Kurz zu mir… Während meiner 1/2 Jahres Entwöhnungstherapie wurde ADHS bei mir „diagnostiziert“… In dem Zusammenhang wurde ich auf Strattera eingestellt. Die markanten Symptome wurden somit größtenteils in den Griff bekommen. Allerdings gibt es leider kaum eine Nebenwirkung unter welcher ich nicht leide…
Mein Doc tut sich schwer trotz stabiler Abstinenz ein anderes Medikament auszuprobieren. Möchte sich jedoch trotz allem Gedanken machen ob eine Unstellung auf Methyphenidat Sinn macht und sich mit Kollegen besprechen.
Gibt es evtl. jemand der mir mit seinen Erfahrungen weiterhelfen kann? Andere Medis im Zusammenhang mit ADHS? Erhöhter Suchtdruck? Eben alles was im Zusammenhang mit ADHS-Medikation-Sucht zutun hat!
Darf ich fragen welches Suchtmittel das war? Alkohol, Drogen, Medikamente? Oder hast du eine nicht stoffgebundene Sucht?
Ich selbst bin nicht betroffen, kenne aber online Personen, die bei AMP Medikamenten (zB Elvanse) rückfällig wurden und mit Mph (zB Ritalin) besser gefahren sind.
Hier gibt es einige Menschen mit Suchtvergangenheit, die dir sicher noch schreiben.
Sucht ist im Zusammenhang mit Adhs häufig anzutreffen, du bist definitiv nicht allein!
Bei mir war es tatsächlich Kokain… Ich weiss, dass die Kombi nicht die beste ist. Aber die Nenenwirkungen sind echt Übel die das Strattera mit sich bringt.
Da würde ich dir raten sehr niedrig anzufangen und in wöchentlichen Schritten zu erhöhen. (Am Besten 2,5mg unretardiert oder 5mg retardiert). Meiner Erfahrung nach erlebst du somit diesen ersten „Push“ nicht und die Honeymoon-Phase wird auch „abgeschwächt“ oder sogar gar nicht vorhanden sein. Wie Lea schon geschrieben hat, würde ich bei einer Suchterkrankung Elvanse nicht empfehlen.
Auch bei mir ist die Diagnose in die Entwöhnung einer stoffgebundenen Sucht (Alkohol)
gefallen.
Ich hatte von Anfang an kein Problem, Methylphenidat verschrieben zu bekommen (mein Psychiater wusste von der Suchterkrankung). Retardiert natürlich, genau aus dem Grund gibt es das ja in dieser Form, um eben kein Missbrauch damit betreiben zu können bzw. diesen zu erschweren.
Bei mir hat die Medikation einen sehr positiven Einfluss auf den Suchtdruck. Und damit im Umkehrschluss auf die Verhinderung eines Rückfalls.
Den Zusammenhang zwischen nicht diagnostizierter ADHS und der Gefahr an einer Abhängigkeitserkrankung zu erkranken ist bekannt.
In diesem Zusammenhang kann ich das Buch „ADHS und Sucht im Erwachsenenalter“ (ISBN 978-3-17-024061-2) empfehlen. Darin geht es auch um die Medikation (auch mit MPH). Dort wird auch eine Studie erwähnt, dass ADHS-Betroffene mit einer Suchtvergangenheit teilweise eine höhere Medikamentengabe benötigen als die üblichen Empfehlungen.
Mein Psychiater behandelt wohl im Normalfall ausschließlich mit Methylphenidat… Tut sich aber extrem schwer damit mich darauf umzustellen. Weiß auch nicht, ob er mir abnimmt das mein Motiv die Nebenwirkungen sind.
Mir kam es zumindest so vor als hätte er da gemischte Ansichten…
Wie kommst du mit der Medikation zurecht, wenn ich fragen darf…?
Schau mal in das Buch rein. Es war lange die Empfehlung kein MPH zu verschreiben bei Suchterkrankung. Das ist aber nicht mehr zwingend so. Vielleicht kannst Du Deinem Arzt eine Kopie zukommen lassen - es ist ein Fachbuch und richtet sich in erster Linie an Ärzte und Therapeuten.
Sehr sehr gut. Natürlich auch wegen der ADHS-Themen, aber vor allem auch weil ich damit den Suchtdruck sehr viel besser im Griff habe als ohne. Das heißt natürlich nicht, dass ich sofort rückfällig werde, wenn ich mal die Medikamente auslasse, aber der Zusammenhang (Medikamente - Suchtverlangen) ist definitiv spürbar.
Wie sieht es mit Deinem Suchtverlangen aus, wenn Du die Medikamente weglässt? Siehst Du einen Zusammenhang? Kannst Du dann eine Suchtverlagerung feststellen (Kokain ist ja meistens nicht so leicht verfügbar wie z.B. Alkohol)?
Bei mir kann ich eine Verlagerung Richtung Kaffee (harmlos) und einer Lust auf Glücksspiel / Medien (riskant) feststellen. Daher sehe ich die Medikation auch als wichtigen Baustein meiner Abstinenz.
Tatsächlich habe ich mit Medikation keinerlei Suchtdruck! Während meiner Entwöhnungstherapie wurde dann ADHS „diagnostiziert“ … seit bis zu diesem Zeitpunkt (Nov. 23) hatte ich eigentlich auch nur wenig bis garkeinen Suchtdruck. Mit Strattera tatsächlich auch nicht spürbar. Und die ADHS Symptome sind soweit auch ok… allerdings muss ich sagen das ich auch noch keinen Vergleich ziehen kann zwischen den Medis. Und des Weiteren habe ich 9 von 10 Nebenwirkungen weshalb ich eigentlich gerne etwas anderes ausprobieren würde…