Das du lieber ohne Medis durchs Leben gehen möchtest kann ich nachvollziehen, wäre mir auch lieber aber aktuell gibt es da für mich keine Option.
Ich mache aber immer mal wieder Auslassversuche mit der Hoffnung auf Wunderheilung, die bisher jedoch noch nicht stattfand.
Ich habe mehrere Gedankengänge zu deinem Anliegen.
Zum einem wenn Jurist nicht mehr dein Ding ist steht dies ja unabhängig zu ADHS und Medikamente.
Möchtest du was anderes machen , macht es natürlich Sinn zu schauen was sich mit ADHS gut oder weniger gut vereinbaren lässt , aber sollte nicht ganz ausschlaggebend sein. Denn jeder Job wo man sich drin wiederfindet legt auch Motivation frei die ADHS Symptome kompensieren kann.
Bei mir ist es so egal welchen Job ich mir überlege , also wenn ich was neues machen müsste , ich sehe sofort die Schwachpunkte wo es mit ADHS kollidieren würde.
Es gibt einfach Basics die so gut wie jeder Job mit sich bringt. Das sind Dinge wie Planung, Termine , Dokumentation , gewisse Strukturen einhalten, Chaos vermeiden ,
Umgang mit Überreizung oder ohne Reize das Abgleiten im Hyperfokus , Kommunikation , Ideeüberinput filtern , Konzentration etc…ppp…
Nun ja und ich brauche die Medis auch so im Alltag , selbst wenn es manchmal keine konkrete Anforderung von Außen gibt und die Umgebung und alles drumherum ruhig und entspannt ist.
Und Müsste ich täglich z.B „nur“ 7 Stunden Wäsche falten , würde das Stupide mich wohl depressiv machen und auch da würde ich bestimmt mangels Konzentration irgendwie noch was verbocken und Chaos verursachen
Da ich den Schweregrad deiner <Symptome nicht kenne , kann es natürlich sein das es Jobs gibt wo du vielleicht wirklich so klarkommst ?
wie du dich mit den Medikamenten fühlst, so sollte es nicht sein.
Vieleicht hattest du im Studium so hohe Anforderungen und da war die Dosis hilfreich und passt vielleicht unter den geringeren Anforderungen nicht mehr ???
manche Menschen benötigen auch einige Zeit nach so einer Phase sich wieder neu zu orientieren. Es ist auch nicht unüblich , dass man mit ADHS nach so einer Phase in ein Loch fällt.
Also du könntest schauen ob du an der Dosis was machen kannst.
Ansonsten lass doch die Medis mal weg und schauen dann was ohne geht.
Du selbst bist der beste Richtwert , nicht wir.
Der Vorteil bei den Medis ist ja das du sie einfach weglassen kannst und dann doch wieder nehmen.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf , das es irgendwann ohne geht und zugleich bin ich dankbar das es die Medikament gibt und ich die Hilfe dadurch nutzen kann.