nach der Einnahme nicht mehr daran erinnern konnte.

Vielleicht gibts dafür ja irgendwie eine neurologische Erklärung.

Ob es mit dem Blutfluss im Hirn zusammenhängt und man aus Versehen einen Brain-Reset durchführt, wenn man beim Schlucken der Kapsel den Kopf zu stark nach hinten neigt?

Sachen gibts… :adxs_gruebel:

Bei doppelter Dosis fühlte Willi sich dann leider gar nicht gut und war dezent überdosiert.
Selber schuld. Da muss man halt besser aufpassen und die Medikamente immer gewissenhaft einnehmen.

—-

Der Hannes machte sich jeden Morgen ein Glas Wasser. Wegen einer komorbiden Zwangsstörung mussten es immer genau 60ml sein.

Warum, das hat man scheinbar nie erfahren.

Naja, schusselig und zittrig, wie Hannes war, fielen ihm beim Öffnen der Dose dann auch noch zwei 30er Kapseln ins Glas.

Erstmal hat er sich tierisch aufgeregt.
Eine nasse Hülle ist halt auch ärgerlich.
Zum Glück kann man den Kapselinhalt aber auflösen. Das war wohl Glück im Unglück.

Hannes wollte dann eben 30ml davon abmessen, trinken und nachspülen.
Die restlichen 30ml wollte er in einem sauberen, gut verschlossenen Gefäß für den nächsten Morgen in den Kühlschrank stellen.

Leider hatte Hannes aber neben der Zwangsstörung auch eine Rechenschwäche und dazu noch eine Hornhautverkrümmung.
Laut alten Klassenfotos gehörte er vielleicht eher zur Gattung der Chamäleons.

Bei so vielen Komorbiditäten wurde es halt leider etwas schwierig und so hatte Hannes dann die 30ml Markierung mit der 40ml Markierung verwechselt.

Das ist dem sogar 3 Tage hintereinander passiert.
Das war vielleicht ein Schussel… au man ey.

Zum Glück ging aber alles gut und die Wirkung war rein zufällig sogar irgendwie ganz gut.

Jetzt hatte Hannes aber ein Problem, weil ihm die Wirkung von 40mg scheinbar besser gefiel, aber wie sollte er es seinem Arzt erklären?

Am Ende hat Hannes es dann für sich als Erfahrung verbucht, brav die 30mg weitergenommen und es dann mit dem Arzt besprochen, ob er nicht mal die nächste 10er Stufe testen dürfte.

Zum Glück hat der Arzt zugestimmt und sie einigten sich darauf, es nach 1-2 Wochen später dann auch mit nochmal 10mg mehr zu versuchen, um herauszufinden, ob es dann noch besser, oder aber vielleicht auch schlechter werden würde.

Wie es am Ende ausgegangen ist, kann ich leider nicht sagen. Kann ihn auch nicht mehr fragen.

Hannes ist irgendwann ausgewandert, lebt heute irgendwo in Australien und bringt Koalas in einer Auffangstation lustige Kunststückchen bei.

Der jute alte Hannes. Wie es ihm wohl geht? :adxs_gruebel:

Das war vielleicht ein Typ… man man man :man_facepalming:

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Danke für eure Antworten, ich habe jetzt tatsächlich komplett auf Koffein verzichtet (Kopfschmerzen aber nach Tag 3 war gut) und 6 Tage 30mg durchgehalten, am 6. Tag war ich wie Dement und habe mir Autofahren nicht mehr zugetraut. Arbeiten (wo ich normal funktioniere) war eine Katastrophe.
Daraufhin habe ich meiner Ärztin wieder geschrieben, das geschildert und genau ausgeführt, ich musste am nächsten Tag wieder arbeiten in sehr verantwortungsvoller Position, daher musste ich eine Lösung finden bis zum nächsten morgen.
Da ich Angst hatte es wird bei Absetzen schlimmer, habe ich 60mg genommen. Sehr früh um mich halt worst case Krank zu schreiben wenn ich nicht in der Lage bin zu arbeiten.
Nach 45min ca hatte ich eine Wirkung. Ich war fokussierter, ruhiger usw. Es war super angenehm aber kein kick, ich war wieder ich, nur eben ohne die lästigen ADHS Symptome.
Ich habe auch das der Ärztin gefeedbackt, begründet und um einschätzung gebeten usw aber ich bekomme ich statt Einsatz Antworten die nur einen Teil beantworten, keine Antworten mehr… Da die Ärztin weiß, dass ich medizinisch firm bin und ich prinzipiell der Meinung bin, dass eine Arzt-Patienten-Beziehung nur mit ehrlichkeit funktioniert war ich auch ehrlich, aber eben mit der Bitte wie wir weiter machen sollen, dass ich aber nicht glaube dass ich ein anderes Medikament brauche.
Tja ich brauche wohl endgültig eine neue Praxis, bin halt auch kein Lehrbuchfall mit sofortiger Reaktion, aber zum Glück kein Noresponder.
Ich nehme jetzt seit 5 Tagen 60mg und habe inzwischen leider kaum noch ne Wirkung… bin nur einen Tick weniger unruhig. Würde halt gerne nochmal 50 und 70mg und ggf Zwischenstufen testen.
Aber vermutlich hat sich das alles, solange ich keinen neuen Arzt finde, werde ich Elvanse wohl absetzen müssen, da ich nur noch etwas für 8 Tage bei 60mg habe.

Dürfen auch Allgemeinmediziner ADHS und Medikation betreuen? mit Bericht verordnen aufjedenfall, aber langfristig ohne folgeberichte?? Gibt es Ärzte die das primär per Mail/Videocall/Telefon betreuen? im Umkreis habe ich leider ALLE Psychiater durch, keine Chance auch nur auf die Warteliste zu kommen

Hi Ella,

Läuft ja gerade nicht gut bei Dir…
Ich bekomme schon Stresspusteln nur beim Lesen. :crazy_face:
Aber nicht (nur) wegen der Ärztin. :thinking:

Ich weiß nicht, ob es mit einem anderen Arzt wirklich besser wäre. Was Du vor Allem brauchst, ist Geduld. Böses Wort, ich weiß…

So ein bisschen kann ich die Ärztin verstehen…
Du hast die Diagnose seit 12 Tagen, seit 10 Tagen (davon 8 Arbeitstage) nimmst Du Elvanse. In der Zeit hast Du mindestens 3 Mails geschrieben, warst ein Mal persönlich bei der Ärztin und hast (entgegen ihrer Anweisung und jeder Richtlinie) „mal eben“ die Dosis verdoppelt.

Die Eindosierung ist aber leider kein kurzer Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Wer am Anfang zu schnell losprescht, dem geht am Ende eher die Puste aus…

Und auch wenn Du medizinisch firm bist, muss letztlich die Ärztin für die Medikation „ihren Kopf hinhalten“. Du schreibst ja selbst, dass Du bei Substanzen/Medikamenten teilweise erst spät reagierst. Wenn Deine Ärztin das weiß, ist durchaus nachvollziehbar, dass sie bei der Eindosierung eher vorsichtig ist und langsam vorgeht.

Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird auch eher nicht besser, wenn Du sie mit Mails nervst und entgegen ihrer Anweisung selbst „experimentierst“, weil es Dir nicht schnell genug geht.

Ich verstehe total, dass Du verzweifelt, ungeduldig und frustriert bist. Kann das echt nachfühlen, weil es mir ähnlich ging. Bin mit meinem Psychiater direkt wegen der Erstmedikation „aneinander geraten“, war stinksauer, fühlte mich abgekanzelt, nicht ernst genommen und wollte am liebsten sofort den Arzt wechseln. Konnte mich gerade noch soweit zusammenreißen, dass ich Rezept und Folgetermin trotzdem mitgenommen habe (ich hätte ja eh nirgends zeitnah einen Termin bekommen…). Vor dem nächsten Termin hats mich echt gegruselt, doch ich wurde positiv überrascht. Wir konnten das klären und seitdem läuft es besser.

So ganz nüchtern und realistisch betrachtet, bleibt Dir wohl vorerst kaum eine Wahl, als einen Gang zurückzuschalten, Dich mit der Ärztin „gut zu stellen“ und Alleingänge zu unterlassen, so lange du keinen anderen Arzt gefunden hast.

Kannst Du wegen der Forderung einer Überweisung pro Quartal mal bei Deiner Krankenkasse nachfragen? Für die Weiterbehandlung beim Facharzt ist normalerweise keine neue Überweisung notwendig, schon gar nicht in jedem Quartal (Abweichungen könnte es im Hausarztmodell geben).

Soweit ich weiß, dürfen Allgemeinmediziner die ADHS-Medikation nicht langfristig ohne regelmäßige Facharztbetreuung (mindestens 1x im Jahr?) verordnen und auch erst nach Eindosierung beim Facharzt (?). Und nicht jeder Allgemeinmediziner verordnet ADHS-Medikamente (insbesondere BTM). Meine Hausärztin macht es z.B. nicht. Müsstest Du Dich also auch durchfragen.

Langfristige Betreuung durch einen Facharzt per Telekommunikation? Keine Ahnung, ob das überhaupt zulässig ist. Könnte evl. auch die KK weiterhelfen.

Ich wünsche Dir, dass Du bald einen Weg findest, der sich für Dich besser anfühlt.
Alles Gute!

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