Medikinet adult, absetzen ja/nein?

Hallo zusammen,

Ich habe vor zwei Wochen mit Medikinet adult retardiert begonnen(das erste mal das ich Medikamente nehme, bin 20 und wurde im Frühjahr diagnostiziert) . Ich sollte über 16 Tage hinweg 4x 5-0-0, bis 4x 20-0-0 einnehmen. Am Montag soll ich bei meinem Psychiater vorbei kommen und ein neues Rezept abholen. Nach mehrerem Nachfragen wurde mir versichert das ich keinen Termin ausmachen muss. Leider weiß ich nicht ob mein Psychiater auch eingeplant hat mit mir nochmal zu reden, bevor er mir einfach ein neues Rezept gibt.
Ich stehe nämlich gerade vor folgendem Problem:

Bei 5-0-0 traten erstmal weder Wirkung noch Nebenwirkung auf, außer leichte Kopfschmerzen als die Wirkung nachließ. Ab 10-0-0 wurde es bis heute, acht Tage später, jeden Tag schlimmer. Ich merke zwar eine kleine Wirkung ( körperlich weniger hippelig, Gedanklich ruhiger) aber nicht wirklich stark und ca. für 5 Stunden, dann lässt die Wirkung nach. Leider habe ich dafür eine menge Nebenwirkungen, große Appetitlosigkeit bis hin zur Übelkeit sodass ich ich zwingen muss etwas zu essen, dazu sehr negative Stimmung und Gereiztheit, nach nachlassen der Wirkung extrem starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel… sodass ich einige Stunden außer Gefecht gesetzt bin und evt auch Schmerzmittel nehmen muss um irgendwie über den Tag zu kommen. Jetzt soll ich eigentlich morgen mit 20-0-0 weitermachen, befürchte beim jetzigen Trend das die Nebenwirkungen aber evt. Noch schlimmer werden könnten.

Jetzt steh ich vor der Frage ob ich damit weiter mache, sind ja bis zu meinem Termin „nur“ noch zwei Einnahmen oder setzte ich sie ab? Das Problem ist, dass ich die nächsten Tage umziehe und den ganzen Tag fit und konzentriert, auch für längere Autofahrten sein muss und ich befürchte dass das das Gegenteil eintreten wird und ich das unter Medikinet nicht schaffe.

Ich werde meine Probleme natürlich am Montag meinem Psychiater schildern, wenn ich ihn treffen sollte, leider habe ich die letzten drei Tage niemanden telefonisch erreicht oder per Mail, und konnte das vorher nicht nachfragen/ankündigen. Werde also am Montag da einfach „reinplatzen“ müssen und hoffen das er für mich Zeit hat, weil ich mich momentan unwohl fühle einfach so mit dem Medikament weiter zu machen. Macht es Sinn den Wechsel auf Elvanse oder etwas anderes vorzuschlagen oder sollte ich es mit Medikinet weiter versuchen? Vielleicht waren ja hier ein paar in der gleichen Situation und können mir sagen wie sie das Problem gelöst haben?:see_no_evil:

Ergänzung: ich nehme Medikinet mit einem großen Frühstück ein, trinke keinen Kaffe, und esse trotz Appetitlosigkeit ganz normal Mittagessen… . Trinken tue ich auch genug. Leider wird das in Zukunft immer schwerer für mich werden meine Einnahme an das Essen anzupassen, da durch Uni Alltag meine Mahlzeiten sehr verschoben, immer in unterschiedlichen Abständen… sind, weswegen ich generell überlegt hätte auf Elvanse umsteigen, den auch die Option Medikinet mehrmals am Tag zu nehmen schwierig wird. Das muss man ja meines Wissens ja auch immer im gleichen Abstand nehmen, dementsprechend auch immer im gleichen Abstand essen…

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Hallo emi.flower,
ich halte mich mal mit Details zu Medikamentenwirkungen ein bisschen zurück, da hier deutlich kompetentere und erfahrenere Mitmenschen an Bord sind, aber ein paar Gedanken, die vielleicht hilfreich sind, möchte ich aber beisteuern:

Methylphenidat ist kein Spiegelmedikament, d. h. es wäre aus meiner Sicht nicht schlimm, wenn Du ein paar Tage aussetzt. Ich persönlich würde das tun, wenn ich „funktionieren“ müsste, und so dolle Nebenwirkungen hätte. Wenn Du wieder mehr Luft hast, kannst Du ja einen neuen Versuch starten. Außerdem ist ein Umzug an sich schon stressig, was wiederum Einfluss auf Dein Empfinden, Deinen Hormonstatus, u.s.w. haben, und so die Einschätzung der Wirkung vom Medikament beeinflussen kann. Ich fände es einfacher, so etwas im „normalen“ Alltag zu beurteilen, weil dann der Vergleich zum Normalzustand leichter fällt.

Würde ich mit dem Arzt besprechen. Anscheinend kann es manchmal vorkommen, dass Nebenwirkungen bei Dosissteigerungen wieder abnehmen, aber wenn es Dir damit nicht gut geht, wäre es meiner Meinung nach gut, wenn Du Dir Unterstützung und Rat bei Deinem Arzt suchst.

Es gibt andere Präparate mit Methylphenidat, die nahrungsunabhängig wirken, d. h. nur deswegen müsstest Du nicht auf Elvanse umsteigen. Das Verhältnis von Wirkung zu Nebenwirkungen wäre schon eher ein Grund.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen für Deinen Umzug, ganz viel Freude im neuen Zuhause und viel Erfolg für die Einstellung. :four_leaf_clover: :pig: :mushroom:

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Hey, vielen Lieben Dank für die Rückmeldung. Ich denke ich werde die Einnahme erstmal absetzen und am Montag mit meinem Psychiater reden entweder auf ein neues Medikament umzusteigen oder ob erstmal pausiere und wenn der Alltag wieder einsetzt dann nochmal einen neuen Versuch starten :))

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