Komplette Verweigerung des Kindes – was tun?

Ich suche an dieser Stelle mal Rat, da wir wirklich verzweifelt sind und nicht mehr weiter wissen.

Unser 10jähriger hat eine frische ADS Diagnose (wenige Wochen alt, siehe auch andere Beiträge von mir hier). Wir vermuten das aber schon lange, es war also nicht neu sondern eine reine Bestätigung für uns.

Medikamente haben wir direkt ausprobiert, sind mit Medikinet 10mg gestartet, das leider alles noch schlimmer gemacht hat. Statt wöchentlicher Wutausbrüche gab es unter Einnahme JEDEN Tag schlimme Wutausbrüche mit schlagen, werfen etc.

Also haben wir es in Absprache mit dem KJP abgesetzt und haben mit Kinecteen gestartet bzw. wollten das. Leider ist die Tablette nicht teilbar, so dass alle Versuche sie zu nehmen gescheitert sind. Er kriegt sie einfach nicht am Stück runter. (Medikinet konnte man öffnen und in Pudding tun)

Aber unser eigentliches Problem ist die KOMPLETTE VERWEIGERUNG von allem. Und ich meine das so. In dem ADS Test kam klar raus, dass er mit Druck und Stress nicht umgehen kann. Sobald etwas schwierig wird, hört er auf oder rastet aus. Das ist z.B. bei der Tabletteneinnahme ein Problem, die kann er nämlich nicht schlucken. Einmal probiert, nicht geklappt, epischer Wutanfall.

Parallel verweigert er seit nun mehr als zwei Wochen die Schule. Vorher gab es das schon an einzelnen Tagen, Komplettverweigerung ist neu. Als Grund gibt er an: Scheiß Schule, alles so anstrengend (klar, daran wollen wir ja arbeiten), er geht nie wieder hin etc. Er hat sich ein richtiges Feindbild aufgebaut.
Dabei ist die Schule wirklich entgegenkommend und kooperativ. Es gab auch kein Mobbing o.ä.

Er lügt uns auch an, hält sich nicht an Regeln und schon gar nicht an irgendwelche Belohungssysteme. Die empfiehlt unser KJP, aber das bringt bei ihm NICHTS.

Auch sowas wie Verhaltenstherapie kann man eigentlich vergessen. Er würde dort nicht hingehen. Freunde sind kaum noch da. Mit einem Freund versuchen wir durch Besuche sowas wie den Wunsch nach Klassenkameraden anzufachen. Bisher mit wenig Erfolg.

Wir haben ihm nun klar gesagt, dass es gar keine Medienzeit mehr gibt, wenn er nicht in die Schule gibt oder andersrum: Nur Medienzeit wenn er geht. Hat anfangs nur zu mehr Wutausbrüchen geführt.
Wir dachten eigentlich, das zieht irgendwann, aber inzwischen muss man sagen: Er hat sich damit arrangiert. Er hat Aufgaben in der Anton-App für zu Hause um nicht den Anschluss zu verlieren. Und das „reicht“ ihm offenbar inzwischen.

Wir haben nun alles auf eine Reha gesetzt, es gibt dort auch die Möglichkeit einen frei gewordenen Platz zeitnah zu bekommen. Das war unsere letzte Hoffnung. Allerdings wäre das über Weihnachten und das hat heute zu einem erneuten Wutanfall geführt, weil er Weihnachten wie eigentlich geplant feiern wollte.
Er sagt auch sehr unlogische Sachen in solchen Fällen („Meine Weihnachtsferien werden dadurch zerstört“ – Hä? Er hat die ganze Zeit „Ferien“ gerade.)

Meine Frage ist: Hat jemand mit so einer Komplettverweigerung Erfahrung? Wie setzt man da an? In eine Ambulanz würde er nicht mitkommen. Wir sind auch mit Tageskliniken in Kontakt aber da erwarte ich das gleiche, hat er auch schon verweigert bisher.

Da er aber auch sehr sensibel ist, kann er auch auf keinen Fall alleine irgendwo eingewiesen werden. Er kann sehr gut gelaunt sein, sehr anhänglich und kuschelig. Es müsste also jemand von uns dabei sein, was nicht einfach werden wird, da das nur weniger Kliniken bei Kindern über acht machen. Aber ehrlich gesagt, halte ich auch das aktuell für eine Option, da wir hier gar nicht weiter kommen. Wobei mir der Gedanke daran das Herz bricht.

Und ganz praktisch: Wir würden ihn dort physisch gar nicht hinbekommen.

Alles erklären und argumentieren hilft nichts. Wir haben schon oft gesagt, dass es ihm mit dem richtigen Medikament besser gehen wird, wir es nur finden müssen (wir versuchen jetzt auf Ritalin LA zu wechseln, da auch Kapseln, dauert aber noch ein paar Tage bis wir das Rezept bekommen).
Es tangiert ihn einfach nicht. Er verweigert ALLES und wird dabei manchmal eben auch richtig aggressiv mit schlagen und Dingen werfen. Dabei geht es ihm auch wirklich nicht gut, zumindest wenn irgendwie Druck aufgebaut wird. Das muss er doch merken.

Da er auch nicht alleine sein kann/will, auch nicht kurz und eng begleitet werden muss, ist mein Mann aktuell krank geschrieben. Aber ewig geht das natürlich auch nicht. Außerdem ist man immer an zu Hause gebunden, kann aber auch nichts sinnvolles wie arbeiten machen.

Alle Tipps und Kurse gehen immer davon aus, dass das Kind grundsätzlich kooperationswillig ist. Aber da sind wir weit von entfernt. Und wir wollen ihm wirklich helfen.

Ich bin über jeden Tipp oder auch Erfahrungsbericht dankbar.

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Ohje. Das tut mir leid.

Wollte nur fragen - wurde es schlimmer mit MPH im Rebound? :thinking:

Elvanse wäre noch eine Alternative - kann man auch öffnen die Kapsel.

Ist er mit anderen Menschen auch so ablehnend oder nur mit euch Eltern?

Ich hatte bei meinen Kindern vor allen Schulvermeidung bis zu völligen unbeschulbarkeit. Mit allen möglichen Maßnahmen.

Internat auch zeitweise.

Vielleicht findest Du in diesem Text von Eckerle/Eckerle etwas Hilfreiches - oder zumindest vergleichbare Erfahrungen. Mich berührt der immer sehr, insbesondere:

„Wenn sich … Kinder verweigern, dann nehmen sie Konsequenzen auf sich, die in keiner vernünftigen Beziehung mehr zu dem Geforderten stehen. Das Kind ist verstockt und bereit, seine Zukunft anzuhalten. Sein Widerstand steigt mit den Herausforderungen, die schulische und elterliche Strafen stellen. Die Anstrengungsbereitschaft wächst in die negative Richtung der Vermeidung.“

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Ja, gefühlt ist es seit der offiziellen Diagnose und der Erfahrungen mit Medikinet deutlich schlimmer geworden. Wir haben auch das Gefühl, er hat einen „Medikamentenknacks“ seitdem.

Es dürfen nicht viele Menschen an ihn ran, aber auch die Großeltern (die er sehr mag) kommen nicht weiter. Das haben wir diese Woche probiert. So lange er nicht in die Schule muss, scheint seine Welt für ihn in Ordnung. Er lungert dann aber halt zu Hause auf dem Sofa rum oder hat dazu eine zeitlang schlimme Wutanfälle gehabt, da wir ihm ja die Medien (sein Dopaminkick) verboten haben. Das war die letzten beiden Tagen etwas besser.

Er hat aber auch keinen Antrieb den kompletten Stoff zu Hause nachzuholen. Da er auch eine LRS hat, fällt ihm eh alles schwerer. Siehe: Sobald es anstrengend wird, hört er auf. Null Ehrgeiz.

Natürlich sind jetzt Dinge in Gang gekommen, die wir nicht mehr aufhalten können. Schulhilfekonferenz, am Ende sicher auch das Jugendamt. Keine Ahnung was die letztliche Konsequenz ist. Wie war das denn bei euch?

Hallo,

falls er kleine Tabletten schlucken kann und dafür bereit ist: Attentin und Intuniv sind deutlich kleiner als die Kapseln. Intuniv ist aber aktuell nicht lieferbar.

Danke, aber ich glaube die Tabletten könnten noch so klein sein, er würde sie nicht schlucken :frowning:

Je grösser der Druck desto grösser die Gegenwehr.
Liebe @schona ich persönlich würde euch eine Familien Therapie vorschlagen, irgendwas läuft ja innerhalb eurer Familie anscheinend nicht rund.
Was das genau ist, könnt ihr nur heraus finden wenn ihr alle gemeinsam eine Familien Therapie macht.
Unter Umständen vielleicht sogar nur Du und Dein Mann, um eventuelle Beziehungs Probleme in eurer Paarbeziehung in Angriff zu nehmen.
Kinder sind wie Spiegel, sie spiegeln unsere eigenen Probleme wieder, ausserdem sind Kinder wie Seismografen, nichts bleibt vor ihnen verborgen.
Wie sieht das eigentlich bei euch als Eltern aus?, hast Du oder Dein Mann auch eine Adhs Diagnose?.
Denn von Minimum einem von euch beiden wird euer Sohn sein Adhs ja vererbt gekriegt haben.
Und vielleicht wäre es für euren Sohn leichter wenn er wüsste von wem von euch beiden sein Adhs ist, und ihr dann z.B. gemeinsam eure Adhs Medikamente schluckt. :heart:

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Es muss nicht unbedingt an der Familie liegen.

Ich merke es an meinem Sohn, wenn die Medikation passt, dann ist er deutlich belastbarer, entspannter und verweigert dann auch weniger.

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Eine Familie funktioniert in der Regel nur so gut wie alle Familienmitglieder gut miteinander harmonieren.
Viele Eltern vergessen anscheinend auch allzuoft, dass man von Kindern nicht erwarten kann das sie wie erwachsene denken.
Kinder müssen ja erst noch alles lernen, und zwar von uns, wir sind ja ihr Vorbild, wir sind die erwachsenen, wir tragen die Verantwortung für unser Kind, wir müssen ihnen vorleben was wir von ihnen erwarten.
Kinder sind von uns Eltern sehr lange abhängig, und während ihrer Entwicklung hängt deshalb sehr vieles logischerweise Hauptsächlich grösstenteils von uns Eltern ab, wir sind ihre Lehrmeister für ihr zukünftiges Leben, im guten wie im schlechten.
Und ein menschliches Gehirn ist übrigens erst ungefähr mit fünfundzwanzig vollständig ausgewachsen, dass ist wissenschaftlich bewiesen.
Also muss man sich ja eigentlich als erwachsener auch mal klar machen, dass ein kindliches oder jugendliches Gehirn eben noch im Wachstum ist, da passiert also im Hintergrund sehr viel im Kopf eines Kindes, ganz abgesehen vom körperlichen Wachstum, was auch sehr viel Energie in Anspruch nimmt.
Und z.B. weiss man heute ja auch, dass die Vergesslichkeit im Kindheits und Jugendalter auch damit zusammen hängt, weil das Gehirn noch im Wachstum ist, heisst das ein Kind oder Jugendlicher also z.B. nicht extra seine Sachen vergisst.
Wie auch immer, jedenfalls kann man nicht einem Kind die Schuld geben wenn es innerhalb der Familie nicht klappt, damit macht man das Kind dann zu einem Sündenbock, und das ist so ziemlich das schlimmste was man seinem Kind antun könnte.

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Grundsätzlich natürlich richtig was Abrissbirne schreibt, dennoch wäre ich vorsichtig, insbesondere bei dem beschriebenen Problem, alles pauschal auf das Familiengefüge zu schieben.

Mir sind zwei Sachen sofort eingefallen. Wurde schon mal auf Autismus geprüft? Und in diesem Zusammenhang auf PDA (=pathological demand avoidance)? Wobei es PDA wohl auch im Zusammenhang mit ADHS geben soll. Hier geht es um die Vermeidung von alltäglichen Anforderungen. Kinder mit PDA können es nur sehr schwer ertragen wenn Anforderungen von außen an sie heran getragen werden. Sie reagieren mit Angst und Verweigerung. Bitte für die genaue Definition nochmal googlen.
War jetzt nur so ein Gedankenfunke von mir, falls schon ausgeschlossen, bitte einfach ignorieren.

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Mein erster Gedanke war: ist Euer Sohn eventuell (auch) von ASS betroffen? Unser Sohn (12) ist mit ADS diagnostiziert. Vom Verhalten ist er sehr freundlich mit Tendenz zu Rückzug. Aggression ist kein Thema. Aber er verweigert alle Impulse, die in Richtung „Lernen“ gehen. Er macht seine Hausaufgaben und packt den Ranzen, aber am liebsten wäre es ihm, dass das Wochenende 5 Tage hätte. Er findet die Verteilung 5 Tage Schule / 2 Tage Wochenende unfair :melting_face:

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In der Tat verstehe ich den Ansatz von Abrissbirne auch, aber gerade hier glaube ich, dass es wirklich etwas anderes ist. Alle Experten um uns herum sagen: Mit der richtigen Medikation wird vermutlich alles einfacher. Die haben wir aber ja noch gar nicht gefunden. Ich sehe ja auch beim Homeschooling wie sehr in alles stresst, was nur annähernd anstrengend ist. Er wird sofort unruhig und hört auf wenn es zu sehr frustriert.
Leider können wir das Thema Schule auch nicht einfach ruhen lassen. Das ist nunmal ein Gesetz in D und daran müssen wir uns halten. Deswegen ist es natürlich jeden Tag Thema.

Autimus stand auch im Raum, wurde aber anhand eines Fragebogens ausgeschlossen. Die Punkte darauf passten aber auch wirklich nicht, allerdings alles was ich bisher zum PDA gelesen habe schon. Das passt Haargenau. Wir haben das sogar in der Therapie schon mal angesprochen, aber der Therapeut kannte das nicht und wollte selber recherchieren. Hast du damit Erfahrung?

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Jup, same here, mit dem Unterschied, dass inzwischen alles verweigert wird, was mit Schule zu tun hat. Vorher war es aber auch so wie du beschreibst, Hausaufgaben waren immer ein Krampf. Leider dringen die Konsequenzen, die das mit sich bringt nicht zu ihm durch.

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Es gibt auch Atomoxetin als Tropfen, soll aber ganz scheußlich schmecken.

Aber ist nicht die Abgrenzung zu PDA, dass das Verhalten da absolut gar nicht von außen nachvollziehbar ist? Wie in „Zieh Deine Jacke an!“ und es ist die nicht-kratzende Lieblingsjacke und das Ziel passt auch, aber Aufforderungen als solche sind unerträglich?

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich finde die Spirale mit einer ADHS-Brille betrachtet … nachvollziehbar.

Hätte mir wohl auch passieren können, gerade als Kind in einer medial nochmal ganz anders mit Dopamin verführenden Welt als „damals bei uns“.

Vielleicht hat sich irgendeine dopaminspendende Stütze mal blöd verselbständigt und im Vergleich damit ist die Schule ganz unerträglich und so nimmt es seinen Lauf.

Und weil man zeitblind ist - schon mit ADHS - verliert man aus dem Blick, dass Jetzt nicht Immer ist und das Verweigern harte Konsequenzen hat.

Und dann muss man aus dem Loch wieder raus und seine eigenen Häufchen aufräumen und sich irgendwie noch eingestehen, dass man sich selbst die Grube (mit)gegraben hat…

Ich finde den Rückweg aus den eigenen ADHS-Teufelskreisen schon als Erwachsener ziemlich unerträglich. Daran musste ich denken bei

Das ist ja auch ätzend, ganz objektiv. Auch wenn es Folge der eigenen Verweigerung ist - oder gerade dann.

Die Videos von dieser Therapeutin fand ich ganz hilfreich … für mein Inneres Kind, das nach einer Erledigungsblockade den Rückweg antreten musste: https://www.youtube.com/watch?v=sKdWCqa5jVs und https://www.youtube.com/watch?v=ovv70FUHzxA.

Tut mir Leid, wenn es Dich zumüllt. Aber irgendwie erkenne ich mich wieder in der Verweigerung, die Folgen der eigenen Verweigerung frühzeitig einzusehen.

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Nein, ich habe keine Erfahrung zu PDA. Ich bin auch gerade dabei zu überlegen, wie ich unser Kind besser motivieren kann. Er gibt sofort auf, wenn er desinteressiert ist. Leider ist „Schule“ generell uninteressant. Druck bewirkt auf jeden Fall das Gegenteil. So geht nichts. Eine Idee ist, dass Impulse von außen kommen sollten. Ohne die Erwartung, dass er etwas tun muss, um zu…

Allerdings sehe ich in unserem Fall Anteile zu ASS. Dies wurde allerdings früh ausgeschlossen, weil er Emotionen erkennen kann. Mittlerweile sind aber weitere Anzeichen sichtbar. Deshalb werde ich einen neuen Diagnostik Anlauf unternehmen. Was ihm schwer fällt: Augenkontakt, deutlich und laut sprechen. Zudem hat er begonnen bei Unruhe mit den Fingern zu schnipsen, manchmal schüttelt er seine Hände. Hin und her läuft er schon seit je, ziellos. In fremder Umgebung ist er orientierungslos. Seine Reizfilterschwäche ist extrem ausgeprägt. Die Motorik ist haklig. In der Schule (12 Kinder) trägt er teilweise Noice Cancelling, weil es ihm zu laut ist. Glatte Stoffe fasst er gerne an und er mag keinen Körperkontakt.

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Ihr Lieben die hier schon so nett und hilfsbereit geschrieben habt, ich finde das toll wie offen und wertschätzend wir hier gerade miteinander umgehen.
Die Sache mit dem Verdacht auf das Autismus Spektrum bei Deinem Sohn liebe @schona ging mir übrigens auch schon durch den Kopf, dahingehend kann ich mich den anderen also anschliessen.

Und dann macht z.B. die Sache mit der Lieblingsjacke die nicht krazt, oder das es doof ist das ein Wochenende nur zwei Tage hat absolut viel Sinn.
Was mir dazu gerade noch einfällt ist, dass z.B. Adhs Stimulanzien bei Autismus betroffen nicht gleich gut, oder eventuell garnicht wirken, wie es bei Adhs’lern in vielen Fällen der Fall ist.

Ausserdem möchte ich gerne daran erinnern, dass Adhs Stimulanzien bei Adhs zwar helfen können, und das gegen eine Medikation nichts einzuwenden ist, aber dennoch helfen die Medikamente nur begrenzt.

Man kann sie als Krücke oder als Stützräder sehen, die einem bei Adhs helfen können beim fahren oder laufen, aber um dort hinzukommen wohin man eigentlich gerne will, dafür brauchen eben trotzdem viele Adhs’ler von uns auch noch andere Hilfsmittel, sozusagen zusätzlich zu den Medikamenten.

Und bevor ich es vergesse, wenn also Du oder Dein Mann auch von Adhs oder dem Autismus Spektrum, oder beidem zusammen betroffen seid, dann ist es sogar noch viel wichtiger, dass man sich als betroffener Elternteil ebenfalls mit seinem Adhs oder dem Autismus Spektrum befasst, wozu z.B. übrigens auch eine eigene Stimulanzien Medikation gehört.

Eine Adhs oder Autismus Familie, oder eben von beidem betroffen Familie, sollte meiner Meinung nach immer wie ein ganzer Körper angesehen werden, denn wenn man eine Familie ist, dann ist aus ursprünglich zwei ich’s ein wir entstanden, und wenn der Arm gebrochen ist, dann schränkt das den ganzen Menschen ein, nicht nur den Arm, denn der Arm gehört ja zum Körper, wenn Du verstehst wie ich das meine.

Jedenfalls müsst ihr euch als „Adhs Familie“ begreifen, und nicht als „mein Sohn hat Adhs“ Familie. :wink:

Deshalb frage ich jetzt auch extra noch mal nach ob Du oder Dein Mann bereits eine Adhs oder Autismus Spektrum Diagnose habt, wenn nicht möchte ich euch empfehlen das demnächst mal nachzuholen, hier im Forum bekommt ihr sicher grosse Unterstützung dabei, also keine Angst, danach kann eigentlich vieles nur noch besser werden. :muscle::heart::four_leaf_clover:

Liebe @schona was ich sagen will, ihr seid als Familie Quasi wie EIN Mechanismus einer Maschine, sagen wir ihr seid ein Uhrwerk. :mantelpiece_clock:
Und eure Uhr die sich „Adhs Familie“ nennt, kann nur gut und zuverlässig funktionieren solange ein Rädchen in das andere greift und ausserdem jemand die Uhr immer wieder von Hand aufzieht, oder auch die Sommer oder Winterzeit immer wieder von Hand einstellt, und diese Hand die das machen muss, damit die Uhr immer läuft, dass seid ihr, die erwachsenen.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück und Erfolg bei eurem weiteren gemeinsamen Abenteuer auf der MS Adhs :ship: , viel Glück :four_leaf_clover: :heart:

MS ADHS :joy:, das gefällt mir! MS ADHS nimmt Kurs auf das Traumschiff :joy::joy::joy:

Nein, leider habe ich selber keine Erfahrung mit PDA. Finde jedoch, dass es absolut Sinn macht, in dieser Richtung noch mehr zu forschen. Wie die TE schon schrieb, nicht alle Kinder sind grundsätzlich kooperationsbereit, und dass muss nicht an falscher Erziehung oder an einem schwierigen Familiengefüge liegen, sondern kann auch einfach, wie im Fall PDA, angeboren sein. Wenn solchen Kindern dann noch mehr Druck gemacht wird, oder mit vielen Strafen oder sog. Belohnungssystemen gearbeitet wird :face_vomiting:, kann das schlimme Folgen für die Kinderpsyche haben.

Sorry wenn ich Deine Meinung überhaupt nicht teile @furiosfrisiert , wären meine Eltern nicht total überfordert als Eltern gewesen, dann würde einer meiner Brüder HEUTE noch leben!, hätte nicht später in seinem Leben Suizid begangen, weil er komplett unfähige Eltern hatte, die zu nichts anderem Fähig waren als nur ihr eigenes Leid zu sehen!.
Und auch mein anderer Bruder, und ich, die die Folgen unsere unfähigen Eltern „überlebt“ haben, leiden bis HEUTE unter den Folgen unserer UNFÄHIGEN Eltern!.
Ich persönlich wüsste also bei Gott nicht!, was daran besonders lustig sein sollte, wenn ich bei Adhs innerhalb einer Familie von der MS Adhs spreche?, bei manchen vielleicht sogar von der Titanic spreche die entgültig irgendwann im Meer versinkt, weil sie zu unfähig dazu waren um die Umstände die zum entgültigen Untergang führten frühzeitig zu erkennen.