Kommunikationsstil: Erklärbär...

Ich weiß nicht - kennt Ihr das?

Wenn ich mit Leuten rede, kann ich zwar meinen Kommunikationsstil anpassen, also ich habe kein Problem mit Smalltalk und Rumblödeln.

Aber wenn es um Wissen oder „Sachverhalte“ geht, bin ich nicht oder nur äußerst schwer in der Lage, auf andere einzugehen, mich anzupassen.
Wenn ich was „besser weiß“, dann muss das raus.
Und das mache ich nicht (zumindest nicht bewusst) um mich zu profilieren - denn sonst wäre ich ja damit sparsam und würde da eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufmachen. Sondern es ist so, dass ich es nur schwer aushalte, etwas, das sich für mich anders darstellt, vor allem in Bereichen, in denen ich mich auskenne, einfach „falsch“ oder „unzureichend“ stehenzulassen.
Das ist schon irgendwie fast zwanghaft.

Auch Lügen, Schwindeln, höfliche Notlügen - geht alles nicht. Ich kann nichteinmal bei der Steuer bescheißen - es ist tragisch :neiiin

Wie geht es Euch damit?
Kennt Ihr das?
Wie geht Ihr damit um?

… immerhin habe ich heute schon Fortschritte bzgl. Emotionen in gemacht: saß bei meiner Ma und habe eine halbe Stunde mit einem neutralen Gesicht Kopfrechnungen gemacht. Nachdem sie nach 5 Sätzen von mir 3x geschnaubt hatte und 2x gesagt hatte ich solle nicht so viel reden … worauf sie ohne Punkt und Komma… Also Kopfrechnen funktioniert. Ich war echt entspannt. Also fast :kaffeekochen .

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Ja, das ist wohl nicht untypisch für ADXS…
Willkommen im Erklärbärclub :knuddel

Hab gerade Besuch von einem unbehandelten ADHSler (er weiß es schon selbst, hat aber als recht erfolgreicher Musikproduzent keinen Grund was zu ändern…)
Da prallen dann zwei Klugscheißer zusammen sag ich dir.
Die letzte Diskussion ging darum ob Kaninchen Hasen sind :nothere (sind sie nicht! Taxonomisch gesehen so weit auseinander wie Katze und Hund! :mrgreen: )

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Stimmt nicht ganz: Kaninchen schlagen keine Haken und Hasen buddeln nicht - zwei Arten, eine Familie (Hasenartige).
Hunde und Katzen → zwei unterschiedliche Familien.

Sorry, musste sein :nothere

:totlach

Mit Google ist das natürlich alles noch viel schlimmer geworden…
peinlich ist natürlich, wenn man dann danebenliegt.

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Sag ich doch :winken

Edit: stimmt doch was du sagst, Hunde und Bären wäre der bessere Vergleich.

Ja, das kenne ich und ich kann es nicht. Zumindest nicht lange, denn ich gebe es später zu, weil mich das schlechte Gewissen nicht in Ruhe lässt.

Zum Erklärbär: Jein. Es kommt drauf an mit wem ich spreche und ob sich die Mühe lohnt.

Den Erklärbär habe ich auch…nur bei Menschen bei denen ich vermute, das meine Erklärung auch eine Chance hat, verstanden zu werden.
Lügen kann ich auch, am besten wenn kein Gesicht dahinter ist…bei den Menschen die mir nahe sind, istr es schier Unmöglich.

Ich hätte mich in einer Bewerbung fast mal mit den Worten „pathologisch ehrlich“ charakterisiert…

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Lügen bei Vorstellungsgesprächen hab ich nie und die Leute waren oft erstaunt über meine unkonventionellen Antworten.
Hat auch oft zu Absagen geführt

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Ha! und ich bin stolz auf mich, weil ich das nicht kommentiert habe… Nimm DAS! Erklärbär! :lol:


Wahnsinn. Wow! Das ist ja geradezu buddhistisch :stolzsschild … soweit bin ich erst in ein bis zwei Jahren…

Also als Erklärbär habe ich mich nie gesehen, meistens erklären die Leute mir irgendwas. :lol:

Aber ich habe jetzt auch kein Problem damit wenn mir jemand was erklären will, solange es nicht um eine Situation geht, wo es jemand anscheinend nur darum geht um jeden Preis Recht zu haben.

Wenn ich jetzt aber zufälligerweise auch mal bescheid weiss, also 100% weiss das der andere daneben liegt, dann heizt sich die Diskussion schon schnell mal auf, weil ich dann auch nicht bereit dazu bin nur mit dem Kopf zu nicken um des lieben Friedens Willen, sowas geht garnicht.

Dann ist es mir unmöglich etwas einfach so stehen zu lassen, werde dann richtig stur und werde nicht von meiner Meinung abweichen, kann nicht jemand Recht geben, wo nicht Recht hat, besonders wenn Ungerechtigkeiten im Spiel sind.

Aber da ich mich im allgemeinen mit Erklärungen schwer tue, eben damit die richtigen Worte zu finden, heisst Missverständnisse dann praktisch schon im voraus programiert sind, halte ich mich generell eigentlich immer damit zurück Erklärungen abzugeben, lasse deshalb meistens erst mal andere reden.

Bewusstes Lügen liegt mir fern, wenn überhaupt dann benutze ich höchstens mal eine Notlüge, um vielleicht einen Termin abzusagen, aber nur wenn mir der wahre Grund peinlich ist, oder sich jemand extrem aufdrängt und ich anders keine Chance hätte die Person auf Distanz zu halten, sie aber auch nicht verletzen möchte, in solchen Situationen habe ich in der Vergangenheit mal eine Notlüge benützt.

Aber bewusstes Lügen, z. B. um einen Vorteil zu bekommen, andere zu täuschen oder betrügen, das kann ich nicht, ich käme mir vor wie der letzte Mensch, könnte nicht mehr in den Spiegel blicken.

Das kenn ich sehr gut. Meine Wohnungssuche war letztes Jahr auch deshalb so schwierig, weil ich auf die Frage, wie lange ich denn dort wohnen möchte, immer ehrlich geantwortet habe, 1,5 Jahre. Weil das halt feststeht. Hab mich so geärgert, weil dann natürlich Absagen kamen. Habe dann auch versucht, mich auf diese Frage vorzubereiten und einen längeren Zeitraum zu nennen. Aber wenn sie dann wieder gestellt wurde, war ich so perplex, dass ich wieder ehrlich geantwortet habe. Kommt mir schon zwanghaft vor.

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Ich glaub das hatte jemand anders schon mal geschrieben (oder öfter gar), aber ich spüre meinen Erklärbar ganz stark, wenn Lehrende Inhalte half assed, lückenhaft oder falsch dahin knallen. Kann aber auch ne Leitung sein, die sich nicht kümmert und Blödsinn redet.
Hadere dann mit mir, denn ich will keine Autorität untergraben/(öffentlich) hinterfragen, zügle mich größtenteils, ab und zu kommt doch was raus (zumindest in Form einer Klärungsfrage, etwa, wie xy denn gemeint sei) und bin nachher ne super Mischung aus angespannt und ausgelaugt. Es ist ein Abwägen darüber, wie forsch und damit nervig man sein darf. Wie schnell ich sein darf, denn andere haben ein anderes Tempo. Meist stell ich eher vertiefende Interessensfragen, außer ich merk, dass niemand da Interesse hat und es doch stören würde. Bin freundlich (hoff ich halt) und schau wie Fragen, Bemerkungen so formuliert sind, dass sie möglichst konkret sind, aber nicht auf den Schlips treten. Im Grunde bin ich einfach seeehr neugierig und lernbegierig, teils damit schneller als andere (oder interessierter, kA) und brauch die Beschäftigung und wenn ich dann merk, dass nicht viel dahinter ist, zerbricht irgendwas in mir :joy:

Ich bin nämlich seit März in ner berufsbegleitenden Fortbildung und muss mich immer wieder ganz arg zusammenreißen, wenn manche Inhalte falsch oder schlichtweg am Thema vorbei sind (etwa; Seminarzeit mit einem langen Video füllen zu einem ganz anderen Thema). Dann vergeht ein ganzer Tag oder Abend, und es kam nicht viel bei rum. Die Fortbildung kostet gutes Geld, dafür will ich schon noch guten Unterricht und kein schales bla bla. Hab da einen gewissen Anspruch, ich weiß. Freu mich aber auch riesig, wenn eben doch mehr Inhalt kommt, oder Ideen aufgegriffen werden. In den letzten Seminaren war’s nun leider teils einfach sehr halbbacken. Es wurde übersprungen, gekürzt, gefaselt.
Und am Ende sagen dann alle Teilnehmenden, die davor noch mega gelangweilt da saßen, wie toll sie das Seminar fanden :see_no_evil: :adxs_daumen:
Einfach mal absitzen und gut ist. Das schaff ich schwer mit adhs.

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Ich erkläre freundlich und mit viel Leidenschaft! Das wird in den allermeisten Fällen gut aufgenommen. Ich kann auch ganz gut konstruktiv und diplomatisch lavieren, also in den Punkten bin ich ganz bei dir und kann zustimmen und da-und-da muss ich noch ein bisschen differenzieren…
Aber ich muss auch sagen, dass ich einfach meine Ungeduld stark im Griff habe und somit immer freundlich dabei bin. Mir ist eben wichtig dass die Leute einen Mehrwert draus schöpfen können und ich nicht nur der „Besserwisser“ aus reinem Selbstzweck bin. Ich baue immer lebendige, greifbare Bilder in meine Erörterungen ein und mache ein paar witzige Vergleiche/Anspielungen.
Ich greife sehr viel vor und entschärfe so Kritik im Voraus :joy:
Die neurotypischen Leute in meinem Umfeld halten mich für ein „verrücktes Genie“, was auch ne Rollenzuschreibung ist, aber eine mit der ich einigermaßen leben kann.
Es scheint mir niemand böse sein zu können und viele Menschen finden meine Ausführungen ziemlich interessant. Auf der anderen Seite kann ich mich gut zurücknehmen wenn es nicht um Sachthemen geht oder eben nicht um „meine Themen“. Generell lasse ich auch immer ausreden bevor ich meine Monologe beginne :joy:

Ich hab mich immer gefragt ob „Kaninchen“ so heißen weil Hunde die gern reißen.
Ich hab bewusst nie nachgeschaut weil ich mich nicht desillusionieren wollte :joy:
Ich dachte zwei Arten eine Familie sei bei Hasen und Kaninchen common sense :sweat_smile:
wo ist denn da die Diskussion :rofl: