Ja, dass die Hausärzte Vorgaben haben ist logisch und sinnvoll. Hätte mein Psychiater allerdings Methylphenidat ins Attest geschrieben, meinte die ärztin, hätte sie mir durchaus Ritalin aufgeschrieben. Aber weil da Medikinet Adult stand, würde das nicht gehen. Ist auch im Ordnung.
Was ich nur wenig nachvollziehen kann ist ihre Aussage, dass sie das nur einmalig macht. Obwohl ich ihr erklärt habe, dass mein Psychiater in Rente gegangen ist, leider keinen Nachfolger hat und ich bis zu dem Zeitpunkt noch keine Praxis gefunden hatte, die mich aufnehmen konnte. Selbst ein Anruf meines Therapeuten konnte sie nicht umstimmen. Das versteh ich einfach nicht.
Hier in der Stadt gibts sogar mehrere psychiatrische Ambulanzen. Selbst dort hat man mich abgewiesen und wollte mir kein Rezept geben…
Ich bleib bei meinem Nussini zum Frühstück und warte ab was die neue Praxis so sagt.
In Ausnahmefällen dürfen auch
Hausärztinnen/Hausärzte Folgeverordnungen vornehmen, wenn gewährleistet ist, dass die Aufsicht
durch einen Spezialisten für Verhaltensstörungen erfolgt.
Und diese Aufsicht ist nicht gegeben, da dein Psychiater in Rente ist.
Arzneimittel Richtlinie, Anlage 3, Nummer 44 Seite 22
Ich hatte ja auch einen Bericht des Therapeuten und noch eine schriftliche Bitte und dazu auch noch meine Hausarzt kooperierende Apotheke direkt per Durchgang nebenan, die meine Dauermedikation bestätigte , aber keine Chance.
Aber ehrlich gesagt , hat mir das gar Sicherheit und noch mehr Vertrauen in meinen HausarztPraxis gegeben, weil sie eine klare Linie zeigten und sich und mich somit nicht in „Bredouille“ brachten.
Die junge Ärztin damals hatte mir Medikinet Tabletten auf Rezept verschrieben und der Therapeut freute sich dass sein Plan aufgegangen war und ich somit durch Unwissenheit der Ärztin an Tabletten kam. Ich wusste nichts von den Regressansprüchen und hatte danach ein schlechtes Gewissen. Danach bekam ich nochmal ein Rezept für die Tabletten und meldete der Praxis zurück dass es privat sein muss , dann hat die Apotheke was falsches bestellt weil auch noch unwissenend ( ich war die erste Erwachsene mit ADHS ) und die gingen dann rüber zur Praxis und es blieb bei dem Kassenrezept und mein Therapeut freute sich wieder das es geklappt hat und ich hatte wieder ein schlechtes Gewissen . Ich glaube es gab dann noch einmal ein Chaos beim Arzt und der Apotheke deswegen und dass brachte mich immer voll unter Stress weil ich wusste, das Arzt , Apotheke und ich bei BTM Schwierigkeiten bekommen können und da ich schon ewig zufriedenener Kunde und Patient dort war , wollte ich das natürlich nicht .
Seitdem ich weiß dass Arzt und Apotheke genau wissen was die tuen geht es mir besser damit .
Es bleibt auch klar dabei dass mein HausArzt es nur in Ausnahmen verschreiben wird.
Schlimm finde ich bei dir , dass dich keine Fachpraxis/Ambulanz unterstützt , weil die doch genau wissen müssen , dass man ansonsten keine Medikation bekommt.
Hast du denn schon mal deine Krankenkasse gefragt ob die ne Lösung haben . Weil eigentlich finde ich ja dass es nicht sein darf, dass man plötzlich ohne Medikamente da steht.
Ich hoffe mein Psychiater sagt rechtzeitig Bescheid wenn er in Ruhestand geht damit ich mich rechtzeitig kümmern kann.
Von daher ist dein Dilemma leider sehr hilfreich , weil es die Rechtslage noch mal deutlich macht, und dass man sich rechtzeitig kümmern muss weil es ja Wochen/Monate dauern kann wenn man einen neuen Facharzt benötigt.
Ich musste von Anfang an, dass der Psychiater in Rente geht. Er hat mich als letzte Patienten angenommen, weil er der Prof von meinem Therapeuten war und beide kooperieren. Er ist allerdings privat und ich hab einige Wochen überlegt ob ich mir das leisten kann. Dann hat mein Mann eine Beförderung bekommen und wir konnten uns das plötzlich leisten.
Er hat mir in den Abendstunden in mehrstündigen Sitzungen binnen wenigen Wochen die Diagnose gestellt. Auch aufgrund der Protokolle meines Therapeuten.
Die beiden wollten mir wirklich helfen!
Also habe ich weiterhin Praxen abtelefoniert, aber ich hab niemanden gefunden. Auch mit gestellter Diagnose und Schreiben meines Therapeuten war niemand bereit.
Praxen in umliegenden Städten und Orten haben mich abgelehnt weil die Kapazitäten für die Menschen vor Ort halten wollten. Verstehe ich.
Es ist ein Dilemma.
Zum einen dass ich erst nicht das Geld hatte um die Diagnose privat zu zahlen, ich hätte über 1 Jahr auf Hilfe gewartet. Dann hatte ich das Geld und bekomme trotz dass ich bereit wäre weiterhin alles selbst zu zahlen, keine Hilfe weil niemand Zeit hat.
Das System ist echt im Eimer… es muss sich bei der Versorgung von psychischen Problemen ganz schnell was tun, das endet sonst in einer Katastrophe!