Kranker Psychiater

Medizinisch verbindliche Aussagen können wir natürlich nicht treffen. Meine eigene Erfahrung mit Absetzen von Tageshöchstdosis und etwas mehr ist allerdings, dass es keine zusätzlichen Probleme aufwirft.

Anders als Antidepressiva o.ä. ist kein Ausschleichen erforderlich. Man erlebt sich eben wieder im (ggf. neuen) Ausgangszustand, wie auch immer der ist. Nicht wenige Leute machen ab und an einen solchen Auslassversuch ganz bewusst, um mal wieder eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.

Gerade weil Psychiater allerdings auch andere Medikamente verschreiben, bei denen das so nicht möglich ist, dürfte es zumindest irgendeine Form von Vertretungsnetzwerk geben oder eine Bereitschaft der Kollegen, da auszuhelfen. Aber es gibt wohl nichts, was es nicht gibt. Auch sich dreimal übergebende Ärzte fand ich ja schon unglaublich.

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Ich danke euch allen für euer Mitgefühl, eure Ratschläge und all die lieben Zeilen.
Vieles hatte ich früher schon ausprobiert, gerade auch das Absetzen vom Ritalin, was jedoch fatale Folgen hatte wie:

  • Job verlieren weil ich sofort ins gleiche Muster zurück fiel
  • Beziehung welche fast auseinander ging weil die alten Probleme wieder da waren etc…

Was den Wechsel zu einem retardierten Medikament betrifft probierte ich auchcschon fast die ganze Palette durch vom Ritalin Adult hin bis zum Elvanse. Ich spürte hauptsächlich Nebenwirkungen, mir war ständig übel, schwindlig, und es war eine Tortur. Deswegen begründeten die Ärzte das weiter gehen mit dem Ritalin 10 mg (auch wenn in etwas hoher Dosis - und dies vermutlich nicht für immer) aufgrund den Nebenwirkungen und sagten „weshalb das Medikament wechseln nur weils so im Lehrbuch vorgeschrieben wird“ obwohl man bisher ganz gute Ergebnisse mit dem Medikament erlangte welches von Anfang an verordnet wurde, und das weiss ich sehr zu schätzen. Die Bereitschaft auch seitens der Ärzte, es auch mal so stehen zu lassen, auch wenns nicht üblich ist.
Ich wäre nach wie vor bereit noch einen Versuch zu starten (weiss Jemand ob das Medikinet in der Schweiz verschrieben werden kann?), ich meinte nein hörte aber anderes…

Aktuell hab ich jedoch grad ganz andere Sorgen. Diese Bilder der letzten beiden Begegnungen gehen mir nicht aus dem Kopf. Ich habe zum einen Schuldgefühle (was wenn ich hätte verhindern können dass er stirbt sofern ich sofort reagiert hätte?), ich sehe ihn die ganze Zeit über vor mir stehen in erschreckend schlechtem Zustand, Nachts träume ich von ihm indem er mit aus dem Mund schaumendem Anblick erscheint und plötzlich verschwindet…
Ich habe grad keine Motivation einen neuen Therapeuten zu suchen und habe deswegen meinen Hausarzt kontaktiert. Schweren Herzens konnte ich mich überwinden ihm alles zu erzählen und zum Glück hat er vollstes Verständnis dafür und übernimmt somit das Ritalin bis auf weiteres, dazu hat er mir das Angebot gemacht jederzeit Termine bei ihm wahrnehmen zu dürfen, auch wenns für Gespräche ist. Ich denke dass mir aktuell ein gesunder Menschenverstand mehr hilft (das merke ich ja auch hier im Forum, wie gut mir all eure Tipps und Zeilen tun…) und werde sobald ich dieses Erlebnis verdauen konnte weiter schauen. Aber zur Zeit habe ich schon fast eher Angst vor einem Psychiater als das Gefühl dass dieser mir weiter helfen kann…Wäre auch nicht das erste Erlebnis gewesen wo ich mit Schrecken weggehen musste.
Kommt schon gut, ich brauche einfach Zeit.

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Weiß nicht. Vielleicht besprichst Du auch das nochmal mit Deinem Hausarzt. Super, dass Du Dir da so schnell Unterstützung gesucht und auch gefunden hast.

Als ich als Kind mal vom 3 m - Brett mit Bauchplatscher aufkam, hat mich der Schwimmlehrer sofort wieder hochgeschickt, um die schlechte Erfahrung mit einer besseren zu überschreiben. Es dauert ja ohnehin, Termine zu bekommen. Und bevor sich schlechte Bilder festsetzen oder Schuldgefühle…

Insbesondere zu den Gedanken, ob Du etwas „hättest verhindern können“, würde Dir hier sicher jeder einzelne Leser sofort bestätigen, dass Du das nicht konntest, es nicht Deine Aufgabe war, usw. Die Frage ist nur, ob man da als Laie durchdringt. Solche Gefühle sind ja seltenst rational, und manchmal erreicht man sich da auch selbst nicht gut.

Danke Dir für den Hinweis darauf. Insofern war meine Erklärung natürlich etwas zu kurz gegriffen: Wenn benötigte Medikamente nicht zur Verfügung stehen, kann das natürlich solche Folgen haben. Klar. Das ist dann nur kein Absetzphänomen im eigentlichen Sinne. Es zeigt eher nochmal, dass man ADHS nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Vielleicht findest Du ja parallel auch ein aktives ADHS-Forum in der Schweiz für die Fragen zur dortigen Lage.

Nochmal die Frage, hatte er Angehörige oder Praxisangestellte oder eine Haushälterin oder hauste er als Einsiedler in seiner Praxis-und-Wohnungshöhle? Fall 2., hättest du natürlich an dem Tag einen Rettungswagen rufen können, falls 1. wäre das die Aufgabe seiner Angehörigen gewesen, nach ihm zu sehen - und wenn die es nicht verhindern konnten, dann du als Patientin sicher auch nicht.

Es ist allerdings auch nicht unwahrscheinlich, dass wenn es sich so darstellt noch Alkohol- oder Drogenkonsum im Spiel war, und dann ist es meist nur eine Frage der Zeit, dass jemand tot in der Wohnung gefunden wird, und Außenstehende machen sich hinterher Vorwürfe, konnten aber objektiv meist nichts machen.

Und ja, natürlich sollte eine laufende Medikation fortgesetzt werden, und in einem Fall wenn der Arzt plötzlich gestorben ist, haben meist auch Hausärztin oder andere Fachärzte Verständnis und helfen mit einer Folgeverschreibung aus.

Was natürlich nur eine Akutlösung ist, einen neuen Facharzt musst du dir natürlich suchen mittelfristig.

Das absetzen von „Concerta“ hatte bei MIR persönlich regelrechte „Entzugserscheinungen“ hervor gerufen. Und DAS, obwohl ich das Medikament nach Absprache mit meiner behandelnden Ärztin „ausgeschlichen“ hatte.

Immhin wird die Ausschüttung von Dopamin, Adrenalin usw. während der Einnahme erhöht, oder wie in MEINEM Fall, massiv erhöht.
Heisst: nach dem Absetzen, hat man wieder ein Manko dieser bei Adhs, unter Umständen „dringend“ benötigten Botenstoffe, mit den entsprechenden Folgen.

Das man nach absetzen solcher Medikamente erst mal in ein tiefes Loch zurück fällt, ist meist unumgänglich.

Denn nach dem absetzen dieser Medikamente, fällt man ja langsam, kontinuierlich wieder in den Zustand zurück, in dem man sich „vorher“ befand, also OHNE die „Krücke“, die einem Ritalin & Co. gibt.

Das absetzen dieser Medikamente ist also auf KEINEN Fall „ratsam“, wenn man SELBST nicht ganz SICHER ist, dass man soweit IST, es OHNE Medikamente „schaffen“ zu können.

Und vor allen Dingen, sollte das NIE ohne ABSPRACHE mit dem behandelnden Arzt passieren,
also NIE nach eigenem ermessen, Quasi von HEUTE auf MORGEN „abgebrochen“ werden.
Denn diese Medikamente wirken ja im Neuronalen Bereich, es bedarf also einer ärztlichen Überwachung, und ist keineswegs „harmlos“.

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Hallo

Entschuldige die späte Antwort, ich mußte mich etwas erholen. Leider hab ich bis heute noch keinen neuen Psychiater finden können und bezüglich dem Tod meines ehemaligen Psychiater’s sieht es ganz danach aus als ob wirklich Niemand über seine gesundheitlichen Probleme Bescheid wusste, somit ist die Todesursache noch immer ein Rätsel. Man fand ihn damals am Montag ( Freitag zuvor sah ich ihn zum letzten Mal ), und er lag tot in seinem Bett, war offensichtlich noch einkaufen, kam jedoch nicht mehr dazu den Einkauf auszupacken…
Der Tod traf übrigens kurz nach seiner Booster Impfung ein, aber dazu möchte ich mich nicht weiter äußern da unzählige Gerüchte und Vermutungen bereits umher zirkulieren wobei letztendlich doch Niemand die Wahrheit weiss.
Für mich ging es definitiv zu schnell wenn ich daran denke dass 3 Wochen zuvor noch alles ok war. Kurz gesagt: 1x sagte er mir den Termin kurzfristig ab, danach sah ich ihn noch 2x und dein Zustand verschlechterte sich in diesen 3 Wochen drastisch. Wie bereits erwähnt wollte er weder Hilfe annehmen noch zugeben bzw. gestehen dass es ihm sehr schlecht ging, auch wenn’s unübersehbar war. Bevor ich sein Zimmer verließ fragte ich ihn noch ob es ihm jemals wieder besser geheb werde, worauf er zu weinen begann und schluchzend meinte dass er dies nicht wisse und ihn diese Ungewissheit sehr plage…

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Schade. Wenn es so ist, musst du dir jedenfalls keine Vorwürfe machen. Aber ich weiß, dass so etwas viel leichter gesagt ist, wenn man selbst nicht in der Situation war.

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@Malu78 langsam aber sicher ist dieser komische Psychiater ein Fall für die X-Files, ich meine der Typ ist sowas von seltsam?!.
Die Wahrheit ist irgendwo da draussen…,
oder vielleicht auch nicht?.. Hm? :thinking:

:sparkles::ringer_planet::alien::flying_saucer: