Medikinet Adult, häufig mehr einnehmen

Hi ihr Lieben,

ich hab nochmal eine Frage bezüglich eurer Wahrnehmung mit den Medis.
Ich habe oft das Gefühl, dass es mir irgendwie schwer fällt die Dosierung einzuhalten.
Oft wenn ich merke, dass die Wirkung langsam nachlässt, habe ich diesen intuitiven Drang danach wieder etwas nachzunehmen…
Ich komme mir manchmal echt bekloppt vor, weil ich weiß, dass ich es brauche aber eben oft so den richtigen Umgang damit nicht finde.
(Ich nehme eigentlich 30mg, aber dann manchmal bis zu 50mg hoch).
Ich denke das das Verhalten durch den Rebound hervorgerufen wird. Ich komme allerdings generell mit Medikinet ab neusten tatsächlich am besten klar.

Habt ihr da vielleicht eine bestimmte Taktik, wie ihr das managed?

Das ist nicht bekloppt, etwas nachzunehmen, warum glaubst du das? Wenn du das Nachlassen spürst, ist es sogar schon zu spät zum Nachnehmen, du solltest spätestens 30 Minuten bevor es nach deiner Erfahrung nachlassen würde nachnehmen.

Nimmst du denn sonst nur eine Kapsel am Tag? Das reicht nicht bis zum Abend, wir haben ja nicht nur morgens ADHS.

Ich nehme morgens eine Kapsel Medikinet Adult, nach spätestens 4 1/2 Stunden eine Kapsel Ritalin Adult und dann nach spätestens 5 1/4 Stunden etwas unretardiertes Methylphenidat für den Abend.

Das Problem habe ich auch, aber will es mir nicht richtig eingestehen…
Hast du Drogenerfahrung?
Ich war 3 Jahre abhängig von Speed. Bei der ADHS diagnose meinte die Therapeutin, dass das unbewusst eine Selbstmedikation war. Wirkt wohl ähnlich wie Medikinet, nur stärker und deutlich motivierender.
Aufgehört habe ich 2020 und seitdem auch nicht mehr konsumiert, bis auf zwei Ausrutscher.

Medikinet nehme ich seit Januar… anfangs vorallem fühlte es sich danach an, eine alte „liebe“ wiederzuhaben, nur ärtzlich verordnet und somit ok.
Grad anfangs habe ich oft überdosiert. Bis jetzt fällt es mir an manchen tagen schwer, bei der normalen Dosis zu bleiben, wobei es schon besser klappt. Verstehe auch nicht, wieso ich manchmal trotzdem mehr nehme, weil die Wirkung dann eigentlich nur unangenehm ist. Ist halt kein Speed, bei dem man nachlegt und der Spaß von vorne beginnt.

Ich habe mir dann letztens eine medikamenten box bestellt. Die Tabletten sortiere ich einmal wöchentlich ein, dann verschwinden die Medis im Schrank und damit klappt es deutlich besser.
Auch bin ich von 20-20-20 auf 20-10-10-10-10 umgestiegen. So hab ich das gefühl „mehr“ zu nehmen, was voll krank ist, ich weiß das.

Bin ständig im Zwiespalt, weil ich weiß, dass das deutliche Suchtanzeichen sind… aber bei der Vorstellung wieder komplett ohne Medikamente den alltag und die Arbeit überleben zu müssen, stellt sich mir echt alles auf.

Glaub so hilfreich war das für dich jetzt nicht, aber vielleicht hilft es schon zu wissen, dass es nicht nur dir so geht.

LG

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Nehmt ihr denn dann soviel, dass ihr überdosiert seid? Sonst würde ich stark darauf tippen, dass ihr mit der üblichen Dosis UNTERdosiert seid, und deshalb das Bedürfnis nach mehr habt.
Es sei denn, ihr versucht, den Zustand des Anflutens permanent zu bekommen, diese Zeit in der man spürt, dass die Wirkung hochfährt ist ja besonders angenehm (finde ich jedenfalls).
Mir war dieses Auf und Ab bei MPH zu anstrengend, Elvanse ist da sehr viel angenehmer. Wenn ich das Bedürfnis kriege, mehr zu nehmen, habe ich tatsächlich zu spät dran gedacht, die 2. Dosis zu nehmen oder es war zu wenig, ich brauche aber auch für die Abdeckung eines Tages von 7:00 bis 19:00 insgesamt 90mg.

Ich kann die Dosierung noch nicht einschätzen. „Normalmaß“ lt. Psychiaterin und Erfahrungsberichten hier wären 60mg bei mir (W, 1.72m, 63kg).

Ehrlich gesagt hatte ich seit Einnahmebeginn vor 2,5 Monaten max. 2 Wochen in denen der Alltag mit MPH gut zu bewältigen war.
Anfangs ständig müde… dann keine Wirkung gespürt, aber ohne Müdigkeit… dosis höher eingestellt, dann wars ne Woche gut… und dann gefühlt wieder von vorne.
Mittlerweile 60mg… Psychiaterin riet 30-20-10… 30 morgens waren gefühlt zu viel, 20 zu wenig (nächstes mal frage ich nach 5ern). Jetzt 20-10-10-10-10, aber meine Motivation und mein Antrieb komplett weg. Hänge nur am Handy und die Arbeit bleibt liegen, bis ich um 13/14 Uhr ne Art Schub bekomme und innerhalb 2 Stunden im Hyperfokus (und unter Stress :slight_smile: ) alles abarbeiten kann.
Der Rest des Tages besteht dann aus Handy-Zombie, rauchen und immer mal wieder für mein Gewissen ne Kleinigkeit im Haushalt zu machen.

Wie hilft dir elvanse? bzw. auch bei welchen Defiziten hilft es am meisten?
Was war für dich der größte Unterschied zu MPH?

Meine ehrliche Meinung dazu. Du bist am Zug, nicht die Medis. Merk dir das!
Ich sag mal so, du wartest bis zum letzten Moment und machst dann alles auf einmal. Funktioniert eher schlecht als recht. Glaub mir ä, hab ich auch gemacht, aber festgestellt, ist völliger Quatsch. Weg von Mattscheibe hin zu Produktivität!

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Hallo,

das stimmt nicht. Es gibt kein Normalmaß, und es hängt auch nicht von Gewicht und Größe ab.

Nimm wenigstens ein paar Tage nacheinander dieselbe Dosis. Und wenn morgens 20 mg gut oder sogar knapp zu wenig ist, dann nimm beim zweiten Mal nicht 10, sondern 20, damit du nicht gleich wieder unterdosiert bist.

Kannst du denn jedesmal dazu essen? Medikinet Adult ist durch den Essenszwang recht unflexibel. Ich nehme wie oben beschrieben nur morgens Medikinet Adult und mittags Ritalin Adult.

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Mhh… Schwierig. Meiner Meinung nach stimmt die Dosierung nicht, wenn du müde und antriebslos bist.
Elvanse hilft mir genau dagegen. Ich bin deutlich wacher (hatte vorher extreme Erschöpfung), habe mehr Lust und Motivation etwas zu tun und schaffe insgesamt sehr viel mehr am Tag als früher. Allerdings bricht das extrem ein, wenn ich zu wenig schlafe, darauf versuche ich jetzt sehr zu achten.
Ich kann aber durchaus auch mit Elvanse total gut am Handy hängen und mich verlieren, Dinge vor mit her schieben usw. Es ist aber dennoch leichter, das nicht zu tun, man kann sagen, es reduziert meine ADHS-typischen Alltagsschwierigkeiten auf ein einigermaßen erträgliches Maß. Gewisse Dinge bleiben trotzdem liegen und manchmal fasse ich mir an den Kopf und frage mich - bewusster als früher - warum zum Henker ich diesen Brief nicht endlich mal eintüte und zum Briefkasten trage obwohl ich genau weiß, dass die Frist übermorgen abläuft. Aber immerhin habe ich mich um 3 andere Dinge rechtzeitig gekümmert, so dass es insgesamt sehr viel besser läuft als früher. MPH ist bei mir eine Art Tritt in den Hintern, der geradezu zwanghaft fordert, alles Anstehende zu erledigen, was zwar durchaus cool ist, aber sobald ich in die Unterdosierung falle wenn der Spiegel nachlässt, ist es extrem unangenehm mit Brainfog, Müdigkeit, Dysphorie etc.

So, ich geh mich mal um diesen Brief kümmern… :sweat_smile:

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Ich antworte hier auch mal: Elvanse wirkt konstanter und auch abends dann noch etwas nach. Ich nehme morgens etwas und komme den Tag eigentlich klar. Ist praktisch.

Ich nehme gelegentlich auch Ritalin adult. Das wirkt halt kürzer und der Rebound kommt halt eher.

Beides flutet sehr langsam an. Den Kick bzw das Anfluten vom Medikinet adult mochte ich nicht sonderlich. Dazu auch die kurze Wirkdauer und die Essensplanung. Da ich den Kick manchmal morgens brauche um etwas auf die Reihe zu bekommen, nehme ich parallel 10mg Methylphenidat ein. Das hilft mir da dann sehr. Nach der Wirkzeit am Nachmittag oder Abend nehme ich manchmal noch 10mg um rechtzeitig ins Bett zu kommen, für späte Autofahrten oder Unternehmungen.

Bis ich zu dieser Gesamtlösung gekommen bin hat es etwas mehr als ein Jahr gedauert. Das ist recht normal. Spätere Anpassungen der Medikamente ist wichtig und richtig. Das Leben ist ja auch nicht immer gleich, ändert sich immer wieder.

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Morgens frühstücke ich meistens eine Butterbrezel oder ein Leberkäsbrötchen. Mittags fällt es mir unheimlich schwer zu essen, daher oft nur eine Hand voll verschiedener Nüsse oder ein Bifi Roll.
Insgesamt nervt mich das Essens-Thema bei Medikinet, weil ich eigentlich jahrelang Intervallfasten gemacht habe und es mir damit gut ging. Denke deshalb fällt es mir schwer bis Mittags 12 Uhr zwei vollwertige Mahlzeiten zu mir zu nehmen, weil ich früher um 13 Uhr erst gefrühstückt habe.

Viele Frauen hier schreiben, dass die Wirkung innerhalb der zweiten Zyklushälfte abrupt nachlässt und sie in dieser zeit deutlich höher dosieren. Ich bin seit letzter Woche in der 2. Hälfte und denke, es könnte damit zusammenhängen.
Versuche es diese woche wieder mit 30-20-10 und hoffe, dass es besser wird. Heute hat es jedenfalls nicht geklappt… bin unmotiviert, leicht depressiv und total antriebslos.
Muss heute z.b. für jemanden einkaufen, weil die Person verletzt ist, und seit dem Anruf graut es mir davor.

Evtl. Probiere ich es zeitnah mit 40-20-10. Das hatte mir die psychaiterin empfohlen… allerdings habe ich grose sorge, dass 40 noch deutlicher drückt als 30.

Ok interessant. Dann ist die Wirkung mit MPH bei dir komplett anders. Mich treibt es gar nicht mehr an irgendetwas wichtiges zu tun. Gefühlt ist es schlimmer als ohne MPH…

Wie in der Antwort an Falschparker geschrieben, versuche ich die empfohlene dosis der Psychiaterin 40-20-10.
Das wird aber mein letzter Versuch sein. Falls das nichts wird, werde ich um Ritalin bitten.

Das werde ich bei meiner psychiaterin ansprechen. Evtl. Ist sie auch offen dafür verschieden Präparate zu verschreiben.

Eine konstantere Wirkung wäre echt toll. Dieses auf und ab ist so anstrengend und mittlerweile finde ich, es ist es einfach nicht wert. Anfangs war es das wert, jetzt nicht mehr. Die Nebenwirkungen überwiegen einfach zu stark. :frowning:

Eigentlich wusste ich worauf ich mich einlasse mit der eindosierung, aber nach drei monaten bin ich echt kurz davor aufzugeben…