Könnt ihr eure Bedürfnisse verständlich kommunizieren?


Im Italienischkurs habe ich das tatsächlich so gelernt, dass ich im Freundschaftsbeziehungen-Bereich immer begründen soll, wenn ich zu einer Einladung Nein sage… weil es sonst beleidigend wirken kann. Sprachkurse vermitteln ja durchaus auch „Kultur“… nur so am Rande…


ich würde auch immer versuchen, ehrlich zu bleiben. Erstens sowieso und zweitens denke ich, dass Menschen authentische Bedürfnisse eher akzeptieren.


Habe jetzt in der Corona-Home-Office-Phase aufgeschnappt, dass manche zu Hause tatsächlich ein Ampel-System eingeführt haben. Gerade bei Menschen, die Taskwechsel-Probleme und Konzentrationsprobleme haben, stelle ich mir das total sinnvoll vor. Ist auch gut ins geteilte Büro übertragbar. z.B. Papierbecher in grün/gelb/rot, gestapelt und der oberste ist gerade aktuell.


och nöö, das ist ja doof. Da hilft natürlich keine Ampel und kein Schild, wenn es übersehen, bzw. „übersehen“ wird…


Die drücken leider so :-/ Die moderne Variante mit Musik und „active noise cancelling“ ist leider ziemlich teuer :frowning:


Aaaaahhh das kenn ich auch, das ist echt furchtbar. Hab ich oft im Zug…

Ein früherer Therapeut hat mir mal den Tipp gegeben (es ging ums „Nein-sagen lernen“), dass ich vielleicht nicht „Nein“ sagen muss, sondern es auch (erst) mal mit „Ja, aber…“ probieren könnte. Also zum Beispiel: „Ja, ich helfe dir gern, aber … später“, oder „Du, ich höre dir gern zu, aber jetzt gerade kann ich leider nicht“.
Und grundsätzlich sei es ganz gut, die Beziehungsebene zu bestätigen, damit Kritik nicht auf der falschen (=Beziehungsebene) angenommen wird, sondern da, wo sie hingehört. also z.B. „Du, ich hab dich gern und ich möchte wirklich gerne wissen, was dich auf der Arbeit so quält, aber kannst du es mir vielleicht heute Abend bei einem Glas Wein erzählen?“

meine 2 Cents…

[size=85](theoretisch finde ich das alles total einleuchtend…) :wink: [/size]

Liebe@Nymphaea alba
Ich wollte dich nicht verwirren, war nicht meine Absicht.
Das mus Dir nicht unangenehm sein, Du kannst ja nichts dafür wenn Ich da etwas heraus Interpretiere was so da nicht stand:wink:
Mir blieb beim lesen eben diese Schreibtisch Situation zu sehr haften als Bild im Büro und da die Arbeit gerade sehr Aktuelles Thema ist bei uns, habe ich das warscheinlich gewählt so das mir das andere hopp’s gegangen ist.
Es liegt glaube ich auch eher an meiner Schwierigkeit vom Informationen behalten können, auch bin ich sehr raus aus dem ausfühlich schreiben und Textzusammenfassung etc:sweat_smile:

Nun zu dem Privaten Bereich :wink:
Die Ja aber Methode von der@blauschwarz schrieb ist wirklich sehr zu Empfehlen nicht nur privat. Auch wenn mir das auch schon vorgehalten wurde "Du immer mit deinem Ja aber:joy:
Auch sich Zeit zum Nachdenken einzuräumen, lässt manches auch von selbst erledigen. So was wie „Klar wenn ich dieses, welches und jenes erledigt bekomme, dann würde ich Dir gerne…“

Die Begründung von Dir den Redefluss von jemand anderem zu unterbrechen, um wirklich Alles aufnehmen zu können, finde ich wirklich toll und Respektvoll.
Das wie und an welcher Stelle und womit ist entscheidend, zumindest empfinde ich das so wenn mich jemand unterbricht, auch wie wichtig/akut ist dieses Thema in dem Moment und auch der Unterbrechungsgrund.

Ich finde es lässt sich schon viel von diesen Problemen vermeiden, wenn sichergestellt ist das beide auch wirklich gerade bereit sind für ein Gespräch.
Mit manchen kommuniziere ich gerade deshalb äußert gern über die Sprachnachrichten Funktion über Wat’s up.
Mein Mann sagt dann immer dann könnte man auch gleich Telefonieren.
Aber das hat den Vorteil man kann es sich (wieder)anhören wann man Zeit hat und auch man selbst hat mehr Zeit zum reagieren. Das mache ich mit einigen Freunden und meiner Schwester sehr gerne so.

Ich habe mit eigentlich jedem individuelle Absprachen getroffen, auch schon vor der Diagnose und bis auf wenige Ausnahmen klappt das auch mit gelegentlichen Erinnerungen. Und bei denen wo es sehr schlecht oder absolut nicht klappt, ist mein Kontakt auch entsprechend reduziert worden oder auch gar nicht mehr vorhanden.
Das betrifft Verwandte, genauso wie Freunde.

Das mir jemand sagte er lässt sich nicht den Mund verbieten, ist schon lange her, darauf würde ich wohl reagieren mit, „das würde ich auch nie wollen, (dafür schätze ich deine Meinung auch zu sehr) dann ist das wohl unglücklich rüber gekommen?“ Und würde fragen „Was würdest Du den machen wenn…?“

Dabei kamen manchmal echt brauchbare Vorschläge und es gibt der anderen Person auch eine Möglichkeit Ihr Gesicht zu wahren und mit einbezogen zu werden in eine anstehende Veränderung.
Spätestens dann zeigt sich Wer mehr als nur deine Hilfe wollte und dich darüber hinaus schätzt.
Ich hoffe mit dem Beitrag bin ich Näher, an dem was dich interessiert, hat:joy::joy::joy:
Viele Grüße


Das Schwierige an der Sache ist nur, andere Menschen richtig einzuschätzen. Zu erkennen, wer mit einer Erklärung zufrieden ist und wer alles gesagte nur als Ausrede wertet.


Da hast du natürlich recht. Nur habe ich das Gefühl, das manche Menschen auch auf Grund meiner Erklärungen beleidigt sind. Vielleicht weil sie sie nicht nachvollziehen können.


Ich glaube der richtige Ton ist einfach bei jedem Menschen ein anderer und kann auch je nach Situation wechseln. Da können wir ja nur scheitern :neiiin


Ja, leider. Es wäre so schön einfach, wenn es so funktionieren würde :smiley: :wink:
Ich hoffe immer, dass man es mir nicht ansieht, wenn ich genau das denke :rotwerd


Vielleicht sollten wir genau das mal ausprobieren, wenn man uns sowieso nicht versteht… :wink:


Oh ja, so ein Exemplar kenne ich auch. Egal was jemand hat, ihr geht es immer schlechter.


Danke, die Frage ist gut, hatte ich selbst noch nicht drüber nach gedacht. Tatsächlich sind die Leute, bei denen es wiederholt vorkommt, fast alle Älter als ich. Ich würde sagen mindestens fünfzehn Jahre. Ach ja, ich bin jetzt dreißig.


Ich und Geduld- das ist so eine Sache :wink: Ich hoffe nur die kapieren es bald/ oder sollte ich sagen überhaupt.


Darauf hoffe ich immer. Dafür muss mein Gegenüber meine Authentizität aber auch als solche erkennen. Ich muss noch raus finden wie ich dass hin bekomme.


Drücken ist das eine. Ich kann Kopfhörer leider kaum noch tragen, seit ich einen Tinnitus habe. Musik ist meinen Ohren dann schnell zu fiel. Und wenn Geräusche von außen abgeschirmt werden, kommt der Tinnitus leider besonders gut zur Geltung.


Ich finde das ist mit das schlimmste, weil es Dauerstress verursacht. Da wieder raus zu kommen versuche ich grade. Ich hoffe das wird durch die Medis dann besser.

Vielen Dank für eure Antworten, ich habe einige neue Denkimpulse dadurch bekommen.
Liebe Grüße, Nymphaea

@Wusselinchen


Das Merke ich mir auf jeden Fall, bei manchen Personen müsste das funktionieren. Erstmal so versuchen, quasi als abgemilderte vorm von „Nein“.


Kann von ignoranten Zeitgenossen aber auch wieder als Ausrede gesehen werden. Da muss ich versuchen die Menschen vorher richtig einzuschätzen.


Das ist eigentlich der wichtigste Punkt von all dem :!:
Ich glaube bei Leuten die da überhaupt nicht drauf achten, hilft auch alles andere nicht wirklich. Wenn es jemandem nur darum geht sich unbedingt mitzuteilen oder seine eigenen Probleme bei einem abzuladen, hilft es warscheinlich nur noch zu flüchten oder laut zu schreien :sauer :neiiin :wink:


Auf die Antworten darauf (besonders von einem Familienmitglied) bin ich jetzt schon gespannt. :smiley:


Ja bist du, danke dir.
Nymphaea :winken


Nun ja, wie jemand umgeht mit deinem immernoch Hilfsangebot, nachdem du deine Dinge erledigt hast, liegt in seiner Verantwortung.
Wenn die Person so Ignorant ist und Dir das als Ausrede unterstellt, überleg mal wie Sie zu dem Gedanken gekommen sein könnte:joy:
Verwendet diese das etwa aus eben diesem Grund, Ups:shushing_face:
Richtig und bei Wem nichts hilft Hackengummi geben :running_woman:und los(lassen) :sauer

Ich mag das, was würdest du tun wenn…
Es zeigt auch ob der andere die Problematik wirklich verstanden hat oder noch Klärungsedarf besteht.
Zur Not mit einem schönen bildlichen Beispiel, bezogen auf etwas das dieser Person wichtig ist (wenn man da was weiß).
Ich bin gespannt, berichte gerne mal :wink:

Ich treffe in meinem Umfeld zum Glück auf viel Verständnis. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich sehr offen und selbstverständlich mit meinem ADS umgehe und sehr viel Selbstironie zeige.
Obwohl es mir eigentlich gar nicht zusteht, habe ich ein Einzelbüro und kann selbst entscheiden, ob ich die Tür schließe, um meine Ruhe zu haben oder nicht.
Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass es ein Geben und ein Nehmen bleibt. Bei uns ist bekannt, dass ich kein Zahlenmensch bin und da nehmen mir meine Kolleginnen schon viel ab, im Gegenzug übernehme ich dann aber auch mal Sachen, um die beiden zu entlasten. So habe ich letzte Woche allein alle Kurzarbeitstage in unserem Abrechnungssystem erfasst. Das machen wir normal zu dritt.

im Kreis meiner Kolleginnen muss ich zum Glück meine Bedürfnisse kaum noch kommunizieren, sondern werde - im Gegenteil - oft aufgefordert, mehr auf mich zu achten.

Meine 82 Jahre alte Tante hat zwar viel Verständnis, nimmt aber auch nicht immer Rücksicht auf meine Belange. Da ist es aber wohl der Altersstarrsinn. :wink: