Leben mit ADHD - erschöpft, und es ist unerträglich

Wie kann man mit ADHS leben?

Bei mir wurde (vielleicht noch, oder vielleicht habe ich diese Störung gar nicht) kein ADHS diagnostiziert, aber alle Symptome, die ich auf den offiziellen Webseiten des Medizinischen Instituts gelesen habe, zeigen eindeutig alle meine Symptome. Ich würde wirklich hoffen, dass ich nur ein fauler Mensch bin, aber die Konzentration ist meine größte Katastrophe. Nicht einmal in der Schule, sondern bei normalen Lebensaufgaben bin ich in sehr anstrengenden Situationen, wie z. B. bei Gesprächen mit Menschen (ich schalte zu 90 % der Zeit ab), es ist unerträglich zu warten, bis die Person ihre Worte, Meinungen und Ideen zu Ende bringt. Extreme Menge an Wut mit oder ohne Grund, die meine Beziehungen mit Menschen um ruiniert.

Ich habe keine positiven Ergebnisse in Bezug auf Schule, Beziehungen, Familiensituationen in meinem Leben, außer der Tatsache, dass ich mit 26 Jahren noch irgendwie am Leben bin! Wie ist das überhaupt passiert? Ich kann mich nicht an irgendeine gute, positive Sache erinnern, die ich in meinem Leben abgeschlossen oder erreicht habe. Die letzte Prüfung, die ich bestanden habe, war im Jahr 2021 im Mai, wo ich die Note 4 bekam! Ich danke den Kräften des Universums oder was auch immer.

Derzeit bin ich seit Oktober 2021 ein ordentlicher Student an der Universität und ich habe keine einzige Prüfung bestanden, obwohl ich es 6 Mal versucht habe. Ich würde nicht sagen, dass ich faul bin und den ganzen Tag nur herumliege, ich wache auf und versuche den ganzen Tag über mindestens 8 Stunden, maximal 12-14 Stunden, zu lernen und mich an Informationen zu erinnern. Aber es ist unmöglich, still zu sitzen und sich 1,5 Stunden lang Vorlesungen anzusehen (dank Covid lädt die Universität die Vorlesungen online hoch, so dass ich mehr Möglichkeiten habe, sie mir anzusehen und zu wiederholen), so dass ich die Pomodoro-Technik anwende: 20 Minuten Lernen und 5 Minuten Pause. Das fühlt sich so an, als ob mein Gehirn wirklich etwas aufnimmt, so dass ich glücklich und aufgeregt bin, aber am nächsten Tag wache ich auf und schaue mir die erste Vorlesung noch einmal an, weil ich mich an nichts erinnern kann, und selbst wenn ich mich an alles erinnere, kann ich nicht zur nächsten Vorlesung übergehen, weil ich mich an nichts aus der ersten Vorlesung erinnern oder es wiederholen kann. Das geht jeden Tag so weiter und ich komme nicht weiter.
Obwohl ich mich an die Tatsache erinnere, dass ich die SMS, die ich 2013 erhalten habe, nicht beantwortet habe, oder wo die Uno-Karten liegen, obwohl ich sie seit 3 Jahren nicht mehr gesehen habe.

Ich bin so erschöpft, es ist unerträglich. Ich will keine Gnade von den Menschen um mich herum, kein Mitleid oder Mitgefühl. Ich möchte einfach nur mein Leben in Ordnung bringen und wenigstens ein bisschen leben, auch wenn ich dafür meine halbe Leber oder 3 Liter Blut oder eine lebenslange Haftstrafe nach einem Jahr abgeben muss. Ich möchte ein qualitativ hochwertiges Leben, um die Momente zu genießen, wie es sich anfühlt, wenn man die Prüfungen besteht, mit der Universität abschließt oder der Papa endlich stolz auf einen ist. Übersetzt mit DeepL Translate: The world's most accurate translator (kostenlose Version)

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Hallo @nnx
Bemühe Dich um eine zweite Diagnostik. In meinem Fall hat der 2. Anlauf eine sichere Diagnose gebracht.

Und herzlich willkommen im Forum :hugs:

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Kenne ich - Alltag anstrengend- egal wie - bleib Hoffnungsvoll - es wird besser! Und dann ist es bald immer gut. :slightly_smiling_face:
So hoffe ich für mich- nicht aufgeben.
Lg Suse

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Na, wenn du studieren darfst hast du ja schon mehr erreicht als viele andere.
Magst du dein Studienfach?

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Hallo,

um eine Idee zu bekommen, ob, wie stark und mit welcher Ausprägung Du AD(H)S haben könntest, kannst Du den AD(H)S-Symptomtest auf ADxS.org machen. Es handelt sich um ein Onlinescreening. Eine richtige Diagnostik kann immer nur ein erfahrener Arzt oder Therapeut machen.
Viele User hier im Forum kennen den Test, sodass das Ergebnis hilft, Deine Beschreibung besser einzuordnen.

Viele Grüße

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Du hast mein Problem mit der Schule und dem Lernen 1:1 zusammengefasst und das hört sich auch stark nach ADHS an. Ich wurde kürzlich mit ADHS diagnostiziert (22 Jahre alt). Hatte nie die Möglichkeit zu studieren und das schmerzt wirklich, dass die Schuljahre erst an einem vorbeigeflogen sind, ehe man die Diagnose bekommen hat oder überhaupt erst den Verdacht ADHS zu haben. Seufz…

Finde deine Grundschulzeugnisse und bemühe dich um einen Termin für eine Diagnostik. Schreib alle Überschneidungen mit ADHS aus deinem Leben auf ein Blatt. Und mach auch den adxs.org Test.

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Vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich habe irgendwie die Schule abgeschlossen, und ich fühle mich, als ob nichts für alle 12 Jahre der Schule absorbiert wurde. Nachdem ich zum College kam, konnte ich dort nicht gut abschneiden und mein Notendurchschnitt sank so sehr, dass ich das Land und die Universität wechselte, mit der Hoffnung, dass ich eine neue Seite des Lebens mit mehr Verantwortung beginnen würde, aber hier in Österreich stellte sich die gleiche Lebenssituation heraus.

Im Laufe der Jahre meines Lebens, in denen ich nichts Richtiges erreicht habe, entwickelte ich schwere Depressionen, Angstzustände und Panikattacken, und später eine diassoziative Persönlichkeitsstörung, die mein Leben täglich zu ruinieren begann.

Ich konnte die Universität nicht um eine Erleichterung der Prüfungen bitten, weil mir gesagt wurde, dass internationale Studierende solche Möglichkeiten nicht haben. Ich zitiere: "Wenn bei mir etwas diagnostiziert wird, wird das Magistrat mein Visum nicht verlängern und mich einfach nach Hause schicken mit den Worten: „Das ist deine Verantwortung und bitte geh nach Hause und werde gesund. Wenn du deine Probleme los bist, kannst du dein Visum erneuern und zurück zum Studium kommen“. Aber das will ich auf keinen Fall. Ich möchte in diesem Leben hier mindestens einen Bachelor-Abschluss erreichen und wie ein richtiger Erwachsener arbeiten und mein Leben selbst finanzieren.

Außerdem weiß ich nicht, wohin ich gehen soll. Ich will nicht mit meinem Vater in Jakutien leben, wo 9 Monate Winter mit -67 Grad Celsius herrschen und es nichts zu tun gibt. Obwohl, wenn das Leben zu schlecht wird, plane ich, mit Hirschen in Sibirien zu arbeiten und als Nomade zu leben LOL

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Vielen Dank für Ihre Antwort!

Seit 2020 habe ich meinen Psychiater, mit dem ich mich jede zweite Woche treffe, aber er verschreibt mir nur Antipsychotika, Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände, aber nichts weiter. Diese Medikamente machen mich 16 Stunden am Tag schläfrig, und sie haben überhaupt nicht geholfen. Vor einer Woche bekam ich die Chance auf eine Psychoanalyse, aber dort wurde ich sehr unprofessionell behandelt (als ich anfing, meine Symptome zu erzählen, versuchten sie nicht einmal zuzuhören und stellten seltsame Fragen, wie z.B. hören Sie Stimmen oder sehen Sie Dinge, die andere nicht sehen, oder fühlen Sie sich, als ob Sie Hitler wären???) Was? Ist es normal, solche Fragen bei einer Psychoanalyse zu stellen?

Ehrlich gesagt, ich liebe meinen Studiengang! Ich kann einfach nicht anders denken. Alle meine Gedanken drehen sich um die Wissenschaft, und ich würde gerne studieren und jeden Tag neue Informationen bekommen, darüber staunen, wie Leben möglich ist, wie Enzyme funktionieren, warum Opposums die einzigen Beuteltiere auf dem amerikanischen Kontinent sind, wie sich die Proteinsynthese in all diesen 3,5 Milliarden Jahren durchgesetzt hat, die Evolution, Zellbiologie, Biochemie, Genetik, Mikrobiologie, Molekularbiologie!!! Ich bin einfach so dankbar für den Zufall, dass genau ich diese Hälfte von Eizelle und Spermium war, und ins Leben gekommen bin und bis jetzt gelebt habe, und ein Gewissen habe, mit meinem Gehirn solche Fragen des Lebens empfangen zu können. Aber ich habe einfach ein Problem mit der Konzentration. Ich interessiere mich buchstäblich für die ganze Wissenschaft. Ich kann mir mein Leben nicht anders vorstellen. Aber ich kann einfach nicht etwas erreichen, wie andere es tun (denn das ist irgendwie der Sinn des Lebens in dieser wettbewerbsorientierten Welt, später zu arbeiten und Geld zu verdienen, und das Leben zu erhalten).

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Vielen Dank für Ihre freundlichen Worte! Ich werde in der Tat mein Bestes geben, wie ich kann.

Hi, ich kenne auch die unglaublichen Schwierigkeiten und Herausforderungen die Lernen und das Studium mit sich bringen. Ich hab vor allem erst mal unglaubliche Probleme mich überhaupt zu motivieren. Ich hatte früher einfach das Glück innerhalb kürzesteter Zeit 3-5 Tagen den Stoff eines ganzen Semesters reinpauken zu können und dann damit einigermaßen gut durchzukommen. Das hat mal besser mal schlechter funktioniert. Jetzt klappt es nicht mehr, da ich diese Art von Prüfungen nicht mehr habe. Also stehe ich gerade auch vor der Herausforderung neue Methoden zu erarbeiten, die mir helfen Wissen anzueignen, zu behalten, mich zu motivieren, zu strukturieren und mein fehlendes Zeitmanagement auf die Reihe zu bekommen.

Man muss vieles ausprobieren, bis man passende Methoden für sich findet. Die Pomodoro Technik wendest du ja schon erfolgreich an. Versuch es mal mit Visualisierung, mit schreiben von Spickzetteln oder Minmaps und und und. Evtl. hilft es dir auch konkrete Anwendungsbeispiele zu überlegen und Querverbindungen zu ziehen. Desto kreativer desto besser. Du musst ja den Stoff nicht gleich am nächsten Tag parat haben, sondern auf lange Sicht bis zur Prüfung. Also sei auch ein wenig gnädig mit dir selbst und geh wieder jeden Tag mit einer positiven Einstellung ran dein bestes zu geben.

Ich lese auch gerade das Buch „Konzentriert lernen mit ADHS“, ich schaue mir auf youtube Fach-Vorträge von Wissenschaftlern und Ärzten an und Tipps ADHSlern. Ich schreibe mir die Methoden auf, sonst vergesse ich sie wieder und probiere immer mal wieder neue aus. Step by step findet man so seine Werkzeuge, die einem helfen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe du wirst deine Methoden und deinen Weg finden.

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Hallo nnx,
ich bin erst seit heute im Forum und las deine Befindlichkeitsbeschreibung aufmerksam.

Hier meine Inspirationen und Erfahrungen dazu:

  1. du hast bereits geschrieben, wie du deine Perspektive (von unerträglich erschöpfend/negativ auf positiv: lebensbejahrend) ändern kannst. Finde JEDEN TAG so viele Dinge wie möglich, an denen du dich erfreust oder die dich erheitern oder für die du dankbar bist, weil du sie magst (können auch andere Wesen, Menschen oder Pflanzen sein)…wofür du auch immer eine Wertschätzung hast. Und dann sieh, was passiert. Das Hirn ist wie eine Autobahn. Unser Fokus der Fahrer. :biking_woman: Fährst du mal abseits deiner bekannten Trampelpfade (Autobahn), wirst du definitiv etwas Neues erleben. Vielleicht gefällt dir das besser, als die Autobahn…und nach und nach wird aus dem neuen Trampelpfad vielleicht sogar der Weg des Glücks (nicht ins Glück, denn das ist ja bekanntlich nix für Dauerabonnenten, sondern ein Zustand, den es so oft wie möglich zu erlangen gilt…mit oder ohne AD(H)S…total egal)!
  2. Erfolge feiern und begreifen: Pack dir eine Handvoll getrocknete Erbsen in deine linke Hostentasche. Oder Murmeln oder kleine Steine/Blähton oder was du hast. Dann nimmst du jedesmal, wenn du erfolgreich positiv warst (s.1) eine heraus und packst sie in die rechte Tasche. Abends schaust du, wieviele Erbsen rechts gelandet sind. Und kannst dich gleich nochmal freuen - quasi „in Summe“. :star_struck:

Und berichte gern mal, falls du etwas davon gebrauchen konntest oder wie es dir damit ergangen ist.

  1. Glück ist Machen. Denken Silber, handeln Gold.
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