Medikation schwer einschätzbar (Methylphenidat)

Hey ihr Lieben,

ich hoffe nochmal auf Input von euch, um meine Lage besser zu verstehen.

Aktuell nehme ich seit ca 4 Wochen 54mg Concerta. Einnahme ca 9 Uhr bzw so dass ich weiss ich komme innerhalb der halben Stunde nach Einnahme zum Essen. Sonst kann ich nämlich gar nichts essen…

Und ja irgendwie bin ich nicht überzeugt davon, dass es mir hilft. So 6h nach Einnahme werde ich immer müder, verwirrter, belastbarer und extrem schnell reizbar/überfordert und um 21 Uhr bin ich gefühlt ein Zombie. Während der Wirkzeit bin ich zwar „gerne“ auf Arbeit aber alles danach ist eine Tortur. ich habe schon probiert nach ca 4h noch eine 27er Concerta- nachzulegen aber das hat nicht geholfen, mir geht es ab ca 14/15 Uhr kacke.

Nun habe ich Montag Concerta- weggelassen und heute auch noch nicht eingenommen und ehrlich gesagt ging es mir ohne besser. Arbeiten ist zwar leicht schwieriger und meine Toleranz für Müll ist sehr niedrig… Aber ich ziehe mich zb wesentlich schneller aus Gesprächen die ich nicht führen möchte raus.
Mit Concerta bin ich zwar strukturierter aber bleibe zb in solchen Situationen irgendwie hängen und bin danach davon extrem genervt und fertig von dem unnötigen Gespräch.

Dafür habe ich zum Beispiel am Wochenende mal einen Tag an dem ich Frühstück machen will und dabei fast durchdrehe, weil ich überfordert davon bin Spiegelei zu machen und gleichzeitig Brot zu toasten und das führt dann fix mal dazu, dass ich heulend auf dem Boden sitze :melting_face: sobald ich aber dann die Concerta nehme geht es mit besser und ich weiss wieder wie man eine Küche benutzt :sweat_smile:

Überdosierung schließe ich aufgrund des Verlaufs während der Steigerung aus.

Nun habe ich heute auch bisher keine Concerta genommen und ich vermisse sie auch nicht. Mein Termin beim Psychiater ist bald und ich wäre gerne etwas vorbereitet.

Kennt jemand das was ich beschreibe?
Ich verstehe es irgendwie nicht…? Als würde die Einnahme meine ganze Energie kosten. Mittlerweile esse ich wesentlich mehr vor/während/nach der Einnahme, aber ich nehme dadurch nur eine leichte positive Veränderung war zum vorher mit kaum essen.

Ich habe überlegt, ein unretardiertes Präparat zu probieren um die Dauer besser kontrollieren zu können/es eher bei Bedarf nehmen zu können ODER auf elvanse zu wechseln…

Danke für Tipps/Hinweise/Erfahrungen!

VG
:sunflower:

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Hast du schon andere Präparate gehabt? Falls ja, wie waren die?

Es kann durchaus sein dass der Concerta-Wirkstoff Methylphenidat (MPH) für dich nichts ist und Elvanse kompatibler mit dir wäre.

Evtl. sind aber auch die 54 mg doch zu viel und 36 mg wären besser. Hast du es schon morgens mit 27 mg probiert?

Mich kann MPH teilweise sehr reizbar bis explosiv machen. Ist eine bekannte Nebenwirkung.

Hallo @ChickenNose

Bevor du ein neues Medi suchst, würde ich auch mal nochmals eine niedrigere Dosis versuchen.

Mein Mann wurde mit Concerta immer am frühen Nachmittag extrem gestresst. Er hat dann nach einer Weile auf eine Dosis tiefer gewechselt. Da „spürt“ er die Wirkung eigentlich nicht (bewusst) - aber es hilft trotzdem!

Die Wirkung ist viel unbewusster, aber mit der höheren Dosis hat er auch eher dazu tendiert, während der Wirkdauer zu übertreiben, so dass die Erschöpfung danach umso grösser war.

Mein Fazit: Man muss die Wirkung nicht „spüren“ damit es hilft.

Nimm doch mal ein paar Tage 27 oder 36 mg, und schau ob so Dinge wie das mit dem Spiegelei funktionieren.

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@BuzzTea ich bin erst kürzlich diagnostiziert und habe dann mit Concerta- gestartet :slight_smile: also kannte ich bis vor kurzem nur das.

Mal ein Update:

Ich habe Concerta abgesetzt, da ich immer weiter abgenommen habe und egal was ich probiert habe ich konnte kaum essen und auch die anderen Nebenwirkungen waren sehr belastend und haben sich nicht.

Dann habe ich 3 Wochen Pause eingelegt und vor 4 Tagen mit Elvanse 30mg (bzw konkret Lysdexamphetamin von Ratiopharm) angefangen. Es geht mir damit viel viel besser bisher! Die einzigen Nebenwirkungen waren Migräne ca 6h nach Einnahme, aber heute hatte ich keine einzige Nebenwirkung.

Vor allem auf der Arbeit merke ich den Unterschied. Eigentlich merke ich nur ganz dezent, dass etwas anders ist und würde es so als dezent positiv bezeichnen. Ich bin nicht mehr durchgehend genervt und gereizt- ich würde sagen ich setze mich selbst nicht mehr so unter Druck. Dadurch kann ich besser meine Aufgaben bewältigen. Ich bin zwar immer noch Recht vergesslich und die Konzentration konnte besser sein aber ich bin heilfroh, dass ich keine ätzenden Nebenwirkungen mehr habe und auch die Müdigkeit weg ist. Ich komme auch viel besser morgens aus dem Bett. Einerseits ist es zu dem davor wirklich ein großer Gewinn, andererseits Frage ich mich, ob ich mit 40 mg nicht noch besser fahren würde aber andererseits wenn ich das so niederschreibe klingt das doch sehr positiv.

Ich leide nur sehr unter dem Gefühl, dass ich Probleme habe Spaß zu empfinden und sich alles an Aktivitäten sinnlos anfühlt und ich nach wie vor nichts mit mir anzufangen weiss. Einerseits geht’s mir besser aber andererseits nehme ich die leichte Depression, die ich entwickelt habe im Laufe der letzten Jahre, präsenter wahr. Ich vermute, das liegt daran, dass mein Stresspegel gesunken ist und ich jetzt mehr Raum für den anderen Mist habe.

Hat hierzu jemand eine Idee?

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