Also konkret zu der Verweigerung kann ich dir nichts sagen.
Mein Sohn hat ADS, ist 16 jetzt, und hat bei Überforderung komplett dicht gemacht, aber nach innen.
Aber mir fiel gerade was auf, als ich Medikamentenknacks las:
Mein Sohn hatte im August als er die Diagnose bekam, massive Probleme damit, die Diagnose anzunehmen
So, da er sich ja schon präziser äußern kann, fragte ich ihn und hörte folgendes:
Er wolle das nicht, weil er ja jetzt offiziell krank sei, er wolle nicht krank sein
er würde durch die Diagnose negativ auffallen, da Stigmatisierung und Vorurteile.
ADHS/ADS Menschen gelten als nicht normal,
mittlerweile hat er es akzeptiert
aber er hat immer noch Angst, das sein Klassenlehrer es vor der Klasse sagt.
zu deinem Sohn: das wird ähnlich sein. er ist mit der Tatsache wahrscheinlich total überfordert, das er jetzt offiziell anders ist ich glaube, für Kinder bricht da eine Welt zusammen. Was uns erleichtert, reißt die Kinder noch weiter runter, wahrscheinlich ahnen wir noch nicht mal ansatzweise, was das mit einem Kind macht.
[quote=„schona, post:1, topic:15663“]
Wir haben ihm nun klar gesagt, dass es gar keine Medienzeit mehr gibt, wenn er nicht in die Schule gibt oder andersrum: Nur Medienzeit wenn er geht. Hat anfangs nur zu mehr Wutausbrüchen geführt.
Wir dachten eigentlich, das zieht irgendwann, aber inzwischen muss man sagen: Er hat sich damit arrangiert. Er hat Aufgaben in der Anton-App für zu Hause um nicht den Anschluss zu verlieren. Und das „reicht“ ihm offenbar inzwischen.
Strafen bringen aus der Erfahrung heraus nichts, mein Sohn hat sich dann ins Bett gelegt.
Wir haben nun alles auf eine Reha gesetzt, es gibt dort auch die Möglichkeit einen frei gewordenen Platz zeitnah zu bekommen. Das war unsere letzte Hoffnung. Allerdings wäre das über Weihnachten und das hat heute zu einem erneuten Wutanfall geführt, weil er Weihnachten wie eigentlich geplant feiern wollte.
Er sagt auch sehr unlogische Sachen in solchen Fällen („Meine Weihnachtsferien werden dadurch zerstört“ – Hä? Er hat die ganze Zeit „Ferien“ gerade.)
Tut mir leid, die Aussage ist nicht unlogisch aus der Sicht eines Kindes.
Für ihn zerstört diese Veränderung gerade seine ganz kleine Welt, die er kannte, Rituale, die er kannte und vertraut sind, wie Weihnachten. Das ist ein Weltuntergang, weil alles, was er kannte, plötzlich wegbricht.
Das, was dein Sohn bist jetzt kannte, ist für immer verändert. Er schwimmt gerade total und hat keinen Halt, sieht keine Zukunft.
Und natürlich geht er nicht in die Schule, aus Scham, alle wissen jetzt, das er krank ist. Für ihn ist der Gedanke im Moment unmöglich, wieder in die Schule zu gehen.
Krank und dann auch noch mit Medikamenten. Ich glaube euer Sohn fühlt sich gerade wie ein Aussätziger.