Hi @Jia
Versuche, dich zu beruhigen.
Medikamente können komische Sachen mit unserem Körper anstellen. Das ist zwar oft richtig unangenehm, aber in den meisten Fällen trotzdem harmlos.
Deine Dosis von Paroxetin ist sehr gering. Da ist ein Serotonin-Syndrom sehr unwahrscheinlich.
Und mache Dir jetzt keinen Kopf wegen Blutgerinnseln. Nicht alles, was in der Packungsbeilage steht, bekommst Du auch. Die müssen halt alles da reinschreiben, was irgendwann mal aufgetreten ist. Auch wenn das nur sehr sehr selten passiert. Wenn du vor den Medis keine Probleme mit der Blutgerinnung hattest, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass das jetzt ein Problem wird.
Die Fakten:
-Paroxetin kann den Blutspiegel von Lisdexamfetamin (Elvanse) erhöhen.
-Methylphenidat kann den Blutspiegel von Paroxetin erhöhen.
Daraus folgt:
Als du Medikinet genommen hast, könnte der Blutspiegel von Paroxetin höher gewesen sein als ohne. Du könntest also mehr Nebenwirkungen von Paroxetin gespürt haben, als es sonst bei dieser Dosis üblich ist und an den Tagen, wo Du Medikinet weggelassen hast, haben sich die Absetzsymptome verstärkt. So ging das dann immer hin und her.
Wenn Du Elvanse nimmst, kann der Blutspiegel von Elvanse höher sein als ohne Paroxetin. Dann hättest Du evl. mehr Nebenwirkungen von Elvanse als ohne Paroxetin. Das kann man aber steuern, indem Du eine geringere Dosis Elvanse nimmst.
Ich sehe gerade im anderen Thema, dass Du mit 50 mg einsteigen sollst?
Auch wenn du vorher 40 mg ( bzw. 2 x 20 mg?) Medikinet retard genommen hast, finde ich das als Anfangsdosis zu hoch (bin aber kein Arzt). Lisdexamfetamin (Elvanse) ist kein Methylphenidat. Sprich bitte mit Deinem Arzt, ob er Dir 20 mg verschreibt, damit Du klein anfangen und langsam steigern kannst.
Ich finde die ganze Situation bei Dir sehr ungünstig. L-Thyoxin verringert, gleichzeitig Paroxetin ausschleichen, MPH eindosieren und jetzt der Wechsel auf Elvanse. Das macht man üblicherweise nicht.
Zu viel Durcheinander. Du weißt doch gar nicht, was Deine Beschwerden jetzt verursacht:
- Zu wenig L-Thyroxin?
- oder
-Absetzsymptome Paroxetin?
oder
-Nebenwirkungen Medikinet/Elvanse?
oder irgendwas von allen dreien?
Und dann noch die psychische Komponente, die bei Dir ganz offensichtlich heftig mit reinspielt. Kennt Dein Arzt das Ausmaß?
Wurden die Schilddrüsenwerte zwischendurch mal kontrolliert?
Du brauchst vor allem einen Arzt, der Deine Ängste ernst nimmt und unter deren Berücksichtigung einen vernünftigen Plan für die Medikation aufstellt, der dich nicht überfordert.
Was ich jetzt machen, bzw. mit meinen Ärzten besprechen würde:
-Schilddrüsenwerte checken,
-wenn die nicht in Ordnung sind: erst mal mit L-Thyroxin wieder höher gehen, bis die Werte passen,
-Paroxetin in der jetzigen Dosis erst Mal weiternehmen und nicht mehr reduzieren.
-Wenn Schilddrüse o.k. und Paroxetin o.k. —> mit einer niedrigen Dosis Elvanse beginnen. Wöchentlich oder alle 2 Wochen (oder noch langsamer) um maximal 10 mg steigern, bis es Dir damit gut geht. So lange an den anderen Medikamenten nichts ändern.
-Wenn du Deine Dosis von Elvanse gefunden hast —> nochmal Schilddrüse checken. Ist alles o.k., nichts am L-Thyroxin ändern. Ansonsten nochmal L-Thyroxin anpassen, bis es Dir damit gut geht.
-Wenn es Dir dann mit Elvanse und L-Thyroxin gut geht —> Neuer Versuch, Paroxetin auszuschleichen. Gaaanz langsam. Und wenn es 1 mg alle 2 oder auch alle 4 Wochen ist. Dir läuft da nichts weg. Das wichtigste ist, dass es Dir gut geht dabei.
-Evl. nach dem Ausschleichen von Paroxetin nochmal die Dosis von Elvanse etwas erhöhen.
Alles Gute!