Mamillensekretion als Nebenwirkung von MPH?

Hallo Zusammen
Ich (w 47J., ADHS Neudiagnose im März 2024, mit diversen weiteren Baustellen wie Hashimoto, Lipödem, Östrogendominanz, Insulinrestistenz usw.) stelle seit der Einnahme von MPH (zuerst Ritalin unretardiert, dann Ritalin LA und nun Focalin XR seit 2 Wo) einen Austritt von Sektret aus der Mamille fest.
Nach meiner Recherche kann dies als Nebenwirkung bei Einnahme von verschiedenen Psychopharmaka und Dopamin D2-Antagonisten auftreten. u.v.m., weil diese das Prolaktin erhöhen können.
Hat das von euch auch schonmal jemand gehabt? Wenn ja war das temporär?
Termin beim Gyn ist sicherheitshalber schon abgemacht zum Checken der Hormonwerte und Ultraschall der Brust.
Bei der Psychiaterin habe ich auch schon via Mail nachgefragt, sie ist aber aktuell in den Ferien.
Ach ja und zwischen Ritalin LA und Focalin hatte ich eine Einnahmepause, da war es weg…
LG Marenka

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Hallo Marenka,

willkommen im Forum.
Mamillensekretion als Nebenwirkung habe ich noch nicht gehört (oder erinnere mich nchct), aber seltene Nebenwirkungen gibt es.

Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass MPH und Focalin deinen Hormonhaushalt mitbeeinflussen, sodass ggf. die Medikation zur Östrogendominanz angepasst werden müsste? Ist mehr geraten, aber in Bezug auf die Schilddrüse wurde das schon gelegentlich berichtet. Und die ist bei dir ja auch Thema.

Könnte das nicht eher Richtung Wechseljahre gehen? Es gibt laut folgendem Beitrag viele Ursachen einschl. Medikamente: „Dopamin-D2-Antagonisten (z. B. zahlreiche Psychopharmaka, einschließlich Phenothiazine und trizyklische Antidepressiva)“

Dopamin- D2 -Antagonisten sind Parkinson Medikamente. Hast du das ggf mit Adhs Medikamenten verwechselt? Hört sich ja auch ähnlich an und kann durchaus passieren.

Insgesamt denke ich hier eher an ein gynäkologisches Thema.
Endokrine Ursachen scheinen bei beidseitigem Auftreten zumindest ursächlich zu sein.

https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/gynäkologie-und-geburtshilfe/erkrankungen-der-brustdrüse/mamillensekretion

Achja…
:heart lich Willkommen!

Danke für deine Antwort!
Focalin ist Dexmethylphenidat :slight_smile: das hab ich bekommen weil ich Ritalin nicht gut vertragen hab.
Gynäkomastie wird ja als Nebenwirkung in den Beipackzetteln erwähnt, folgedessen spricht das für mich für eine Folge von einer Hyperprolaktinämie, die wiederum zu einer Galaktorrhoe führen kann. Keine Ahnung. Bin gespannt was die Gyn meint.
Möglicherweise spielt die Ö-Dominaz mit rein. Als Gegenspieler nehme ich bioidentisches Progesteron transcutan.

Danke! Auf dem Link bin ich auch schon gelandet :slight_smile: Gibt noch mehr zu Medikamenten induzierter Hyperprolaktinämie u.ä.
Da MPH/D-MPH ja auch als Dopamin Wiederaufnahmehemmer fungieren, und Dopamin mit in den Prolaktin Kreislauf reinspielt könnte ich mir noch vorstellen das das auch für Ritalin und Focalin gilt und nicht nur für Parkinson Medis. Diese ganzen Endokrinen Wirkmechanismen sind einfach schrecklich kompliziert.
Bin sehr auf die Meinung der Gyn und die Hormonwerte gespannt…

Ja, da wäre ich auch gespannt! Ist sicher was Harmloses und schnell geklärt :wink:

Ich bin in der Gyn im der Uniklinik zu Forschungszwecken (Genetk) bzgl fam. Brustkrebs regelmässig und hab mir im laufe der Zeit viel Wissen zur den endokrinen/ biochemischen Vorgängen im Körper angelesen…sehr spannendes Gebiet!

Ich vermute tatsächlich bei dir das Thema hormonelle Einflüsse (Wechseljahre).
Wichtig ist aber der gyn. Check inkl Ultraschall. Besteh darauf! Das kann dich beruhigen was unfassbar wichtig ist.

Ich wünsche dir ganz viel Glück :four_leaf_clover:

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Spannend!
Ich bin selbst Hebamme und Krankenschwester und mache mir da keine grossen Sorgen. Zumal es ja ohne Stimulantien weg ging, als ich mit Ritalin wegen der NW augehört habe und es nun mit Focalin wieder aufgetreten ist. Hatte es vorher nie.

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Hi, ich wollte dich mal fragen, da du ja scheinbar schon viel über Hormone und ADHS weißt - gibt es Erkenntnisse darüber ob ADHS an sich zu einem Prolaktinüberschuss führen kann? Da niedriges Dopamin ja die Ursache dafür sein kann. Ich finde nichts dazu in den Journals.

Hey @tnowion
Soweit ich weiss kann ADHS selbst nicht direkt zu einem Prolaktinüberschuss führen. Es sind eher die Behandlungsmethoden oder Begleiterkrankungen und deren Therapien, die potenziell zu einem erhöhten Prolaktinspiegel führen können.

Also zB wenn Menschen mit ADHS zusätzlich unter anderen psychischen Störungen leiden und deshalb Antipsychotika oder Antidepressiva einnehmen, kann dies zu einem erhöhten Prolaktinspiegel führen soweit ich weiss.

Allerdings weiss ich zum Einfluss von Prolaktin leider auch nicht wirklich viel. Tut mir leid :woman_shrugging:

Vielleicht bekommst du hier noch weitere Antworten.

Liebe Grüße an dich