Ich habe gestern zum 1. (vermutlich zum letzten) Mal 20mg Medikinet retard versucht.
Oh Gott, das war schrecklich. Ich kann es gar nicht beschreiben. Meine ganze Wahrnehmung schien mir komisch. So nicht richtig da. Oder irgendwie eingeengt? Ist echt unmöglich zu beschreiben.
Später dann auch müde.
Ich wollte dann in der Pause einen Leistungstest ausprobieren, soll man machen bevor man ihn bei Patienten anwendet. Das ging ja gaaaar nicht. Worte waren ok. Aber bei manchen Aufgaben hatte ich ein regelrechtes Blackout- Zahlen sind eh nicht so mein Ding. Aber vielleicht bin ich einfach dümmer als ich dachte.
Ich habe jetzt zwei Theorien:
War einfach zu viel- überdosiert.
Eine Banane zum Frühstück reicht vielleicht nicht aus, und es wurde zu viel freigesetzt?!
Ich würde es ja nochmal testen, aber dann nur wenn ich nicht arbeiten muss.
Was meint ihr?
Ja in der Regel. Oder ich habe sie erst mit meinem Müsli an der Arbeit genommen. Aber das kam mir doof, weil spät vor.
1 bis 1,5 Stunden dauert es meiner Meinung nach bis sie wirkt. Sonst ist die Wirkung eher subtil/angenehm/beruhigend- nicht so der Vorschlaghammer. Nach so 5 Stunden war der Spuk dann vorbei.
Danke dir.
Ja, mh, 10mg sind schon ganz gut. Bin ich weniger verspielt. Aber heute auch wieder krass am wegträumen. Bemerke es aber besser/schneller.
Vielleicht belasse ich es erstmal. Nehme ja mittags auch nochmal 10mg.
Und es scheinen immer so 5 Stunden zu sein. Die jetzige Banane war aber auch extrem klein.
Also ich hatte bei meiner Dosissteigerung von 20 auf 30mg Medikinet Adult auch ähnliche Symptome, die du beschreibst und dachte, ich wäre überdosiert. Bin dann ein paar Tage wieder zurück auf 20mg, die ich wieder gar nicht gemerkt habe und dann hab ich nochmal die 30mg genommen und seitdem spüre ich eine leichte Wirkung ohne die Überdosierungssymptome, ich werde auch noch weiter steigern.
Ob das ein Einzelfall war oder am zu schnell hoch gehen lag (nach sechs Tagen), weis ich nicht. Jedenfalls hat es sich nicht mehr wiederholt.
Auf ADXS im Eindosierungsleitfaden heißt es auch, man soll die Dosis noch zwei mal erhöhen, wenn man denkt die richtige gefunden zu haben, anscheinend sind manchmal bestimmte Dosen schwerer verträglich als höhere.
Ach spannend.
Ich habe es eigentlich getestet, weil ich mich am Wochenende mit einem Psychiater unterhalten habe, der erstaunt war, dass 10mg überhaupt was bringen.
Ich denke, ich teste noch mal mit einem echten Frühstück und schaue dann.
Meintest du, nochmal 10 hochgehen, weil 30 verträglicher sein könnten als 20?
Nach Erreichen der vermeintlich optimalen Dosis noch 2 weitere Steigerungen vornehmen, um festzustellen, dass jetzt eine negative Symptomatik dazukommt.
Zweck:
Es wird sichergestellt, dass nicht nur eine Verbesserung der Symptomatik, sondern die optimale Dosis ermittelt wird. Weiterhin erfährt der Betroffene, wie es sich anfühlt, wenn eine leicht zu hohe Dosierung besteht. Dies ist wichtig, damit der Betroffene ein Gefühl dafür entwickelt, was die optimale Dosierung ist, um gegebenenfalls weitere Dosisverringerungen anregen zu können.
Es ist möglich, dass in bestimmten Dosierungsstufen unterhalb der optimalen Dosis Nebenwirkungen auftreten, die bei höheren Dosierungsstufen wieder verschwinden. Insbesondere eine innere Zittrigkeit (wie eine Tasse Kaffee zu viel) kann sich innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach einer Dosiserhöhung wieder geben. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Anpassung des noradrenergen Systems. Uns haben mehrere Betroffene berichtet, dass bei der nächsten oder übernächsten Dosisstufe dieses innere Zittern nicht mehr auftrat. Wird es deutlicher oder besteht es dauerhaft, ist es ein Zeichen von Überdosierung
Ich hab das hier schon öfter gelesen, wenn dir 10mg etwas bringen ist das ja super, das macht sicher wenig Nebenwirkungen
Irgendwo hier hab ich mal von einer Studie gelesen, in der stand das die Wirkdosis bei so etwa 0,4 bis 0,7 mg MPH pro Kilogramm Körpergewicht bei den meisten Behandelten liegt, bei mir trifft das mit den 30mg zu (85kg) und lässt noch Luft nach oben. Muss mal schaun, ob ich die nochmal finde.
Und meine neuste Erkenntnis ist übrigens, dass die Wirkdosis von MPH mit dem Vitamin D3 zu tun haben könnte und mit einem höheren Vitamin D- Spiegel bei weniger MPH die Wirkung eintritt, da bin ich aber noch am recherchieren.
Vitamin D3 ist, einfach gesagt so was wie ein Vorstoff für Dopamin und Noradrenalin, das ja vom Methylphenidad an der Wiederaufnahme gehemmt wird und damit die Wirkdauer verlängert.
Mit mehr Vitamin D3 scheint davon auch grundsätzlich mehr zur Verfügung zu stehen bzw. haben anscheinend sehr viele Menschen mit ADHS-Diagnose diesen Mangel (ich eben auch).
Ob das Huhn oder Ei ist oder beides, versuche ich gerade heraus zu finden.
Das wäre tatsächlich echt interessant.
Vor allem die Parameter. Also, ob mit den 0,4-0,7 mg/kg die Tagesgesamtdosis gemeint ist oder die Einzeldosis. Oder, ob die vom Wirkstoff ausgehen oder von retardiert/un-retardiert.
Wenn man das als Tagesdosis sieht haut es bei mir mit un-ret auch so in etwa hin. Die Einzeldosis 10 mg dann natürlich nicht.
Sehr spannend. Ich teste jetzt am We nochmal die 20.
Ich gebe mal einen Abriss, wie das mit 2x 10mg ist.
Sind nur kleine Beispiele aus 2 Tagen.
Ich scanne einen Kassenbon. Also falsch, ich lege ihn in den Scanner. Beantworte noch schnell eine Email. Dann suche ich den Kassenbon- auch im Müll, im Geldbeutel, auf dem Boden. Weg! Heute gefunden, im Scanner. Wie überraschend.
Ich drucke was aus. Beschrifte den Umschlag. Will das ausgedruckte eintüten. Weg! Finde es später bei den Briefmarken.
Ich gehe in der 1. Stock um Hackfleisch aufzutauen. Mache was auch immer. Vergesse das Hackfleisch.
Ich mache Wasser für das Hundefutter heiß- während es kocht, gebe ich dem Hund das Futter kalt.
Ich schreibe einen Arztbrief. Fange an einen Konzentrationstest (haha) auszuwerten. Stelle fest, ich habe der 45jährigen Patientin den für Kinder gegeben. Ich schreibe eine Email, versuche gleichzeitig was bei Lufthansa zu bezahlen, schreib am Arztbrief weiter, dann mache ich ein bisschen Abrechnung, schreibe weiter. Drucke Einladungen aus- shit Papier falsch rum. Schreibe weiter. Mache mein Amazon Paket auf. Boah fehlt was. Schreibe eine Rekla. Will die restlichen Einladungen ausdrucken. Papier liegt im Ausgabefach nicht im Einzug. Schreibe weiter. WhatsAppe mit einer Freundin. Beende den Arztbrief. Drucke ihn auf Fotopapier aus.
Rufe eine Freundin an und frage, wann wir uns treffen. Falscher Tag. Ist erst Sonntag.
Urgh ich mache mich wahnsinnig!
Habs gefunden, das tatsächlich aus dem öffentlichen Bewertungsbericht der Bundeszentrale für Arzneimittel und Medizinprodukte zur beantragten Zulassung von Medikinet Retard für die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen.
Der Hersteller Medice Pharma hat dafür zwei randomisierte, placebo-kontrollierte Studien zur Behandlung von Medikinet Retard bei Erwachsenen mit diagnostiziertem ADHS vorgelegt, jeweils morgens und mittags die gleiche Dosis mit wöchentlicher Dosissteigerung und Tritration, mit folgenden Ergebnissen:
EMMA-Studie (…): Die finale Gesamt-Tagesdosis betrug 40 oder 60 mg. Auf das Körpergewicht bezogen betrug die Dosis im Durchschnitt 0.55 mg/kg KG.
QUMEA-Studie (…): In dieser Studie wurde eine höhere Dosis von durchschnittlich 0.9 mg bezogen auf ein Kilo Körpergewicht eingesetzt. Die maximale Tagesdosis betrug 120mg/Tag. (…).
Nur 2 Patienten [wurden mit mehr als] 120 mg/Tag behandelt.
Die EMMA-Studie zeigte deutliche geschlechtsabhängige Unterschiede. Wirksamkeit bei den Männern wurde nur bei hohen Dosierungen > 0.7 mg/kg KG erzielt.
Bei Frauen zeigte sich der beste Effekt im mittleren (0.3-0-7 mg/kg KG) und niedrigen Dosisbereich (< 0.3 mg/kg KG) .
Hinsichtlich der Symptomreduktion zeigte sich bei Frauen in der Hochdosis-Gruppe kein signifikanter Effekt und bezüglich der Response-Rate eine Wirksamkeit vergleichbar mit niedrigeren Dosisgruppen.
Responder-Rate in der QUMEA-Studie von 41% (…)
Sehr interessant, das mit dem Geschlechterunterschied hatte ich gar nicht gelesen.
Also über 0.7mg/kg wären bei mir mindestens 60mg am Tag
Voll gut! Vielen Dank, dass Du das auch direkt so aufbereitet hast was für ein Service
Dito! Ich bin aber ehrlich gesagt ganz froh, dass ich das nicht ausreizen muss.
Ich habe es aber auch noch nicht probiert groß über 30 mg am Tag zu gehen. Vielleicht wäre das noch krasser. Bei mir variiert lediglich machmal die Einzeldosierung je nach Tagesform und Situation aber da komme ich trotzdem selten über 30 mg.
Letztendlich schaffe ich durch das Chaos gar nicht weniger. Manchmal glaube ich, sogar mehr. ABER wird der Prozess unterbrochen, ist natürlich alles nur halb gemacht. Gemäß dem
Motto, es muss erst mal schlimmer werden bevor es besser wird.
Und vermutlich ist der chaotische Prozess auch anstrengender. Durch das Springen ist es aber nicht so langweilig.
Das Gesuche nervt natürlich. Habe ich aber noch keine Lösung. Selbst, wenn ich mir sage „ich lege xy jetzt da und da hin“, ist es kurz später gelöscht. Meist kommt es aber gar nicht zu diesem „achtsamen“ Vorgehen.
Wie ich das selektive Lesen von Infos in den Griff bekommen, das weiß ich noch nicht. Das scheint seeeehr unbewusst abzulaufen. Und Zack, falsche Info /das Wesentliche nicht erfasst.
Sehr schwer tue ich mir mit /Absprung schaffen. Beispiel: Ich mache für eine Stunde Buchhaltung- dann kommt ein Patient*in, aber ich will einfach weiter machen. Nervt mich.
Oder diese Diskrepanz, wenn ich Schritte planen soll (boah so viele- schon kein Bock) vs. wenn ich einfach anfange, weil sich der Moment gerade richtig „anfühlt“. Dann haue ich voll rein. Mache meinen Ingenieur und die Details stören gar nicht. Das ist dann auf der einen Seite toll, weil ich richtig Meter mache, auf der anderen komme ich aber auch nur schwer raus. Muss es durchziehen. So habe ich zwei Wochen meinen Dachboden entmüllt und dann waren die Ferien um, ich null erholt.
@BJ8
Ja, ich glaube wirklich dass ich hier richtig bin.
Habe heute nochmal 20mg getestet. Geschwitzt wie ein Schwein, aber besser als das letzte Mal vom Kopf/Empfinden. Vorher 2 Brote gegessen.
Denke ich lege nach 5 Stunden noch mal 10mg nach.