Hallo liebe Leute,
Es kann sein, dass das Thema triggert. Daher eine Vorbemerkung:
Alles was ich hier schreibe betrifft nur mich als Person. Ich habe nicht das Ziel eine allgemeine Regel oder Theorie abzuleiten. Dieser Betrag dient nur als Spiegel mit den Erfahrungen interessierter LeserInnen. Danke.
Zitat aus ADxS
1.2.3. Sport (Ausdauertraining): ca. 0,8 (0,77 bis 0,93)
Nach Effektstärke (höhere Werte sind besser):
- 0,93 nach einer Metauntersuchung von 5 Studien mit insgesamt 144 Probanden29 Bedauerlicherweise erfolgte kein Vergleich zur Effektstärke von Medikation.
- Eine Aerobic-Gruppensportprogramm bewirkte bei Teilnehmern mit unterschiedlichen Störungsbildern Verbesserungen gegenüber der passiven Kontrollgruppe in Bezug auf:30
- globale Symptomschwere: 0,77
- Depression; 0,68
- Angst: 0,87
- Schlafqualität: 0,88
Vorgeschichte:
Ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich mein Leben lang sehr viel Sport gemacht habe. 24 Kilometer schwimmen die Woche oder alternativ 3 x 18 Kilometer Laufen. Das war in der Zeit von 1987 bis etwa 2012.
Während dieser Zeit habe ich für Aussenstehende ein recht erfolgreiches Leben geführt. Natürlich hat sich hier und da die ADHS gezeigt. Höhere Bereitschaft zur Veränderung (Job, Wohnung, Auto) etc.
Rückblickend war aber die immer stärker werdende Prokrastination mein Problem. Ich hatte damals keine Ahnung was das ist und habe mich nur schlecht und schuldig gefühlt. Meinen Alltag habe ich aber ganz okay auf die Reihe bekommen, zumindest rückblickend mit den Eindrücken von dem, was ich hier gelesen habe.
Ab 2013 veränderte sich mein Bewegungsmuster. Ich hatte mir im Winter 22 durch zu lange Läufe bei Kälte ein Entzündung in der linken Hüfte eingefangen, welche fast 9 Monate ausheilte. Ich bin danach nicht wieder mit dem Laufen angefangen, auch wegen meines Alters ( damals 42). Ich bin auf Nordic Walking im Sommer und Treatmilll Training im Winter (gehend mit Steigung) umgestiegen.
Okay back to topic:
Meine Frau trainiert seit 6 Wochen für einen 5 Kilometer Lauf. Sie hat mich gebeten das Training zu begleiten. Wir haben wetterbedingt erst einmal auf dem Laufband angefangen und ich stand daneben.
In den letzten beiden Wochen bin mit Ihr je einmal zum Sportplatz geradelt und wir haben einige 100 Meter Sprints gemacht. Das fühlte sich schon sehr gut an.
Gestern nun sind wir zusammen auf die Strecke gegangen. Meiner Frau fehlt mangels Übung das Gefühl für Geschwindigkeit und deshalb bin ich mitgelaufen. 30 Sekunden ca. 6 km/ und dann 30 ca. 9km/h im Wechsel.
Nach 3,8 Kilometer waren wir durch und ich fühlte mich großartig. Es war als hätte ich einen inneren Gong gehört. Ich bin dann noch 1 Stunde auf dem Crosstrainer gewesen…
Gestern Abend habe ich nachgespürt und habe erst einmal Angst bekommen. Du kannst doch unmöglich mit Elvanse anfangen zu laufen. Denk an die Radfahrer bei der Tour de France. Da sind schon Menschen gestorben…
Dann kam der Gedanke hoch, was wenn ich es die ganze Zeit falsch mache. Ich meine Elvanse ist kein Blutdrucksenker, wo die Menschen in der Mehrheit durch Änderung des Lebensstil und Körpergewicht die Medis absetzen können. Aber wäre ein Leben ohne Medikamente möglich und besser?
Die eigentliche Frage seit gestern ist aber, was macht den Unterschied zwischen Nordic Walking und Laufen?
Einen Teilaspekt habe ich gemessen. NW bringt meinen Puls max auf 110. Laufen auf 130 bis 150.
Fühlen kann ich auch einen Unterschied. Nach NW bin ich müde und zufrieden. Laufen erzeugt Glück und ein Gefühl das der Körper sauber und gereinigt ist.
Ich glaube ich muss das jetzt mal intensiver testen. Aber ist Sport, also intensiver Sport unter Elvanse nicht hochriskant?