Ich will hier keine Flames… und vermutlich sind wir uns grösstenteils einig.
Unter Diät verstehe ich Lebensführung im allgemeinen wie in etwa in der Wikipedia beschrieben. In der Umgangssprache in meinem Umfeld ist eine Diät nicht zwingend zeitlich begrenzt, sondern ist in aller Regel ein Synonym für die Ernährungsform. Besonders dann, wenn die Ernährungsform erst getestet und eingeführt werden soll. Grund für eine Diät ist eine Krankheit (Gicht, Adipositas mind. Grad II, Insulinintoleranzu oder eben AD(H)S). Uebergewicht von ein paar wenigen Kilos ist IMHO noch nicht „krank“.
Natürlich ist eine permanente Umstellung das Ziel. Die Umstellung kann aber nur durchgehalten werden, wenn der Patient selber erfahren kann, das die Ernährungsänderung etwas bringt. Zum Beispiel ein besserer Schlaf, weniger Stimmungsschwankungen oder eine bessere Aufmerksamkeitsregulation.
Wenn der Patient diese Erfahrung machen kann, dann wird er seine Ernährungsform beibehalten. Wenn er es nur macht, weil ihm das jemand (z.B. sein Arzt oder Therapeut) empfohlen hat, und keine Veränderung selber wahrnimmt, dann wird er beim nächsten Stress in seine alte Ernährungsform zurückfallen und hat im schechtsten Fall irgendwann ein Jojo.
Wie gesagt, muss die Umstellung auspobiert werden. Am besten in Begleitung einer erfahrenen Fachperson. Schulwissen reicht bei den meisten nicht. Die Fachperson muss auch sicherstellen, dass die angestrebte Veränderung keine weitere Probleme bringen. (zum Beispiel Verlust der Muskelmasse → Jojo, Hormonelle Veränderungen, Wirkungsänderungen einer bestehenden Medikation etc). Dazu sind oftmals auch nichtkassenpflichtige Untersuchugen (in der Schweiz) nötig.
Beim Lesen dieses Forums habe ich den Eindruck gewonnen, dass sich hier sehr mündige und reflektierende Personen tümmeln. Ich gehe davon aus, dass diese feststellen können, was gut für sie ist und was nicht. Es sind alle in der Lage sich weitere Informationen zu holen. Im Sinne des gesagten (und der differenzierung des Begriffs „Diät“) bleibt meine Empfehlung bestehen.
IMHO ist die Aussage, das jede Diät ein Lebensjahr kostet etwas plakativ und eben undifferenziert. Es gibt noch viel mehr Gründe eine Diät zu machen als „nur“ abzunehmen. Personen mit Diabetes, Gicht, Insulinintoleranz, und so weiter müssen das tun um Ihre Lebenserwartung zu steigern.
Im Zusammenhang mit dem Jojo Effekt kann ich die Aussage verstehen und denke, dass sie aufzeigt, dass für eine Mehrheit der Menschen eine Diät mehr Schaden als Nutzen bringt. Doch die Aussage „jede“ Diät ein Lebensjahr kostet ist für mich zu plakativ und eben undifferenziert. Doch ich verstehe was Du meinst und bin für Deine Anregung dankbar.
Ebenfalls bin ich dankbar für den Hinweis, dass die Ketogene Diät nicht unumstitten ist. Besonders für einen Zeitraum vom mehr als 2 Jahren. Die Studienlage ist hier dünn und es kann keine Aussage getroffen werden.
Sorry, wenn meine Antwort etwas bissig war. ich hoffe, Du kannst verstehen, was ich hier gemeint habe. Im übrigen geniesse ich die Diskussion 
Viele Grüsse Ko-Antin