Kurz vor Schuleintritt (warten und nichts tun?)

Hallo zusammen,

wir haben für unseren Junor, der nach den Sommerferien in die Schule kommt die Diagnose: Verdacht auf ADHS, hoher IQ.

Empfehlung: warten bis das erste Halbjahr rum ist - dann nochmal melden.

Verschenke ich Zeit, wenn ich dieser Empfehlung folge? Irgendwie fühlt sich das unbefriediend an. Weiter dem Instinkt zu vertrauen macht mich nervös.

Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten,

von wem kam die Empfehlung? Vom Arzt, der den Verdacht auf ADHS geäußert hat?

Ich bin ja keine Freundin vom Warten :lol: und es ist durchaus hilfreich zu wissen, ob es „nur“ der hohe IQ oder der hohe IQ in Kombi mit ADHS ist. Zwei meiner Kinder hatten aus den beiden Gründen (einmal hoher IQ, einmal AD(H)S) sehr schwierige Starts in der ersten Klasse. Wenn man schon ahnt, dass es problematisch werden könnte, würde ich auf jeden Fall vorher Maßnahmen ergreifen, um dem Kind den Frust zu ersparen. Was soll die Warterei bringen?
Klingt für mich so, als würde der Arzt sich keine gesicherte Diagnose zutrauen und die vom Schulerfolg abhängig machen wollen.

Kinder und Jugendpsychotherapeutin, initiiert durch uns, da wir durch meine Vorgeschichte sensibilisiert sind. Tests, Fragebögen, …
Da ich ADHS habe, und viele viele parallelen sehe bin ich da fast sicher für mich. Auch wenn ich kein Fachmann bin…

Was wären denn Maßnahmen?

Ist das eine Psychologin oder eine Ärztin?
Wenn es einen Verdacht gibt, warum klärt sie den nicht ab?

Meine Meinung:
Maßnahmen bei HB: Forderung (nicht zu verwechseln mit Förderung). Das heißt Angebote außerhalb der Schule. Musikinstrument, Sport…
Maßnahmen bei ADHS: Medikation.

Lieber Thorsten,

das ist nicht nur unbefriedigend, das ist ziemlich dämlich, finde ich. Das klingt wie: Lasst ihn erst einmal in die Falle laufen, erst einmal den wichtigen Einstieg in die Schule versauen.

Ich weiß ja nicht viel über deinen Sohn. Wenn ihr glaubt, er ist pfiffig genug dass er auch die ersten Schuljahre so zurecht kommt, dann okay. Wenn ihr aber vermutet, er sollte besser mit medikamentöser Unterstützung lernen, dann sehe ich keinen Grund zu warten. Im Gegenteil- bis es soweit ist, könntet ihr in Ruhe zu Hause die Wirkung des Medikamentes beobachten.

Allerdings hattest du ja gesagt, du wollest vorher sehen wie Medikamente bei dir wirken?

Mein kleiner Sohn nimmt Medikamente, seit er 4 1/2 ist. Das ist natürlich sehr früh, aber war für ihn auch wirklich gut. Jedenfalls wenn man sich für Medikamente entscheidet, finde ich es besser die Einstellung vor der Einschulung vorzunehmen.

Fachärztin für Kinder-und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.

Gerate war: wenn man das Kind nicht gleich einfach so unter Tabletten setzen will, sollte man das erste Halbjahr mal abwarten…

Was nun tun? Bei einem anderen Arzt brauche ich kaum anrufen, das dauert ja min ein halbes Jahr bis zum Termin…

das Kind nicht gleich einfach so unter Tabletten setzen- das ist ja nun extrem negativ ausgedrückt! Fehlen ja noch die Worte Drogen und vollstopfen, oder?

Wir setzen unsere Kinder nicht unter was auch immer, wir geben ihnen ein Medikament was ihnen hilft, und einfach so schon gar nicht, sondern wir sehen ja den Hilfebedarf.

Wie zeigt sich euer Sohn denn bisher so im Kindergarten? Und wo eckt er in der Familie an?

Ich (be)schreibe heute abend ausführlich. Er eckt in der Familie an und auch im Kindergarten.

Meine Erfahrung ist die, das wenn man nicht genug jammert, gibt es keine Diagnose und wenn man dann noch nicht genug dramatisiert, gibt es auch keine Medikamente…

Ich habe mich dann, als ich hier im Forum genug gelesen hat, auch diagnostizieren lassen und finde es extrem hilfreich, eigene Erfahrungen mit den Medikamenten zu haben.

Auch bei uns ist ein Kind mit ADHS geschlagen, das andere hochbegabt…:slight_smile: und bei dem Hochbegabten sehe ich unterschwellige Elemente von ADS…

Bei uns gibt es keine für hochbegabte Grundschüler geeignete erreichbare Schule. Da mussten wir mit dem vorlieb nehmen, was wir hatten.

Am Ende der ersten Klasse hätte er springen können, war aber emotional noch zu unreif. Mitte der dritten Klasse ist es eskaliert, komplette Schulverweigerung, aber da war ein Sprung in die vierte Klasse nicht mehr möglich. Denn dann geht es schon ein halbes Jahr später in die weiterführende Schule, hier zumindest. Da stellt sich dann die Bürokratie quer, und wenn plötzlich eine Gymnsialempfehlung her muss, will die neue Lehrerin aus der höheren Klasse die nicht auf gut Glück ausstellen und der Vorlauf für die Anmeldung zur weiterführenden Schule ist quasi schon halb gelaufen.

Ich weiß, es ist für euch noch alles weit weg, aber man muss es eben wissen, dass ein Sprung letztlich spätestens am Ende der zweiten Klasse gelaufen sein muss.

Es ist ja auch nicht für jeden Hochbegabten automatisch das Richtige, zu springen… übrigens gibt es eine Broschüre, „Kluge Köpfe“, in der beschrieben wird, wie man am besten einen Sprung einleitet.

In unserem Fall gab es gar keine Vorbereitung auf den Sprung bzw. das Schnuppern. Auf unsere Anfrage hin kam die Antwort, dass drei Tage später der Probelauf beginnt. Die aufnehmende Lehrerin kann gar nicht gefragt worden sein und dementsprechend hat sie unseren Sohn nach einer Woche wieder in die alte Klasse verwiesen. Die Begründungen waren Dinge, die vorher schon bekannt waren. Demnach war es schlecht abgesprochen und eigentlich überflüssig, unserem Sohn und uns das zuzumuten.

Aber egal, jetzt kommt er regulär in die 5. Klasse …

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Ohje, mist…

Jetzt haben wir den Termin und die Abklärung so gemacht, dass wir vor der Schule durch sind… Habe gedacht wenn wir frühzeitig zu einem Experten machen wir alles bestmöglich. Bei einer anderen Praxis brauch ich wohl nicht mehr anrufen

Denke wir werden dann wohl noch einmal einen Termin machen und noch ein paar Fragen stellen…

Und uns vielleicht damit anfreunden, dass Medikamente für den Schuleintritt nötig sind. Das schwere ist jetzt sogar beim Arzt dafür kämpfen zu müssen… Ich finde es schon schwer genug das beim restlichen Umfeld (incl. Familie) zu verteidigen.

Hallo Thorsten,

ich verstehe jetzt nicht was du meinst- ihr habt einen Termin so gemacht, dass ihr vor der Schule durch seid- womit durch?

Du schreibst oben von einer Ärztin, jetzt von einem Arzt, das ist also nicht derselbe?

Jedenfalls- Ob ihr dafür kämpfen müsst, weißt du ja gar nicht, das ist Nonos Vermutung (die aber den Arzt und euren Sohn vermutlich nicht kennt).

Aber zum letzten Punkt kann ich etwas sagen: Versuch es nicht erst, wozu der Stress? Wenn du mit restlichen Umfeld (incl. Familie) mehr meinst als deine Frau. Die sollte mitziehen, ihr beide müsst natürlich eine gemeinsame Position haben.

Aber alle anderen? Geht es nichts an. Also Onkel, Tanten, Großeltern, Bekannte- alles Leute die eine Meinung haben, aber nicht die Konsequenzen tragen. Ihr werdet nicht alle überzeugen, also erzählt nichts.

Die erzählen nämlich auch nicht, ob sie Potenzmittel nehmen oder Hämorrhoiden haben. Weil es Privatsache ist. Genau wie ob man seinem Kind ADHS-Medis verschreiben lässt.

Und selbst ob ihr Erzieherinnen und Lehrerinnen einbezieht solltet ihr von Fall zu Fall entscheiden, auf jeden Fall nicht sofort. (Das heißt, natürlich bezieht ihr die ein, indem ihr euch erzählen lasst wie er drauf ist. Aber warum es so ist, müssen sie ja nicht wissen.)

Das hört sich danach an, als wenn eine frühe medikamentöse Einstellung einfach besser für das Kind wäre. Klar schaffen intelligente Kinder es häufig (aber nicht immer) auch so. Haben wir ja auch geschafft. Ist aber viel anstrengender, kostet viele Tränen, Freundschaften, Familienstreitigkeiten usw.

Das ist nämlich worauf es ankommt. Klar, vermutlich hätte ich, wenn es in den 70-ern schon MPH für mich gegeben hätte, bessere Noten geschrieben. Das ist mir so viele Jahre später aber egal. Aber dass ich mich immer unverstanden gefühlt habe, oft von Mitschülern geärgert oder gehauen wurde, mich häufig als Versager gefühlt habe usw., das bleibt bitter in Erinnerung.

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Mal ganz ehrlich: Du hast ADHS und dein Junior zeigt deutliche Symptome, die schon vor Schuleintritt für einen deutlichen Leidensdruck in Familie und Kindergarten sorgen.

Soll das ein Witz sein, das erste halbe Jahr abzuwarten? Will man ihn gleich gegen die Wand fahren lassen, wenn doch offensichtlichlich, woran seine Verhaltensauffälligkeiten liegen? Ich halte das für völlig verantwortungslos, bei deiner Vorgeschichte. ADHS wird schließlich mit hoher Wahrscheinlichkeit weitervererbt.

Es ist gut, dass ihr einen Termin zur Diagnostik habt, denn es kann nur von Vorteil sein, bei Bedarf gleich mit der Medikation anzufangen.

Die Mär, dass sich die Probleme mit der Zeit schon von selbst geben und Kinder nicht „unter Drogen“ gesetzt werden sollen, hält sich leider hartnäckig und ist ein deutlicher Indikator dafür, dass jemand von ADHS keine Ahnung hat.

Ja, Arzt war generalisiert. Ich spreche von der Ärztin :slight_smile:

Die Termine zur Diagnostik sind durch. Das meinte ich mit „vor der Schule durch“. Also eine Diagnostik und darauf aufbauend das bestmögliche Rüstzeug für den Schulstart.

Wie gesagt, rausbekommen ist quasi die Diagnose "Verdacht auf ADHS, Wiederherstellung nach dem ersten Halbjahr ".

Ihr habt recht, ich werde mich nochmal mit meiner Frau austauschen. Und wir müssen wohl nochmal zur Fr. Doktor und die offenen Fragen klären:

  • warum man den „Verdacht“ nicht bestätigen oder wiederlegen kann
  • warum keine (medikamentöse) Behandlung vorgeschlagen wird

Aber wie gesagt, das allein fühlt sich schon danach an, zu „kämpfen“. Und von außen höre ich schon das „die wollen ihr Kind mit Drogen ruhigstellen“…

Da habe ich mich zu stark drauf verlassen, das die Ärztin schon weiß was sie tut :confused:

Ich meine gar nicht, daß man kämpfen muss die Medikamente.

Es ist vielmehr so, daß man die Situation nicht immer in allen dramatischen Facetten schildert. Wie soll der Arzt dann ahnen, wie stark der Leidensdruck ist?

Bei uns hat es fünf Jahre gedauert, bis ich einen anderen Arzt gesucht habe und auf Knien um Medikamente gefleht habe. Und dann haben wir sie sofort bekommen.

Die Ärzte sehen ja nicht unbedingt die Dringlichkeit, wenn man es nicht entsprechend schildert. Und wenn man aus einer ADHS Familie kommt, erscheint einem vieles ganz normal, was eigentlich total ungut ist.

Nicht zuletzt ist es ja auch immer besser für ihr Budget, wenn sie nicht jedem gleich was verschreiben.

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Haha, in der öffentlichen Meinung sind es die Ärzte (und -innen), die viel zu vielen Kindern die Diagnose verpassen und Medikamente verschreiben.

Verdacht auf hält erst mal alle Türen offen. Wenn ihr nicht darstellt, dass euer Kind kurz vor dem Rausschmiss aus dem Kindergarten steht, werden fast alle Ärzte erst einmal abwarten. Und vielleicht Ergo verschreiben. (Hat unsere Ärztin das erste gute halbe Jahr auch. Aber da war unser Sohn vier, wie gesagt.)

Wenn ihr nach drei Wochen Schule auftaucht und sagt, die Lage eskaliert, muss die Ärztin sich nicht vorwerfen etwas vorschnell gemacht zu haben, und sie kann dann reagieren.

Aber eigentlich überflüssig, es darauf ankommen zu lassen!

Also Eltern, die einschätzen, während der ersten vier Grundschuljahre wird das Kind schon alles mitbekommen, und im sozialen Bereich läuft alles harmonisch (!), aber wenn dann Französisch und Latein und Vorpubertät kommen gucken wir nochmal, die können warten.

Liest sich aber nicht so an. Ich bin gespannt auf deine ausführliche Schilderung (aber mach dir keinen Stress).

Was Nono sagt, ist noch mal ein guter Hinweis:

Es geht wirklich darum den Leidensdruck zu schildern, der durch das Verhalten entsteht, denn ADHS-Verhaltensweisen sind ja nicht spezifisch, sondern bei ADHS einfach deutlich heftiger als sonst. So kommt es immer wieder zu Aussagen wie „Aber das machen/haben doch alle mal“ usw., wenn man davon erzählt.

Dass bei einer Diagnostik „Verdacht auf ADHS“ herauskommt, kommt mir seltsam vor. Ist es wirklich so unklar oder scheut man sich, die Diagnose vor der Schule zu stellen?

Okay, ich wollte genauer beschreiben:

  • Reden. Er redet. Immer, viel, laut. Möchte alles mitteilen. Reden ist seine große Stärke. Hat aber keinrlei Selbstregulation und Gespür dafür. Selbst uns Eltern „bluten die Ohren“. Von außen macht ihm das sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen Probleme. Kinder sind „überrannt“, und können damit nicht umgehen. Erwachsene sind genervt. Der Mund steht quasi nicht still. Wenn er nicht redet, murmelt er vor sich hin. Zum Beispiel beim Lego bauen etc… Das macht selbst mich wahnsinnig :confused: Er muss jedem alles mitteilen…

  • Sozialverhalten: merkt, dass er auf andere Kinder komisch wirkt. Kann sich sehr schwer ins Spiel anderer Kinder integrieren. Seit der Krippe (1,5 Jahre) sucht er den Input der Erzieherinnen. Merkt, dass ihm Kinder den Input den er möchte nicht geben können. Lesen hat er sich quasi selbst beigebracht, und liest nun inzwischen recht flüssig (5 Jahre alt). Zahlen ebenso - insbesondere Mengenerfassung und Mengenlehre. Rechnen bis 20 (addition, subtraktion, Teiler suchen, vielfache erkennen)

  • Bewegung: Ruhig Sitzen, Stehen, Liegen, quasi unmöglich. Zähne Putzen ist oft ein Drama, weil man da eben zwei Minuten ruhig stehen muss. Das fällt natürlich auch extern auf. Im Bett bewegen sich die Füße, … Beim Essen steht er zwischendurch auf, … Sehr selbstreflektiert. Sagt: „Ich kann nicht ruhig sein. Ich möchte es, aber irgendwie geht es nicht“.

  • Alleine Beschäftigen quasi nicht möglich. Manchmal verliert er sich im Lego spiel oder ähnlich. Aber nur bis ihm auffällt, dass er gerade alleine spielt. Dann muss man dabei sein. Aufmerksamkeitsspanne ift sehr gering. Baseln daher sehr schwer bis unmöglich - Baseteln auf Etappen, aber fertig wird selten etwas :confused:

  • Hyperfokus: z.B. Paw Patrol, dann taucht er komplett ab. Von Serie über Bücher, Spielzeug, Rollenspiel. Es dreht sich quasi das komplette Leben darum. Nach 2-3 Monaten ist es jedoch oft komplett abgeschrieben und der nächste Fokus ist da… Klar sind es die Dinge die andere auch im Fokus haben, aber es ist bei uns immer im lebensessentiellen Fokus

  • Grobmotorik: macht sich über alles zu viele Gedanken. Daher in vielem sehr unsicher. Fahrradfahren etc klappt nicht. Er möchte vorher erklärt bekommen und verstehen wie man das Gleichgewicht halten kann. Ohne dies genau zu wissen, ist die Angst umzufallen zu groß. Gleiches beim Klettern, Turnen, … Hier haben wir große Fortschritte gemacht, aber von „altersgerecht“ sind wir eine gute Spur entfernt

  • Hochsensibel: Geräusche, zu laut. Licht: zu hell. Gefühle: zu stark. Angst: zu einnehmend. Irgendwas am Körper „zwickt und ziept“ immer… Flüchtet vor Situationen bei denen die Eindrücke auf ihn „hereinprasseln“

So, ich denke das touchiert viele Facetten…

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Nein, das ist nicht zu ausführlich, du schreibst sehr interessant.

Was du schreibst kenne ich alles entweder von mir selbst oder von meinen Kindern.

Noch etwas detaillierter schreiben (nicht für uns), ausdrucken und zur Ärztin mitnehmen.

Und vorher einen Standpunkt zusammen mit deiner Frau finden, eure Einigkeit ist wichtig- 1. dann kann euch auch niemand von außen etwas, 2. auch für eure Ehe selbst- mit einem solchen Kind wächst man im günstigen Fall noch mehr zusammen, was ich euch wünsche, den ungünstigen Fall schildere ich jetzt nicht.

Und ich denke, dass, wenn ihr das so bei der Diagnostik platziert habt, lediglich ein Verdacht auf ADHS unangemessen ist.

Was soll das sein, wenn kein ADHS? Das sind doch in sämtlichen Bereichen die klassischen Symptome.

Dass er schon lesen und schreiben kann, erschwert die Sache zusätzlich. Einerseits ist Langeweile Gift für einen Jungen mit ADHS und macht die Verhaltensregulation zusätzlich schwierig, zum anderen besteht die Gefahr, dass Unterforderung als Ursache für mögliche Probleme ausgemacht und eine definitive Diagnose sich weiter verzögert.

Könnt ihr eine zweite Meinung einholen?

Ich kann mir die Unsicherheit der Ärztin nur damit erklären, dass ihr die Differenzierung zwischen ADHS und HB schwerfällt.
An Eurer Stelle würde ich deshalb nochmals einen Termin machen und einige Punkte, die Du uns aufgelistet hast und die weniger mit HB zu tun haben, betonen.
Das mit dem Reden. Von Hochbegabten kenne ich das weniger. Du benutzt Wörter wie „wahnsinnig“ und „genervt“. Die anderen Kinder können mit seinem Verhalten nicht umgehen. Er braucht doch andere Kinder. Was sagen die ErzieherInnen dazu? Hat er bei der Ärztin auch so viel geredet? Bewegung: Euer Sohn sagt selbst, dass er gerne ruhiger wäre. Das würde ich der Ärztin auch nochmal sagen.

Das klingt sehr anstrengend für Euch als Eltern, ich hab da einen riesigen Respekt vor. Zum Vergleich: Ich habe vier Kinder mit sehr kurzem Abstand, auch mit HB und ADHS.
Was Ihr da leistet ist eine riesige Herausforderung! Das merkt Ihr wahrscheinlich nicht. Ich kann nur empfehlen, da etwas Ruhe reinzubringen. Die Belastung für die Partnerschaft sollte man nicht aus den Augen verlieren.

Ich habe in einem anderen Thread schon geschrieben: einer meiner Söhne hatte Epilepsie als Kind. Die Ärzte hatten uns damals eindringlich empfohlen, die Krankheit nicht zu erwähnen. Kann ich nur empfehlen.