Was Du da beschreibst, kommt mir alles SEHR bekannt vor.
Aber ich merke gerade, es macht Sinn, zwischen Veränderungen und Störungen zu unterscheiden
Als Störung würde ich jetzt sowas bezeichnen, wie zum Beispiel unangekündigter Besuch, oder im Job. Irgendein Problem, dass einen aus dem Flow reißt.
Da geht es mir ähnlich wie dir, wobei ich aber häufig auch ganz dankbar bin, gerade, wenn ich von eher langweiligen Routineaufgaben abgelenkt werde.
Dann stürze ich mich da regelrecht drauf
Auch im privaten Bereich kann ich wunderbar alles stehen und liegen lassen, wenn sich irgendwo ein Problem auftut und ich irgendwie gefragt bin.
Dann schwinge ich mir gern das rote Cape um die Schultern und laufe zu Höchstform auf, um das Problem zu lösen
Deshalb dachte ich früher auch immer, ich hätte eine Art Helfer Komplex
Seit meiner ADHS Diagnose sehe ich die Ursache, aber eher darin. In irgendwie gearteten Notsituationen bin ich voll da, vermutlich wird dann genug Adrenalin und Dopamin ausgeschüttet, was mir einen Kick gibt.
Ach so, anpassungsfähig als Menschen ohne ADHS, nur um mal den Kontext herzustellen
Hinterher wieder die Routine zu finden, ist aber dann extrem schwer
Wenn es um Veränderungen geht, tue ich mich auch erst mal schwer. Denn so sehr ich Routinen hasse und verabscheue, so sehr brauche ich sie aber eigentlich auch.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass ich und auch viele von euch Leidensgenossen, insgesamt eher open minded sind als Menschen ohne ADHS
Es dauert zwar vielleicht etwas, bis eine veränderte Situation akzeptiert ist, aber mein Eindruck ist, dass gerade dieses over Thinking, alle Konsequenzen bis in die letzte Verästelung zu durchdenken, dazu beiträgt, dass wir letztlich anpassungsfähiger sind