Kurzer Beitrag (5min ) Interview mit Dustin, Angi, Leon.
„In dieser Folge von „Alle verrückt?“ geht es um Symptome, Diagnose und Behandlung von Autismus.
Was bedeutet sie für Betroffene und Angehörige? Und: Was hilft beim Leben mit Autismus?“
PDA bei Autismus
Bitte beachten: Der nachfolgende Absatz ist ein persönlicher Kommentar – darin enthaltene Hypothesen und Schlussfolgerungen sind nicht wissenschaftlich erwiesen!
„Im Allgemeinen sehe ich, neben den bereits genannten Faktoren, ähnlich wie Woods (2019) PDA als ein Verhaltensprofil an, dass sich über mehrere Diagnosen hinweg zeigt und das in seiner Ursachenzusammensetzung vermutlich sehr heterogen und vor allem dimensional ist – möglich wäre meiner Ansicht nach auch, dass ein spezifisches Zusammenwirken mehrerer Diagnosen/Veranlagungen (Autismus, ADHS, Hochbegabung, Angststörung, Zwangsstörung, ODD, Bindungsstörung…) – wobei hier nicht alle Diagnosen vorliegen müssen – zu einem PDA-Verhaltensphänotyp führen kann. Wenn beispielsweise mindestens vier dieser Diagnosen kombiniert auftreten, könnte das die Wahrscheinlichkeit für PDA-Verhalten erhöhen. Die genauen Ursachen kann ich jedoch auf Basis des aktuellen Forschungsstandes ebenfalls nur mutmaßen und hoffe sehr auf weiterführende Forschung diesbezüglich auch im deutschsprachigen Raum.“
„Des Weiteren zeigen Personen mit PDA-Symptomatik meiner Erfahrung nach häufig eine hochgradige Maskierungskompetenz und sehr gute kognitive Fähigkeiten, die sie bei dieser sozialen Anpassungsleistung unterstützen. …“
Ein älterer Artikel ( Temple Grandin 2001), daher noch die Unterscheidung zwischen Hochfunktionaler Autismus* und Asperger Syndrom*, weiß man natürlich heute besser und nennt sich Autismus Spektrum Störung.
*Zusätzliche Erklärungen habe ich in den Bezeichnungen verlinkt, die hoffentlich zur Entwirrung beitragen.
Hab mir gerade einen Teil des Videos
„Autismus und ADHS-Was wenn man beides hat“ angeschaut.
Mich irritiert das total, dass „Hyperfokus“ hier nur als extrinsisch motivierte Reaktion und nicht als Konzentration betrachtet wird. Dann ist also das, was ich tagtäglich als „Hyperfokus“ erlebe nur mein aktuelles Spezialinteresse???
Bei beidem ist der Hyperfokus ein Zustand von Intensiver Konzentration, der Unterschied liegt mehr darin, dass bei ADHS dieser eher Kurzfristig ist ( wird schnell langweilig ) und bei ASS längerfristig ( man kann sich immer wieder dafür begeistern) trotz langer Pausen, die auch Jahre andauern können.
Ich meine auch gelesen zu haben, dass es beim ADHS mehr um die schnelle Belohnung geht und bei ASS eher um tiefes Verständnis im jeweiligen Interesse, welches meist sehr spezifisch ist. Macht dann halt auch in Gewisser weise unflexibel.
Edit: und irgendwas war da meine ich auch mit der Motivation, bei ADHS ist man besser von außen Motivierbar bei ASS eher weniger.
Klinische Charakteristika des autistischen Syndroms( Elst et al. 2014 )
Edit: AuDHD macht’s dann halt Kompliziert zu erkennen, daher gibt’s dafür Spezialisten die beides Unterscheiden können. Ich bin definitiv keiner.
Dissociation in Autism Spectrum Disorders: An Under-Recognized Symptom (Reuben et al. 2022)
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ISSTD News 2023
Co-occurring Autism and trauma, Posttraumatic Stress and Dissociation ( Reuben et al. 2022)
"Self-identification can complicate the picture.
There has been a lot of discussion around clients self-identifying as having DID/OSDD and/or autism, correctly or incorrectly. These disorders being “popular” or “trending” on social media, extensive information being easily accessible online, and personal or community stigma around alternative diagnoses complicates the problem (Cumin et al., 2022; Giedinghagen, 2022; Haltigan et al., 2023). Many have wondered if autism might make youth more vulnerable to incorrectly self-identifying as having DID. There are some potential reasons this might occur. Masking might result in prolonged identity confusion and a sense of being separate from one’s true self. Some autistic people have well-developed internal characters and worlds as a coping mechanism, and maladaptive daydreaming in general can be confused for DID/OSDD. Finally, literal or rigid patterns of thinking might make it more difficult for autistic individuals to make sense of confusing and contradicting information online, leading to over-identification with labels that might not be the best fit.
Conversely, people who “self-diagnose” with DID/OSDD are also more likely to self-identify as autistic. The COVID-19 pandemic may escalate the risk of autism mis-identification in part due to many youths experiencing high levels of stress and increased social isolation during key developmental periods. This might be an especially prominent risk for those with genuine DID/OSDD, many of whom already have social differences due to neglect and interpersonal victimization; it might feel less confronting to label these social differences as autistic rather than confront their traumatic origins. Additionally, autistic traits might be unconsciously introjected from others. As more and more individuals in communities for those with DID/OSDD open up about their self- or professional- autism diagnoses or identifications, some might even feel pressure to also identify as autistic in order to fit in.
The same may happen in reverse. Autistic youth in particular may be extremely socially isolated and desperate for a community, and they may be vulnerable to identifying with DID/OSDD because survivor communities accept them. It’s important to remember that many individuals with autism are actually less receptive to social pressures and peer group influences, but those who are not aware of the extent to which they mask might accidentally mirror those with DID/OSDD in a way that leads them to truly believe their experiences are the same. Finally, autistic individuals who genuinely have parts-based dissociation may still present a muddled picture of DID versus OSDD due to difficulties reporting or understanding very abstract and metaphorical concepts related to the degree of separation of self-states or what qualifies as parts-based amnesia.
Ultimately, it’s important to remember that autism is associated with higher rates of trauma (Reuben & Parish, 2022). This does include the stereotypical bullying, but it also includes contact physical and sexual abuse as well as higher rates of emotional abuse, neglect, insecure attachment with caregivers, community rejection and shaming, and disability-related abuse. Many autistic individuals are socially isolated, have a low socioeconomic status, and are blocked from meaningfully contributing to their communities through skilled employment or volunteering. All of this is in addition to unique stressors such as sensory overwhelm, social overwhelm, and difficulties coping with life changes, and it can be compounded by intersecting marginalization for women, racial and ethnic minorities, LGBT individuals, and individuals with other co-occurring disabilities (Kerns et al., 2022; Reuben & Parish, 2022). Accordingly, in my own research of autistic adults, I found very high rates of interpersonal trauma, posttraumatic stress, and all types of dissociation, and these experiences were strongly connected (Reuben et al., 2021, 2022). Other researchers have found that degree of autistic traits, not an autism diagnosis per se, predicts the risk of victimization and increases the likelihood of posttraumatic stress following a trauma (Haruvi-Lamdan et al., 2019, 2020; Roberts et al., 2015). Not only should an autism diagnosis or self-identification not decrease suspicions of DID/OSDD, it may in some cases indicate a higher risk."
Hi @schlingelprinz,
im Grunde jeder Thread im Forum von aspies.de -
Stichwort eingeben und zack…
Hier habe ich viele Infos erhalten, zB, dass ich zusätzlich eine AVWS habe, weshalb Gruppen(-therapien)gespräche Schwierigkeiten bereiten.
Aber v.a. die Gewissheit vor meiner Diagnose, dass ich autistisch bin.
VG
Ich verlinke mal den Thread mit der Doku auch hier, passt ganz gut zum Thema. für den kleinen ADHS/ ASS Ben und für seinen Bruder Henry natürlich auch ein .
.
Wenn jemand weiß, dass er recht viel kann,
aber es nicht nutzen,
wird irgendwann,
das Leben ihn abnutzen.
"
Vermeidung von Anforderungen
klingt, als wenn ich Dinge absichtlich
vermeide, aber ich habe buchstäblich
keine Wahl. Ich nenne es lieber Angst
vor Anforderungen. - Tally (Buch: Can You See Me?*)
"
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adl5307
Interessanter Ansatz. Musste ich euch unbedingt schnell mal teilen
„Repetitive Verhaltensweisen umfassen zum Beispiel Schaukel- und Drehbewegungen, Fingerknacken, das Kauen auf Gegenständen oder das Erzeugen auditorischer Reize, wie Pfeifen, Brummen oder Klatschen. Diese Selbststimulation wird in jüngerer Zeit, auch in der Wissenschaft, als „Stimming“ bezeichnet. Früher wurden diese Stereotypien bei Kindern als überflüssig eingeordnet und möglichst abtrainiert. Aktuelle Studien, in denen Erwachsene mit einer ASS in einem Interview oder anhand von Fragebögen befragt wurden, zeigen jedoch übereinstimmend, dass diesen Verhaltensweisen eine wichtige selbstregulatorische Funktion zukommt (11, 12, 13): Betroffene setzen Selbststimulationen ein, initial oft unbewusst, um intensive positive oder negative Gefühlszustände zu regulieren, sich zu beruhigen und die emotionale Kontrolle über sich zurückzugewinnen. Dabei scheint die Rhythmik beim Stimming eine hilfreiche Komponente zu sein, auch das Fokussieren der Aufmerksamkeit auf das stereotype Verhalten bewirkt eine Reduktion der Wahrnehmung überfordernder Reize.“
" Bisher gibt es keine Medikation zur Behandlung der Kernsymptome der ASS. Die S3-Leitlinie empfiehlt bei ausgeprägten stereotypen Verhaltensweisen Antipsychotika wie Risperidon oder Aripiprazol (24) über einen auf einige Wochen befristeten Zeitraum. Die Evidenzen zum Einsatz im Erwachsenenalter sind dabei jedoch gering (Effektstärke Risperidon: standardisierte Mittelwertdifferenz [SMD] = 0,97; 95-%-Konfidenzintervall: [0,21; 1,74]; Effektstärke von Aripiprazol nur für Kinder/Jugendliche verfügbar: SMD = 0,48; [0,26; 0,70]) (31). Bei komorbiden Angststörungen oder depressiven Erkrankungen können selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt werden (24), bei einer komorbiden ADHS Methylphenidat oder Atomoxetin (24)."
weiteres zu Neuroleptika und Stimulanzien
PD Dr. med. Martina Pitzer, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Der Link zu den Autismus Kommunikationskarten hat sich geändert. Es wäre möglich, daß auf der Seite auch andere Sachen verschoben wurden. Das habe ich aber nicht systematisch überprüft. Man müßte im Einzelfall systematisch suchen, da die Suchfunktion nicht unbedingt ein Ergebnis liefert.
neuer Link 09/2024:
" Interests. Autistic adults can be highly fixated on interests that can span any subject or theme. Their interest and intensity level are far greater than they would be for other people, to the point that they may interfere with other activities and functioning. These interests must last for at least 3 months."
" Sensory reactivity Many individuals on the autism spectrum identify as having unusually strong or diminished responses to sensory information. Certain sensory inputs that would be “everyday sounds” for many people may be particularly bothersome or fascinating to people on the spectrum. Autistic adults may want to avoid certain sensory experiences because they find them aversive, or they may seek experiences they find particularly appealing. Some individuals may also have an apparent “absence” of reaction (e.g. indifference to pain and temperature)."
https://sag-ichs.de/gut-zu-wissen/sag-ichs-oder-sag-ichs-nicht
Diese Webseite wurde im Rahmen eines Projektes der Universität zu Köln entwickelt. Sie soll Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen (chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankungen oder Behinderungen) dabei unterstützen, einen für sich passenden Umgang mit der gesundheitlichen Beeinträchtigung am Arbeitsplatz zu finden.