(Kombination) Elvanse bei Depression mit starker Antriebsschwäche

Hallo,

komme mal direkt zum Punkt ;-):

Gibt es welche unter euch die nicht nur 150 sondern sogar 300 mg Bupropion mit Elvanse kombinieren, gut vertragen und das Gefühl haben damit richtig auf Depressions und ADHS Symptomatik eingestellt zu sein? Also davon bestmöglich profitieren?

Und welche anderen Medis (ggfs. Kombination) haben euch am besten bei ADHS mit Depression und vor allem starker Antriebsschwäche geholfen?

Einen schönen Sonntag euch.

Grüße,
Jahl

Wer den Hintergrund zu meinen Fragen lesen mag:

Nehme jetzt seit ein paar Wochen 50 mg Elvanse zusammen mit 150 mg Bupropion.

Mit der Kombi habe ich mehr innere Ruhe, weniger Gedankenkreisen und bin gefühlt nicht mehr ganz so angreifbar.

Vorher nahm ich nur 300 mg Bupropion um eventuell zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen zu können.

Die antidepressive Wirkung war mit 300 mg Bupropion ganz gut.
Vor allem der Antrieb war deutlich besser als bei sämtlichen anderen ADs auf serotonin-noradrenalin Basis die ich vorher bekommen hatte.
Dafür ab und an einen Anfall von Agression und häufig Verdauungsprobleme.

Da aber diese Dosis nur bedingt auf die ADHS Problematik gewirkt hat, starteten wir den Versuch mit Elvanse.
Mein Psychiater wollte erst, dass ich Bupropion komplett absetze wegen möglicher Wechselwirkungen.

Ich hatte aber zu sehr Angst vor einem Rückfall in eine neue Episode der Depression, da ich 2021 haarscharf an der geschlossenen vorbeigeschrappt bin.
Daher nur Reduktion auf 150 mg und Beginn mit 20 mg Elvanse.

Die erste Zeit war eine Katastrophe. Ich war psychisch ziemlich dekompensiert und hatte Nebenwirkungen wie sehr starke Ohrgeräusche und erhöhten Puls-, Herzschlag. Mit 30 mg wurde es zunächst nicht besser.

Mit 50 mg auf einmal kaum noch Nebenwirkungen. Tinnitus wurde wieder leiser und die innere Unruhe deutlich weniger, außerdem entspannter und nicht mehr so angreiffbar.

Aber auch hier habe ich immer noch das Gefühl, da ist noch viel Luft nach oben. Mir ist vollkommen klar, dass die Medis nicht alles sind. Bin auch in Psychotherapie und versuche so gut es eben geht an mir zu arbeiten. Etwas mehr Unterstützung im Antrieb wäre da jedoch sehr hilfreich.

Ich antworte mal, weil das bisher noch keiner getan hat und Antriebslosigkeit auch eins meiner größtes Problem ist.

Zu deiner Frage nach der Dosierung: Ich nehme seit 8 Monaten Elvanse 70 mg. Leider hat es mir bezogen auf Antrieb nicht viel geholfen.
Habe dann zusätzlich drei Monate 60 mg Duloxetin genommen, ohne merkbare positive Wirkung.
Inzwischen nehme ich seit knapp drei Monaten 300 mg Bupropion.

Ich vertrag es gut, bin die lästigen Nebenwirkungen des Bupropion los, von der Antidepressiven Wirkung merke ich aber gefühlt trotzdem nicht.
Weder die Wirkung noch die Wirkdauer von Elvanse hat sich durch das Bupropion (weil Enzym-Inhibitor) verändert.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich so hohe Dosierungen offenbar vertrage, bzw. sie keine potenzierende Wirkung bei mir haben.
Mit zusätzlichem Coaching und Psychotherapie versuche ich es auch. Leider lässt sich das gelernte ohne Antrieb nur schwer in im Alltag umsetzen.

Mein Psychiater ist noch zurückhaltend, was Dosierungen oberhalb der gängigen Verordnung angeht. Bisher versuch ich es also ohne, bzw. versuch mit Schlaf, Ernährung, Selbstmanagement was dagegen zu verändern. Aber ich kann gut nachvollziehen, das es frustrierend ist, wenn der Psychiater bei höheren Dosierungen bremst.

Hast du denn inzwischen eine Lösung für dich gefunden?