Medikinet Adult 5 mg und Opipramol 100mg bei Angststörung

Hallo zusammen, vielleicht kann mir einer mal kurz einen Rat geben.
Ich leide seid 2008 an einer GAS Angststörung mit ausgeprägten Panickattacken und ausgeprägten somatoformen Symtomen.

Es wahr schon lange der verdacht da von Psychiatern und Rehakliniken und auch mein Therapeut das ich ein Adhs habe. Deswegen soll die Angststörung bei mir so schwer Therapierbar sein. Wurde jetzt im Dezember auf Adhs getestet und viele Sachen von den Tests und auch von den Interviews passrn zu Adhs.

Das kurz zu meiner vorgeschichte.
Jetzt habe ich morgens das Opipramol 75 mg ausgeschlichen und nehme noch 100 mg Abends. Soll jetzt nächste Woche mit 5 mg Medikinet Adult morgens beginnen und die 100 mg Opipramol Abends weiterhin nehmen.
Meine frage ist vertragen sich diese Medikamente oder hat einwr erfahrungen mit dieser Medikation? Hab durch die Angststörung sowie Angst Medikamente zu nehmen und dann auch noch Simulatien. Bin ja so schon hibbelig genug und angspannt durch was auch immer.

Eine kurze Antwort währe wirklich sehr Hilfreich.
Bin Männlich und 46 Jahre alt.

1 „Gefällt mir“

Zwei Sachen gleichzeitig zu machen ist immer knifflig. Ich hätte dir eher geraten, zuerst mit Methylphenidat einzudosieren und erst wenn das abgeschlossen ist das Antidepressivum zu reduzieren.

So wird es schwierig, zu beurteilen, was von was kommt.

Und übrigens herzlich willkommen im ADXS-Forum!

Vielen dank für die Antworten.

Ich musste das Opipramol morgens absetzen, weil sich diese beiden Medikamente nicht gleichzeitig einehmen darf meinte mein Psychiater.
Die beiden Wirkstoffe würden sich nicht miteinander vertragen bei gleichzeitiger einnahme.
Deswegen das Medikinet Adult morgens und das Opipramol 100 mg abends zum schlafen.
Es muss wohl immer ein gewisser Abstand zwischen den beiden Medikamenten sein.

Aber trotzdem habe ich Angst das Medikinet zu nehmen.
Nicht das ich noch hibbeliger und angspannter werde als ich eh schon bin. Mein Psychiater meinte halt es wäre einen versuch wert das Medikinet zu nehmen.

Ja, okay. Aber das Problem dabei ist doch, solltest du jetzt wirklich nach Einnahme der Medikinet-Kapsel hibbelig werden, weiß niemand, ob es wirklich vom Medikinet kommt oder von der Reduzierung des Opripamol.

Das Opipramol wird hier auf der Infoseite von adxs.org erwähnt aber ohne viel Information was wohl heißt dass zumindest nichts Schlimmes bekannt ist: Sonstige Medikamente bei ADHS - ADxS.org

Wünsch dir viel Glück mit Medikenet. Kopf hoch, Erkenntnis ist ja der erste Schritt und jetzt weißt du woher Ängste und Unruhe kommen. Du hast dich schon eingelesen was du selbst an deinem Leben und Tagesablauf ändern kannst neben der Medikation?

Pharmakokinetik

Opipramol wird schnell und vollständig resorbiert. Die Leber baut es zum Teil zu Deshydroxyethyl-Opipramol um. Die Plasmaproteinbindung liegt bei etwa 91%, die maximale Plasmakonzentration wird drei Stunden nach der Einnahme erreicht. Zu 70% wird Opipramol renal ausgeschieden, zu 30% über die Fäzes. Die Halbwertszeit beträgt ungefähr elf Stunden.

Kuckuck und Willkömmchen :adxs_winy:

Bei Einnahme abends dürfte also morgens noch ein Rest im System sein.

Ob sich das bisschen dann noch mit dem Medikinet beißen würde, das wirst du für deinen Körper herausfinden müssen. Mach dir da aber keinen zu großen Kopf drum :adxs_trost:

Hängt wahrscheinlich hauptsächlich davon ab, ob morgens noch eine sedierende Wirkung vom Opi vorhanden ist.

Guter Schlaf könnte sich wiederum positiv auf die ADHS Medikation am Morgen auswirken und die beiden Mittel sich so auch ergänzen :slight_smile:

Abgesehen davon ist Medikinet Adult 5mg die niedrigste Dosis. Beste Voraussetzungen, die Verträglichkeit der beiden Medikamente langsam auszutesten.

Hallo und vielen lieben dank für die Antwort. Das Opipramol sediert mich kaum noch…denke dafür nehme ich es zu lange. Habe es jetzt schon fast 2,5 Jahre genommen.

Morgens 75 mg und Abends 100mg. Die 75mg morgens sind ja seid 14 Tagen weg. Werde morgen anfangen die 5 mg Medikinet Adult zu nehmen und Abends zum schlafen die 100 mg Opipramol.

Schlafe davon sehr gut und bin auch morgens nicht müde davon.

1 „Gefällt mir“

Opipramol ist ein altes, schwach wirkendes trizyklisches AD.
Es wird vor allem über CYP2D6 metabolisiert.
Methylphenidat wird dagegen über CES1A abgebaut. Für die (seltenen) Berichte, wonach MPH (auch) über CYP2D6 abgebaut werde, habe ich keine Begründung gefunden.

Wieso sich Opripamol nicht mit MPH vertragen soll, verstehe ich daher nicht. Da würde mich mal die Begründung des Psychiaters interessieren.

Ich fand auch keine direkten Wechselwirkungen.

Denke mal, es geht der Fachperson in erster Linie um mögliche Interaktionen bei gleichzeitiger Einnahme, weil der Opi sedierende Eigenschaften haben könnte, während MPH halt stimulierend wirkt.

Spannend fand ich aber das mit dem Opi und dem erhöhten Dopamin-Turnover und wie das sehr wahrscheinlich mit der angstlösenden und stimmungsaufhellenden Wirkung verbunden zu sein scheint.

Spannöööönd (ach, hab ich ja schon geschrieben)

Eigentlich ist Opipramol generell keine empfehlenswerte Dauertherapie in der Indikation und steht in den Leitlinien weiter hinten als Reservemedizin. Eher so ein Medi zum Schlafen und zur Beruhigung.

Normalerweise würde ich eher so Escitalopram und Konsorten bei Angst und Panikstörung erwarten.

Opipramol ist eher so ein Hausarztmedikament, wenn der Patient was Beruhigung benötigt
In der Psychiatrie eigentlich eher selten verwendet.

Bei einer richtigen Angst und Panikstörung können Stimulanzien das Problem durchaus verschlimmern.
Außer es handelt sich um ADHS typische Symptome

Soziale Ängste reagieren auch eher positiv auf Stimulanzien.
Generell regen diese aber den Körper an und erhöhen sozusagen das Erregungsniveau, das kann bei Ängsten negativ verlaufen.

Habe gerade mal auf eine alte Medikamente Übersicht geschaut. Das muss damals beim Burnout mein erstes Medikament gewesen sein.

Da erinnere ich mich an eine sedierende, angstlösende Wirkung zu Beginn und das war damals wirklich erlösend. Verflog dann tatsächlich aber auch bei mehrmals täglicher Einnahme und morgens kam ich trotzdem gut raus und das kommst du ja auch, wie du sagst.

Klingt doch alles vielversprechend dann :+1:t2:

Erstaunlich, ich war damit immer totmüde, Vater auch. Er nimmt es immer abends und muss den Zeitpunkt abpassen, sonst kommt er morgens nicht raus :grin:

Es hat eine sedierende und auch eine neuroleptische Wirkung mit Senkung von Dopamin konträr der Stimulanzien

Wenn der Vatta nervt und länger schlafen soll… :eyes:
Och, wat schläft er tief und sabbert so süß *gutschi gutschi guuuu *Wange kneift


Ich finde das hier voll spannend

Dopamin-Turnover

Der Dopamin-Turnover beschreibt, wie schnell Dopamin produziert, freigesetzt, genutzt und wieder abgebaut wird.

Opipramol, ein trizyklisches Antidepressivum, beeinflusst diesen Prozess indirekt, indem es auf bestimmte Rezeptoren wirkt:

  • Sigma-1-Rezeptoren: Opipramol bindet hier und moduliert dadurch neurochemische Prozesse, die den Dopaminstoffwechsel beeinflussen.

  • Das führt zu einer erhöhten Dynamik im Dopamin-System (mehr Produktion und Abbau von Dopamin), was möglicherweise zur stimmungsaufhellenden Wirkung beiträgt.

Zusammengefasst: Opipramol bewirkt eine gesteigerte Aktivität im Dopamin-System, ohne direkt die Wiederaufnahme von Dopamin wie klassische Antidepressiva zu blockieren.

Die anticholinerge Aktivität ist gering

• Anticholinerge Aktivität bedeutet, dass ein Medikament die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin hemmt, indem es an muskarinische Acetylcholinrezeptoren bindet.

• Trizyklische Antidepressiva sind oft bekannt für ihre anticholinergen Nebenwirkungen (z. B. Mundtrockenheit, Verstopfung, Konzentrationsprobleme).

• Bei Opipramol ist diese Wirkung jedoch minimal, was bedeutet, dass es weniger anticholinerge Nebenwirkungen verursacht als andere Medikamente derselben Klasse (z. B. Amitriptylin oder Doxepin).

Zusammengefasst: Opipramol blockiert Acetylcholin-Rezeptoren nur schwach und hat daher ein geringeres Risiko für typische anticholinerge Nebenwirkungen.

Als Quellen gibt mir die AI teils „Gelbe Liste“ an.
Das meiste lese ich da auch so oder sehr ähnlich.

Aaaber ääähm ich schweife ab und versinke wieder zu sehr in dieser höchst interessanten Pharmakologie

Nochmals vielen lieben dank für die tollen Antworten.
Ich hoffe das das Medikinet seine Wirkung nicht verfehlt. Nach den ganzen Jahren endlich mal zu ruhe zu kommen das wäre wunderbar.

Meine Angststörung ist extrem schwierig zu behandeln und ich bleibe einfach nicht Stabil über längere Zeit. 3 × Reha , 4 x Psychosomatischeklinik, verhaltenstherapie jahre lang und immer wieder. tiefenpsychologisch und zich verschiedene Medikamente.
Deswegen habe ich ziemlich große Hoffnung in das Medikinet, aber auch Angst es zu nehmen wegen den Nebenwirkungen.

2 „Gefällt mir“

Weil das Medikinet genau die Nebenwirkungen hat wo ich am meisten Angst vor habe.

Blitdruckanstiege, Herzrasen …das sind genau die Symptome die ich auch bei Panickattacken und während Angespanntheit oder unruhe spüre bzw da sind. Leide sehr unter diesen vegitativen Symptomen.

Nein eingelesen in das thema noch nicht. Bin gerade dabei und versuche alles zu ordnen.

1 „Gefällt mir“

Ich hatte zwar soziale Fobien und chronisch schwere Depressionen, die auch einfach nicht in den Griff zu kriegen waren und meist wie Lotto in der Tages/ Wochenform schwankten.

Stimulanzien waren sehr lebensverändernd bzw. sind es immer noch, denn nur weil was eg ist bzw. weg geht ist dann ja nicht alles gut, denn auch das ist gewöhnungsbedürftig, fast als würde man denken es kommt gleich wieder und ist nur kurz Zigaretten holen bis sich das auch innerlich festigt.

Und dann räumt man sich auch irgendwie selbst auf.

Also gleich kommst die Stunde 0 gefolgt von Stunde 1 und du wirst quasi direkt etwas merken, nicht wie bei anderen Medis erst nach Wochen, obwohl die komplette Wirkung Zeit braucht. Wohl weil Stille wirken muß und das Gehirn dann erst Zeit bekommt statt auf viel „Unsinn“ auf wichtiges u. brauchbares voll einzulassen und es so eine Art erlernen durch Umbau, Umbutzung und neue Vernetzungen entstehen muß.

Fast wie ein komplett neues Straßennetz nach einer Vollsanierung, in dem ein ganzes Stadtviertel komplett erneuert wird

1 „Gefällt mir“

Genau so mach ich es auch.
Erst Eindosieren und danach meine Antidepressiva absetzen. Wollte die eigentlich direkt absetzen, aber meine Psychiaterin meinte auch, dass es so besser ist.

Bitte bei der AI immer nachschaun in den Quellen auf die sich die AI bezieht. Die meisten AIs fantasieren und denken sich auch mal Sachen aus weil sie normalerweise keine Zugang zu Suchmaschinen haben und die Art wie sie Antworten zusammenbauen nicht so funktioniert wie es sich ein normaler Mensch denkt.

Stimmt es das man morgens Frühstücken soll und gleichzeitig das Medikinet einnehmen soll. Und das man keinen Kaffee mehr trinken darf?
Keinen Kaffee mehr trinken währe wirklich ne katastrophal für mich.
Ich trinke so gerne Kaffee , mehrere am Tag.

1 „Gefällt mir“