Kinder draussen Musterkinder

In der Familie habe ich die Diagnose ADS. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass mein Mann ADHS hat. Unsere älteste Tochter ist seit Beginn auffälig und hat nun anfangs Jahr die Diagnostik. Der Mittlere war unser „es liegt nicht an uns Kind“. Kein Anfängerbaby aber um Welten einfacher wie die Älteste. Nun ist er 4 Jahre alt und ich sehe trotzdem immer mehr Züge von ADHS wenn auch nicht so ausgeprägt. Der Kleinste ist wenige Monate alt und bereits ab Geburt wieder sehr auffällig. Nun ist es gerade bei den Älteren so, dass sie draussen die absoluten Musterkinder sind. Gerade, wenn sich Leute mit ihnen beschäftigen sind es Engel. Permanent hören wir, was für wohlerzogene tolle Kinder wir haben und wie toll wir es machen. Ich könnte jedes Mal im Strahl :face_vomiting: Entschuldigt die Ausdrucksweise​:grimacing: denn sobald wir zuhause sind drehen sie den Schalter um. Es wird nur noch geschrien, keine Kooperation mehr möglich, sie sind agressiv und gehen permanent aufeinander los, kleinste Aufgaben überfordern sie und enden in Tränen und sie gehen wortwlrtlich die Wände hoch. Es werden ständig Handlungen durchgeführt, die Gefährlich oder einfach nur doof sind. Ein normales Familienleben ist nicht möglich. Zudem nimmt uns der Mittlere alles auseinander, steckt überall Gegenstände rein etc. Kennt das jemand so extrem? Draussen :angel: und zuhause​:exploding_head::bomb::bomb:

Ja, kenne ich so. Besonders der mittlere, der der schlimmste war - sah draußen meist wie ein Engel :innocent: aus.

Mit Löckchen auch. Und so zeigte er sich auch in der PIA. Mussten ewig auf einen Termin warten.

Hatten ohnehin keine Ahnung von ADHS und waren analytisch orientiert. Ich weiß noch das er Bilder malen musste.

Jedenfalls sagte die Psychologin :woman_health_worker:t2: am Ende zu mir „Wissen Sie was, manche Kinder entwickeln sich auch ganz normal ganz ohne Therapie

Die dachte wirklich ich übertreibe!!! Dabei hatte ich doch das „Liebste“ Kind.

Und durchlebte einen täglichen Albtraum.

Das erinnert mich jetzt daran.

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Wir hatten das teilweise auch, wenn auch nicht so heftig. Die Kindergärtnerin nannte das dann im Elterngespräch: „Kindergartenengelchen, Familienbengelchen“ und meinte, dass es das genau umgekehrt auch gibt.
Das scheint daher wohl verbreitet zu sein.

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Und er hatte dann die Diagnose erhalten? Mein Mann und ich sind wirklich fix und fertig. Die Kinder haben 2x Weihnachten gefeiert 24/25 und haben das wirklich toll gemacht. Am 24. hatten sie Cousine und Cousins und am 25. nur Erwachsene, die mit Ihnen spielten und halbers ausflippten, was das auch für wunderbare Kinder sind (das sind sie auch und wir lieben sie sehr). 27./28 war nun die totale Eskalation. Der Mittlere hat zu 80% nur geweint oder gejammert und einen Wutanfall nach dem anderen. Die Ältere dünhäutig. Beide agressiv und total ausser Kontrolle. Wir konnten 2 Tage nicht einmal für einen Spaziergang rausgehen, da es sie komplett überfordert hat. Zuerst ewigs bis die schreienden Kinder angezogen waren und drausse mussten wir nach kürzester Zeit abbrechen, da sie sich komplett in Nichtigkeiten verrannten.

Ja, einige Jahre später.

Genau dieser Satz habe ich auch immer zu der Ärztin, Therapeutin und meiner Familie gesagt.
Mein Mann und ich können deine Situation genau verstehen.
Auch ist unser Sohn weiterhin komplett unauffällig in der Schule und passt sich komplett an.

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Hallo,
mit meinem 4-Jährigen ist es dasselbe. Ein Engel im Kindergarten. Dort sitzt er stundenlang und spielt Brettspiele :see_no_evil:
Zuhause bzw eigentlich schon vor der Kindergartentür dreht er auf. Manchmal muss ich ihn an der Kapuze festhalten und wie einen Hund an der Leine nachhause „führen“, weil er sonst auf dem Weg dreimal überfahren würde. Er hat Energie bis zum Umfallen und sein Mund ist erst zu, wenn er abends ins Bett fällt (für ungefähr eine Stunde, dann wacht er nämlich das erste Mal von ca 10 Mal auf und braucht irgendwas …)
Es gibt super viel Streit mit seinem 6-jährigen Bruder, der so komplett anders ist und mit diesem Powerpaket von Bruder einfach nicht umgehen kann. Als wir das im Elterngespräch mit der Erzieherin erzählt haben, konnte sie das gar nicht glauben.

Ich würde mir wirklich Zuhause das Kind wünschen, das er im Kindergarten ist. Andererseits bin ich auch sehr froh, dass er woanders „funktioniert“ und nicht permanent aneckt, weil ihm so sicher auch viel Frust und Traurigkeit und Stigmatisierung erspart bleibt.

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Und er hat die Diagnose erhalten?

Bei uns happert es jetzt leider bei der Ältesten in der Schule, da sie nicht mitkommt. Sie ist zu langsam und braucht zu viele Wiederholungen. Vielleicht ist es aber auch eine Chance für uns als Familie, denn der Familienalltag ist Katastrophe. Hat er eine Diagmose?

Wir?

  • Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung
  • Kombinierte Entwicklungsstörung
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Sie ist mittlerweile erwachsen, studiert und ist sich der ADHS bewusst und bisher ohne Diagnose, da kein Leidensdruck. In der Kindergarten- und Schulzeit gab es noch keinen Gedanken, dass es das sein könnte. Sie war dort dann aber die meiste Zeit eher verträumt, konnte aber gegenüber frechen Jungen robust auftreten. :slight_smile:

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Ja das ist sicherlich so. Nur leider kann so auch keiner nachvollziehen, was zuhause los ist. Wir sind 5 mit einer sehr kurzen Zündschnur und überreizen alles extrem schnell.