Kommunikation mit Ärzten über Dosisänderungen (Elvanse)

Hallo zusammen,

einige von Euch schreiben ja, dass sie eine zweite Dosis Elvanse benötigen. Bei mir ist es definitiv auch so. Nach einer holprigen Eingewöhnung weil zu viel für den Anfang ist mir nun aufgefallen, dass die Wirkung gegen Mittag (nach etwa 7 Stunden) futsch ist. Ich merke das besonders an Tagen in denen ich zu der Zeit von der Arbeit heim fahre. Mir fällt das Autofahren dann richtig schwer. Bekomme schwitzige Hände und bin unkonzentriert. Manchmal kann ich dabei nicht mal die Lüftung oder das Radio an machen weil ich Geräuschet wieder vermehrt wahrnehmen, da bin ich etwas empfindlich.

Gestern habe ich meine These geprüft und mittags eine zweite Dosis genommen, da ich mich auf den online Lehrgang besser konzentrieren können wollte. Was eine Offenbarung! Mir ging es so gut wie lange nicht. Ich hatte Spaß am lernen, war nicht gestresst und hatte noch einen wundervollen Abend im Schwimmbad, trotz der ganzen schreienden Kinder. Das wäre ohne Elvanse niemals denkbar gewesen. Heute Morgen bin ich auf gewacht und trotz Problemen beim einschlafen bin ich Top fit und habe auch endlich mal keine Morgensteifigkeit.

Ich bin erst seit kurzem bei meiner Psychiaterin und kann nicht gut einschätzen wie sie auf so einen Versuch reagiert. Ich habe Angst nicht ernst genommen zu werden oder gar verurteilt für das eigenmächtige Handeln.

Wie habt ihr das bei euren Ärzten angesprochen und wie haben sie reagiert?

Liebe Grüße Janina

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Moin @Janny1321
Wie viel nimmst du denn?

Die Problematik mit dem Einschlafen dürfte daran liegen, dass die zweite Dosis etwas zu hoch war.

Ich nehme 3 x 20mg weil ich mit höheren Dosen überdosiert bin und ich sonst aber nicht über den Tag komme (bin MPH non-responder).

Zudem gibt es immer mehr Erfahrungsberichte die Bestätigen, dass manchmal eine zweite oder sogar eine dritte Einnahme erforderlich sein kann.

Leider stellt dies aktuell eine off-label Verordnung dar, da seitens Hersteller meines Wissens nach keine Studien bzgl mehrfacher Einnahme durchgeführt wurden.

Da ich stationär eingestellt wurde, waren meine Hürden diesbezüglich vermutlich vergleichsweise etwas geringer, da ich u.a. wegen der massiven Problematik mit / durch MPH eingewiesen wurde (hatte vermutlich aber auch Glück mit der Klinik und der Station / den Ärzten).

Anfangs wurde noch darauf bestanden dass ich statt einer zweiten Dosis Elvanse doch lieber MPH nehmen solle, was ich strikt (sachlich begründet und nachvollziehbar formuliert) verweigerte.

Die daraufhin folgenden Tests mit zweiter und anschließend Dritter Einnahme bei verschiedenen Dosierungen zeigten dass ich Recht haben sollte.

Hatte bei Aufnahme allerdings auch als eines der Ziele die Umstellung auf Elvanse angegeben, sowie dass ich den Tag über sauber hinkommen muss.
Und der endet eben nicht um 13 oder 14 Uhr…

Danke für deine Antwort!

Ich nehme um 6 Uhr 30mg und gestern um 13 Uhr nochmal 30mg zum Testen.

Um 20 Uhr merkte ich, dass die Wirkung nachließ. Wir sind auch kurz davor schon aus dem Schwimmbad gegangen, weil mir das allmählich zu viel wurde.

Am Anfang hatte ich auch zwei drei Nächte Schlaf Probleme. Gestern war es im Haus einfach sehr lauf. Die Nachbarn meinte um 22 Uhr noch baden zu müssen und unser Schlafzimmer ist direkt an deren Bad. Das gequietsche vom Bewegen in der Wanne hat mich extrem gestört. Bin dann rüber ins Wohnzimmer und innerhalb von 30 Minuten eingeschlafen. Ich kann nicht klar sagen, dass es am Medikament lag. Die Geräusche haben mich schon immer sehr gestört.

Heute Morgen habe ich nach Einnahme auch das Gefühl minimal zu aufgedreht zu sein. Dafür habe ich einen guten Antrieb und schon gut was geschafft. 20 oder 25mg morgens waren mir allerdings bisher zu wenig.

Kann es sein, dass noch Wirkung da ist aber nicht ausreichend für die Symptombekämpfung? Vielleicht hätte ich mit 20/20 dann genug Spiegel für den Tag.

Soll es nicht auch ab diesem Jahr kleinere Dosen als Elvanse adult zum verschreiben geben? Ich meine das hätte ich gelesen.

Ich würde mir so einen Arzt wünschen der da ganz individuell mit mir gemeinsam forscht was das beste für mich ist und mir meine Erfahrungen nicht abspricht.

Theoretisch ja, da die wirkkurve ganz langsam abflacht und die Wirkung bei Einnahme auf vorhandener Restwirkung kumuliert.

Nur weil du von der Wirkung nichts mehr spürst, heißt das nicht dass die komplett durch ist.

Du bist dann sozusagen im nicht mehr spürbaren Bereich. Theoretisch kann es sein dass deine Symptome dann wieder kommen, aber ggf nicht so stark wie sonst.

Und die Erschöpfung ist normal.
Grad wenn der Tag Stressig und anstrengend war…

Du merkst dann definitiv wie anstrengend das alles eigentlich ohne Wirkpegel ist.

Dass das massiv Energie kostet brauche ich dir vermutlich nicht extra zu sagen :wink:

Was ich dir vorschlagen würde, wäre entweder 30/20 oder, je nachdem wie lange es wirkt und wie lange du funktionieren musst, 30/20/10.

Das ist jetzt aber nur ein Gedankengang der auf persönlichen Erfahrungen (eigene Einnahme und Aktivität hier im Forum) basiert und sollte auf jeden Fall mit deiner Ärztin abgestimmt werden.

ich bekomme im Moment Elvanse adult retard 50mg, was bei mir so gefühlt um die 6 Stunden wirkt. Also werde ich nachlegen müssen, und da ich mit Medikinet retard überhaupt nicht zurecht komme, wird es darauf hinauslaufen, eine zweite Dosis Elvanse zu nehmen.
Gsd habe ich das Glück, eine Ärztin zu haben, die mich ernst nimmt und eigentlich meine Vorschläge akzeptiert, wie es jedoch bei einer off-Label Verordnung ist, kann ich nicht sagen.
Ich würde es ihr so erklären, vorsichtig, wie du es hier beschrieben hast und dann die Reaktion abwarten. Wir Betroffenen sind ja doch ganz gut im Lesen von nonverbalen Signalen :grin:

Es soll in Zukunft andere Dosierungen geben - wann ist inklar.

Elvanse retard gibts nicht.

Stimmt, habe ich mich vertan. Natürlich heisst es Elvanse adult.

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Die Angst vor Ärzt:innen ist manchmal groß und wir alle haben sicher schonmal Erfahrungen mit Ärzt:innen gemacht, die einen ratlos und unbefriedigt und unverstanden zurücklassen.

Aber mach dir mal nicht zu große Sorgen.
Als ich meine Dosis erhöht habe, dachte ich auch, dass mein Neurologe dazu viele Fragen und Einwände hätte. War am Ende aber nur halb so schlimm. Er hat mir da viel Spielraum gegeben und sah (in meinem Falle bei Medikinet) kein Problem, solange ich nicht an der Grenze der empfohlenen täglichen Maximaldosis kratze.
Das ging so weit, dass er mich beim letzten Kontrolltermin angrinste und fragte: „Na, wollen Sie neuen Stoff?“ :laughing:
Kann also auch so laufen.

Gerade wenn du noch nicht lange bei deiner Psychiaterin bist, würde ich eher in die Kommunikationsoffensive gehen und einfach demonstrieren, dass du mit ihr Rücksprache hältst und vertrauenswürdig bist.
Besser in gutem Kontakt sein, als sich rumzuquälen und immer unsicher zu sein, ob es nun ok ist zu erhöhen oder eine zweite Dosis zu nehmen.

Vielleicht kann sie dir auch noch andere Optionen aufzeigen. Es gibt einige, die zu Elvanse am Nachmittag noch eine kleine Dosis MPH (entweder retardiert oder unretardiert) nehmen, um nicht noch einmal volle 7h Wirkdauer zu haben, aber eben über den Tag zu kommen. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für dich?