Kinderreha / Mutter-Kind-Kur für ADHS?

Zwei meiner Kinder (und mein Mann) haben mittlerweile die Diagnose ADHS. Bei der Großen läuft derzeit alles gut. Ich würde gerne mit dem jüngeren Kind (6 Jahre, wird nächstes Jahr eingeschult) eine Mutter-Kind-Kur oder ggf. auch Kinderreha mit dem Schwerpunkt ADHS machen um zum Einen für mich noch mehr zu lernen zum Thema Umgang mit ADHS, Erziehung,… und auch fürs Kind vor dem Schulbeginn möglichst viel Unterstützung zu haben. Ich stelle mir auch den Austausch mit anderen betroffenen Familien hilfreich vor.

Vorteil einer Mutter-Kind-Kur wäre natürlich, dass auch Erholung und Anwendungen nur für mich dabei wäre, ich bin ziemlich erschöpft gerade durch den Alltag mit den Kids, vielen Terminen bezüglich Diagnostik, Therapien organisieren und anderen Dingen. Reha wäre wahrscheinlich für mich eher anstrengend, aber fürs Kind ggf. hilfreicher?

Welche Erfahrungen habt ihr mit Kur oder Reha, habt ihr Empfehlungen für Kliniken?

Hi, gib mal Caritashaus Feldberg in die Suchfunktion ein - ich habe dazu vetschiedentlich geschrieben.

Die sind super und bieten beides an.

Du kannst problemlos die Klinik anrufen und Dich beraten lassen, was besser für euch ist.

Wichtiger Unterschied auch:

Für eine Mutter-Kind-Kur wirst Du krankgeschrieben, es zahlt alles die Kasse.

Reha läuft anders, da musst Du glaube ich unbezahlten Urlaub nehmen und dann kannst Du Gelder beantragen, aber ich weiß nicht, wieviel das ist.

Meist geht eine Reha 4 Wochen und länger. Dann teilen die Eltern auch meist die Zeit auf, wenn beide arbeiten.

habe nie eine Reha begleitet.

Danke! Aber puh, ich habe das jetzt gerade über die Suchfunktion nachgelesen und deine Erfahrungen klingen ja eher abschreckend. (Riesige Klinik, lauter Speisesaal, du warst hinterher erschöpfter als vorher,…). Was waren denn für dich die positiven Aspekte der Kur?

Ich habe schon mal eine „normale“ Mutter-Kind-Kur (ohne Schwerpunkt ADHS) gemacht und fand das sehr erholsam und toll, so viel Zeit für mich zu haben, jedem Tag Sport zu machen,…

Muss ich wohl nochmal lesen…

Ja vielleicht war es auch bei mir subjektiv anstrengend, weil ich ja zwei special Kids hatte.

Der kleine wollte jeden Tag morgens nicht in die Betreuung, ein Hick-Hack immer…

Den älteren musste ich immer nach dem Mittagessen zu mir holen - er hatte ja noch keine ADHS Medikamente zu der Zeit. Und keine ASS Diagnose.

In dem SPZ, in dem wir waren, war das einfach kein Thema und ich wusste es nicht besser. Dass die Schule schon in der 1. Klasse empfahl, auf ASS testen zu lassen, hat die auch nicht interessiert.

Hmpf…

Wir waren vor kurzen in der AKH Alpenblickklinik Hotzenplotz im Schwarzwald mit entsprechendem Schwerpunkt .

Uns hat es gut gefallen.

Es ist ein eher kleineres Haus, die Anwendungen/Vorträge gut und dass so viele Menschen dort sind, die ähnliches erleben, war sehr schön.

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Das klingt gut, danke! Was gab es denn für die Kinder in Bezug auf ADHS?

Ab weiterführender Schule gibt es über die Ergotherapie z.B. eine Austauschgruppe. Das war super. Ansonsten ein bisschen Bewegung, aber nicht übermäßig viel (das kann man ja auch etwas steuern).

Auf der Homepage findet sich dazu auch etwas.

Bei einer Kinderreha wird das Kind vermutlich mehr Angebote haben, für uns hat das mit der Kur ganz gut gepasst vom Umfang her.

Bei einer Kinder Reha haben die Eltern normalerweise nur Schulungen bezüglich der Erkrankung des Kindes.

Alles was darüber hinaus geht, wäre „Luxus“ und eine Gefälligkeit der Klinik.

Also danach müsste man sehr gezielt fragen.

Vielleicht gibt es ja Kliniken, die doch nicht irgendwas für die Eltern anbieten.

Ansonsten ist eben die Mutter Kind Kur das Format, bei dem die Mütter Sport, Entspannung, Kreativprogramm haben und ein paar Sachen zusammen mit dem Kind - „Mutter-Kind-Interaktion“ heiß das so romantisch…

Aber die Mu KI Kur bringt dem ADHS Kind ja nix.

Ich fand hilfreich, dass ich während der Kinder-Reha viel Zeit für mich hatte. Zwar getaktet zwischen den Kind-Terminen und dann halt keine Wellness, aber raus aus dem Job und viel Austausch mit anderen.

Gehalt zahlt der Träger der Kinder-Reha.

Also es ist ja immer die Frage, ob ein Kind in vier Wochen völlig umgekrempelt werden kann…

Bei ADHS ist es ja auch so, dass es von einer Reha nicht völlig weggehen kann.

Da bisher hier noch nicht beschrieben wurde, was eine Reha für das Kind bringen könnte, könntest Du vielleicht ein bisschen erzählen, was das Angebot so war bei euch?

Wie alt war dein Kind zu dem Zeitpunkt?

Und was waren die größten Probleme bei ihm?

Was wurde in der Reha konkret für Dein Kind angeboten?

Was waren die positiven Auswirkungen für Dein Kind?

Und hat der Effekt der Kur eine Weile vorgehalten?

Es geht doch überhaupt nicht darum, das Kind umzukrempeln.

Aber ich finde total wichtig dass man sich klar macht, wer therapiert wird.

Bei Eltern Kind die Eltern, bei Kinder-Reha die Kinder, die Eltern sind Begleitung.

Eine Reha ist auch keine dauerhafte und tiefgreifende Therapie, dafür bräuchte es eine Tagesklinik oder einen stationären Aufenthalt.

Mein Sohn war 9, er hatte Gruppentherapie, Einzeltherapie, viel Sport, Schule, Reiten, Ergo, Entspannungstechniken lernen, Neurofeedback, nachmittags die “soziale Gruppe”, die vor allem pädagogisch waren, nicht psychotherapeutisch.

Die Reha war ein Möglichkeit, viele verschiedene Therapiemöglichkeiten zu testen, dass viele Leute mit ganz anderem Blick intensiv aufs Kind gucken.

Zum Abschluss gibt es Gespräche und eine Sammlung von Dingen, die man umsetzen/ausprobieren/weiterführen soll.

Das Kind und man selber hat im Grunde einen Strauß an Dingen ausprobiert und es ist an den Eltern, da weiterhin was raus zu machen.

Oft hilft auch das “raus aus dem Alltag, dem Trott, den Rollen, die man Zuhause hat".

Bei vielen war das Thema auch Essen und gesundes Essen.

Bei meinem älteren Sohn mit 13 wird jetzt das Thema Akzeptanz der ASS, der eigene Umfang mit ADS und mir wichtig: was braucht er zur Aktivierung.

Er muss Strategien lernen, mit seiner ADS umzugehen.

Das alles kann eine MuKi Kur schlicht nicht bieten.

Mein jüngerer Sohn hatte 7-10 “Anwendungen” inkl Schule am Tag.

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Danke Dir :+1:

Ich wollte ja genau das „herauskitzeln“ - wo ist genau der Unterschied, was genau bekommt das Kind.

Jetzt kann man sich schon viel mehr drunter vorstellen, denke ich.

Es ist ja genau das - dass man sich eventuell doch auch zu viel erhofft von einer Kinder Reha…

Jetzt wird deutlich, dass es eben eher so eine Art Assesment ist und auch eher geschaut wird - was kann zu Hause vielleicht künftig gemacht werden.

In einer Reha wegen gebrochenem Bein wird eben erwartet, dass das Meiste während der Reha passiert.

Bei ADHS ist es ganz anders.

Aber eben auch schon alleine diese unspezifischen Faktoren wie der Tapetenwechsel, die frische Luft, weniger Schulstress, mehr Bewegung - all das kann auch einfach sehr gut tun…

Und dazu das, was Du oben beschrieben hast.

Eine Reha ist eine Rehabilitation.

Es ist keine Alternative zur Therapie Zuhause, keine Alternative zur Elternarbeit, kein Reparaturbetrieb, keine Tagesklinik.

Eine Reha dient der Wiedereingliederung, wenn man sie beantragt muss man begründen, was man sonst tut, um die Situation zu verbessern, Therapien es schon gibt.

[[Ich schreibe jetzt mal über die emotionale Ebene unseres Austausches: ich empfinde Deinen Tonfall @R2D2 als belehrend und es ist mir unangenehm.

Ich versuche, durch Fragen mehr Informationsgewinn für die anderen Mitleser zu erzielen.

Ich brauche keine Infos zu Kinder Rehas mehr, meine Kinder sind schon größer.]]

[[Und ich brauche auch keine Belehrungen. Das ist mir unangenehm.]]

Entschuldige wenn es so rüberkommt. Es war so nicht gemeint.

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