Liebe @Katz Danke für Deinen tollen Beitrag hier, Deine Beschreibung gefällt mir sehr gut, und schön das Du das Thema ausgegraben hast.
Aber okay, nicht zu lange ausholen sonst vergesse ich was ich eigentlich schreibe wollte.
Also wie fange ich an?, Hm?, also ich probiere es damit: ich habe eigentlich in der Schule damit angefangen Masking zu betreiben, wann genau, also ab welcher Klasse kann ich aber nicht genau sagen.
Aber ich glaube „gewisse“ Verhaltensweisen habe ich jedenfalls schon früh versucht zu verbergen, oder zumindest versucht mich einfach so ruhig, still und brav zu zeigen wie es nur möglich war.
Obwohl?, dass ich besser fahre wenn ich „muksmäuschen“ still bin und immer ein „braves Mädchen“ bin habe ich ja schon von meinen Eltern gelernt, denn ich konnte ja regelmässig miterleben wie meine beiden Brüder geschlagen und geprügelt wurden, weil sie laute Rabauken waren.
Nur haben sich meine Eltern mit ihrer Prügel Erziehungsmethode bei meinen Hyperaktiven Brüdern verrechnet, die wurden nämlich dadurch nicht „ruhiger“, sondern das Gegenteil davon, und je schneller sie wuchsen und bald einen Kopf grösser wurden als die Eltern, getrauten sich die Eltern nicht mehr sie zu schlagen weil sie dann irgendwann wahrscheinlich mal zurück geschlagen hätten.
Aber ich schweife ab, jedenfalls habe ich als Mädchen gelernt das ich besser ruhig und brav bin, dann passiert mir auch nichts, dass war sozusagen eine Überlebens Strategie die ich schnell lernte.
Andere Dinge wie meine Verträumtheit, meine extreme Schüchternheit, meine leise Stimme, meine Unsicherheit usw. war hingegen anscheinend erwünscht und fanden alle „süss“ und „herzig“.
Bis heute bekam ich von Verwandten oder Bekannten gesagt was ich doch für ein braves und herziges Mädchen gewesen sei.
Nur in meiner Jugend, besonders in der Pubertät, da traute ich mich dann sogar vor meinen Eltern zum ersten Mal auch mal laut zu sein, fing an mich gegen ihre Gewaltherrschaft aufzulehnen, zeigte mich wahrscheinlich zum ersten mal so wie ich eigentlich wirklich bin, obwohl wahrscheinlich dann auch etwas übertrieben, weil es fast schon berauschend war meine Gefühle endlich mal nicht mehr ständig unterdrücken zu müssen, mich nicht mehr verstellen zu müssen, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Nach dieser puppertären Phase die ich wie gesagt als eine Art Befreiungsschlag empfand, musste ich dann aber schnell wieder erfahren, dass die Leute einen nicht mögen wenn ich so bin wie ich eigentlich bin.
Deshalb lernte ich schnell, dass es nicht nur die eigenen Eltern sind die mich lieber haben wenn ich still bin, sondern anscheinend die ganze Welt, also begann ich mich wieder zu maskieren, und das mache ich nun eigentlich schon mein ganzes Leben.