ich habe vor zwei Tagen Medikinet 10 mg Hartkapseln verschrieben bekommen und soll jetzt die Dosierung stetig steigern, bis ich die richtige Dosis für mich gefunden habe.
Gestern habe ich morgens eine Tablette genommen und hatte absolut keinen Effekt. Mittags hatte ich die Tablette vergessen, weil ich am arbeiten war.
Heute morgen habe ich wieder eine Tablette genommen (ohne Effekt) und mittags dann mit dem Mittagessen. Ein paar Stunden später habe ich eine Tasse Kaffee getrunken und dann ging es los mit Herzrasen. Dazu muss ich sagen, dass ich eine bekannte Sinustachykardie habe, die nicht medikamentös eingestellt werden muss. Leider rauche ich auch.
Ich habe gelesen, dass man Koffein weglassen sollte während der Einnahme. Da wollte ich wissen, wie die Erfahrungen sind mit Rauchen? Ist das ein Zeichen, dass ich das Medikament nicht vertrage und aufhören sollte es zu nehmen oder kommt es vom Kaffee oder auch vom Rauchen? Die letzte Tablette habe ich jetzt vor fast 8 Stunden genommen und das Herzrasen hält noch immer an. Wäre sehr dankbar für eure Erfahrungsberichte
Diese Empfehlung wird nicht umsonst ausgesprochen, da diese Probleme bekannt sind. Bei anderen Medikamenten wundern sich Patienten auch, dass sie nach einem Glas Wein und einer Tablette XY total neben der Spur sind und schieben es aufs Medikament…
Auch Nikotin (Rauchen) hat Auswirkungen. Wenn du eine Tasse Kaffee getrunken hast und es dann los ging, ist es ja klar dass es am Kaffee lag.
Also Koffein weglassen, vor allem die ersten Wochen während der gesamten Eindosierung und sich ggf. später vorsichtig herantasten.
Beim Nikotin findest du es heraus, in dem du es versuchst. Alkohol hat bei Stimulanzien auch seine Auswirkungen. Da muss man einfach achtsam sein.
ADHSler rauchen ja gerne, weil das Nikotin im Kopf Ruhe macht, vlt. nutzt du die Situation direkt und hörst mit dem Rauchen auf. Bekommst ja etwas anderes für die Ruhe im Kopf.
Ich habe nie geraucht und spreche daher wie ein Blinder von Farbe, das vorab.
Aber bekannt ist mir, dass die Allermeisten Tabak nicht so einfach weglassen können wie Koffein. Es wird sogar sehr davon abgeraten, Tabakentwöhnung und Medikamenteneindosierung gleichzeitig zu machen, denn woher weiß man dann was Medikamenten-Nebenwirkung und was Entwöhnungsbeschwerden sind?
Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben, kann Koffein zusammen mit Stimulanzen eine solche Wirkung haben.
Was Nikotin betrifft. Ich würde da dem glauben schenken was @Falschparker oben geschrieben hat.
Ich selber vertrage z.B. Kaffee mit Stimulanzien ohne Probleme.
Neulich war es aber an einem Tag so, dass ich etwas schnelleres Herzklopfen nach dem Kaffee hatte (was eher leicht unangenehm war). Mir ist die Tage später eingefallen, dass ich ja an dem Tag auch für mich ungewöhnlich viel geraucht hatte.
Wenn mich mein Gedächtnis nicht völlig trübt, dann setzt Nikotin auch an den selben Rezeptoren wie Dopamin im Gehirn an… (?)
Ich hatte anfangs auch Kaffee mit Vorsicht (wenig) getrunken, weil mein Arzt mir sagte, dass das nicht schlimm sei, ich aber vorab bereits wusste, dass es zu Wechselwirkungen kommen kann. Ich habe anfangs auch Herzrasen/Herzklopfen gehabt und habe dann erstmal einen Kaffeeentzug gemacht, der ein paar Tage wirklich nicht schön war, aber für mich notwendig. Ich bin stattdessen auf koffeinfreien Kaffee (Senseo) umgestiegen, weil ich das Ritual so gerne mag, was mir beim Entzug defintiv geholfen hat. Nach und nach habe ich aber dann doch nochmal hier und da zum Testen einen Kaffee getrunken (alle paar Tage mal einen) und dadurch eine Wechselwirkungen bemerkt, die sich nicht schön anfühlt. Das anfängliche Herzrasen, bzw. ein starkes Herzklopfen sowie einen erhöhten Puls hat sich mittlerweile wieder normalisiert.
So langsam fange ich auch an, einschätzen zu können, wann ich einen Kaffee trinken kann und wann nicht, aber noch nicht immer ,weshalb ich nur noch ganz selten einen richtigen Kaffee trinke. Das Herzklopfen hat aber aufgehört und ich nehme an, dass sich der Körper grundsätzlich erstmal an das Medikament gewöhnen muss. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Koffein dies trotzdem verstärkt. Ich rauche auch (IQOS, nicht wenig) und hatte am Anfang auch hier Wechselwirkungen in Form von erhöhtem Herzklopfen bemerkt, was sich aber auch wieder gelegt hat.
Ich bin jetzt knapp 1,5 Monate in der Eindosierung mit Medikinet Adult und ich vertrage das Medikament im Allgemeinen gut, obwohl es immer noch Schwankungen in der Wirkweise und Stärke gibt. Aber ich bin auch weiblich und mein Zyklus mischt hier auch deutlich mit. Aber ich denke, man sollte dem Ganzen Zeit geben, wenn man grundsätzlich eine positive Wirkung hat und diese die negativen Nebenwirkungen langfristig gesehen, deutlich überwiegen.
Vielen Dank für die Antworten. Den Kaffee lasse ich im Moment komplett weg und ich hatte auch nicht noch mal Herzrasen wie an dem Tag. Ich merke aber trotzdem, dass ich einen schnelleren Puls habe als sonst und vor allem, reagiere ich gereizter auf Situationen. Von den positiven Effekten habe ich leider noch nichts mitbekommen.
Mein Arzt sagte, ich solle erst mal weitermachen und die Dosierung, wie geplant, nach gewisser Zeit steigern, bis ich den richtigen Punkt gefunden habe. Ich würde gerne wissen, ob es bei euch genauso war oder ähnlich. Dass es absolut keinen positiven Effekt hatte und erst mit der Zeit und mit der richtigen Dosis der eigentliche Therapieeffekt eingesetzt hat.
Ich nehme morgens eine Kapsel und nach ca. 6 Stunden die zweite. Ich soll, wenn keine Wirkung da ist, die Dosis um 10 mg erhöhen nach 4 Tagen. Sollte man nur die Morgendosierung erhöhen und Mittags erstmal bei der niedrigen Dosierung belassen? ich weiß, es sind sehr viele Fragen, aber ich habe den Dreh noch nicht ganz raus
Ich würde den Kaffee komplett weg lassen und definitiv nicht während der Eindosierung mit dem Rauchen aufhören, so wie auch @Falschparker schrieb.
Der schnellere Puls ist eine häufige Nebenwirkung in der Eindosierung, die meist weg geht.
Ich würde mich an die Eindosierung deines Arztes halten und vor dem Medikinet Adult immer ausreichend essen!
Und ja, man erhöht meistens erst die morgendliche Dosis und hangelt sich so hoch. Meist bleibt die 2. Dosis auch niedriger als die erste, damit das Medikament sanfter ausläuft und noch Reste der 1. Dosis da sein können.
Die positiven Effekte merken viele erst bei der individuell richtigen Dosis. Deshalb dran bleiben, Tagebuch über Wirkung/Nebenwirkungen führen
Vielen Dank. Es ist gut zu wissen, dass ich die Morgendosis erhöhe und die zweite Dosis erstmal gleich lasse. Und sehr beruhigend ist auch, dass die Nebenwirkungen nachlassen. Ich werde das jetzt so weitermachen wie der Arzt es verordnet hat und hoffe, dass es gut wird