Medikamente eigenmächtig wechseln

Hallo zusammen,

ich möchte euch erfahrene „alte Hasen“ mal fragen, wie schnell man überhaupt merkt, ob ein Medikament wirkt.
Vor ein paar Jahren habe ich erstmals Medikamente verschrieben bekommen (Medikinet, Elvanse und Ritalin). Nichts hat damals gewirkt, aber ich war auch extrem belastet damals.
Jetzt leide ich gerade wieder so sehr unter meinen ADHS-Symptomen, bin impulsiv und sprunghaft, unkonzentriert und vergesslich und innerlich aufgedreht und finde meinen schönen Job dadurch als zu belastend, weil ich mich nicht so gut organisieren kann.
Vor einigen Wochen hat eine Psychiaterin bei mir Depressionen diagnostiziert, was ich aber erst nicht ganz so gesehen habe. Sie hat mir (da ich auch ADHS erwähnt habe), Elontril verschrieben, was ich noch nicht genommen habe. Oft denke ich aber, dass sie recht hat mit der Depression.

Nun habe ich noch als Reste von damals Ritalin 20, Elvanse 30, medikinet (20 und 30) zu Hause und noch das Elontril-Rezept, das z.T. wohl auch bei ADHS wirken soll.

Am Montag habe ich mit Ritalin nochmal angefangen und wieder mal null Wirkung. Macht es Sinn, das länger zu probieren oder kann ich jedes Medikament mal ein paar Tage testen und schauen, ob eins wirkt?

Den Arzt, der mir die Medikamente für ADHS verschrieben hat, traue ich mich nicht zu fragen. Dann müsste ich mich outen, dass ich noch so viele Medis gebunkert habe. Ich hätte die Reste abgeben müssen.

Kann mir jemand von euch aus Erfahrung sagen, wie schnell man Medikamente wechseln kann zum Testen?

Liebe Grüße

Du hättest es müssen? Ich glaube, es gibt kein Gesetz, das verlangt, Reste von nicht verbrauchten Medikamenten zu entsorgen. Sie sind erst einmal dein Eigentum.

Meist liegen die Medis doch im Schrank, und irgendwann stellt man fest, dass sie schon 20 Jahre abgelaufen sind. :wink:

@Marga Herzlich willkommen!

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Herzlich willkommen!!

Ich kann dir nur sagen - an deiner Stelle würde ich das Elontril nicht nehmen, sondern Stimulanzien!!

Das wäre der erste Schritt. Ob die Depression eine Depression ist oder nicht - oder eine Folge von unbehandeltem ADHS - das kann ich nicht differenzieren. Die Psychiaterin sollte es können - leider machen wir mit den Fachärzten hier aber auch oft andere Erfahrungen.

Erst Stimulanzien. Wenn verschiedene Stimulanzien nach sorgfältiger Eindosierung nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann man sich über Elontril Gedanken machen.

Ich würde das mit der Ärztin so besprechen.

Du hattest auch in der Vergangenheit gar keine Wirkung und auch keine Nebenwirkungen?

Koffein komplett weggelassen und ausreichend geschlafen?

Mit 20 mg Ritalin adult zu beginnen ist eigentlich zu viel. Wundert mich das du keine Nebenwirkungen hast.

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Die Mitarbeiterin meines Arztes wollte (wegen BTM-Gesetz, sagte sie) beim Wechsel des Präparats die restlichen Kapseln zurückhaben. Sonst würde sie mir kein neues Rezept für ein anderes Präparat mitgeben. Ich habe mich auch gewundert.

Justine,

Koffein weglassen? Das habe ich nicht gewusst und nicht getan. Wahrscheinlich habe ich das schon wieder vergessen oder überhört (typisch).

Damals hatte ich bei Medikinet anfangs etwas komische Herzprobleme, später nicht mehr, bei Elvanse stärker, daher habe ich sofort nach einem Tag aufgehört mit Elvanse. Herz wurde aber überprüft; alles okay.

Damals stand ich extrem unter Strom, daher weiß ich nicht, ob die Herzprobleme daran lagen.

Zumindest war die gewünschte Wirkung leider nicht da. Bei Ritalin hatte ich keine Herzprobleme, aber auch keine sonstige Wirkung.

Jetzt würde ich es gerne nochmal probieren. Ich habe das Gefühl, mein Leben nicht im Griff zu haben.

Sry aber das ist (meines Wissens nach) so nicht zulässig.

Mit welcher Begründung denn bitte?

Da soll sie dir mal ganz genau zeigen wo das steht.

Wie @Falschparker sagte: Dein Eigentum.

Zeugt für mich eher von Unwissenheit, Unsicherheit und im Zweifelsfall auf wichtig machen.

Die Eindosierung dauert Wochen! Nach einem Tag weiß man gar nichts.
Und wenn bei der Eindosierung Fehler gemacht werden, weiß man oft ebenfalls gar nichts.

https://www.gesetze-im-internet.de/btmg_1981/__16.html

Ich wüsste nicht, wo im Betäubungsmittelgesetz steht das man nicht mehr benötige BTM dem Arzt geben muss. Die Stelle im Gesetz würde mich aber mal interessieren.

Also in der Schweiz fällt das Rezept von Concerta zum Beispiel unter das Betäubungsmittelgesetz, heisst der behandelnde Arzt* darf zum Beispiel Concerta nicht, soweit mir persönlich bekannt ist, über den Zeitraum von drei Monaten verschreiben, sowie eine Apotheke das Medikament ebenfalls das Medikament nicht über den Zeitraum von drei Monaten heraus geben darf.

In der Schweiz gibt man dann eigentlich normalerweise Medikamente die man nicht mehr benötigt freiwillig wieder an seine Apotheke zurück.

Jedenfalls habe ich das persönlich immer so gemacht, denn warum sollte ich Medikamente horten wenn ich sie nicht mehr einnehmen muss oder brauche?.

Aber „theoretisch“ könnte ich die Medikamente glaube ich auch sogar „behalten“, nur WARUM???, wenn ich sie eventuell vielleicht eben doch weder „wirklich brauche“ ? , oder vielleicht auch nicht mehr „wirklich möchte“ ? , wegen „Unverträglichkeit“ oder was auch immer?.

Also warum sollte ich diese Medikamente dann nicht freiwillig zurück geben wenn diese Medikamente vielleicht sowieso nicht mal die richtigen für mich waren???.

Und solange Medikamente ja noch nicht „abgelaufen“ sind kommen meine „ungenutzten“ Medikamente dann vielleicht sogar noch jemand anderem zugute dem diese Medikamente vielleicht sogar helfen.

Insofern macht es aus meinen Augen schon einen Sinn wenn man Medikamente die man eigentlich nicht mehr wirklich „braucht“ auch wieder zurück gibt, so das sie anderen Menschen vielleicht in ihrer personenbezogenen Not tatsächlich helfen können.

Was ich allerdings irgendwie „komisch“ finde, ist wenn einem „neue“ Medikamente „verweigert“ werden bis man die „alten“ herraus gibt, von sowas habe ich „trotz allem“ tatsächlich noch nie etwas gehört. :woman_shrugging:

Wie auch immer, wenn man alte Medikamente nicht mehr braucht, dann kann man sie auch zurück geben!, insbesondere wo derzeit sowieso überall Engpässe in der Medikamenten Lieferung bestehen!.

Kann man, aber muss man natürlich nicht.

Keine Apotheke darf ein Medikament, was rausgegangen ist, an jemand anders weitergeben. Ich glaube kaum, dass das in der Schweiz anders ist als in Deutschland. Schade, aber ist leider so.

Und auch Ärzte werden es nicht tun, schon gar nicht BTM. Von daher hat Zurückgeben keinen Sinn, auch nicht unter Entsorgungsaspekten. Die Medikamente gehören, wenn man sie gar nicht mehr braucht, in den Hausmüll (die Medikamente selbst) bzw. den gelben Sack (Blister bzw. Plastikdosen) bzw. die Altpapiertonne (Schachteln).

Denn Hausmüll wird ja nicht mehr wie früher deponiert, sondern überall verbrannt.

Rechtlich ist das so auch nicht ganz richtig. BTM müssen vernichtet werden unter Zeugen und dies muss auch schriftlich festgehalten werden.

Privat macht das wahrscheinlich niemand.

Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Betäubungsmittelgesetz - BtMG)

§ 16 Vernichtung

(1) Der Eigentümer von nicht mehr verkehrsfähigen Betäubungsmitteln hat diese auf seine Kosten in Gegenwart von zwei Zeugen in einer Weise zu vernichten, die eine auch nur teilweise Wiedergewinnung der Betäubungsmittel ausschließt sowie den Schutz von Mensch und Umwelt vor schädlichen Einwirkungen sicherstellt. Über die Vernichtung ist eine Niederschrift zu fertigen und diese drei Jahre aufzubewahren.

(2) Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, in den Fällen des § 19 Abs. 1 Satz 3 die zuständige Behörde des Landes, kann den Eigentümer auffordern, die Betäubungsmittel auf seine Kosten an diese Behörden zur Vernichtung einzusenden. Ist ein Eigentümer der Betäubungsmittel nicht vorhanden oder nicht zu ermitteln, oder kommt der Eigentümer seiner Verpflichtung zur Vernichtung oder der Aufforderung zur Einsendung der Betäubungsmittel gemäß Satz 1 nicht innerhalb einer zuvor gesetzten Frist von drei Monaten nach, so treffen die in Satz 1 genannten Behörden die zur Vernichtung erforderlichen Maßnahmen. Der Eigentümer oder Besitzer der Betäubungsmittel ist verpflichtet, die Betäubungsmittel den mit der Vernichtung beauftragten Personen herauszugeben oder die Wegnahme zu dulden.

(3) Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1 und 3 gelten entsprechend, wenn der Eigentümer nicht mehr benötigte Betäubungsmittel beseitigen will.

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Apotheken müssen zur Entsorgung Medikamente annehmen.

Ich habe vor geraumer Zeit, weil ich noch von letztem Jahr Medikinet da hatte, alles in der Apotheke vorbei gebracht.

Haben zwar etwas blöd geschaut (Menge und so, hatte bspw ein paar Tage bevor ich stationär ging erst noch ne große Packung 10mg bekommen die also noch versiegelt war), haben aber nur gefragt ob ich mir sicher damit sei.

Ansonsten musste ich lediglich wegen Doku meinen Namen nochmal angeben und fertig war das ganze.

Alles weitere haben die gemacht.

Ist allerdings auch meine Stamm Apotheke und ich habe vorher extra nochmal nachgefragt um ganz sicher zu sein (vor allem wegen der Menge).

Im Endeffekt alles kein Thema…

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Medikamente gelten in der Schweiz als Sondermüll und dürfen daher eigentlich nicht in den Hausmüll, sondern sollten an den entsprechenden Stellen, z.b. Apotheke oder Drogerie, zurückgegeben werden.

Diese haben eine Rücknahmepflicht.

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Ach so?

In Deutschland ist das schon lange nicht mehr so, da gehören Medikamente in den Hausmüll (und niemals, auch nicht flüssige, in den Ausguss/das WC!).

Es gibt Ausnahmen wie Berlin, wo Medikamente zu Recyclinghöfen oder Schadstoffmobilen gebracht werden müssen.
Home - Arzneimittel-Entsorgung richtig gemacht (arzneimittelentsorgung.de)

Das kommt auf den Arzt und das Vertrauensverhälnis zum jeweiligen Patienten an. Mein ehemaliger Arzt hat von mir wie auch von meiner Tante Medis zurückgenommen und an Patienten weitergegeben, die finanzielle Probleme hatten.
Oder er hat das zum Eindosieren genutzt, ohne Rezept.
Unabhängig davon hat er oft in der Eindosierungsphase kein Rezept ausgestellt sondern eine Packung mitgegeben.

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mhm ich bin selber pharmazeut (höhö) und würde dir raten

  1. medikamnte wirjlich idr nicht wenn man mal eine pille schmeist man sollte sie schon mal über ne knappe wochen nehmen und gucken ob man einen therapie erfolg hat
  2. vllt ist die dosierung zu niedrig oder zu hoch- das halt auch immer mal ausprobieren
    manche sagen man soll elvanse halt als 10 mg 3x über den tag verteilt nehmen
    macnhe brauchen früh die ganzen 30 mg
    jeder ist da anders
    natürlich ist es dumm das ohne arzt zu machen, aber wenn du es ohne arzt ausprobierst dann schreib mal als tabelle alles auf wie du was genommen hast und wie du draf reagiert hast.

alternativ vllt das: Pycnogenol® und ADHS | APOTHEKE ADHOC

des weiteren mit depressionen ist das so eine sache. man ist sich zwar sicher, das depressionen durch einen mangel an monoaminen va. serotonin ausgelöst werden, aber naja finde diese hypothese sowieso schierig. dazu gerne nochmal etwas ausführliches auf nachfrage. ich hab jetzt erstmal genug prokrastiniert. :smiley:

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Keine Ahnung wer damit hier bereits Erfahrungen sammeln konnte aber ich „supplementiere“ mit OPC aus Pinienrindenextrakt (also nicht das „Original“). Eine Verbesserung der ADxS Symptome also dadurch induzierte Reduzierung meiner Dosis der Medikamente kann ich jedenfalls nicht bezeugen. Ich nehme es aber bzgl. oxidativen Stress. In Verbindung mit ADxS hatte ich es gar nicht (direkt) gebracht.

Vielen Dank für deine Meinung, Josen.

Ich dachte eigentlich, dass man gleich merkt, ob das MPH-Medikament Wirkung zeigt.
Ich probiere jetzt seit 10 Tagen etwas rum. 1 Woche 20 mg Ritalin morgens null Wirkung. Gestern und vorgestern 30 mg morgens (in etwa, da selbst Kapsel geteilt und in 20-er reingestreut). Null Wirkung. Heute 20 mg morgens und späten Vormittag wieder 20 mg. Wieder null Wirkung.

Habe tagsüber auch mal den Kaffee weggelassen, aber das hat keine Veränderung gebracht.

Ich weiß nicht, ob ich noch ein paar Tage so weiter machen oder gleich weiter steigern soll. Oder ob es möglich ist, gleich morgen mal auf Elvanse umzusteigen.

Ich kann es einfach kaum erwarten, mal etwas Wirkung zu spüren.

Schöne Grüße

Moin @Marga

Bei der Eindosierung bitte konsequent auf Koffein verzichten.

Grade bei Elvanse sehr wichtig!

Koffein ist ein stimulanz und kann die Wirkung von Stimulanzien MPH oder LDX deutlich verstärken.

Wie läuft es denn aktuell bei dir?

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Hallo @ZappelPhilipp,

den Kaffee habe ich tatsächlich nahezu weggelassen (vorher ca. 6 Tassen). Ich trinke morgens mindestens 1 Stunde vor Einnahme der Ritalin noch eine Tasse und das war’s für den Tag. Abends dann evtl nochmal eine Tasse entkoffeinierten.

Bei mir ist aber eher das Problem, dass das Mph scheinbar nicht wirkt. Aber ich kann mich erinnern, dass damals, als ich das Gefühl von Herzproblemen bei Einnahme von Medikinet und Elvanse hatte, viel Kaffee mit im Spiel war. Ich habe es damals nicht gewusst bzw. überhört :see_no_evil: Der damalige Arzt hat auch nicht nachgefragt.
Bei Elvanse war es ganz heftig und ich habe sofort nach einem Tag aufgehört.

Ich steigere jetzt langsam die Dosis und bin bei 40. Da ich nur 20-er habe, nehme ich 2.
Wenn keine Wirkung, dann versuche ich es mit den Elvanse. Ohne Kaffee!!

Viele Grüße

Der Form halber:

Koffein braucht etwa 3 bis 5 TAGE bis es komplett aus dem Organismus raus ist.

Es gibt mittlerweile guten Koffeinfreien der von einigen hier getrunken wird.
(Was genau kann ich dir leider nicht sagen, mir geht Kaffee generell mit der Säure auf den Magen (hatte nur literweise Cola getrunken und konnte damit problemlos weiter schlafen… Entsprechend „spaßig“ war mein Entzug davon der aber nach etwa 3 - 4 Tagen durch war).)

Drücke dir definitiv die Daumen :slight_smile:

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