Medikinet auf langer Reise in der EU

Hallo zusammen,

ich starte mit meiner Familie bald eine 4 monatige Reise in Europa. Zuerst Frankreich, dann über Belgien, Holland, Dänemark nach Schweden. Und dann halt noch Norwegen und Finnland :grinning_face_with_smiling_eyes: alles schön mit unserem Campervan die Elternzeit genießen :party_popper:

Nun aber zu medikinet. Ich habe nur Genehmigungen fürs Ausland für maximal 30 Tage gefunden. Kennt sich da jemand von euch aus, der auch schon einmal länger im Ausland war? Mein Neurologe konnte mir leider nicht weiterhelfen.

Dankeschön für eure Mühe! :heart:

Hallo Grakula. Ich kann Dir leider nicht genau sagen ob Dir das explizit helfen wird, aber ich bin letzte Woche über folgendes gestolpert: den ADHS-Ausweis für anscheinend genau solche Situationen: https://www.adhs-ausweis.de/

Ich habe jetzt adhoc nicht finden können ob Dir der auch im (EU) Ausland hilft, aber dass lässt sich sicher rausfinden. :slight_smile:

Der ADHS Ausweis ist in diesem Sinne kein offizielles Dokument und dient nur unterstützend. Muss aber von Polizei & Co. nicht angenommen werden.

Für Reisen ins Ausland schon gar nicht.

Für EU Reisen gibts das Shengen Formular.
Dazu wäre ein Schreiben vom verschreibenden Arzt empfehlenswert.

Bei Fragen bzgl. Reisen über 30 Tage am besten mit der Gesundheitsbehörde in deiner Nähe besprechen, ob und welche Möglichkeiten es gibt.

Hallo @Grakula ,

die Max Reisedauer beträgt 30 Tage. Man könnte ggf. noch ein paar Dosen Medikinet als Eiserne Reserve aufnehmen. Über 30 Tage gilt im Schengenraum, daß du dir die entsprechenden Medikamente vor Ort im Urlaubsland verschreiben lassen müsstest. Über 30 Tage spricht man auch nicht mehr vob einem Urlaub bzw. Kurzzeitaufenthalt sondern fälkt unter Langzeitaufenthalt für die eben keine ausreichenden BTM oder auch andere Medikamente verordnet werden dürfen.

Du brauchst dann eine Bescheinigung sowie dinen Medikationsplan und mußt dir die BTM dann bei einem anderen Arzt vor Ort mit den Dokumenten verschreiben lassen. Da die Medikamente dann im verordnenden Land ausgegeben werden mußt du dort für die weiterreise mit den Medikamenten für das nächste Schengrnraumland wieder eine BTM Bescheinigung ausstellen lassen mit der du dann weiterreisen kannst.

Wenn du so willst ist BTM Mitnahme in der „vereinfachten Form“ ausschließlich für Urlaube in einem Land (Kurzzeitaufenthalte( gedacht. Du könntest alternativ für jedes Land über die Botschaft eine reguläre Anfrage und Genehmigung einholen, daß du so lange mit so vielen BTM einteisrn darfst, denn streng genommen fallen sie unter die Drogengesätze des jeweiligen Landes und diese Bescheinigung befreit für die Drogensondergesetze für max 30 Tage

Danke für die ausführliche Antwort!
Genau das habe ich befürchtet. Das bedeutet wohl das Ende des entspannten spontanen Reisens mit dem Van :sob: ich weiß ja nicht mal im voraus ob wir nicht doch lieber nach Spanien fahren :see_no_evil_monkey:

Entweder Riesenaufwand oder Gesetz brechen oder keine Medikamente…

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Gesetz brechen hört sich erst einmal sehr drastisch an. Es gibt mit Sicherheit Tausende Betroffene, die gar nicht wissen, dass es derlei Gesetze gibt und in der Regel auch nicht auffallen.

Es müsste auch erst einmal jemand darauf kommen, dass ihr in eurem Van Medikamente mitführt, die ihr ohne Weiteres nicht über Grenzen transportieren dürft. Ihr fahrt ja nicht in nah- oder fernöstliche Länder und auch nicht nach Russland oder Nordkorea.

Mich würde viel eher die praktische Frage interessieren: Wie kommt ihr zwischendurch in anderen Ländern an Rezepte? Oder verschreiben eure Ärztinnen bzw. die eurer Kinder Medikamente für vier Monate im Voraus?

Ja da hast du Recht.

Die Medikamente sind tatsächlich für mich selbst.

Und mein Arzt verschreibt mir immer drei Monate. Mit ein paar Pausentagen und einer geringeren Dosis komme ich dann hin.

Wie wäre es denn wenn du dir die Medis dann Passend schicken lässt , damit du im Fall der Fälle mit nicht mit so viel unterwegs bist ?

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Hallo liebe @Nelumba_Nucifera ,

ich habe einen Smiley mit offenem Mund drunter gesetzt, weil ich nicht weiß was schlechteren Eindruck macht, in einem großen Auto etwas „Verbotenes“ mitführen oder etwas „Verbotenes“ mit der Post schicken lassen - vielleicht sogar das zweite.

Denn wenn Zollbeamte kontrollieren möchten, dann doch eher ein Päckchen mit Medikament drin als einen großen Campingbus, wo irgendwo ein Medikament drin sein könnte.

Die Menge ist glaube ich nicht entscheidend. In dem unwahrscheinlichen (!) Fall, dass es auffällt, ist doch wahrscheinlich die Menge für drei Monate nicht schlimmer als die für einen Monat. Durch die Kopie des Rezeptes kann @Grakula die Menge ja plausibel machen. Und sie ist ja nur am Anfang so groß und wird dann immer kleiner.

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Ich würde sagen, du hast da wohl nicht ganz so unrecht :+1:

ihr habt vergessen qas passiert wenn das Paket nicht ankommt weil Medikamentedurch die EU als nicht Apotheke bedeutet, daß es aussortiertwird oder eine Straftrat wegen illegaler Substanzenbedeuten könnte

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je nach EU Land trotdem eingefährliches Problem da dievereinfachte Ausfuhr bzw. die BTM Kurzzeitminahme eine EU Ausnahme zu allen geltenden Drogengesetzen darstellt. Es ist unwichtig ob es plausible ist oder nicht, je nach Land und nach Gesinnung der Behörden wird aus einer Erlaubnis → illegale Einfuhr von Drogen. Grundsätzlich gibt es sehr viele EU Länder in denen BTMs sehr hart als Drogen und unter die dortigen Drogengesetze fallen und nur durch die EU Gesetze für die Kurzzeitreise einen Sonderstatus finden, nimmst du mehr mit und sie fallen dann nicht mehr darunter, fallen alle mitgenommenen nicht mehr unter die Ausnahmegenehmigung und die EU Bescheinigung die durch das Gesundheitsamt abgezeichnet werden muß/ soll, gilt nur für 1 einziges festes EU Land und erlaubt damit nicht das durchqueren mehrerer EU Staaten.

Würde es jeder einfach so machen wäre ja ncht mehr nachvollziehbar wer hier Drogen Schmuggelt, dann würden die Schmuggler es ja ständig genauso machen können.

27 EU Staaten und mindestens 15 verschiedenharte Einstellungen zu BTMs generell und auch den Umgang damit, wenn man erwischt wird. Das kann schnell durch einen Verkehrsunfall geschehen und einem ggf. positiven Drogenschnelltest, egal ob begründet oder nicht… Ab dann KANN eine blöde Kette in Gang gesetzt werden.

Können ist kein müssen, aber wenns dann passiert…

Immer gut schauen

  1. will ich das so wirklich
  2. ist es den möglichen Ärger wirklich wert?
  3. wie wird da mit meinen BTMs generell umgegangen (Recherche im Internet)
  4. gibt es bessere Alternativen

Mit den Antworten auf diese Fragen dann erst die Entscheidungen treffen

Hallo,

ich habe nicht gesagt, dass es ungefährlich ist, ich habe von Wahrscheinlichkeiten gesprochen, die gegen Aufwand abgewogen werden müssen.

Und die Frage nach Unfall und Drogenschnelltest ist eine ganz andere, die ist ja völlig unabhängig davon wie man die Einfuhr seines Medikamentes abgewickelt hat und auch unabhängig davon ob man sich im Inland oder im Ausland aufhält.

Warum nicht mehrere Formulare vordatieren lassen vom Arzt? Also entsprechend 4 Stück und dann hoffentlich auf eine gütige Person in der Gesundheitsbehörde treffen, die das so absegnet? Bin mir nicht sicher, ob das geht, aber so würde ichs probieren.

Gesundheitsamt macht schon Probleme wenn das einfache Formular eine mini Abweichung hat. Da unterschreibt keiner mehrere Formulare für mehrere Zeiträume bei 1 Person

Ich hatte das Problem auch, als ich 2020 6 Wochen in Schweden war.
Ich hab von der Psych zwar einen Wisch bekommen, aber weil das offiziell eh nicht ging beschlossen unwissend zu sein und nur den Wisch mitzunehmen.

Mich würde aber auch sehr interessieren welche Strafen tatsächlich auf einen zukommen würden. Damit könnte man wenigstens überlegen welches Risiko man wo eingeht.

Kennt da jemand zuverlässige Daten für div Länder?

VG
Andrea

Dazu müsstest du bei den Ländern in die Gesetze schauen. Alles drüber gilt als Einfuhr von Drogen und nicht als Medikament. Also müsstest du für jedes Land in das du willst deren Strafrecht und Medikamentenrecht/Arzneirecht durchforsten.

Die Niederlande ist tendenziell eher entspannter, aber Skandinavien weiß ich gar nicht

Läuft es ganz schlecht wären Haftstrafen wegen Drogen möglich, muß aber nie sein. 27 Staaten = 27 Haltungen dazu, darum gibt es ja die Möglichkeit für 30 Tage, die alle Landesgesetzt für die Bescheinigung und diesen Zeitraum aushebelt/ übergeordnet ist