Lernen früher und heute

Hallo
Ich wollte mal fragen, wie es immer bei euch geklappt hat mit dem lernen, also in der Schule, und auch jetzt. In der Schule, konnte ich mich ja während des Unterrichts nicht gut konzentrieren, hab versucht immer nebenbei mitzuschreiben, war aber nicht immer so einfach. Die meisten Fächer haben mich gar nicht interessiert, und dementsprechend war es dann in der Pubertät nicht so der Hit mit dem Zeugnis. Später, habe ich auch immer in der Ausbildung so gelernt, dass ich mir Dinge aufgezeichnet habe, oder selber Lehrer daheim gespielt habe, um mir das einzupauken, nur durchlesen und zuhören, hat nie funktioniert.
Auch jetzt, ist die Methode mit dem aufzeichnen und laut dahin sprechen. Mich ärgert es, ich lerne gerade neue Sprachen, und es fällt mir immer schwerer, Dinge zu behalten. Nebenbei bin ich immer wieder abgelenkt, es nervt mich, weil ich ja eigentlich ehrgeizig bin.

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ADHSler funktionieren und lernen daher auch anders als andere.

Die sonst in Schulen praktizierten Methoden sind nicht für uns gemacht und werden nicht für uns angepasst (Minderheit und so). Daher müsste man schauen wie man die Methode für sich anpasst. Aber selbst die klassische Unterrichtsstunde in der Schule, 45 Minuten, sind selten gut um etwas zu lernen wenn dann durchgehend Frontalunterricht stattfindet - selbst für nicht ADHSler. Die 45 Minuten haben keinen pädagogischen Hintergrund. Es kam eher darauf an, wie die Lehrkraft die Zeit gestaltete. Ich hatte Lehrer die eine Doppelstunde einen unaufhaltsamen Monolog ohne Pause vortrugen. Schulnoten hingen daher oft vom Lehrer ab. Methodik, Gestaltung, Organisation, Sympathie und Motivation.

In der Schule saß ich meistens vorne. Leider gab es immer wieder Lehrer die mich wegen meiner Größe ganz hinten zur Wand setzten. Da lenkte mich aber alles was zwischen mir und dem Lehrer passiert ist.

Was mir im klassischen Frontalunterricht auch hilft/half war irgendein Fidget-Toy zum Stimming damit meine zweite Hand beschäftigt bleibt was mich weniger ablenken ließ. Das kann bspw. auch eine unauffällige Halskette sein.

Viele der genannten Sachen machte ich automatisch wie ich im Nachhinein feststellen konnte, meine Diagnose habe ich weit später nach meiner Schulzeit bekommen.

Gerade für ADHSler gibt es doch mittlerweile gute und auch mittelprächtige Ratgeber zum Lernen.

:adxs_wink: @MelaMela

Ich war/bin auch Team mitschreiben, sowie laut lesen.

Zusätzlich, bei den Sprachen, habe ich je nach Möglichkeit viel Radio & TV in der jeweiligen Sprache gehört.

Was mir auch damals geholfen hat, Spickzettel schreiben :see_no_evil: weil Schissbuxe konnte ich sie fast nie benutzen :face_with_peeking_eye: aber mich mit Augen schließen erinnern, was ich wo aufgeschrieben hatte.

Womit ich aber auch gar nicht klar kam, Dozenten mit sonorer Stimme, die haben mich eingeschläfert, besonders ärgerlich in wichtigen Fächern.

Die Sprachen, lernst du die nur für dich, oder brauchst du die beruflich?

Da bestand für mich auch noch ein Unterschied während der Ausbildung. Das übliche Tagewerk, also was zur Praxis lebensnotwendig ist und eben das andere, gibt ja immer Fächer, die für das Verständnis der Sache wichtig sind, du selbst aber nicht zur Anwendung bringst.

Na ja, eben auch alles ohne Computer, weil eben früher :adxs_grins:

Aber ich merke auch heute, an handgeschriebenes erinnere ich mich immer noch mit geschlossenen Augen, besonders wichtig, wenn der Einkaufzettel, mal wieder, zu Hause auf dem Tisch liegt :adxs_tuete:

Hallo, ich lerne die Sprachen für mich, muss dringend wieder was für den Kopf tun

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In welcher Sprache probierst du dich? Neugier kickt :adxs_zwinker:

Zum Glück musste ich während der obligatorischen Schulzeit kaum lernen, das meiste ist mir einigermassen „zugeflogen“, gerade die Sprachen. Leider hat es dann zum Abbruch des Gymnasiums im 1. Versuch geführt, da ich dann hätte lernen müssen…

Später in Weiterbildungen habe ich oft Mindmaps oder Zusammenfassungen gemacht. Oder Übungen, z.B. im Excel.

Bei Sprachen fällt es mir leicht, wenn ich irgendwo anknüpfen kann - z.B. habe ich recht schnell die Grundlagen von Italienisch und Spanisch gelernt, da ich in der Schule mit viel Französisch traktiert wurde (Vokabular und Struktur sind sehr ähnlich). Musik hören oder TV/Netflix gucken in der Sprache hilft auch (mit Untertiteln:-)) - dafür sind aber schon Grundkenntnisse nötig.

Für das Lernen von komplett fremdartigem Vokabular habe ich jedoch auch noch keine Methode gefunden, die hilft. Hab mal einen Russischkurs angefangen, der deswegen nicht von Erfolg gekrönt war. Als wenn hier jemand gute Tipps hat - immer her damit!

und es würde mich schon auch interessieren, welche Sprachen du lernen möchtest @MelaMela

Hallo
Ich frische Englisch auf und lerne Französisch und Norwegisch
Liebe Grüße

Alles parallel ist ja auch eine XXL-Herausforderung. Hut ab.

Vielleicht steigen die Chancen auf Hyperfokus, wenn man längere Phasen nur auf ein Pferd setzt und z.B. Post-Its in der Fremdsprachenbezeichnung, usw. auf alle Gegenstände in der Wohnung klebt, mal eine Zeitschrift am Bahnhof in der Fremdsprache kauft, usw.? Also etwas eintauchen in die Welt?

Ich mache viele Schreibübungen und das hilft mir

cool! Aber willst du das alles parallel machen? Jaja, wir neigen dazu :stuck_out_tongue_winking_eye:
Englisch und Norwegisch geht vermutlich nebeneinander da beide aus der germanischen Sprachfamilie. Englisch begegnet einem eh viel, vor allem online: schau Youtube, Netflix und Co im Original - das hilft.

Reisen in die entsprechenden Sprachgebiete helfen auch. Lustigerweise war ich gerade in Norwegen. Gesprochen hab ich nix verstanden, geschrieben kann man das Eine oder Andere herausfinden. Ist ein tolles Land!

Ja ich bin auch durch einen Norwegen- Urlaub draufgekommen
Französisch hatte ich mal in der Schule und in zahlreichen abgebrochenen Kursen
Ich habe lange nichts mehr für meinen Kopf gemacht und deswegen jetzt Sprachen

Ich hab erstmal alle Schulen durchprobiert. Gymnasium, Hauptschule, Realschule, Berufsschule, Berufsoberschule und dann Studium an 2 verschiedenen Orten.

Warum ich nicht lernen konnte, war mir immer ein Rätsel. Andere lernten effektiv 2 Stunden, konnten danach an See und wussten das Gelernte 2 Wochen drauf noch.
Ich saß hingegen 8 Stunden in der Bibliothek, starrte vor mich hin und ertappte mich alle paar Minuten beim Gedankenspaziergang - hängen geblieben ist kaum etwas.

Was mir dann aber tatsächlich geholfen hat, war zu versuchen das gelernte optisch auf einem weißen Blatt Papier niederzuschreiben. Ich wusste nicht wirklich was ich lernte aber WO das Ganze am Blatt Papier Stand. So blieb einiges mehr hängen.

Auch habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich akustische Impulse viel besser merken kann, vor allem wenn ich es nachspreche.
Deswegen kann ich vermutlich auch jeden Dialekt oder die Aussprache einer Fremdsprache unfassbar schnell und so gut, dass mich viele dann für einen Einheimischen halten.
Bringt mir regelmäßig unverständliche Dialoge z.B. mit Italienern ein :slight_smile:

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