Keine Wirkung bei Elvanse?

Hallo Zusammen,
ich bin neu in dem ADHS-Game.
Meine Diagnose starkes ADHS habe ich am Samstag (vor 5 Tagen ) bekommen und damit direkt ein Rezept für Elvanse 30mg.
Montag habe ich es dann das erste Mal genommen, war super erwartungsvoll, da alle in meiner Umgebung sagen wie toll das wirkt.
Ich merke 0,0 was. Keine Nebenwirkungen, Keine Wirkungen.
Ich habe gestern meiner Psychiaterin geschrieben, da ich einfach auch schlecht aufgeklärt wurde. Leider wurde da auch kaum auf meine Fragen eingegangen.
Da ich mich echt schlecht betreut fühle, habe ich nun alle Psychiater in meiner Umgebung abgeklappert, aber einen andern Platz lässt sich nicht finden.
Gestern habe ich dann ohne meine standardmäßige Tasse Kaffee Elvanse genommen, daraufhin hat mein Körper mit übelen Kopfschmerzen nach Koffein geschrien, aber ich habe durchgehalten, trotzdem keine Wirkung.
Heute morgen dann wieder mit Kaffee… erneut keine Veränderung…
Ich hatte das schon bei vielen Substanzen, dass ich nicht reagiere, aber ich dachte das ein Amphetamin durchschlägt…
Meine Ärztin, meinte die Wirkung wäre je nach Person sehr unterschiedlich, es kann einige Zeit dauern bis es wirkt… wie war das bei euch?
Ich bin langsam echt verzweifelt, weil ich mir so viel von der Diagnose und der Medikation versprochen habe…

Willkommen im Forum!

Meistens zeigt sich direkt etwas. Es gibt aber auch 25% Nonresponder, also Leute ohne jegliche Wirkung.

Vielleicht sind die 30mg noch zu wenig und bei einer Erhöhung auf 50mg zeigt sich etwas.

So lange auf den Wecker gehen bis zu Antworten bekommst.:grinning:

Ansonsten haben wir hier im Forum schon einiges hinbekommen.

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Danke, ich hoffe sehr dass ich auf mehr anspreche, aber hier im Forum scheint echt viel Wissen zu stecken, dass gibt mir Hoffnung. Ich hoffe nur dass ich kein Nonresponder bin, wäre echt nicht sooo cool

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Amphetaminmedikamente benötigen bis zum steady state 3 bis 5 Tage

Ich selber habe bei Elvanse auch nicht so die Wirkung gemerkt, aber ich konnte mit Medikinet vergleichen…
Bei mir konnte ich feststellen, dass dieses Gefühl, es wirke nicht (oder zu wenig) davon kam, dass es sehr sanft seine Wirkung beginnt und beendet.
Bei Medikinet ist es eher wie ein Schalter der An/Aus gemacht wird.

Kann angenehmer sein (grade wegen Rebound), ich persönlich empfand es am auch so.
Aber länger gesehen komme ich damit nicht zurecht, weil ich später bemerke, wann die Wirkung nachlässt und ab wann ich dann wieder vermehrt auf Reize achten muss, also ab wann ich wieder auf selbstkontrolle achten muss.

Nach einer Woche könntest du einen Tag mal auslassen und da wirst du evtl dann merken, ob es generell was bewirkt. (Da es ein Spiegelmedikament ist, wirst du nicht nicht einen Effekt merken, als hättest du sie nie genommen)

Aber dann kann es eben auch sein das es einfach zu niedrig dosiert ist … und wenn du kein Nonresponder bist, hat es eben irgendeine kleine Wirkung … die du vielleicht einfach grade noch nicht bewusst wahr nimmst.

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Manchmal läuft es halt nicht nach Lehrbuch. :grinning:

Dann gibt es mit Methylphenidat noch einen weiteren Wirkstoff und diverse Präparate. Concerta und Kinecteen wären von der Wirkdauer immerhin vergleichbar. Auch Ritalin Adult ist eine gute Lösung.

Wenn das alles nicht klappen sollte, dann bleibt noch Strattera/Atomxetin, was jetzt keine Stimulanz wäre. Bupropion wird manchmal auch erfolgreich eingesetzt. Beides sind als Antidepressiva aber Spiegelmedikamente, die man nicht einfach mal so absetzen kann.

Guanfacin wäre für ü18 zumindest nicht zugelassen (wird nicht von den Kassen übernommen). Wäre also Selbstzahlerleistung.

Cannabinoide haben Potenzial, aber da steckt man in den Kinderschuhen und muss erst einiges vorher durchmachen damit der Antrag von Kassen ggf. genehmigt wird. Ist aber auch wieder ein breites Thema an Wirkstoffdosierungen etc.

Zum Kaffee: Wenn man viel Kaffee trinkt und dann auslässt, kommen gerne Absetzungserscheinungen. Es ist definitiv empfehlenswert für die Eindosierung den Koffeinkonsum stufenweise zu reduzieren. Koffein ist auch eine aktive Stimulanz.

Zum Thema Nikotin: Ähnlich wie bei Kaffee auch eine Stimulanz. Nicht abrupt absetzen wehen Absetzungserscheinungen. Mich macht Nikotin aktiver und impulsiver, bin ADHS-Subtyp „unaufmerksam“ und nicht „hyperaktiv“. Normalerweise macht das Zeug ja eher ruhig.

Maßgeblich sind natürlich die ärztlichen Vorgaben. Alles weitere was man selbst macht, liegt in der Eigenverantwortung.

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Ich erlaube mir dich zu korrigieren, vielleicht ist mir in deinem Beitrag etwas entgangen.

Da besteht meines Erachtens kein Zusammenhang. Du stellst mit deiner Aussage Elvanse als Spiegelmedikament dar, wo man es mehrere Tage nehmen muss um eine Wirkung zu haben.

Elvanse wirkt mit der Einnahme direkt, es macht sich nach 1-2h „bemerkbar“. Die Wirkdauer wird mit optimistischen bis zu 13h angegeben. Nehmen wir aber die 13h an, verbleiben nach 13h trotzdem Wirkstoff im Blut. Deswegen bin ich nach meiner individuellen Wirkzeit nicht so verballert wie ich es mit MPH-Medikamenten der Fall ist. MPH wird viel schneller abgebaut.

Dies bedeutet, dass man am nächsten Tag mit der weiteren Einnahme Elvanse schon etwas Wirkstoff im Körper hat. Deswegen soll eine Dosierung während der Einstellphase über mehrere Tage eingenommen werden. Die reale Wirkung unter Alltagsbedingungen zeigt sich erst nach paar Tagen. Auch eine Überdosierung schleicht sich ein. und zeigt sich verzögert.

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ist von ADxS.org rauskopiert.

und tatsächlich ist es ein Spiegelmedikament.

„Ein „Spiegelmedikament“ ist ein Medikament das erst durch längere Einnahme einen gewissen Spiegel im Blut bildet und erst dadurch seine (volle) Wirksamkeit erlangt.“

Natürlich merkt man eine Wirkung schon bei erster Einnahme, aber erst nach 3-5 Tagen kannst du merken, wie es „wirklich“ wirkt. Eben durch den Rest der noch im Blut ist und mit dem was dann täglich noch hinzukommt, ist die Wirkung besser/stärker.(oder bei zu niedriger Dosierung eben nicht wirklich spürbar)

Da hast du genau beschrieben, was ein Spiegelmedikament beschrieben.

MPH (Medikinet, Ritalin etc.) werden komplett abgebaut. Also nach Wirkungsende ist es auch zügig aus der Blutbahn raus. Deshalb kann der Rebound entstehen und man könnte schon nach 2-3 Tagen die Dosis erhöhen.
Sollte man aber trotzdem nicht unbedingt, weil Essen, mehr/weniger Reizvolle Tage, uvm sich auf die Wirkungsstärke/-Länge und auswirken können

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Jaaa neee jaaa … ach das ist kompliziert, aber eigentlich auch nicht.

Also Spiegelmedikamente muss man in der Regel über Wochen einnehmen, damit sie Effekte zeigen.

So z.B. klassisch bei Antidepressiva, oder auch der Nicht-Stimulanzie Atomoxetin.

MPH wird rasch und nahezu komplett abgebaut.
Da bleibt dann nur noch die Ritalin-Säure ohne Effekte bis die dann auch futsch ist.

Elvanse ist halt ein Pro Drug:

Pharmakokinetik

Nach oraler Gabe wird Lisdexamfetamindimesilat im Magen-Darm-Trakt rasch resorbiert, vermutlich vermittelt durch den PEPTl-Transporter.

Die Nahrungsaufnahme hat bei gesunden Erwachsenen nach oraler Gabe keinen Einfluss auf die beobachtete AUC und Cmax von Dexamfetamin, verlängert jedoch die Tmax um etwa 1 Stunde (von 3,8 Stunden unter Nüchternbedingungen auf 4,7 Stunden nach einer fettreichen Mahlzeit).

Lisdexamfetamindimesilat wird im Blut durch die hydrolytische Aktivität der Erythrozyten in Dexamfetamin und L-Lysin umgewandelt.

Amfetamin wird in Position 4 des Benzolrings zu 4-Hydroxyamfetamin oxidiert oder es wird an den α- oder -ß-Kohlenstoffatomen der Seitenketten zu α-Hydroxyamfetamin bzw. Norephedrin oxidiert.

Sowohl Norephedrin als auch 4-Hydroxyamfetamin sind aktiv und beide werden nachfolgend zu 4-Hydroxynorephedrin oxidiert. α-Hydroxyamfetamin wird zu Phenylaceton desaminiert, welches schließlich Benzoesäure und dessen Glucuronid und das Glycinkonjugat Hippursäure bildet.

Obwohl die an der Metabolisierung von Amfetamin beteiligten Enzyme noch nicht eindeutig ermittelt wurden, ist eine Beteiligung von CYP2D6 an der Bildung von 4-Hydroxyamfetamin bekannt.

Der Wirkstoff wird hauptsächlich renal eliminiert.

Die Halbwertszeit der Plasma-Elimination von Lisdexamfetamin betrug in den Probandenstudien mit Lisdexamfetamindimesilat in der Regel durchschnittlich weniger als eine Stunde. Die Halbwertszeit von Dexamfetamin liegt bei 11 Stunden.

Es wirkt quasi „sofort“ / innerhalb von 60 Minuten sobald etwas vom LDX in D-AMP umgewandelt wurde und dieser Vorgang geht dann nochmal so 3 Stunden weiter. Deswegen hat man bei Elvanse dann den Peak vom D-AMP sagen wir nach 4h erreicht.

Das mit der Umwandlung wird hier erklärt:

Wie es dann nach der Umwandlung aussieht, sieht man hier:

Der Steady State nach 3 Tagen beschreibt hingegen den Zustand, wo ein Gleichgewicht zwischen Aufnahme und Abbau des Wirkstoffs erreicht wird.

Nach diesen 3 Tagen verläuft der Plasmaspiegel im Blut dann also gleichmäßiger.

Hier im Beitrag gibts so ein „Aufklapp Dings“ zu „Steady State erklärt“, wo es bildlich verdeutlicht wird, was die Halbwertszeit und den Steady State betrifft:

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Nope. Du versimplifizierst es zu sehr.

Elvanse ist kein klassisches Spiegelmedikament. Vor allem der Steady State spielt bei Wirkung/Nichtwirkung keine Rolle. Aber wie hier:

SneedleDeeDoo hat es sehr gut erklärt. Es ist kein Spiegelmedikament.

Klassische Spiegelmedikamente haben eine viel konstantere Plasmakonzentration. Da wird Elvanse dennoch zu schnell abgebaut und braucht auch keine Wochen wie klassische Antidepressiva um einen Effekt zu zeigen - da können schon 4 Wochen vergehen, manchmal zeigt sich eine erste Verbesserung nach 2 Wochen. :grinning:

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naja in der Definition von „Spiegelmedikament“ ist nicht festgelegt, wie lange die Einahme erfolgen muss, um den Spiegel zu erreichen, nur „durch eine längere Einnahme.“

„Schwieriger ist Lisdexamfetamin (Elvanse). Es hat eine HWZ von ca 10 Stunden und verbleibt ca 3 Tage im Körper. Wird es reduziert oder pausiert kann es bei einigen Betroffenen während 2-3 Tagen zu unangenehmen Wirkungen kommen (nicht bei allen!).“

„Steady-State-Blutspiegel
Bei Dauerinfusion bzw. wiederholter Applikation sich einstellende, innerhalb bestimmter Grenzen konstante Konzentration einer Substanz im Blut.“
Diese beiden Sätze sagen das selbe aus.

ich hab mir jetzt keine Mühe bei dem Bild gegeben, aber es verdeutlicht eben, dass die (volle) Wirkung erst dann erreicht ist und die Stärke der Wirkung erst nach erreichen vom Steady-State beurteilt werden sollte.

Klar kennt man von den meisten Spiegelmedikamenten das sie länger (mehrere Wochen) brauchen, aber das schließt nicht aus, das Elvanse nicht als solches gilt. (nur weil auch eine direkte Wirkung zeigt)
Da es es sich auch bei Elvanse um den Wirkstoff und nicht um ein „Abfallprodukt ohne Wirkung“ handelt, der sich noch im Blut befindet. Auch wenn die Stärke der Wirkung für manche nicht so spürbar ist, darf man es jedoch nicht missachten.
Sensible Menschen bemerken auch schon einen Unterschied von 2,5mg bei der Einnahme.

Deshalb finde ich diese Aussage nicht passend:

Hätte es keine Wirkung, bräuchte man den „Steady-State“ gar nicht erwähnen und sollte dann auch nicht mindestens bis dahin abwarten, um die Wirkung/Wirkstärke zu beurteilen/einzuschätzen. Um dann über den weiteren Ablauf (Erhöhung/Senkung der Dosis) nachzudenken.

Soweit zu mindest von der Logik her.

Ich lasse mich natürlich eines Besseren belehren, falls ich Sätze vielleicht missverstanden/falsch gedeutet habe.

Leider habe ich nirgends eine genauere Angabe von „längere Einnahme“ vom „Spiegelmedikament“ finden können, weswegen laut Beschreibung von (volle) Wirkung und Einnahmedauer, Elvanse erstmal dazu gehört.

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Du hast schon auch irgendwo Recht damit :adxs_friends:

Den Begriff Spiegelmedikament, wie man ihn gerne als Laie gebraucht, scheint es so eigentlich nicht zu geben.

Ich nehme an, man spricht vor allem bei Antidepressiva von einem Spiegelmedikament, weil man es über mehrere Wochen einnehmen muss, um sagen zu können, ob es eine gewünschte Wirkung bringt.

Bei einigen dieser Medikamente wäre auch hier die Max. Plasmakonzentration im Blut bereits nach mehreren Stunden erreicht, aber das scheint nicht so die Rolle zu spielen, wie mir scheint.

Vielleicht ist dabei auch relevant, dass sich die Wirkung oft noch nach ein paar Wochen verändert (im Falle von Antidepressiva z.B. anfangs eher sedierend bis dann später erst eine stimmungsaufhellende Wirkung eintritt)?

Dann gibts noch den sogenannten Medikamentenspiegel, was etwas verwirrend sein könnte. Da wird halt die Plasmakonzentration von Medikamenten im Blut bestimmt (z.B. relevant bei Einnahme mehrerer Medikamente, um zu sehen, ob der Plasmaspiegel der einzelnen Medikamente noch therapeutisch wirksam wäre - wenn ichs richtig verstanden habe).

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Steady State

In der Pharmakologie bezeichnet der Begriff "steady state“ den Zustand, in dem die Plasmakonzentration eines Arzneimittels bei wiederholter Verabreichung konstant bleibt.

Dies bedeutet, dass die Rate der Arzneimittelzufuhr in den Körper gleich der Rate der Arzneimittelausscheidung ist. Im Steady State ist das Gleichgewicht zwischen der Arzneimittelaufnahme und -elimination erreicht.

Hier sind einige wichtige Punkte zum Steady State:

  1. Konzentrationsgleichgewicht: Im Steady State bleibt die Konzentration des Arzneimittels im Blutplasma konstant, solange die Dosierung unverändert bleibt.

  2. Erreichen des Steady State: Es dauert in der Regel etwa 4-5 Halbwertszeiten des Arzneimittels, um den Steady State zu erreichen. Die Halbwertszeit ist die Zeit, die benötigt wird, um die Plasmakonzentration des Arzneimittels um die Hälfte zu reduzieren.

  3. Bedeutung für die Therapie: Das Erreichen des Steady State ist wichtig für die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie. Es hilft sicherzustellen, dass das Arzneimittel in einer therapeutisch wirksamen Konzentration vorliegt, ohne toxische Spitzen zu erreichen.

Punkt 3. macht für mich persönlich einen Unterschied aus.

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Pro-Drug

  • Definition: Ein Pro-Drug ist eine inaktive oder wenig aktive Vorstufe eines Arzneimittels, die erst im Körper durch metabolische Prozesse in ihre aktive Form umgewandelt wird.

  • Eigenschaften: Pro-Drugs werden entwickelt, um die Bioverfügbarkeit, Verträglichkeit oder den gezielten Transport des Wirkstoffs zu verbessern. Sie können die Löslichkeit, Resorption und Verteilung des Arzneimittels im Körper optimieren und unerwünschte Wirkungen minimieren.

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Vielleicht benutzen wir hier deswegen „Spiegelmedikament“ im Sinne von Antidepressiva und Atomoxetin, um zu verdeutlichen, dass es erst nach Wochen wirkt und auch schleichend abgesetzt werden sollte, weil sich je nach Dosis auch nach Wochen noch Wirkstoff im Körper befinden könnte? *

Das wäre zumindest anders, als es beim Wirkstoff MPH oder D-AMP der Fall wäre.

*Und wahrscheinlich, um Stimulanzien Neueinsteiger nicht zu verwirren

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Jetzt hab‘sch vom ganzen Lesen wieder einen Knoten im Hirn und muss Fingernägel kauen.
Ist ja auch irgendwie Frühstück.

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Ok, das ist für ein 1. Adhs Medikament - und dazu noch ein Stimulanz - ungewöhnlich

Was meinst du damit, Substanzen? Medikamente oder was? Kannst du das konkretisieren? Erzähl mal.

Nee, so garnicht, Elvanse ist kein Spiegelmedikament und sollte sofort wirken. Sollte der Arzt eigentlich wissen

Herzlich willkommen im Forum!

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Es kann sein, dass du nichts merkst, da du noch nicht die richtige Dosis hast!

Wegen des Steady States ist es trotzdem immer gut erst nach einer Woche zu steigern, frühestens nach 5 Tagen.

Wenn 30 mg bei dir keine Wirkung haben, heißt es noch nicht das du ein Non responder bist - da man häufig auch erst eine Wirkung wahrnimmt, wenn man die passende Dosis hat.

Würden 30 mg wirken würdest du allerdings die Wirkung nach ca 45 Minuten wahrnehmen.

Dann gibt es noch ein weiteres Phänomen, welches ich schon oft beobachtet habe:

Das Medikament wirkt und die Wirkung wird subjektiv überhaupt nicht wahrgenommen. Habe ich selbst erlebt.

Man merkt es eher das die Woche irgendwie einfacher lief und man im Kopf etwas sortierter war. Oder andere merken es.

Es gibt Menschen die haben direkt diesen Effekt, als hätten sie eine Brille auf - plötzlich klare Sicht!
Aber das ist nicht bei allen so! Auch bei mir leider nicht.

Ein Freund von mir hatte alle Medikamente versucht und war überzeugt, dass sie keine Wirkung hatten. Er hatte die falschen Erwartungen wie sich nach Jahren raus stellte.

Jetzt nimmt er 25 mg Elvanse. Sein Suchtverhalten ist weg und er kann effektiver arbeiten - aber er spürt die Wirkung von Elvanse nicht.

Ich würde einfach weiter steigern und Tagebuch führen, dokumentieren.

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Studie zum Thema steady State:

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Das kann ich so unterschreiben. Würde nur den Befriff Spiegelmedikament streichen und ersetzen mit „da Elvanse eine längere HWZ hat“.

Aber sinngemäß ist es schon richtig.

Das erleben viele Patienten auch bewusst so. Nicht alle.

Wenn man aufhört Elvanse zu nehmen bleibt es ja noch einige Tage im Körper. Die niedrigen Konzentrationen werden teilweise als unangenehm wahrgenommen.

Bei mir ist es so das es am ersten Tag der Pause auch noch ganz gut wirkt. Zweiter und dritter Tag ist dann oft etwas unangenehm und am vierten merke ich nix mehr. Bin dann wie vorher.

Methylphenidat hat eine deutlich kürzere HWZ.

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Also erstmal danke für die Antworten,
Mit Substanzen bei denen ich keine Wirkung oder auch erst sehr spät reagiere meine ich zB Cannabis (keine Reaktion), Sedierung (erst nach extrem viel und sehr verzögert), tlw. Schmerzmittel (hohe Dosierungen oder auch garnicht)
Bei Speed wiederum habe ich bei wenig extremen Fokus und Ruhe erlebt.
Kaffee trinke ich wenig, aber eine Tasse morgens brauche ich einfach :sweat_smile:
Ich bin jetzt bei Tag 4 und merke immernoch nichts, Unruhe, unstrukturiertheit, Chaos im Kopf, usw sind so wie vorher.
das einzige was anders ist, ist dass ich nicht mehr so mental überfordert bin, da ich endlich viele Infos habe, die ich vorher nicht hatte (DANKE!). Aber unter Stress Situationen heute reagiere ich immer noch extrem über…
Ich habe meiner Psychiaterin geschrieben und es wurden wieder nur ein Bruchteil der Fragen beantwortet, daher bin ich echt froh das Forum hier entdeckt zu haben :pleading_face:

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Ok, irgendwie bin ich jetzt Ultra abgefuckt.
Ich war gerade bei der Psychiaterin wegen dem elvanseausweis für die Polizei, erstmal hat dieses Schnipsel Papier 5€ gekostet. Ok, ist dann wohl so.
Dann wollen die jetzt jedes Quartal ne Überweisung, Sau nervig da ich meinen Hausarzt 200km entfernt habe in meiner Heimat… ist dass immer so? Habe ich noch nie gehört, dass die ständig ne Überweisung brauchen….
Und dann habe ich NOCHMAL gesagt dass ich nichts merke, mein Partner und Kommilitonen auch nicht und auch keine Nebenwirkungen usw. Jetzt soll ich 3!? Wochen abwarten. Ich Dreh durch, mich nimmt dass leider psychisch echt mit (habe ich der Ärztin auch gesagt) und ich überlege ob mein Antidepressivum nicht immerhin EINEN Effekt hat. Es ist super frustrierend weil ich so 0,0 merke und alle in meinem Umkreis sofort, also am selben Tag den Unterschied merken. Ich komme halt leider auch Richtung Prüfungphase und dass hat zumindest es etwas besser gemacht, auch wenn die Ursache behandeln logischerweise sinnvoller wäre, aber beides geht nicht, da Elvanse sich mit Escitalopram nicht verträgt und die Psychiaterin ignoriert mich weg…

Ist dann wohl so? Ich nehme seit 2003 Stimulanzien und brauchte nie einen Ausweis für die Polizei. Was soll das? Hat die Ärztin dir gesagt, dass du es brauchst? :adxs_ai:

Nein, ist nicht immer so.

Auch das ist nicht üblich. Wie begründet sie das?

Alle in meinem Umkreis? Was hast du für einen Umkreis? Ist ja komisch, in meinem Bekanntenkreis gibt es nur vereinzelt diagnostizierte ADHS-ler. Klar, so einige Leute wo ich es vermute, die aber nicht deswegen zum Arzt gehen, jedenfalls soweit ich weiß.

Aber wie auch immer - daran kannst du dich schlecht orientieren, sie sind sie und du bist du.

Aber schau mal nach der Wirkung, wenn du den Koffeinentzug hinter dir hast, vielleicht ist es dann besser?

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Oft ist es leider so, das Elvanse nur monatlich gesteigert wird - damit jeden Monat nur eine Packung aufgeschrieben werden muss.

Hab ich bei einigen Ärzten erlebt.

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Lustig wie in der Fachinfo das etwa wöchentliche Steigern genannt wird.:smiley:

Wobei im Idealfall von 30 mg auf 50 mg gesteigert wird (ggf. 40mg) und man mit den übrigen 30ern dann noch die 60mg versuchen kann ohne eine neue Packung. Am Ende bleibt sowieso immer etwas übrig.

Ich hab hier immer noch einen Rest 60er liegen, die waren seinerzeit sogar (ganz böse) off-label.