Medikamente absetzen

Hallo Forum,

ich wollte mal fragen, ob ihr die ADHS Medikamente (MPH/Lisdexamphetamine) nach langjähriger bzw mehrmonatiger Einnahme problemlos absetzen konntet?

Im Internet habe ich gelesen, dass durch die Einnahme die Rezeptoren für Dopamin in ihrer Zahl weniger werden oder weniger sensitiv werden und es dadurch zu einer Verschlimmerung der Symptome nach Absetzen der Medikamente kam?

Habt ihr da Erfahrungen?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Du solltest deine Medikation wirklich mit deinem Arzt besprechen und mit deinen geringen Erfahrungen nicht selbst „herumdoktern“!

Jedes Medikament wirkt bei jedem anders und Kombinationen sowieso.

Wir sind hier keine Ärzte und können lediglich bei Nebenwirkungen oder möglichen alternativen Medikationen bei Unverträglichkeit beraten.

Alles andere muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Solltest du diesem nicht trauen, schau dich bitte nach einer Alternative um.

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Dieser Logik folgernd müsste man hier die Hälfte der Threads schließen.

Ich habe nach Erfahrungen gefragt - mehr nicht.

Und übrigens: mein Doc hat nichtmal n EKG veranlasst zur Einnahme, hab ich auf eigene Faust gemacht.
Ich gebe nicht so viel auf die Kompetenz der Ärzte (vor allem nicht in Bezug auf ADHS). Mein Doc ist eine Medikamentenbezugsquelle, mehr nicht.
Wenn da noch mehr kommt, dann bin ich froh, erwarte es aber nicht.

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Ich habe dies nur deshalb geschrieben, weil du in dem anderen Threat berichtet hast, dass du die Dosis deiner Medikation einfach erhöht hast und nun parallel im Internet über das Absetzen von MPH recherchierst.

Aber sorry, dass ich mir Sorgen mache. Kommt nicht wieder vor!

…woraufhin du mir prompt eine andere Dosierung empfohlen hast. Das ist dann ok?

Ich habe das nicht einfach so gemacht sondern in dem Rahmen wie meine Ärztin mir das vorgegeben hat. Sie hat gesagt ich soll ausprobieren.
Mit ner halben anfangen und später dann hochgehen auf eine ganze Tablette. Und das nach meinem Befinden und meiner Wahrnehmung der Wirkung.

…weil ich mir Gedanken mache wie es zukünftig sein wird, wenn ich die Medikamente irgendwann evtl nicht mehr brauche. Ob es da Probleme geben könnte etc

Das sind ganzschöne Klopper und ich mache mir Sorgen, dass es meinem Organismus mehr schadet als dass es meinem Hirn nützt.

Das ging aus denem Post nicht hervor. Und ich finde es unverantwortlich, jemanden, der mit der Medikation beginnt, die Verantwortung für die Eindosierung zu überlassen.

Und ich habe dir geraten, nicht sofort um 10 mg hochzudosieren, sondern in 5mg-Schriten, weil das gängige Praxis ist und vor Überdosierung schützt!

Ah, genau deshalb nimmst du dann auch mehr als dir geraten wird.
Ist irgendwie ein Widerspruch.

Und die Erfahrung hast du, weil du eine eigenen Praxis mit Schwerpunkt ADHS hast? Sorry, aber du widersprichst Dir gerade selbst.

Hä??? Mache ich doch gar nicht.
Hast du deine letzte Dosis nicht genommen oder warum liest du da Sachen heraus, die da nicht stehen…?

Lieber Irrlicht,

bitte atme einmal tief durch.

Ich finde es nicht okay, dass mir unterstellt wird, dass ich die Medikamente so einnehme wie es mir passt.

Das stimmt nicht und darauf habe ich hingewiesen.
Ich hoffe, dass das erlaubt ist.

Ich zitiere mich mal selbst:

Jemandem bei der Eindosierung einen gewissen Spielraum zu geben, um selbst auszuprobieren ist völlig in Ordnung. Solange dieser Spielraum nicht überschritten wird… was er hier nicht wurde.

Verstehe das Problem gerade nicht, glaube ihr redet einfach aneinander vorbei…

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Liebe @Irrlicht
Ich hatte in diesen Zusammenhang im Netz tätsächlich mal einen Artikel zu Studien gelesen, bei denen Veränderungen im Hirnstoffwechsel durch Langzeiteinnahme von Ritalin erforscht wurden. Ich bekomme das konkret inhaltlich nicht mehr zusammen und finde auch den Artikel leider nicht mehr, aber Vermutungen in die Richtung gab es. Ob sich das bestätigt hat, weiss ich leider nicht.

Ich glaube, wenn man nicht eigenmächtig exorbitant hoch dosiert und immer im Rahmen der ärztlichen Verordnung bleibt, dann bleibt die Langzeitwirkung, die du beschreibst, aus. Ich denke, nur bei Missbrauch von Medikamenten läuft man Gefahr, dass die Dopaminrezeptoren unempfindlich werden. Und das passiert bei uns sicher nicht, da wir alle von Ärzten begleitet werden.

Solltest du die Artikel zu den Studien finden, schreib gern mal. Interssant finde ich solche Themen allemal :wink:

Liebe abendliche Grüße an dich & alle :sunny:

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Vielleicht kann ich helfen, ich glaube es geht um diese Studie:
Hirnstoffwechsel: ADHS-Mittel Ritalin zeigt Gewöhnungseffekt - WELT

Bemerkenswert finde ich, dass die Studie gar nicht belegt, was die Überschrift behauptet!

Festgestellt wurde, dass (18!) Patienten nach einem Jahr MPH-Einnahme durchschnittlich mehr Dopamin-Transporter hatten als vor der Einnahme des Medikamentes. Deswegen vermuteten die Autoren der Studie, dass die Patienten eine Toleranz gegenüber Stimulanzien entwickelten und die ADHS-Symptome nach Absetzen stärker wären.

Untersucht wurde das aber gerade nicht - obwohl es ja nicht schwer gewesen wäre, bei den Teilnehmer/innen der Studie dies nachzuprüfen.

Es widerspräche auch den Erfahrungen der meisten ADHS-ler, die eben nicht von einem Gewöhnungseffekt oder einer Verschlimmerung der Symptome berichten.

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Ich vermute (aber ich traue mir damit keine Zeitungsüberschrift zu), die Studie beschreibt einen anderen Effekt. Nimm einmal einem gewohnheitsmäßigen Kaffee- oder Schwarzteetrinker seinen Morgentrank weg, er (oder sie) wird müde und unausgeglichen sein. Nach vier Wochen ohne Kaffee/Tee wäre das anders.

Ähnliches berichten ADHS-ler, die beginnen MPH zu nehmen, nach vier oder acht Wochen werden sie die Dosis einmal steigern müssen für die gleiche Wirkung, sie beobachten eine Toleranz - aber das ist in der Regel einmalig, sie müssen dann nicht immer wieder steigern.

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Bei missbräuchlichem Dauerkonsum (zB von Speed) ist das so… durch die Rezeptor-Downregulation werden nach und nach immer höhere Dosen gebraucht, um die selbe Wirkung zu bekommen (Gewöhnungseffekt). Wird der Konsum dann von heute auf morgen eingestellt, dauert es eine Weile bis sich die Rezeptoren wieder erholen/hochregulieren…

Das dies bei unseren Medikamenten nicht so ist, sieht man zB an @Falschparker, der seit vielen Jahren die gleiche Dosierung nimmt… und ich konnte meine Elvanse-Dosis sogar reduzieren. (Hab es auch im Urlaub mal 3 Wochen abgesetzt, ohne große Probleme zu haben… außer halt auf die Wirkung verzichten zu müssen)

Die Dosis macht das Gift…

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Langsam wirst du unverschämt!!

Die Hochdosierumg in 5er-Schritten ist gängige Praxis, wie du hier überall lesen kannst, wenn du dich mal zum Thema Eindosierung wirklich informierst. Aber scheinbar hast du drumherum gelesen.

Und meine Diagnose ist jetzt 20 Jahre her und ich habe fast alle ADHS-Medikamente durchprobiert und einige Kombinationen dazu. Mein Hausarzt, meine Neurologin und die Ärzte in der Reha-Klinik haben bei neuer Eindosierung immer eine Erhöhung in 5mg-Schritten verordnet.

Wenn du dein eigenes Ding machen willst, dann tue das!

ABER frage hier dann bitte nicht um Rat und werde dann unverschämt, wenn du Reaktionen bekommst, die dir nicht passen, weil du ja alles besser weißt.

Ja, wenn man bereits Erfahrung mit ADHS-Medikamenten hat, wird das so gehandhabt, aber bei Leuten, die kaum bis keine Erfahrung haben, finde ich das schon heftig.

Hier zum Beispiel, allerdings im Tierversuch.

Hatte noch andere Artikel gefunden, schaue später nochmal, da ich gerade auf Arbeit bin.

Richtig, den von der Ärztin vorgegebenen Rahmen habe ich nie überschritten.

Übliches Clickbait, leider :frowning:

Die Sache mit der Gewöhnung ist auch so etwas was mir Sorgen bereitet.
Was, wenn es wirklich gut hilft und ich dann immer höher gehen muss? :frowning:

Versteht mich nicht falsch. Ich bin mit Medikamenten eher übervorsichtig. Das bezieht sich nicht nur aufs MPH, eher generell.
Liegt vllt auch daran, dass ich bisher keine gebraucht habe (Klopf auf Holz) und ich daher erstmal Hemmungen habe.

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Du kritisiert bei mir, dass ich „herumdoktere“. Äußerst Dich aber selbst als wärest du in der Position einer Fachperson. >Du< widersprichst den Empfehlungen meiner Ärztin.

Nur weil man viel Erfahrung damit hat (die immer subjektiv ist) macht einen das nicht automatisch zum Experten.

Ich dachte ich soll nicht im Internet lesen?

Und von 5 auf 10 ist für mich ein 5er-Schritt.