Medikation ja - nein?

Hallo! :slight_smile:
Mein Name ist Eva, 35 Jahre alt, seit heute in der Gruppe.

Bei mir ist es so, dass ich seit ca einem Jahr Psychiater und Einen psychologen aufsuchte , da ich eigentlich schon immer diverse Schwierigkeiten hatte im Leben, auf die ich mir keinen Reim machen konnte.
Ein Psychiater hat mir bei meiner Verdachtsdiagnose nach dem 3ten Besuch bei ihm 10 mg Medikinet verschrieben, auf welches ich anfangs sehr erpicht war. Es gab bis auf einen Fragebogen und 3 längere Gespräche keinen offiziellen langen ADHS Test, was ich zwar als ein wenig unprofessionell finde, aber ich bin mir zu 99,9 Prozent sicher, das zu haben. Denke auch es liegt seit Generationen in der Familie.

Da ich ja ein sehr sensibler Mensch bin , hab ich recht schnell gemerkt, wann das Medikament zu wirken begann und wann es aufgehört hat. Man muss dazu sagen, dass ich es nur 5 Tage genommen habe. Anfangs war ich sehr begeistert davon, va dass die Gedanken jetzt schön hintereinander kommen und nicht mehr alles gleichzeitig . Doch bereits nach 2 tagen bemerkte ich , wie es weniger lang wirkte und da dann ab dem 3ten Tag plötzlich meine Ängste sehr intensiv wurden hab ich das Medikinet wieder abgesetzt. Seither nehme ich nichts mehr und wurschtel mich so durch, auch mit etwas sport. Dennoch überlege ich immer wieder nicht doch nochmal was zu versuchen und bin mir wie mit allem da wieder mal extrem unsicher und auch ängstlich.

Mich würde mal interessieren ob es hier Leute gibt, die von sich selbst behaupten würden aixh ohne Medikamente für sich einen guten Weg gefunden zu haben. ZB durch sport, skills etc.

Hallo Eva,

ich glaube nicht, dass es konstruktiv wäre, dich zu ermutigen es ohne Medikamente zu versuchen. Es gibt schließlich einen Grund, weswegen du es wolltest.

Wenn du wirklich alle Stimulanzien in allen Dosen ausprobiert hast und nichts davon akzeptabel ist von den Nebenwirkungen, könnte es richtig sein, sich damit anzufreunden, dass die Medis vielleicht nichts für dich sind.

Aber nach 5 Tagen? Ich kann verstehen, dass dir die Angst Angst macht. Gerade jetzt brauchst du einen Arzt, den du nicht „ein Bisschen unprofessionell“ findest und der dich nicht allein lässt. Eventuell ist er bei der Begleitung deiner Medikation sorgfältiger als bei der Diagnose, gib ihm eine Chance! :adxs_anfeuer:

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Ich weiss nicht… fühle mich allgemein etwas allein mit diesem ganzen Thema und tatsächlich hab ixh mixh auch etwas wie betäubt gefühlt. Ein Medikament kann ja auch nicht wie ein Regler gewisse Dinge höher drehen, andere runter Schrauben. Alles war plötzlich so eintönig, das empfand ich auch unter der wirkung des Medikaments unschön. Ich finde es nicht schlimm wenn im kopf vieles auf hochtouren läuft, kann sogar ein gewisses Chaos im kopf ganz gut finden. Was ich nur nicht mag ist dieses überempfindliche im zwischenmenschlichen Bereich.
Medikamente haben für mich den Beigeschmack einfach mein Betriebssystem ändern zu wollen.
Aber wieso sollte man aus Windows einen Apple machen wollen? Vielleicht hat Windows auch seine Vorteile.
Und wer weiss denn schon, was die Medikamente mit einem machen? Wie es sich auf die Organe auswirkt? Vor allem im Laufe der Jahre?
Und ich hab auch weder die Geduld noch die Nerven als Single und alleine lebend dann dieses ständige Herum Doktern und mit Medikamenten auszuprobieren auszuhalten. Das muss ich noch ergänzen. Ich schaff das leider nicht. Vielleicht klapot das bei anderen, aber bei mir nicht.

Das sollte keine Kritik an deinen worten sein. Sind nur Gedanken, die ich diesbezüglich habe. Danke noch für dein Feedback!

Ich verstehe die Sorgen. Aber.
Fünf Tage mit dieser niedrigen Dosis sind kein Erfahrungswert. Du hattest keine Möglichkeit, zu sehen, ob die Ängste aufhören, wie du damit, ob du damit umgehen kannst, falls sie es nicht tun. Ob sich weitere Negative oder positive Veränderungen ergeben.

Würde daher auch empfehlen, eine/n PsychiaterIn zu suchen, derdie dir eine umfassende Diagnostik macht und mit demder du auch besprechen kannst, welche weiteren Möglichkeiten ersie sieht.

Bei ADHS wird die Medikation eigentlich von einem Coaching oder einer Therapie begleitet.

Auch die Sorgen bzgl der Medikation müsste man mit demder PsychiaterIn besprechen können.

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Alles klar, danke :slight_smile:

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Okay, wenn du dich betäubt gefühlt hast und alles plötzlich eintönig war, dann war bestimmt die Dosis zu hoch, jedenfalls für den Anfang.

Manche müssen mit 2,5 mg Einzeldosis unretardiert (bzw. 5 mg Einzeldosis Adult-Kapsel) beginnen und dann ganz langsam steigern - oder erst einmal gar nicht.

Es tut mir leid, dass du dich mit dem Thema allein fühlst. Aber hier gibt es auch verpartnerte Menschen, die dir bestätigen können, vom Mann/von der Frau kein Verständnis und keine Unterstützung zu bekommen. Ich glaube, dann fühlt man sich noch einsamer!

Ich nehme seit 2003 Ritalin und fühlte mich damit nie „verändert“, sondern mehr ich selbst. Ich bin jetzt 56 und fühle mich körperlich besser als bevor ich Medikamente nahm, einfach weil ich ausgeglichener bin.

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Danke für dein ausführliches Feedback! Werde mich damit demnächst nochmal genauer auseinandersetzen

Darf ich noch fragen welche Dosis du nimmst undib sie bei dir noch gleich gut wirkt? Eine Freundin von mir hat nämlich auch mit 10 mg gestartet, dann aif 20 erhöht und nach ca 2 Monaten bei 20 keine Wirkung mehr verspürt.

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Hallo Inmybrain,

du fragst nach der Toleranz. Was deine Freundin beobachtet, gibt es in den ersten Monaten öfter, dass man einmal erhöhen muss. Das hatte ich auch, kam dann aber nicht mehr vor. Ich habe noch mit derselben Dosis die gleiche Wirkung wie im ersten Jahr.

Was hat die Freundin denn gemacht, ist sie auf 25 oder 30 mg gegangen und es passte wieder? Das würde ich jedenfalls erwarten. Ich nehme an du meinst Kapseln, bei unretardierten Tabletten wäre die Einzeldosis 20 mg ohnehin etwas hoch?

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Ja kapseln…also die Dosis bezieht sich auf die Tagesmenge