Medikamenten Einstellung Anfang

Hey zusammen,

ich habe ADHS und nehme aktuell Methylphenidat, normalerweise 2 Tabletten pro Tag. Ich merke aber, dass ich manchmal dazu neige, etwas mehr zu nehmen, weil ich dann das Gefühl habe, konzentrierter zu sein. Das ist mir inzwischen bewusst geworden, und ich möchte das nicht weiter so handhaben.

Mein nächster Arzttermin ist am 25.08., aber ich habe nur noch 8–10 Tabletten übrig. Reicht das normalerweise aus, oder wie würdet ihr das überbrücken, ohne zu früh leer zu werden?

Außerdem überlege ich, auf Elvanse zu wechseln, weil die Wirkung länger anhält und ich nur einmal am Tag eine Tablette nehmen müsste. Hat jemand Erfahrung mit dem Wechsel und kann Tipps geben, wie man den Übergang möglichst sicher gestaltet?

Danke schon mal für eure Rückmeldungen!

Welches Präparat und in welcher Dosis .

Was meinst du mit mehr?

Eine höhere Dosis oder weitere Einnahme? (In welcher Dosis)

Mph AL 10mg - nehme teilweise über den Tag verteilt bis zu 60-80mg :face_with_spiral_eyes:

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Hallo Dragonfly,

60-80 mg wäre ja noch keine ungewöhnlich hohe Tagesdosis. Aber „nach Gefühl“ ist der falsche Maßstab. Du solltest schon jeden Tag gleich viel nehmen, und „deine“ Dosis findest du nur heraus, indem du wochenweise auf einer Stufe bleibst und dann in kleinen Schritten steigerst. Hat dir deine Ärztin dafür keinen Plan erstellt?

Ich nehme bspw. 40 mg morgens und 30 mg mittags (und am Abend 5 mg unretardiert). Zu wenig nehmen wäre ungünstig, zu viel natürlich auch.

Deine Ärztin hat es vermutlich nach der Dosis berechnet, die sie sich vorgestellt hat, wieviel du bis zum nächsten Termin brauchst. Bis zum 25.08. sind es neun Tage, da hättest du ja nur noch eine am Tag. Ruf doch in der Praxis an, ob du vorher noch ein Rezept bekommen kannst.

Was normalerweise ausreicht, ist bei Jede/r anders. Person A nimmt 80 mg am Tag, Person B nur 20, entsprechende Vorräte bekommen sie jeweils von ihren Ärztinnen verordnet.

Dass man Elvanse nur einmal am Tag nehmen müsste, ist auch nicht immer so. Bei Vielen wirkt es nur bis zum Nachmittag. Wenn der Wirkstoff Methylphenidat bei dir gut wirkt, spricht eigentlich nichts dagegen, ihn zu nehmen. Wann ich nachnehmen muss, stelle ich mir auf dem Händi-Wecker ein, das ist Gewohnheitssache, würde ich sagen.

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Hallo!

Also du hast von der Ärztin pro Tag 2 Tabletten 10 mg mit einer Wirkdauer von jeweils 3-4 Stunden bekommen. Richtig?

Was genau ist dir zu wenig?

Die Höhe der Dosis oder die Wirkdauer oder beides?

Es gibt ja vom MPH auch Retardmedikamente. Das bedeutet, dass du eine längere Wirkdauer hast. Bei mir z.B. 6 Stunden.

Wenn du grundsätzlich mit MPH als Wirkstoff klar kommst, würde ich ja eigentlich dabei bleiben.

Im Gespräch mit der Ärztin würde ich an deiner Stelle zwei Dinge ansprechen. Zunächst mal die Einzeldosis. Falls du statt einer Tablette mehr eingenommen hast und sich das besser anfühlte, kann sie dir eine höhere Dosis verordnen.

Dann die Wirkdauer. Das kann man wie oben schon gesagt mit einer Retardierung erreichen. Wenn wir bei deiner ursprünglichen Dosierung bleiben würden, wäre das eine Kapsel mit 20 mg, dafür aber eben die doppelte Zeit.

Ich vermute, dass Ärzte erstmal die Einzeldosis erhöhen und schauen, wie du damit klar kommst. Läuft das gut, gibt es die retardierte Form.

Wie viele Stunden des Tages die Ärztin als sinnvoll erachtet, müsstest du vor Ort im Gespräch herausfinden. Da gibt es Unterschiede.

Ob du jetzt schon ein Folgerezept bekommen kannst, musst du erfragen. Ruf doch mal in der Praxis an. Kann aber sein, dass sie dich auf den Termin verweisen, um das zu besprechen.

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Wichtig zu bedenken ist, wenn du auf ein Methylfinidat Präperat mit Halbtagesabdeckung wechseln möchtest, solltest du beachten, das Medikinet ZWINGEND eine reichhaltige Mahlzeit erforderlich. Ißt du eh schlecht, kannst nicht Frühstücken etc. dann das auch so kund tun, es gibt unter anderem Ritalin und Generika, deren verzögerte Freisetzung nicht an einen Magen voll Nahrung gekoppelt ist sondern nach nach Zeit.

Bei mir wirkte Ritalin 8std und ich habe nach 6 std. nachgenommen, weil Ritalin LA bei mir 2 Std brauchte bis es voll angeflutet war, entsprechend war die Abdeckung ca. 14 std..

Einen Wirkstoffwechsel wenn es gut läuft würde ich überdenken, denn du fängst mit den Erfahrungen wieder vorne an und brauchst auch reichlich Zeit.

Wann bist du denn Konzentrierter? Oder hadt du wenn du das Gefühl hast essen und trinken total vergessen und bist ggf. deswegen nicht so konzentriert? Das kann auch schnell von Unterzucker und von Dehydration kommen, was man anfangs auch falsch deuten kann

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Vielleicht habe ich mich in meinem Post falsch formuliert,

hab am 5.8 die Packung angebrochen. Das ist meine erste ADHS Medikation. Haben angefangen mit MPH AL 10 MG (Aluid Pharma), soll eigentlich 2 mal täglich 1 nehmen.

Teilweise nehme 60-80 mg am Tag weil der Kick dann eintritt, ich merke das ist nicht gut denn so gehen die Tabletten schnell zu Ende. Plus dafür sind sie ja nicht vorgesehen.

Ja, mein Arzt meinte zwar ich soll für mich herausfinden welche Dosis passt, aber ich hab das Gefühl ich erwarte zu viel von der Wirkung und nehme daher mehr. :sweat_smile:

Und ja, es kann auch gut sein dass durch mein Essverhalten die Wirkung schwächer ausfällt.

Du schreibst Kick, du missbrauchst Medikamente, das hat nichts mit zielführendee Medikamenteneinstellung zu tun.

Kicken soll nix, kann am Anfang passieren bei ordnungsgemäßer Einnahme. Ziel ist es ruhe, Überforderung etc. „auszuschalten/ zu mildern“ damit Lebensqualität steigt und ein normaleres Leben möglich ist.

Ich glaube das bekommst du so nicht erklärt, selbst bei Dosisfindung hätte man von 10 auf 20 mg erhöht und er wird wohl davon ausgegangen sein das du eher wöchentlich um 10 mg steigerst.

Ich glaube dein Verhalten ist eher warum viele Praxen und deren Ärzte die Patienten immer wieder in die Lraxis zum erhöhen kommen lassen und sie nicht eigenständig erhöhen dürfen.

ich weiß nicht wie dein Arzt damit umgeht, den Verbrauch bekommst du auch nicht erklärt, daß du 30 mg -20 mg über den Tag brauchst

Das wird nichts mit dem Essverhalten zu tun haben, du bist nem Kick ggf. dem High sein nachgejagt, das kann ich so nicht beurteilen aber du kannst ja nicht viel geschlafen haben, theoretisch wie beim Drogenmisbrauch oder? ? ?

Ich suche nach dem Arschtritt, dem endlich Mal in die Puschen kommen. Das mein ich mit dem “Kick". Begleiterkrankungen sind Depression und Angststörung, die mir oft die Kraft rauben in die Gänge zu kommen. Plus eben diese Prokrastination.

Und wie gesagt ich hab eben im August das erste Mal angefangen mit den Medis.

Nichtsdestotrotz sehe ich ein es mit den Tabletten übertrieben zu haben.

Habe aber trotzdem normal schlafen können.

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Du siehst doch so funktioniert es nicht!

**Es gibt keine WUNDERPILLEN MIT DENEN ALLES VON ALLEINE PASSIERT! ! ! **

Medikamente können und sollen lindern, gewisse Symptome können unter Medikation auch völlig ruhend setzen (Überforderung, Depressionen etc.) aber nicht mit einer Einnahme, nicht ohne, daß man selbst viel dafür tut!

Wollen mu@ man selbst, Hilfsangebote wie Selbsthilfegruppen, Betreutes Wohnen, Psychotherapie, Ergotherapie etc. mit deren Unterstützung und medikamentösen Unterstützung kann man viel erreichen, aber das ist wie mit der Abnehmspritze oder Abnehmoperationen (Bariatrische Operationen), machst du nichts selbst, veränders du nicht deine Gewohnheiten, deinen Lebensstil oder ähnliches dann bleibst du dick bzw. nimmst später extrem wieder zu.

Ich hab auch nicht immer super Tage (vom Pensium) und mache Tage kämpfe ich mehr, doch ohne Medikamente kämpfe ich nicht 30 oder 60 min mit mir um Sachen vor denen ich mich drücke sondern Tage und Wochen bzw. bin zusätzlich noch mit ganz vielen anderen Dingen beschäftigt.

Ich kann mir auch vorstellen, das nach 3, 4 oder 5 Jahren vieles ‚alleiner‘ geht, weil man das Medikament schon lange nimmt und im tun, machen ist und dadurch eine Art Übungs- oder Handlungsflow entsteht in den man kommen muß, wie beim Sport wo das erste halbe Jahr schon hart ist und man es irgendwann einfach macht und braucht, doch dafür nehme ich die Medikamente auch noch nicht lange genug.

Der Flow oben wird aber vom Gehirn selbst erzeugt und nicht von den Medikamenten, ich denke die nehmen Überforderung und Co und erst dadurch könnte ich mir vorstellen wird sowas überhaupt ermöglicht

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Am 5. August, d. h. du bist in der zweiten Woche?

Nee, da hättest du von 10-10 ja höchstens auf 20-10 steigern können, alles Andere wäre zu schnell gewesen.

Nee, den Arschtritt wünsche ich mir auch manchmal, aber das Medikament liefert einem eher die Voraussetzung, konzentriert arbeiten zu können, damit anfangen musst du schon selbst. Aber nicht so bald abgelenkt zu werden, wenn du erst einmal dran bist, leistet das Medikament wiederum durchaus.

Es gibt dennoch eine Sache, die erstaunlicherweise mit dem Medikament „von alleine“ passiert, nämlich dass ich ausgeglichener bin und geduldig und ohne Streit zu beginnen mit meiner Familie umgehe, weil einfach die Wahrnehmung viel besser ist. Also das geht, ohne dass ich aktiv dafür kämpfen muss. Aber nicht das beim Arbeiten in die Gänge kommen leider.

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Ich mache dir jetzt mal keinen Vorwurf und unterstelle dir Impulsivität, die Hoffnung nach „Endlich wird alles gut“ und eine ungenügende Aufklärung.

Pass auf, wir fangen da jetzt nochmal von vorne an.

Also: Du hast eine Diagnose erhalten. Das ist schonmal die halbe Miete. Du gingst davon aus, dass das Medikament dir endlich aus der Paralyse raus hilft. Dein Arzt hat dir quasi grünes Licht gegeben und gesagt, du sollst dich selber eindosieren. Mutmaßlich (hoffentlich) hat er auch gesagt, wie du das machen sollst oder es gab einen Zettel dazu oder sowas. Naja, und den Rest wissen wir ja jetzt.

Eine Aufklärung darüber, wie eine Eindosierung in etwa laufen sollte, hast du ja jetzt von uns bekommen. Im Idealfall nimmst du die initiale Dosis für eine Weile und wenn du keine Nebenwirkungen hast, wird erhöht. Das macht man über einen Zeitraum von ein paar Wochen.

Zusätzlich (!) zum Medikament braucht es aber weitere Therapien! @Kathy hat das schon erwähnt. Das Medikament öffnet eigentlich nur Türen, aber durchgehen muss man selber. Man muss ja erstmal neue Arten lernen, sein Leben zu meistern. Man muss neue Techniken lernen, Strukturen erarbeiten und solche Dinge. Dafür bieten sich Verhaltens- oder Ergotherapien an. Diese Therapien sind erfolgsversprechender, wenn das Hirn durch die Medis erstmal offen für Neues ist.

Wie gut kennst du dich schon mit deiner Diagnose aus? Wichtig ist nämlich auch, dass man Wissen darüber erlangt, was das persönliche ADHS eigentlich ist. Es gibt viele Symptome und Arten, wie sie sich äußern. Nicht jeder Betroffene hat alle Symptome und sie sind zudem unterschiedlich stark ausgeprägt. Ich kann dir nur ans Herz legen, dich auf der Hauptseite umzuschauen. Wenn man sich besser kennt, kann man auch besser an Lösungen für seine Probleme arbeiten. Und vor allem erkennt man dann auch seine positiven Seiten, die man als Lehrseite der Medaille erhalten hat. Diese möchte man ja erhalten und stärken.

Nachdem @Falschparker die 2 Wochen so prägnant erwähnt hat (Danke, ich habe das durch mein fehlendes Zeitgefühl nicht gecheckt), denke ich nicht, dass du jetzt vor deinem nächsten Termin eine neue Verordnung bekommst. Denn es war ja die erste Verordnung und da sind Ärzte erstmal vorsichtig. Ich würde aber gut vorbereitet ins nächste Gespräch gehen. Schreib auf, welche Dosis sich wie angefühlt hat und wie lang sie gewirkt hat. Das kann deinem Arzt helfen, für dich die richtige Medikation zu finden.

Im Grunde finde ich es gut, dass er dir Vertrauen entgegen gebracht hat und dir freie Hand gelassen hat. Das hätte aber in einem kontrollierteren oder besser überwachten Rahmen ablaufen müssen.

Gut ist ja schon mal, dass du eine positive Wirkung gespürt hast. Du musst aber geduldiger sein. Und dich vor allem mit dem Gedanken anfreunden, dass die Tablette allein nicht die Lösung ist. Sie kann aber andere Therapieformen zum Erfolg führen, welcher ohne sie sonst verschlossen bleibt.

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Den „Kick“ verspürt man wenn überhaupt eh nur am Anfang, sobald man an den Medis gewöhnt ist , ist das vorbei .

Ich muss mich trotz Medis immer wieder mit mir selbst auseinandersetzen um in die Pötte zu kommen. Leider bedeutet Einnahme nicht gleich Arschtritt. Die Medis helfen ehr, wenn man dann in die Gänge kommt es besser hinzubekommen.

Ich vermute mal dass es bei dir pure Verzweiflung und zugleich tiefe Hoffnung war, das du mit jeder Einnahmen endlich weiterkommst und hast eingenommen und eingenommen und gehofft.

Du hast ja leider auch noch Begleiterkrankungen, die da mit reinspielen. Manchmal können Medis das auch noch verstärken. Zugleich können aber Medis auch helfen an sich arbeiten zu können.

Du kannst natürlich auch nichts dafür, das du mehr oder weniger allein gelassen worden bist.

Ich hatte damals einen ganz klaren Eindosierungsplan und klare Vorgaben und dass fand ich hilfreich .

Bei der Eindosierung geht es einfach darum geduldig über Wochen hinweg die passende Dosis zu finden und obwohl sie von ersten Tag an wirken dauert es bis man die Tagesdosis erreicht hat. Das heißt leider auch einige Zeit mit dem Rebound leben zu müssen , obwohl man weiß das eine weitere Einnahme ihn auffängt .

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Er meint die flutung - ich glaube dragonfly hat starkes adhs -

Also ich empfehle dir zusätzlich zu den Medis eine Psychotherapie oder ein Coaching zu machen - dann wirken die Medikamente nämlich besser oder richtig … :see_no_evil_monkey: