Literatur für Eltern MIT ADHS

Hey zusammen,

Ich bin auf der Suche nach Literatur, welche sich mit den Herausforderungen beschäftigt, die besonders Eltern mit ADHS haben. Ich finde aber immer nur Bücher für Eltern von ADHS-Kindern. Die finde ich natürlich auch hilfreich, denn zwei meiner Kinder sind ebenfalls betroffen. Aber ich habe oft den Eindruck, dass Erziehung mit allem was dazu gehört, also Familienleben an sich, auch so eine Sache ist, sich die Symptomatik da als nicht so hilfreich erweist, es einfach Besonderheiten gibt.

Es wäre schade, wenn es gerade dazu nichts gibt. ADHS und Job ist ja ein präsentes Thema, aber die Herausforderungen jenseits davon und von Organisation und Haushalt finde ich fast noch extremer.

Will heißen, ich erlebe mich da so oft an meinen Grenzen und zweifle an mir, obwohl ich in den meisten Lebensbereichen echt gut klar komme. Da wäre Input toll. :smiling_face:

Vielleicht hat auch jmd. Lust auf Austausch? Einfach eine wilde Sammlung an Dingen die euch aufgefallen sind. Oder natürlich gerne Tipps, wie ihr Probleme meistert.

Ich wünsche einen schönen Abend :sunny:

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Hallo @Mareeza!

Mir ist da auf Anhieb nur eine Podcastfolge von „Eltern ohne Filter“ eingefallen, in der eine Mutter mit ADHS von ihrem Alltag erzählt.

Muss aber ehrlich sagen, dass ich da nur den Anfang gehört habe - also qualitativ nichts zu sagen kann.
Aber bisher mochte ich „Eltern ohne Filter“ immer sehr!

LG :slight_smile:

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Hey, danke. Das ist schonmal prima- höre ich morgen direkt rein. Vielleicht finde ich mich wieder. :sweat_smile: Liebe Grüße

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Elterntraining bei C.Neuhaus soll sehr gut sein

https://www.menschen-mit-adhs.de/therapiebaustein-elterntraining/

Buch dazu:

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@Mareeza: Schau mal hier:Podcast - ADHS Family - Hilfe für Eltern

Folge 79 - 81 „Eltern mit ADHS - Wie wir trotz der Hürden dieser vier Buchstaben unsere Kinder gut begleiten können“

Folge 5 "Habe ich meinem Kind die AD(H)S vielleicht vererbt?

Die Folgen 79-81 interessieren mich. Ich bin heute aber so richtig richtig durch, werde mir diese morgen mal im Auto auf dem Weg ins Büro anhören. Ich habe Lust auf Austausch!

Literatur hatte ich zu dem Thema bisher auch noch nicht in der Hand.

Guten Morgen,

Ja prima. Den Podcast kenne ich. Zu den Folgen bin ich aber noch nicht vorgedrungen.
Das Buch schaue ich mir auch an.

Ich gebe nachher (ich finde hoffentlich die Zeit) einen kurzen (haha) Abriss, was mir bei mir neben den offensichtlichen Dingen so aufgefallen ist. Womit ich kämpfe.

Freue mich über Austausch und Anregungen.

Guten Wochenstart :smiling_face:

@anon97342551 Leider ist hier (wie so oft) wieder nur die Mutter im Fokus und es wird nicht auf den Alltag als betroffene(r) Eltern(teil) mit betroffenen Kindern eingegangen.

Ah schade! Hatte es wie gesagt nicht gehört, aber ich hatte gehofft dass die sich da eher mit dem Familienalltag beschäftigen werden. :woman_shrugging:t3:

@anon97342551 Hätte ich auch gehofft. War aber kein Vorwurf an dich - habe nur die Markierung verwendet um den Faden/Bezug nicht zu verlieren :slight_smile:

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Alles gut, habe ich nicht so aufgefasst :blush:

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So, nochmal, mit ein bisschen Zeit und einer echten Tastatur.

Mir sind natürlich lange vor der Diagnose die Klassiker aufgefallen:
Elternbriefe nicht richtig lesen
Einladungen nicht richtig lesen
Einladungen vergessen
die Stundenpläne durcheinander bringen (wer hat wann zur 1. Stunde)
Bestimmte Dinge nicht einpacken (siehe Elternbriefe)

Mit Terminen bei Ärzten war ich immer ganz gut soweit. Keine Ahnung warum. Und wir hatten ja echt viele.
Meine Tochter hat früh verstanden, dass ich bei manchen Dingen nicht so durchblicke und mich irgendwann mit erinnert und war super, super eigenständig , mein 2. Gehirn quasi. (trotz eigenem später diagnostizierten ADHS). Trotzdem war es natürlich oft schrecklich enttäuschend, wenn ich etwas verpeilt hatte. Auch für mich. „Wie kann man nur so blöd sein!?“

Dann musste ich lange, lange, lange an meiner Impulsivität arbeiten (nicht schreien). Das fand ich immer ganz, ganz schrecklich. Der Vater der Kinder war/ist ein extremer Schreier, das kann ich nicht ab. Das hat sich ganz gut gebessert. Jetzt werde ich nur noch laut, wenn wirklich Land unter ist. Am meisten setzt es mir zu, wenn die Kinder streiten. Und wenn Adhsler streiten knallt es ja eher. Da habe ich dann emotionalen Deichbruch, nachdem ich vorher versucht habe ruhig zu bleiben. Oder ich fange an zu heulen, weil „meine Kinder so ätzend sind“, „Ich eine scheiß Mutter bin“ usw. Ganz toll.
Dabei hat mir geholfen zu erkennen, dass ich mich super schnell kritisiert und abgelehnt fühle. Ich versuche das Verhalten bei meinen Kindern zu lassen, es weniger persönlich zu nehmen. Klappt mal besser, mal schlechter; siehe Deichbruch.

Richtig ätzend finde ich, dass ich oft so keinen Nerv habe z.B. Spiele zu spielen, zu basteln. Ich versuche mich zu zwingen, klappt aber nicht immer. Oder ich prokrastiniere, dass, huch, keine Zeit mehr ist. Das war bisher gar kein bewusster Prozess, aber nun schaue ich anders drauf. Kann ja nicht sein, dass ich nie Zeit habe. Fällt aber in einen Topf mit anderen Dingen von denen ich weiß, dass sie mich warum auch immer sehr fordern.

Naja und dann bin ich einfach oft echt matschig nach der Arbeit. Ich merke hier aber schon eine Verbesserung durch die Medikation. Sonst KANN ich gefühlt gar nicht mehr. Abends schon gar nicht, aber da drehen alle nochmal auf.

Es gibt vielleicht noch viele andere Besonderheiten.

Ich versuche im Moment, nach der noch jungen Diagnose, einfach zu schauen, was sich auch dadurch erklärt und wie ich anders rangehen kann. Also statt es als Entschuldigung zu sehen, eher endlich den Grund zu erkennen. Ich muss nicht mehr ständig psychologisieren und versuchen dadurch Blockaden zu erklären. Oder mich einfach für unfähig erklären.

Oft habe ich mich nämlich schon gefragt, warum ich in anderen Lebensbereichen echt funktional bin, aber was Kindererziehung angeht einfach die einfachsten Dinge nicht hinbekomme.
Richtig krass wurde es mir während Corona bewusst. Ich hatte noch weniger Bock auf die Aufgaben der Kinder. Alles auszudrucken fand ich wirklich anstrengend… dabei ist es ja nicht so, dass ich die Seiten abmalen musste. :wink: Und mich dann mit ihnen hinsetzen. Ich wollte weglaufen. Wenn ich von der Arbeit kam, war es als hätte jemand den Stecker gezogen. Tür drin, Energie raus. Ich dachte, ich habe doch einen Knall. Wem geht’s denn bitte schön so? Als meine Mutter (!) eine Familienkonferenz zur Festlegung von Regeln vorschlug, hatte ich einen dermaßen großen Widerwillen, ich dachte ich bin in der Pubertät oder das Kind. Das war verrückt.

So das war meine „kurzer Abriss“. Ich bin sehr gespannt, ob es euch ähnlich geht. :slight_smile:

Habt einen schönen Tag :sunglasses:

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Ach schade, ja das ist meistens so. Verstehe gar nicht warum das kein Thema ist.
Ich finde den Podcast an sich schon super, wenn man an beiden Fronten kämpft.

Schade, die Trainings gibt es nicht mehr. Aber da war wohl der Fokus eher auf ADHS beim Kind!?

Ich selber habe nicht mitgemacht, mich aber vor einem halben Jahr erkundigt. Die gibt es noch. Einfach anrufen, wenn Interesse besteht.
@Mareeza

Hallo, ich habe tatsächlich zu dem Thema auch noch nicht so viel gefunden. Ich habe ADS, mein Mann ADHS, und ihr könnt raten wie die Kids so drauf sind. Was mir so arg zusetzt ist das Chaos im Haus und im Kopf. Also wenn ich bei den Hausaufgsben helfe zB, ubd ich hab den Radiergummi in der Hand- und dann hab ich ihn nicht mehr in der Hand. Und er ist weg. Das stresst mich mehr als es eigentlich müsste. Genauso Scheren. Die Kinder wollen Eis, dafür brauch ich Schere. Weg. Diese halbe Stunde Suchen macht mich echt fertig. Und wir haben schon viele Scheren. (Adhs Steuer nenn ichs mal). Und meine Jungs sind sehr lieb und spielen gern miteinander, aber das auch morgens vor dem fertig machen vor der Schule- da bin ich dann schnell reizüberflutet. Unser Stresslevel ist sehr hoch, damit kann ich schwer umgehen. Und medizinische Fachleute haben AD(H)s einfsch immer noch nicht verstanden, die erzählen mir ich müsste „einfach“ mit den Kindern Routine einführen, oder so Sachen wie Ranzen packen täglich 10 Minuten üben. (Ich bin selbst Ergo, und ich glaub bevor ich Kids hatte und selbst diagnostiziert war habe ich solche Tips auch gegeben).

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I hear you. Zum einen stresst mich schon der Gedanke- zum anderen vergesse ich es schlicht. All diese regelmäßigen Dinge, wie üben für die Logo, Zusatzüben für Deutsch (habe ich mir selbst überlegt), täglich 10 Minuten lesen und echt so billige Dinge, wie etwas unterschreiben. Es ist verrückt wie diese Dinge so einen Druck aufbauen können, obwohl sie objektiv betrachtet ja schnell gehen.
Hausaufgaben mit ADHS-Kind machen = Horror. Ich weiß gar nicht, wer weniger Bock hat. Dann dauert das natürlich deutlich länger. Bleistifte werden zerbrochen und auch schon mal ein Blatt zerknüllt. Ich soll das gleichzeitig noch anleiten, coachen und Mut machen. :tired_face:
Ich bin froh, dass sie mittlerweile recht eigenständig sind. Aber hey, nichts ist so stetig, wie der Wandel. :wink:

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Was für ein interessanter Thread, insbesondere bzgl eurer Einblicke. Ich hab gerade einen falls, wo ADHS bei Eltern eine Rolle spielt, deswegen werde ich eh nach Fachliteratur suchen. Falls ich dann über etwas stolpere, teile ich es hier :slight_smile: