Manchmal vergesse ich, dass ich ADHS habe und dann

Hallo

Kennt ihr das auch:
Manchmal vergesse ich, dass ich ADHS habe…und dann kommt etwas, das mich umhaut und ich nicht verstehe…
wie ich so reagiere…und dann wieder der Aha- Effekt:
Oh, da war doch noch was… ich darf Mitgefühl mit mir haben.
Ich war gestern beim Orthopäden, die Praxis ist riesig und es ist wie in einem Ameisenhaufen. Das war schon mal ziemlich heftig also das Gewusel. Dann hatte ich die Krankenkarte nicht dabei, und es gab ein hin und her an der Rezeption, weil die Krankenkasse kein Fax schickt, sondern man muss per App eine Bestätigung schicken lassen. Also Telefonat hin und her. Das war schon mal zu viel für mich. Ich merkte wie innerlich die Tränen aufstiegen.
Dann Abfertigung beim Arzt.
Raus und total zitternd und aufgewühlt.
Hä? Was geht?
Dann hab ich erst wieder gemerkt, wie so eine alltägliche Situation mich aus der Bahn wirft…
Reizüberflutung, plötzliche Geschehnisse, dass etwas nicht gleich klappt usw.
Lieber Gruß

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Du Arme, das sind auch diese Situationen, die mich umhauen. Das ist aber nicht schlimm, wir mögen es halt wenn es einfach läuft.
Und das du ab und zu vergisst dass du ADHS hast ist unbedingt wichtig - es wäre extrem hinderlich wenn man ständig mit dem ADHS-Schild vor dem Hirn herum läuft.
Wenn du es zwischendurch so total vergessen hast, dann ist es in dieser Zeit wohl auch richtig gut gelaufen.

Was habe ich hier öfter gelesen - nimm dich selbst in den Arm und tröste dich :smiling_face_with_three_hearts:

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Hey @MelaMela,

Ja das kenne ich auch sehr gut! Habe das auch in kleineren, weniger drastischen Situationen in denen ich mich frage: „Was ist jetzt mit mir los?“ oder „Wieso reagiere ich so?“, „Wieso krieg ich XY nicht hin??“

Und dann erst: Ahhhhh, ja… ADHS. :grimacing:

Manchmal führt das dazu, dass ich sanfter zu mir bin. Manchmal bin ich nur noch frustriert, spiel so eine Art Bullshit Bingo mit mir selbst. Aber ich versuche, dass das 1. überwiegt :slight_smile:

Ich hoffe, du auch? :heart:

Hallo
Es ist mal so mal so
Ich habe zum Beispiel diesen Monat viel Geld ausgegeben für Onlinekurse etc
War schon toll und hat mich schon weitergebracht. Aber ich hab gemerkt, ich klick, immer und klick. Immer auf bezahlen, und realistisch gesehen, bleibt dann nicht viel übrig auch nicht nächsten Monat. Dann verurteile ich mich unheimlich, und hasse mich selbst.
Ich weiß aber auch, es ist die innere Stimme meiner Mutter, die da automatisch zu mir spricht.
Dann zähle ich mir auf, dass ich mir das gönnen darf und es was Gutes ist.
Es ist schon erkennen und dann für sich klären

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Erleben das nicht auch neurotypische Menschen so?

Ich hab letztens eine Person zum Kardiologen begleitet, 10 Ärzte Praxis (!), Innenstadt, Chaos pur. Da war ich sogar organisierter als der Patient, der sich erstmal setzen musste. War zuviel für ihn.

Ich glaube das kommt immer auf die Situation an und wie sie einen selbst triggert. Im Chaos den „Mann oder die Frau stehen“ das können Adhsler eigentlich gut finde ich. So wie ein Notarzt im Einsatz quasi
:wink:

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Ja, bei der Arbeit, wenn da viel los ist, da geh ich manchmal dann richtig los, und macht mir gar nichts aus, im Gegenteil, ich muss aufpassen, dass ich nicht zu sehr drüber bin dann. Also zu lebhaft und aufgeweckt, weil mich das noch hoch steigert in anderen Situationen, ist es dann wieder anders, das dämpft mich und macht mich eher zum Kleinkind.

Manchmal verschieben sich für mich auch die Grenzen, was ist normal, was ist schon drüber, genau zum Beispiel bei Geld ausgeben, da weiß ich manchmal nicht übertreibe ich es, oder ist es noch gut, da kommen eben die Bewertungen durch und auch dieses wahnhafte in sich rein steigern manchmal