Medikinet Adult - Wirkung jeden Tag anders?

Hallo zusammen,

bin neu hier und habe schon länger in diesem tollen Forum mitgelesen.

Ich nutze diesen Thread mal um keinen neuen zu eröffnen da es bei mir auch um die Einstellung von Mediknet adult geht.

Ich (35m) vermutete zwar schon lange dass ich ADHS habe wurde nun aber offiziell diagnostiziert, da der Leidensdruck zu groß wurde und ich Medis nun eine Chance geben möchte. Nehme seit 8 Tagen 10-0 Mediknet adult. Ab morgen soll ich auf 20-0 erhöhen, bin aktuell aber gerade verunsichert, Grund ist, dass mir jeder Tag völlig anders vorkam in der Wirkung. Manchmal merke ich überhaupt nichts, an anderen Tagen knallt die Kapsel als hätte ich ne Line Koks gezogen. (Ich bin sowieso erschrocken wie ähnlich sich MPH/Kokain sind).
Nebenwirkungen habe ich kaum bisher, außer zum Nachmittag hin leichte Kopfweh jeden Tag und etwas stärkere Müdigkeit als üblich.
An Tagen an denen ich eine Wirkung gegen die ADHS-Symptome spürte merkte ich das mit leicht verbesserter Konzentration und viel besserer Impulskontrolle über meine Emotionen. Körperliche Hyperaktivität ist nachwievor da.

Meine Frage ist aber nun, woher kommen diese total unterschiedlichen Wirkungen an den verschiedenen Tagen, einmal total drüber wie auf Koks und dann wieder Null Wirkung? Ich habe zwar morgens Schwierigkeiten zu essen, zwinge mir aber jeden Morgen eine Scheibe Toast mit Salami fürs Mediknet rein. Mich irritiert und verunsichert das, vor allem wie ist das erst wenn ich ab Morgen auf 20mg erhöhen soll?

Ist das normal am Anfang? Liegt das an meinem Essverhalten, wäre Ritalin besser für mich ?

Vielleicht hat jemand Tipps :slight_smile:

Hallo @LeoArizona und herzlich willkommen,

ich habe dir mal einen eigenen Thread eröffnet. Du hast zwar recht, es geht in dem anderen auch um Medikinet, und die Antworten gleichen sich zwangsläufig, dennoch ist jede(r) anders und es wird leicht unübersichtlich, wenn mehrere Hilfesuchende in einem Thread schreiben.

Ich habe es schon öfters geschrieben: Medikinet Adult ist nichts für Frühstücksmuffel. Ist es denn von einer Psychiaterin zu viel verlangt, ihre Patienten zu fragen, ob sie gut frühstücken??

Klar kannst du dir eine Scheibe Brot herunterwürgen, damit es passt. Ich finde aber, da es mehrere Methylphenidat-Zubereitungen gibt, kann man das Medikament dem Patienten anpassen und nicht umgekehrt.

Es gibt ja auch Leute, die frühstücken für ihr Leben gerne, so wie ich, und deswegen nehme ich jeden Morgen Medikinet Adult. Aber nur morgens, für mittags kriege ich Ritalin Adult.

Ja, es kann sein, dass du die Wirkung täglich anders erlebst. Das kann daran liegen, dass eine Scheibe Toast nicht wirklich viel ist. Und ich nehme an, wenn du 20 mg nimmst (versuch es mal mit zwei Scheiben - vielleicht hast du noch einen anderen Belag dafür?), wird die Wirkung einheitlicher sein.

Kokain kenne ich übrigens nur aus Filmen. :wink:

Kopfweh und Müdigkeit beim Nachlassen sind normal. Es wird später besser, und vermutlich wirst du mittelfristig auch noch eine (Nach-)Mittagskapsel bekommen.

Nimmst du Protonenpumpenhämmer oder Säureblocker weil du mit Magen oder Sodbrennen zu kämpfen hast?

Was du mit der Lotterie an Wirkungen beschreibst klingt für mich aus meiner SHG nach Menschen mit nurmalen Magen, die Medikamente als Magenschutz für andere Medikamente oder wegen Sobrennen und Reflux verwenden.

Wenn du sowas wie Omeprazol, Pantoprazol, MCP verwendest, veränderst du den PH Wert vom Magen und teils auch seine Tätigkeit. Ich weiß Apotheker warnen mit Omeprazol und Pantoprazol Medikinet einzunehmen, denn es kommt oft vor, daß die erste und die zweite Dosis im Dünndarm gleichzeitig zünden entsprechend wäre das das Koksgefühl weil zu viel Wirkstoff auf eunmal freigesetzt werden. Wird wohl oft als sehr unangenehm und dadurch auch deutlich übersteuer sich anfählt

Versuch es mal mit etwas mehr Frühstück mit mehr Protein .
Und trinkst du Kaffee, Tee oder Schokolade?

Die Eindosierung war bei mir auch sehr schwierig und ich hatte viele Zweifel, ob das so passt. Obwohl ich die Diagnose in einer psychiatrischen Klinik (und nicht vom Hausarzt!) bekommen und dort mit der Medikamentengabe von Medikinet Adult begonnen wurde, hatte ich bei Entlassung eine feste Dosierung, aber ich fühlte mich auch an verschiedenen Tagen immer wieder anders. Das Problem war bei mir, dass nicht nach dem üblichen Schema eindosiert, sondern unretardiert getestet wurde, ich dann die Wirkung rückgemeldet habe und auf der Grundlage dann die Retardierung vorgenommen wurde. Ich hatte also gleich von Anfang an eine relativ hohe Dosis!

Zumindest am Anfang spürt man die Wirkung derart heftig, dass ich gleich sagen konnte, dies ist zu viel oder so ist es zu wenig. Für mich war der Vorteil, da ich eh immer sehr auf mich selbst achte, konnte ich zumindest sehr gut rückmelden, ob mir diverse Dinge mit der jeweiligen Dosis im Alltag besser gelingen. Parallel dazu hatte ich aber natürlich mit extremen Nebenwirkungen zu kämpfen - gerade im Hinblick darauf, wie es mir sonst so geht - so wie du das auch beschreibst. Interessanterweise sind im Laufe der Zeit genau diese Punkte (Nebenwirkungen) deutlich weniger geworden bzw. sogar verschwunden, das was ich aber positiv gespürt habe, ist genau so geblieben!

Nach inzwischen 3 Monaten ist es so, dass ich sagen würde, die ursprüngliche Dosierung passt fast immer - nur an maximal 5 Tagen hatte ich rückblickend irgendwie die Wirkung anders oder geringer gespürt. Mit länger Einnahme ist es auch definitiv so, dass man weniger „direkt“ spürt, sondern man eher im Rückblick, was man z. B. alles am Tag geschafft hat, die Wirkung sieht.

Den Tipp, den immer viele hier geben, auf andere Stimulanzien (Nikotin, Koffein) zu verzichten, wollte ich auch nicht einsehen - zumal man mir in der Klinik darüber überhaupt nichts gesagt hat. Aber ich kann bestätigen, genau diese Dinge erschweren die eigene Einschätzung der Wirkung sehr stark, weil sich eben MPH und Nikotin sowie wie Koffein verstärken und man dann gar nicht mehr weiß, woher nun dieses komische „Gefühl“ der Wirkung kommt.

Wichtig ist definitiv auch, das Essen zu beachten! Die retardierten Tabletten müssen unbedingt nach dem Essen genommen werden - auch das wurde mir in der Klinik nicht so gesagt! Wenn man aber einen leeren Magen hat, kommt die Wirkung der zweiten retardierten Dosis viel zu schnell und dann fühlt man sich eben auch genauso, wie du das beschreibst - insbesondere dann, wenn man mal einen Tag etwas isst und am anderen Tag z. B. nicht!