Medikinet Dosis Rechner

Oh interessant, die App muss ich mir einmal anschauen.

Also, es ist nur eine Idee, die ich noch testen muss.
Aber im Grunde können wir den Abbau des Medikaments ja schon gut durch einen exponentiellen Zerfall beschreiben. Das heißt es fehlt nur ein Modell für die Aufnahme von Medikinet. Also wir müssten die Referenzkurve in zwei Funktionen aus denen sie besteht:
Referenz = Aufnahme + Abbau

Ich weiß nicht, inwiefern du dich mit Differentialgleichungen auskennst, aber im Grunde schaut die numerische Lösung immer so aus, dass aus dem Jetztzustand und der bekannten Änderung berechnet wir wie es ein kleines Stück später ausschaut. An diesem Zustand ein Stück später wird der Vorgang wiederholt, und so weiter und so fort bis zum Ende.

Im konkreten Fall wissen wir wie der Abbau aussieht (-Konstante*Jetztzustand) aber nicht der Anstieg.
Man könnte also berechnen wie die Plasmakonzentration im nächsten Zeitpunkt aussehen müsste wenn es nur abfällt. Die Differenz davon, und der tatsächlichen Wirkstoffkurve sollte dann der Anstieg sein, also:

dAufnaume =dReferenz - dAbbau

Wenn man das für die gesamte Zeitachse in kleinen Schritten durchgeht kommt man auf die Aufnahmefunktion somindest so die Theorie.

Ich hoffe das war halbwegs verständlich ich sollte es mal programmieren anstatt nur darüber zu labern ^^

@UlBre weiß dazu doch sicher mehr oder?

Ich habe jetzt die erste Version der Elvanse Simulation online.

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Das war die Theorie dahinter, richtig.
Hat sich in der Praxis nur nicht so bewährt (wobei es auch Betroffene gibt, für die Concerta genau das richtige ist).
Die Hypothese ist jedenfalls nicht in der Breite der Wissenschaft angekommen oder angenommen und gilt eher als widerlegt.

Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Plasmaspiegel und Wirkung. Jedenfalls nicht so, dass man sagen könnte, dass Plasmaspiegel x für eine Wirkung erforderlich ist.
Welchen Plasmaspiegel ein Betroffener benötigt, ist individuell unterschiedlich und nicht verallgemeinerbar.

Dazu kommt noch, dass der individuelle Unterschied der Wirkdauer einer Einzeldosis bei MOH schon deutlich und bei AMP sehr groß sein kann. Wenn man den nicht einstellen kann, macht die Darstellung meines Erachtens wenig Sinn.

Einstellen ließe es sich leicht mit einem weiteren Slider.
Das Problem ist eher, wie die Kurve zu einer bestimmten Wirkdauer ausschauen soll, nachdem der Zusammenhang ja wie du sagsts nicht so einfach ist.
Ich weiß ja nicht einmal, welcher Wirkdauer die gemessenen Wirkverläufe, auf die das Modell aufbaut, entsprechen.

Ich würde sagen: die Zeitkurve wird einfach gestaucht.
Der Slider sollte dann in der Mittelposition die Standardwirkdauer einer Einzeldosis tragen. Die Veränderung des Einzeldosiswirkdauersliders staucht oder streckt die Kurve im Verhältnis Standardwirkdauer zu individueller Wirkdauer.

Nochmal anhand des nachfolgend verlinkten Beispiels:
Die Zeitkurve zeigt da ja auch nicht 8 Stunden, obwohl das die Standardwirkdauer von Ritalin LA sein soll (nehmen wir das einfach mal so hin), sondern 24 Stunden.
Slider startet also mit Einzeldosiswirkdauer 8 Stunden.
Wird der Slider auf 6 Stunden verkürzt, staucht sich die 24-Stunden-Kurve auf 75 % zusammen.
Weiss zwar keiner, ob das wirklich so ist, aber es ist eine plausible Annahme, bis uns mal ne Studie über den Weg läuft, die es genauer weiss.
Und die zweite Dosis setzt am dem Kurvenpunkt an, an dem der Pegel der ersten Dosis zum Zeitpunkt der zweiten Dosis gerade ist. Rein additiv. Auch da weiß keiner, ob das genau so ist, aber auch das ist erst mal eine plausible Annahme.
Letztendlich sind ja auch die Kurven, die wir kennen, nur Mittelwerte (so auch im Link unten). Individuelle Schwankungen sind hoch, die kann eh keiner berechnen.

Hier unter 12.3. hat Novartis 2 Einnahmen von unretardiertem MPH abgebildet:

Und hier auf Seite 63 Schematisch, aber mit einer Quellenangabe:

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Das Stauchen der Kurve folgt sowieso direkt daraus, wenn ich die Halbwertszeit in der Simulation ändere. Schaut für Elvanse dann so aus, ich denke, die Kurvenform ist durchaus plausibel.

Kurze Wirkung entspricht 1/3 kürzeren und lange Wirkung 1/3 längeren Halbwertszeiten als die der grünen Kurve.
Die Frage ist aber, welcher GEFÜHLTEN Wirkzeit von Elvanse entsprechen die drei Kurven?
Kann man wirklich davon ausgehen, dass die grüne Kurve (Referenzkurve) der offiziellen Wirkdauer von 14 Stunden entspricht, und alle mit kürzerer Wirkdauer schneller verstoffwechseln? Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Kleine Anmerkung, die simulierten Kurven sind so normiert, dass die Maxima gleich hoch sind. Ansonsten wäre der Peak bei kurzer Wirkdauer natürlich höher und umgekehrt bei langer niedriger.

Ich glaube, ich habe ein bisschen Blödsinn verzapft. Die Kurve muss natürlich schneller abfallen als bei einer einfachen Dosis aber was ich übersehen habe ist, dass ja in beiden Kurven ein Abfall vorhanden ist, und die Addition der beiden tatsächlich genau dem Gesamtabfall entspricht. Somit sollte es glaube ich passen so wie du es hast.

Kuck mal hier: Auf Seite 2 ist eine Kurve, die den therapeutischen Konzentrationsbereich und damit auch die Wirkdauer abbildet.
Auch gut erklärt ist rechts daneben das Grundprinzip von alpha-Abbauphase und beta-Abbauphase.

Wir kennen zwar den therapeutischen Referenzbereich für MPH und AMP, (findet sich hier:)

aber das ist eben nur ein statistischer Durchschnitt. Das ist für eine Ermittlung der individuellen Wirkung kaum nutzbar.

Wenn wir aber eine angenommene Referenzkurve haben, und die individuelle Wirkungsdauer, dann lässt sich die ja von unten an die Kurve dranrechnen. Damit bekommt die Grafik quasi die individuelle Anpassung. Alles andere lässt sich nur hypothetisieren.

Ich glaube, dass so eine Visualisierung schon helfen kann, die eigenen Beobachtungen daran zu schärfen.