Können sich Menschen mit ADHS besser auf Veränderungen einstellen?

Können sich Menschen mit AD(H)S besser auf Veränderung einstellen?
  • Ja
  • Nein
  • Ja, ABER…
  • Nein, ABER…
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Das ist keine in irgendeiner Form offizielle Umfrage und dient nur dem Interesse und als Denkanstoß

Mich würden einfach mal eure Meinungen und Gedanken dazu interessieren.
Ich schreibe mal absichtlich nichts weiter dazu, um mögliche Antworten nicht zu beeinflussen.

Würde mich freuen, wenn möglichst viele teilnehmen

Viele Grüße
Minzli

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Liebe @Minzli , wieso „besser“ auf Veränderungen einstellen?, „besser“ als wer?, „besser“ als Normalos?, oder auf wen oder was bezieht sich das „besser“?.

Jedenfalls eine Ahnung wie ich diese Frage beantworten soll?, ausser das ich keine Ahnung habe?. :crazy_face::joy:
Ich kann hier also höchstens über mich selbst sprechen, heisst schildern wie es für mich persönlich mit Veränderungen in meinem Leben ist.

In manchen Belangen des Lebens bin ich ehr ein Gewohnheitstier, heisst brauche z.B. meine eigene und spezielle Ordnung oder Abläufe und Rituale.

Andererseits probiere ich durchaus gerne neues aus, wahrscheinlich weil ich schon immer ein neugieriger Mensch war, ausserdem wäre das Leben ja ansonsten irgendwie langweilig, was ich halt auch nicht wirklich mag. :person_shrugging:

Von daher, tut mir leid, bin jetzt gerade leider total überfragt was oder wie ich ankreuzen könnte. :thinking:

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Auch ich kann hier nur von mir selbst berichten! Ich komme recht gut mit Veränderungen zurecht, denn das bedeutet immer Neues, Unbekanntes und Aufregendes, egal ob positiv oder negativ. Ob es jedoch gut für die mentale Gesundheit und Ausgeglichenheit ist, das kann ich so nicht unterschreiben…kommt eben wie gesagt auch auf die Art der Veränderung an.

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Ich finde Veränderungen positiv, glaube aber dass Adhsler,geflutet von neuen Informationen bedingt , nicht gut damit klar kommen, zumindest wenn die Veränderung umfassend ist.

Mit Adhs - und das haben wir bei Lachenmaier gelernt :wink: - ist die Lernkurve flach, steigt dann aber kontinuierlich. Heisst dass unser Gehirn länger braucht um neues abzuspeichern, abzurufen usw.

Ich kenne es aus dem beruflichen kontext, da kann man schnell den Überblick verlieren (obwohl ich Abwechslung liebe…händeln kann ich sie nicht gut)

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Ich denke,dass trifft auf mich zu. Ich habe "Ja " geklickt.
In meinem Job muss ich schnell „Veränderungen " in meinen Plan händeln. Ich arbeite in einer Frühförderstelle und da gibt es oft kurzfristige Absagen. In dem Moment, wenn die Absage kommt springt mein Kopf sofort an und scannt mögliche Kinder gedanklich ab, so dass ich die freie Zeit mit einem anderen Kind nutzen kann. Oder wie kann ich die Lücke am sinnvollsten schließen, was kann ich im Büro erledigen ? Mein Chef hat immer zu mir gesagt: Du bist so schön elastisch im Kopf.
Auch bei Alltagsdingen habe relativ schnell Plan B ,C oder wenn es gut läuft plan D im Kopf. Veränderungen im Haushalt (neue Möbel, Möbel umstellen, Schränke optimieren) liebe ich. Ich bin sehr offen für neues. Manchmal auch zu schnell. Meine Begeisterungsfähigkeit überwiegt sehr oft, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Da sage ich schnell:“ ja,klar mach ich gern.’ Und meine das aus tiefsten Herzen und stelle manchmal fest,dass es schlau gewesen wäre einfach mal darüber nachzudenken.
Veränderungen im Job hab ich bisher als nur positiv erlebt. Zwischenmenschliche Veränderungen kann ich gut schnell einsortieren und ggf abhaken.

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Ich kann @Lea von meiner Seite aus zustimmen :+1:t2:

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Hallo, :blush:
ich kann nur von den Betroffenen um mich herum berichten. Keiner davon kommt mit Spontanität zurecht und alles muss rechtzeitig vorher angekündigt werden.

Das ist noch ausgeprägter als bei mir. Und ich bin auch nicht die Spontanste, aufgrund von Ängsten und Reizüberflutung. :wink:

Liebe Grüße
Sayu

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Liebe @Sayu , Oh ja Reizüberflutung, da sagst Du was, für mich bis heute eins meiner grössten Probleme mit ADHS.
Was bei mir persönlich eben dazu führt, dass ich trotz Neugierde, lieber auf der sicheren Seite bleibe. :heart:

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Magst du das Geheimnis nach dem Warum noch auflösen? Ich bin gerade ziemlich neugierig :smile:

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Der Hintergrund und Auslöser meiner Überlegungen ist die Situation in meinem Job.

Es ergeben sich da viele Veränderungen und ich versuche, damit nicht nur nach altbekannten Mustern umzugehen, sondern neue Ideen, Techniken und Methoden anzuwenden.
Damit stehe ich aber in meiner Altersgruppe ziemlich alleine da, habe schon große Mühe, Überhaupt meinen Altersgenossen klarzumachen, worum es mir geht
Ich bin ja nun schon über 50, und die Entscheider in meinem beruflichen Umfeld sind alle in meinem Alter oder noch älter und tun sich offenbar mit Neuerungen/ neuen Denkansätzen schwer
Ich scheine da in meiner Altersgruppe eine Ausnahme darzustellen und frage mich jetzt, ob das eben am ADHS liegt

Der Begriff „elastisch im Kopf“ gefällt mir da sehr gut :joy:

Aber nicht nur im Beruf, auch in anderen Bereichen ist mir das schon aufgefallen. Ich bin auch ganz gut darin, Erkenntnisse aus einem Fachgebiet auf ein anderes zu übertragen, auch wenn die überhaupt nichts miteinander zu tun haben.

Ist das vielleicht auch eine Form von Kreativität?
Es heißt ja immer, Menschen mit ADHS seien besonders kreativ und ich habe diesen Begriff auf mich nie anwenden können, da ich Kreativität immer nur im Zusammenhang mit Kunst und Musik gesehen habe und mich in beiden Themen sehr unbeholfen fühle

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Früher dachte ich mal, ich wäre spanton…

Bin ich auch, aber nur dann, wenn ich gerade selber Lust auf etwas habe.

  • Unangekündigter Besuch - mag ich nicht.

  • Bin ich gerade dabei etwas zu machen oder unterwegs irgendwohin und werde gestört - mag ich nicht.

  • Umzug oder ähnliche Veränderungen - mag ich nicht.

  • Veränderungen im Beruf, die in meinen Zuständigkeitsbereich reinfunken und mir das Leben unnötig schwerer machen (und am besten noch keinen Sinn ergeben) - mag ich nicht.

Ich kann auf der Arbeit aber ansonsten kreativ denken und wunderbar troubleshooten.

Dann läuft der Kopf wie ein Uhrwerk und spielt alle möglichen Szenarien durch und sucht nach Fehlerquellen und auch gleich, wie man die verhindern kann.

Aufgaben ständig neu priorisieren muss ich eh.
Das klappt auch. Vielleicht hält es mich auch auf zack, aber es führt auch schon mal zu Frust, weil ich durch diese Stop & Go Arbeitsweise dann das Gefühl habe, nichts fertigzubekommen und ständig die Konzentration / den Fokus zu switchen, das ist einfach nur anstrengend.

Daher muss ich immer fein Pausen einlegen, sonst sinkt die Laune und dann kommt der kleine Teufel zum Vorschein.

Am Ende wirds alles fertig, aber ich muss mir halt immer Notizen machen, wo ich aufgehört hatte, damit das alte aus dem Kopf ist und Platz für den neuen Task mit höherer Priorität macht.

Sonst fange ich den neuen Task zwar an, aber im Kopf arbeite ich gleichzeitig noch am alten Task weiter, weil ich da gerade voll im Flow war.
Und *schwubs sind dann im Kopf zu viele Tabs offen.

Kurz dokumentieren, wo ich stehengeblieben bin… dann erst der nächste Task. Kleine Pause dazwischen ist auch nie verkehrt.

Ich bin wohl also doch total unspanton :adxs_grins:

—-

*Am Ende der Umfrage gabs gar keinen 50€ Amazon Gutschein :adxs_zunge:

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Was Du da beschreibst, kommt mir alles SEHR bekannt vor.

Aber ich merke gerade, es macht Sinn, zwischen Veränderungen und Störungen zu unterscheiden

Als Störung würde ich jetzt sowas bezeichnen, wie zum Beispiel unangekündigter Besuch, oder im Job. Irgendein Problem, dass einen aus dem Flow reißt.

Da geht es mir ähnlich wie dir, wobei ich aber häufig auch ganz dankbar bin, gerade, wenn ich von eher langweiligen Routineaufgaben abgelenkt werde.
Dann stürze ich mich da regelrecht drauf

Auch im privaten Bereich kann ich wunderbar alles stehen und liegen lassen, wenn sich irgendwo ein Problem auftut und ich irgendwie gefragt bin.
Dann schwinge ich mir gern das rote Cape um die Schultern und laufe zu Höchstform auf, um das Problem zu lösen
Deshalb dachte ich früher auch immer, ich hätte eine Art Helfer Komplex
Seit meiner ADHS Diagnose sehe ich die Ursache, aber eher darin. In irgendwie gearteten Notsituationen bin ich voll da, vermutlich wird dann genug Adrenalin und Dopamin ausgeschüttet, was mir einen Kick gibt.
Ach so, anpassungsfähig als Menschen ohne ADHS, nur um mal den Kontext herzustellen

Hinterher wieder die Routine zu finden, ist aber dann extrem schwer

Wenn es um Veränderungen geht, tue ich mich auch erst mal schwer. Denn so sehr ich Routinen hasse und verabscheue, so sehr brauche ich sie aber eigentlich auch.
Trotzdem habe ich den Eindruck, dass ich und auch viele von euch Leidensgenossen, insgesamt eher open minded sind als Menschen ohne ADHS
Es dauert zwar vielleicht etwas, bis eine veränderte Situation akzeptiert ist, aber mein Eindruck ist, dass gerade dieses over Thinking, alle Konsequenzen bis in die letzte Verästelung zu durchdenken, dazu beiträgt, dass wir letztlich anpassungsfähiger sind

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Besser einfach als Menschen ohne ADHS.

Und natürlich nur tendenziell, So etwas wie „normal“ gibt es ja gar nicht. Wir Menschen sind ja alle sehr individuell
Und es gibt höchstens Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich in bestimmten Gruppen zusammenfassen lassen

Und wie man hier im Forum gut erkennen kann (anekdotische Evidenz) gibt es offenbar viele Gemeinsamkeiten, da scheint die Diagnose ADHS mit bestimmten Verhaltensmustern, Eigenschaften, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu korrelieren,
Auch wenn die nicht unbedingt für die Diagnose relevant sind

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Also bei mir ist es so das ich bei vielen Sachen gar nicht drauf klar komme da mein Gehirn noch die gewohnten sachen kennt und ich somit mehr vergessen tue bei was neues z.b bei meiner Arbeit haben wir neue Regeln und ich vergesse es halt sehr oft da ich noch von früher gewohnt bin und bin deswegen oft ins fettnäpschen getreten. Also ich brauche Routine merke ich .Wiederum brauche ich auch abwechslung, da ich sonst unterstimuliert bin. Mir fällt es halt leichter mich zu konzentrieren , wenn Routine da ist . Bei veränderungen ist es schwer .

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Ich glaube nicht, dass das so pauschal zu beantworten ist.
Ich vermute, dass

  • bei hohem intrinsischem Interesse die Fähigkeit, sich auf Veränderungen einzustellen erhöht ist und bei niedrigem intrinsischem Interesse verringert.
  • Das zweite Szenario könnten Umstände sein, bei denen Nichtbetroffene durch zu hohen Stress überfordert sind. Typisch: der Unfall / der Ausnahmezustand / die Katastrophe, bei der/dem ein ADHSler oft cool den Überblick behält, während Nichtbetroffene oft den Kopf verlieren. Akuter Stress erhöht Dopamin und gleicht bei ADHS-Betroffenen das Dopamindefizit aus, während er bei Nichtbetroffenen den Dopaminspiegel aus erhöht, aber vom Normalnull aus in ein „zu viel“ (Inverted U).
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Huhu
Bei mir sind Veränderungen auch schwierig,Brauch meine Rituale sonst bin ich ganz durch .

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Ja, aber…

Die Veränderung muss durch mich initiiert worden sein. Dann bin ich super offen und flexibel und hab auch wenig Schmerz.

Bei unerwarteten oder gar über Kopf hinweg entschiedenen Dingen aber bricht für mich eine Welt zusammen.

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