Hallo!
Vielleicht kann mir hier jemand aus seiner Erfahrung heraus helfen.
Bei mir (M, 37) wurde vor rund 2 Monaten ADHS diagnostiziert.
Seither bekomme ich Medikinet adult 20mg und seit rund 3 Wochen die 30er.
Zunächst zu meinen Symptomen:
Ich hatte immer schon Probleme „meine Gedanken zu fangen“, mache drei Dinge gleichzeitig, war privat schnell aufbrausend und gedanklich schneller als andere, was sich in massiver Ungeduld und entsprechenden Konflikten äußerte. Nichts ging mir zackig genug. Zudem - und das ist mein Hauptproblem - habe ich (hierdurch?) eine extreme innere Unruhe, fühle mich fast getrieben und rastlos. Dies hat sich auch in Durchschlafproblemen geäußert, sobald ich morgens wach werde geht „der Turbo“ an, was sehr unangenehm ist.
Seit Medikationsbeginn haben sich die Symptome des „Gedankenflippens“, die emotionalen Schwankungen und die Ungeduld sehr verbessert.
Nebenwirkungen hatte ich anfangs mit den 20ern relativ moderat.
Bei Aufdosierung auf die 30er hat es mich jedoch teilweise fast weggekickt.
Mundtrockenheit, fast aggressive Stimmungsschwankungen in den ersten Tagen, übermäßig nervöses Schwitzen.
Dies hat sich nach gut einer Woche eingependelt, zudem habe ich festgestellt dass dies wohl auch damit zu tun hat, dass ich morgens einfach zu wenig essen kann vor Einnahme der Medikamente.
Am Wochenende mit ausschlafen, ausgiebig frühstücken und Einnahme der Kapsel gg. 10 Uhr ist die Wirkung stabil. Unter der Woche bekomme ich morgens maximal einen Käsetoast oder eine Brezel runter, was offenbar nicht ausreicht, um eine verfrühte Freisetzung der zeitverzögerten Ration zu gewährleisten (Einnahme immer rund 30 Min. nach dem Essen).
Diesbezüglich werde ich beim nächsten Termin beim Doc einen Wechsel auf das in der Galenik anders aufgebaute Ritalin ansprechen.
Nun aber zu meinem Hauptproblem:
Die innere Unruhe geht nicht derart zurück, wie ich mir das erhoffe, bzw. wie es mir eine richtige Hilfe wäre, so wie es bei den anderen Symptomen der Fall ist.
Ich hatte nun schon ein paar Mal an extrem anstrengenden Tagen, an denen ich die 30er Kapsel schon morgens gegen 8 genommen hatte Mittags gehen 15 Uhr eine 20er nachgelegt, mit überraschend großem Erfolg, wobei ich zunächst eher bammel vor einer „Übersosierungswirkung“ hatte, die jedoch nicht eintrat.
Die innere Unruhe bleibt jedoch immer noch - vor allem morgens - weiterhin derart groß, dass es doch sehr belastend für mich ist.
Meine Frage daher:
Hatte auch jemand durchaus guten Erfolg mit der Symptombekämpfung durch die Medikation, jedoch weiterhin Spitzen in einzelnen Symptomen?
Bzw. gerade wie ich immer noch sich auf den Schlaf und dadurch auf das gesamte Wohlbefinden auswirkende, trotz Medikation bestehen bleibende Unruhe? Wie konntet ihr dem entgegenwirken? Habt ihr eine Beimedikation bekommen?
Ich hatte teilweise (schon vor der Diagnose ADHS) aufgrund dieser Probleme zum Schlafen Quetiapin retardiert 50mg abends verordnet bekommen (offlabel). Diese wirken auch morgens ziemlich gut nach, so dass ich wesentlich ruhiger in den Tag starten kann. Jedoch ist es tatsächlich so, dass mich bereits diese minimale Dosis „wie tot“, traumlos und auch nicht gerade erholsam schlafen lässt, obwohl ich so immer gut 8-9h durchschlafen kann und regelmäßig eine Stunde zu spät aufstehe (grdsl. egal da selbständig). Zudem wache ich morgens fast immer wie benebelt auf, was mich trotz der klärenden und „levelnden“ Wirkung zum Start in den Tag eher von der Einnahme abhält.
Was ich dazu sagen muss: wenn ich abends zuvor eine Quetiapin eingenommen habe, wirken die Medikinet auch über den Tag wesentlich besser, sofern ich ausreichend gegessen habe.
Das „Gesamtpaket“ stimmt aktuell irgendwie nicht.
Ich habe zwar in Kürze den nächsten Termin beim Doc, würde mich aber dennoch freuen, wenn jemand seine bestenfalls ähnlichen Erfahrungen und vor allem Lösungen mit mir teilen könnte, so dass ich bereits jetzt ggf. meine Situation besser einordnen kann.
Beste Grüße!