Langzeitschäden Adhs Medikamente

Muss jeder selbst wissen. Aber es gibt eben eine individuelle Idealdosis und das ist aus meiner Sicht die niedrigste Dosis.

In unserem Alltag gibt es so viele Möglichkeiten für schädliche Sachen, aber die werden nicht beachtet. Ich habe für mich einen weitestgehenden Verzicht auf Zucker, Alkohol, Tabak und Cannabis und sonst einen möglichst gesunden Lebensstil beschlossen, aber mit Fokus auf Lebensqualität. Also gut essen, die Freizeit genießen, körperliche Aktivität und regelmäßige Arztchecks. Und dazu gehört bei mir auch Elvanse - vor der Diagnose hatte ich nur gelegentlich so etwas wie Lebensqualität. Daher will ich mein Leben im noch jungen Alter genießen, nach dem es 2 Jahrzehnte vorher unmöglich war. Was dann mit 60 sein wird, ob mein Gehirn auf Erbsenniveau geschrumpft ist, ist mir egal.

Auch eine Klinik müsste schon Belege anführen anstatt etwas einfach zu behaupten.

Betont wird in dem Text der Missbrauch von MPH mit einer Dosierung, die zu Euphorie führt und weit über der bei einer therapeutischen Anwendung liegt - was du nicht vorhast und auch sonst niemand von uns. Und obwohl es solche missbräuchliche Nutzung gibt, wurde soweit ich weiß ein Hirnabbau als Folge noch nicht beobachtet. Deshalb wäre ich wirklich gespannt darauf, worauf sich die Betty Ford Klinik stützt.

Die andere Studie hat Botenstoffe bei Anwendern gemessen - und daraus Schlüsse gezogen, wozu Methylphenidat führen „könnte“. Bebachtet wurden auch diese Folgen wiederum nicht.

Und das finde ich schon aufschlussreich. Ein Medikament, was seit 60 Jahren eingesetzt wird, und kein Beleg für Langzeitschäden. Das spricht dann eher für die große Sicherheit des Medikamentes.

Wir können also davon ausgehen, dass es zwar durchaus ärgerliche und nicht harmlose Nebenwirkungen geben kann - davon wird hier ja auch berichtet. Manche bekommen kalte Füße und Hände an bestimmten Tagen des Zyklus, andere beißen nachts die Zähne zusammen, auch von Haarausfall ist gelegentlich die Rede. Noch häufiger sind natürlich Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Blutdrucksteigerung oder Müdigkeit.

Aber das alles sind Nebenwirkungen, die man bald bemerkt, wenn (!) es sie gibt. Man kann sie hinnehmen oder das Medikament absetzen oder durch Dosisanpassung oder sonstwie das jeweilige Problem managen.

Aber so genannte Langzeitnebenwirkungen, die erst durch jahrelanges Einnehmen auftreten und dann auch nicht bei Absetzen verschwinden, darüber gibt es soweit ich weiß keine Berichte. Nur schwammige Thesen, was theoretisch auftreten könnte.

Die unrealistische Angst vor Langzeitnebenwirkungen ist daher auch kein vernünftiger Grund, mit dem Medikament zu sparen. Also was bei Schmerzmitteln sinnvoll sein kann, nur so viel wie nötig oder nur an besonders anspruchsvollen Tagen oder nur den halben Tag. Bei Stimulanzien ist das ähnlich unsinnig wie bewusst eine Brille mit zu geringer Stärke zu tragen.

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Das ist zwar eine nachvollziehbare Abwägung, aber es wäre schon bitter.

Ich bekam meine Diagnose mit 37 und und nehme seitdem Methylphenidat und bin jetzt 57. Mit 60 das Gehirn auf Erbsenniveau - das ist ja schon in zweieinhalb Jahren! :adxs_redface:

Also ich glaube ich hab einfach heut keinen guten Tag um ehrlich zu sein und weiss selbst nicht recht was ich glauben kann oder soll. Beobachte mich ständig selbst wie ich bin mit und ohne Medikamente , weiss nicht was ich tun soll, frag mich wer ich eigentlich wirklich bin und ob meine ganze Person eine einzige Krankheit ist, die man mit Tabletten ruhig stellen soll. Denke, selbst wenn es mir hilft, hab ich nen Vorteil allen anderen gegenüber, die sich irgendwie jeden Tag „von allein“ aufraffen müssen um das Leben zu bestreiten und meine tägliche Erfahrung sagt mir das sind die allermeisten Menschen. Alle die mich umgeben. Arbeit, Freunde, Familie. Haben die nun alle Adhs? Wem oder was kann man glauben? Wie geht’s weiter? Ist in Zukunft mein Tag oder mein Fühlen und Verhalten nicht mehr abhängig von äußeren Dingen, sondern rein davon ob ich meine Tablette genommen hab oder nicht? Oder die richtige Dosis? Etc etc.
Ich erwarte mir keine ausführliche Antwort und will damit auch niemanden stressen, nur weil die Frage aufkam, ein paar Gedanken dazu meinerseits

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Du
denkst
zu
viel.

Dieses
Denken
bringt
dir
nichts.

:wink:

Ja wahrscheinlich…:wink: danke, Pedro

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Vlt. musst du lernen selbst zu bemerken wenn du in diesen Denk-Strudel geratest und musst dann ebenso deine Methoden haben um wieder rauszukommen.

Du wirst auf deine Fragen sowieso keine Antwort bekommen oder oft widersprüchliche. Das macht’s dann oft schlimmer. Es gibt nicht für jede Problemstellung eine Lösung. Nicht alles liegt in der eigenen Macht. Manchmal muss man Sachen so hinnehmen, auch wenn es unbequem sein kann. Stattdessen die Energie da einsetzen, wo man wirklich was beeinflussen, ändern kann. Damit lebt es sich auch besser und man hat Erfolgserlebnisse die einen bestärken.

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@Inmybrain87 Du stesst hier niemand, wenn Dir jetzt gerade alles etwas zuviel ist, dann schreibe einfach wieder wenn es Dir besser geht, okay?. :people_hugging:

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Ja, da bin ich dabei das zumindest mal anzuerkennen , dass es ein Denkstrudel ist. Sobald mir mein Hirn eine "Lösung " vorschlägt, wird die im nächsten Moment wieder ad acta gelegt. Das nennt man dann wohl grübeln;) vielen dank auf jeden Fall, das baut mich tatsächlich grad etwas auf

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Okay:)

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Hey @Inmybrain87
Ich wollte Dir noch sagen das Du hier jeder Zeit :heart: Willkommen bist. :people_hugging:
Und das Du Ängste oder Sorgen hast, dass kann doch hier jeder* verstehen.
Bitte glaube mir, mit diesen Gefühlen bist Du nicht allein.
Von daher, ich würde mich freuen wenn Du Dich wieder meldest und mit uns allen austauschen möchtest.
Deine Zweifel, Ängste, Sorgen, die sind berechtigt, die zeugen nur davon, dass Du Dir Deine eigenen Gedanken machst, und das ist doch absolut o.k. .
Also stelle auch weiterhin Fragen wenn Du welche hast, und wir alle hier versuchen so gut wir können auf Deine Fragen einzugehen.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend und eine gute Nacht. :heart:

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Danke, das ist echt sehr lieb!:slight_smile: vielen lieben Dank! außerhalb dieses Forums isz es zumindest für mich auch eher schwierig mit Leuten länger darüber zu reden.

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Also ich weiss es zu schätzen! Dir und den anderen auch einen schönen Abend!

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@Inmybrain87 Noch ergänzend (das weiss ich aus eigenen checks, die ich zu Studienzwecken in einem anderen Fachbereich der Uniklinik bei uns mache): es geht um Statistik, Wahrscheinlichkeitsberechnungen bei Medikamentenzulassungen.
Würde MpH das Gehirn massiv schädigen, wäre es nicht mehr auf dem Markt. Diese beschriebenen Worst case Szenarien brauchen, um durchzubrechen auch den richtigen Biochemischen Rahmen (in der Krebsforschung sagt man, dass die Bedingungen dass eine Zellentartung entsteht, 100% passen müssen. Also Schäden am Erbgut der Zellen oder Fehler beim Ablesen der Erbinformation.

Übersetzt heisst es: nicht jeder der einen Kritischen ErbCode in sich trägt, erkrankt zwangsläufig an Krebs.
Und genausowenig wird bei allen MPH Nutzern das Gehirn geschädigt. Hier kommt es sicherlich auch die Mengen, die Ernährung, Sportlichkeit, Stress, Sorgen etc an. Sowas sind oft Verstärker.

Und: Stress schädigt das Gehirn ebenso! So dass unbehandeltes Adhs langfristig kein Spaziergang ist für die Gesundheit.

Ich würde diese Artikel im Netz nicht überbewerten.
Lass es ruhig angehen :wink:

Schönen Abend bzw süsse Träume bald :sleeping:

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Lesen bildet :wink:

Ich habe da gestern versucht dort etwas über Langzeitfolgen von Stimulanzien zu finden - habe aber nix gefunden.

Also, ich finde ja manchmal auch manchmal Sachen nicht, die vor meiner Nase sind.

Kannst du mir da mal helfen?

Ich hab aber deinen ersten Post so verstanden, dass du gemeint hattest, dass im weiteren Lebensverlauf automatisch eine Hirnatrophie statt findet und ich dachte nicht ,dass du von haus aus Änderungen im Gehirn meinst, quasi von anfang an

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Ja so gesehen hast du natürlich recht, danke für die Infos! :slight_smile:

Ich bin gerade ganz neu mit der Diagnose und habe ziemlich Respekt. Da du es schon 20 Jahre nimmst meine Frage, musstest du über all die Jahre deine Dosis ständig erhöhen ?
Weil es dann doch nicht mehr wirkt ?
Vlt beruhigt das etwas meine Angst.

Hallo Liwa,

herzlich willkommen im ADXS-Forum!

Nein, das musste ich nicht. Ich nehme Methylphenidat seit November 2003 und musste meine Dosis nicht erhöhen. Es wirkt auch nicht schlechter.

Es gab nur nach ungefähr 2 Monaten einen leichten Gewöhnungseffekt, da habe ich von 10 mg Einzeldosis unretardiertes MPH auf 15 mg steigern. Damals in den 2000-er Jahren waren Kapseln noch unüblich.

Ich habe noch einmal leicht erhöht bei der Umstellung auf Adult-Kapseln vor gut 10 Jahren (Tabletten 15 - 15 - 15 - 10 - 5 (=60) mg, Kapseln 40 - 30 - 5 (=75) mg), das war aber keine Erhöhung im eigentlichen Sinne, sondern für die gleiche Wirkung braucht man insgesamt etwas mehr in Milligramm als bei den Tabletten - ich denke, wenn ich wieder auf Tabletten umsteigen müsste, würde ich wieder die gleiche Dosis nehmen wie vor 2011.

Insgesamt geht es mir sehr gut damit. Als ich meine Diagnose bekam und mit Methylphenidat begann, war ich 37, Ende dieses Jahres werde ich 60. Meine Lebensqualität ist deutlich besser durch das ADHS-Medikament.