Seit 2 Wochen habe ich endlich meine Diagnose und somit wieder Hoffnung, ein „normales“ leben führen zu können.
Die letzten Tage habe ich hier schon vieles gelesen, doch so ganz genau sicher bin ich mir in folgender Thematik doch nicht, weshalb ich nach Euren Erfahrungen frage.
Ich bin w, 26.
Seit 11 Tagen nehme ich Medikinet adult, 10 - 10
Ich frühstücke ausreichend vor der Einnahme, Verzichte auf Alkohol, Koffein.
An sich vertrage ich das Medikament gut und es schlägt super an. Ich sollte nach einer Woche auf 20 mg, was mich allerdings zu einem wandelnden Wrack hat mutieren lassen. Bleiernde Müdigkeit, sowie ein „weit weg von der Außenwelt Gefühl“. Meine Vermutung war, dass ich zu schnell hoch bin. Also nehme ich erstmal wieder nur 10-10. Allerdings merke ich, dass ich ca 2 bis 3 Stunden nach der Einnahme aggressiv werde, was ja für den Rebound spricht.
Jetzt überlege ich:
sind 10 mg einfach zu wenig und die Wirkdauer deshalb so kurz?
verstoffwechsel ich das einfach so schnell?
meint ihr mit einer höheren Dosis würde das länger wirken?
Ich bin verunsichert, da ich eigentlich nicht alle 3 stunden eine Pille nehmen will, ich aber Bammel vor den 20 mg habe. Oder erwarte ich zu viel von der Wirkungsweise und das ist „normal“ und die Wirkung flacht einfach ab, bleibt aber ein wenig?
So ganz verstehe ich diese Rebound Thematik und den Zeitpunkt der Einnahme der zweiten Dosis nicht.
Help
Wie seht ihr das, was sind eure Erfahrungen?
Mein nächster Termin ist erst in 1.5 wochen, weshalb ich mich hier melde. Vielen Dank im Voraus
Müdigkeit/bleierne Schwere kommt bei der Eindosierung durchaus vor.
Ich würde die 20 mg für ein paar Tage ausprobieren. Du schreibst leider nicht wie viele Tage du 20 genommen hast. 1-3 Tage sind wenig aussagekräftig über eine langfristige Wirkung.
Nächster Schritt nach den 20 mg wären bspw. 30 mg.
Die Wirkung von Medikinet Adult ist von allen retardierten Präparaten die kürzeste und „komplexeste“ (Nahrungsaufnahme + Menge). Auch sehr inkonsistent. Dadurch war Medikinet Adult Käse für mich.
Deutlich länger halten Methylphenidat-Mittel nur in der retardierten Form Concerta/Kinecteen und Generika. Aktuell leider alles mit Engpässen belegt und durch die Unzuverlässigkeit der Versorgung keine Option aktuell.
Alternativ ist Ritalin Adult und Generika zuverlässig verfügbar, wirkt auch länger als Medikinet Adult.
Eine weitere lang wirkende Alternative wäre Lisdexamfetamin (bspw. „Elvanse“). Da gibt es aktuell auch keine Engpässe.
Bei all diesen Mitteln ist das Gefutter nicht so ausschlaggebend im Vergleich zum Med. Ad.
Die Präparat- und Dosisfindung braucht Zeit.
Hm, also unter Medikinet Adult war ich phasenweise gereizter/genervter/impulsiver. War bei mir nicht mit dem Nachlassen der Wirkung im Zusammenhang - konnte mit einer Unterdosierung zusammenhängen.
Die 20 mg habe ich drei Tage genommen. Wenn das zur Eingewöhnung dazu gehört, trau ich mich nochmal ran, würde aber gern erst auf 15 mg, weil die 20 mich echt umgescheppert haben. ^^
Tatsächlich ist das mit dem Essen ziemlich nervig, da ich eigentlich kein Frühstücker bin.
Bei dem Elvanse reicht eine einmalige Einnahme, oder?
Super, dass du alle Aspekte beleuchtest!
Nimmst du dann auch Elvanse ein?
Ich bin wahrscheinlich auch einfach etwas unsicher und ungeduldig und weiß oft nicht, wie ich was einordnen soll. Aber gut, trial and error wa
Der Vorteil von Medikinet adult ist doch, dass man in 5mg Schritten eindosieren kann. Ich verstehe nicht, warum das so wenig von örztlicher Seite genutzt wird? Medikinet adult ist vergleichsweise „kompliziert“ in der Einnahme, wie BrainBuzz ja geschrieben hat, dann aber den Vorteil nicht zu nutzen, ergibt keinen Sinn.
Ich würde langsamer hochdosieren - also in 5mg Schritten. Besprich das mal mit deinem Arzt, ob er dir die passenden Dosistärken dafür verschreibt.
Ein Hinweis zur 2. Dosis. Die ist normalerweise nur 2/3 bis 1/3 so hoch wie die erste Dosis morgens, da sie auf dem noch vorhandenen Rest Spiegel im Blut draufsetzt.
Tatsächlich wurde ich da echt schlecht aufgeklärt und habe wenig Infos bekommen. Ich ruf morgen mal meinen arzt an.
Tatsächlich gestaltet sich das alles irgendwie „kompliziert“…
Gegessen hab ich dann auch immer wenn das Loch kam, aber hat wenig geholfen. Ist das normal; dass die zweite Dose dann viel weniger wirkt?
Danke jedenfalls!
Vieles ist sehr individuell. Manche kommen aus dem Minirebound nicht mehr gut raus, andere schon, wieder andere haben den nicht sondern eine tolle gleichmäßige Wirkung.
Wenn du aber eh kein Frühstücker bist, dann ist Medikinet Adult eigentlich die schlechteste Wahl. Es ist das einzige Methylphenidat Präparat, dass zur Einnahme eine vollwertige Mahlzeit voraussetzt.
Ritalin adult bzw die Generika, haben so ähnlich eine 2fache Freisetzung, aber ohne die zwingende Notwendigkeit zur Einnahme zu essen. Wirkverlöufe sind auch hier individuell unterschiedlich, auch zwischen den Generika. Es gibt nicht DAS bessere Präparat, sondern nur das individuell bessere.
Ansonsten gäbe es ja noch Concerta/Kinecteen und Generika. Die entsprechen in etwa einer 3maligen Einzeldosis. Haben auch wieder jeweils individuelle Wirkverläufe.
Uch würde erstmal bei Methylphenidat bleiben und wirklich eine Eindosierung mit einem Pröparat durchziehen. Bei Bedarf ein anderes ausprobieren. Und erst, wenn du Methylphenidat als Wirkstoff wirklich gut kennst mit den Wirkungen und Nebenwirkungen bei dir, Lisdexamphetamin probieren. Dgilt das selbe, langsam Eindosieren, Wirkung, Nebenwirkungen gut beobachten. Dann hast du den Vergleich und kannst sagen, was für dich individuell das beste ist. Aka ausreichend Wirkung, ausreichend lang (ggf. mit Mehrfacheinnahmen zur Tagesabdeckung), minimal möglichste Nebenwirkungen.
Lies diech hier im forum gut ein, benutze die Suchfunktion und auch adxs.org ist hilfreich (nicht am Anfang von der Fülle an Infos erschlagen lassen). Unter dem ersten Beitrag eines Threads erscheinen ja auch immer passende Links zu adxs.org - das kann hilfreich sein, wenn man sich auf der Homepage erst orientieren muss
Wie geht es denn nach dem möglichen Rebound nach 2-3 Stunden weiter?
Die Frage wäre ja, ob es das Ende der schnell-freigesetzten Dosis ist und dann das retardierte etwas verzögert noch wirkt oder ob schon alles ‚aufgebraucht‘ ist. Dann lässt sich ggf. besser ableiten, was dagegen helfen könnte…
Okay… vermutlich ist es echt besser erstmal dabei zu bleiben, aber das Essen nervt wirklich. In einer woche hab ich den Termin und werd das alles mal ansprechen. Fühl mich da echt bisschen allein gelassen und bin froh, dass es sowas hier gibt.
Heute Morgen habe ich wieder 10 genommen und nach jetzt 2 h ein „runter kommen“, mal sehen ob ich jetzt von der Wirkung danach noch was merke - abgeschwächt oder eben gar nichts. Dann würde ich ggf nochmal „nachlegen“ und versuche noch an die 5 mg ran zu kommen, vll ändert das schonmal was.
Hi!
Grad bin ich mitten drin in dem Modus, vor 2 h eingenommen und jetzt gereizt (aggressiv). Die wirkung lässt definitiv nach, habe aber das Gefühl sie ist noch da. Aber das flacht dann immer mehr ab eigentlich. Gestern hab ich auch einfach abgewartet bis zu meiner 2. Dosis, bin dann aber nicht mehr zu dem hilfreichen Punkt gekommen, wie frühs immer.
Generell bringt mir das aktuell nur früh etwas, da bin ich klar und fokussiert und kann dinge angehen, nachmittags dann das Gegenteil. Spricht einfach dafür, dass die Dosis zu niedrig ist und ich die nachmittags dann nicht mehr halten kann?
Hattest du schonmal geschrieben, wie lange zwischen den beiden Einnahme-Zeitpunkten liegt?
Das ist ja auf jeden Fall individuell unterschiedlich, ggf. musst du wirklich schon sehr früh nachnehmen (nach 2 Stunden oder so).
Und vielleicht passt dann der retard-Mechanismus (heißt das so?) nicht gut zu dir. Dann wäre es eine Möglichkeit ein anderes Methylphenidat-Mittel zu probieren…
Ich steige da aber selbst nicht so ganz durch, daher alles nur Gedanken und keine Meinung vom Fach.
Ich nehme die zweite Dosis ca 5 stunden nach der Ersten. Habe jetzt aber bemerkt, dass nach 4 h wirkung komplett weg ist. Müsste also eher „nachlegen“, damit ich nicht in dieses loch komme. Hab mich halt immer an diesem "früh einnehmen und mittags einnehmen " orientiert. Aber im Endeffekt muss es ja für mich passen. Da hast du schon recht. Ich find das ziemlich kompliziert und muss jetzt was essen, obwohl ich kein hunger habe um die zweite dosis zu nehmen.
Weil die Futterei für dich nichts ist würde ich es bemühen direkt auf Ritalin Adult zu wechseln. Mach dir das Leben nicht unnötig schwer. Arzneimittel sollen helfen und nicht das Leben kompliziert machen.
Geringste Dosis bei Ritalin Adult und Generika sind 10 mg. 5 mg gibt es nicht. Die Wirkung erstreckt sich dann über einen längeren Zeitraum im Vergleich zu Medikinet Adult.
Willkommen!
Bin schon länger im Forum aber auch neu diagnostiziert. Wie so viele habe ich auch mit Medikinet angefangen. Nun der zweite Tag. Ich habe 5er. Fand die Wirkung eigentlich ziemlich extrem aber konnte bisher nicht wirklich davon profitieren. Mehr Nebenwirkung als Wirkung. Und der Rebound ist sehr unangenehm und kommt auch schon nach drei Stunden. Dann 9 Stunden nach der Wirkung kann ich trotzdem noch nicht einschlafen. Hoffe, das pendelt sich ein