Medikation

Hallo ihr Lieben,

das ist mein erster Eintrag in diesem Forum. Ich habe nach diesem gesucht, weil ich langsam einfach an meine Grenzen komme.
Kurz etwas zu meiner Situation:
Ich bin 27 Jahre alt und studiere im 5. Semester Rechtswissenschaften. ADHS wurde mir vor etwa 6 Jahren diagostiziert. Das ist das eine Thema, dass ein Lernmarathon, wie in diesem Studium üblich, für mich kaum machbar ist. zZ nehme ich Medikinet adult 20-10-00, machnmal auch 10 mg mehr. Jedoch habe ich kaum das Gefühl, das es mir hilft, während des lernens kreisen meine Gedanken weiter über alle anderen möglichen Sachen.
Weiterhin schaffe ich es einfach nicht, in meinem Leben mal zur Ruhe zu kommen. In den letzten 3 Jahren bin ich bereits 5x umgezogen, evtl steht bald der nächste Umzug bzw. wieder Zurück-Umzug an.
Entspannungsübungen, Yoga, usw hilft mir leider gar nicht.

Welche Medikamente und in welcher Dosis haben euch geholfen, um besser zu lernen?
Was bringt euch Stabilität in eurem Leben?

LG

Hallo und Willkommen!

Medikamente allein bringen oft nicht die Lösung aller Probleme, eine ADHS-spezifische Psychotherapie zur Behandlung der maladaptiven Handlungsmuster halte ich daher für sinnvoll.

Du könntest natürlich noch höher gehen mit der Dosis oder es mit Elvanse probieren.

Viele Grüße!

Herzlich Willkommen!
Hochdosieren - klar, da ist sicherlich noch Luft nach oben. Richtlinie sollte aber Dein Wohlbefinden sein, nicht Deine Lernleistung. Als überlasteter Lernzombie zu enden bringt Dich auch nicht weiter…
Und wenn es nicht besser geht, dann einen Wechsel versuchen.
Evtl. musst Du Deine Erwartungen auch anpassen.

Ich bin ja nun - stolze Ü50 - fertig mit meinem Erststudium (hoffe ich doch) und wurde während des Studiums diagnostiziert.
Medikation hat auf mein Lernverhalten kaum Auswirkungen gehabt - dafür in anderen Bereichen gut gewirkt, daher bin ich ganz zufrieden.
Jura hätte ich damit nicht studieren können und musste meine Erwartungen an mich selbst auch sehr anpassen. Allerdings empfinde ich das im Nachhinein nicht als nachteilig.
Ich hatte von Medikinet zu Elvanse gewechselt, hat aber in Bezug auf Konzentration etc. nichts gebracht, war einfach besser verträglich. Beide haben meine innere Unruhe reduziert. Das hat mir insofern geholfen, dass das lange Kopfarbeiten sich körperlich nicht so schrecklich angefühlt hat.

Gegen das Gedankenkreisen hat mir leise Musik - knapp an der Wahrnehmungsschwelle - geholfen. Lounge-Music - also etwas, das mich so gar nicht anhebt. Da hatte ich das Gefühl, dass meine herumirrende Hirnhälfte zur Ruhe kam. Oder selbst in Bewegung: im Zug konnte ich auch gut lernen. Ohne Frühsport ging auch wenig.

Die Fragen, die sich mir stellen:
Interessiert es Dich denn, was Du da zu lernen hast?


Inwiefern? Zu viel - über einen zu langen Zeitraum? Oder bräuchtest Du mehr Zeit?
Bist Du unzufrieden mit Deinen Leistungen - oder fällst Du durch?
Welchen Anspruch stellst Du an Dich - auch vor dem Hintergrund Deines ADHS?

Zu Deinen Fragen:
Stabilität bringen Routinen - möglichst dieselben Dinge um dieselbe Zeit zu erledigen. Rechtzeitig aufräumen, ehe mich das Chaos ablenkt und überfordert.
Aber da arbeite ich auch noch dran, da ich momentan auch nichts habe, das mich „hält“.

@Hibbelanna
Lounge-Music - sehr schön. Hättest du da einen Anspieltipp?

@Addy_Haller Klassikradio Lounge oder was von YouTube. Muss halt dezent sein und darf nicht nerven.

Stabilität bei Jura kann zum Beispiel eine Repetitorphase bringen. Sehr verschult, idealerweise kleinere Gruppen, direkteres Feedback. Und Vergebung aller verschleppten Lern-Lücken aus den Vorjahren. Betreuter Reset.

Wenn Du dann noch ein Ziel ahnst/vorfühlst, was Du mit dem Abschluss machen willst… kann die Phase eine Form gemäßigten Hyperfokus-Marathons sein, in der Deine Eigenarten zu Vorteilen werden.

Das geht. Mit ADxS. Red Dir nichts anderes ein.

Und weil es eine Phase mit Anfang und Ende ist, kannst Du auch weitere Umzüge, etc. prokrastinieren. Das ist gerade nicht mehr dran.

Die Medis brauchst Du dann eher als Startrampe / gegen die innere Unruhe/Nachteilsausgleich. Die sollen Dich doch gar nicht zur Lernmaschine mit Scheuklappen machen.

Herzlich willkommen, Lilale! :smiley:

Welches Medikament in welcher Dosishöhe mir hilft, kann für dich viel zu viel oder viel zu wenig sein! Das ist wirklich sehr individuell.

Wichtig ist aber, weiter schrittweise hochzugehen, wenn der Effekt noch unzureichend ist. Und auch mit dem Einnahmeabstand und dem Produkt herum zu probieren.

Bei mir z. B. ist Medikinet Adult morgens gut (weil ich ein guter Frühstücker bin), mittags überhaupt nicht, dann nehme ich Ritalin Adult.

Ja und wie schon gesagt, die Medis sind nicht alles. Gegen das Aufschieben helfen sie mir nicht viel, da muss ich mich selbst überlisten, aber dann wenig ablenkbar zu sein und dran zu bleiben geht mit den Medis besser.