Medikinet Körperliche Nebenwirkungen „Psychosomatisch“

Hallo,
Ich bin ganz neu hier aber würde gerne über meine Erfahrung berichten und vielleicht um Rat bitten ob es jemandem auch so ergangen ist und wie ihr dann gehandelt habt.

Zu mir erstmal: Ich habe vor frischen 2 1/2 Monaten meine ADHS Diagnose bekommen. Vorher hatte ich bereits die Diagnosen Borderline / Depressionen / PTBS. Ich wurde stationär bei einer Verhaltenstherapie diagnostiziert und mir wurde Medikinet Adult verschrieben. Die Dosis wurde sehr langsam immer stückweit angehoben, bis ich bei 20 mg morgens + 10mg mittags ankam. (retardiert).
So weit so gut. Ich hatte von Anfang an etwas stärkere Nebenwirkungen aber mir wurde gesagt das diese vergehen werden.

Zwei Tage vor meiner Entlassung aus der Klinik wurde meine Dosis nochmal erhöht, 30 + 10. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrfach Tage gehabt wo ich einfach nur im Bett lag weil ich mich so unwohl gefühlt hab, Druck auf der Brust, ängstliche Gedanken, aber die Dosierung an sich brachte trotzdem noch nicht die gewünschte Wirkung, weswegen ich bei der Erhöhung zustimmte.
1 Tag nach Entlassung ging ich zu meiner Psychiaterin, diese meinte sie verschreibt mir lieber die 30 & 20er Kapseln weil ich „damit länger hinkomme“. Also 50mg täglich.
Dann fingen die Panikattacken an. Immer ca 2 Stunden nach der Mittagsdosis. Ich konnte kein Auto mehr fahren, meine Haut war sehr oft richtig rot, Ich hatte Druck auf der Brust / Atemnot, dachte ich kippe jeden Moment um.

Bin nach einer Woche nochmal zu ihr und habe ihr alles erklärt. Sie meinte das wird wohl psychosomatisch sein (Da EKG unauffällig) und meinte dann soll ich auf 40 mg runtergehen.
Ich habe es jetzt 2 Wochen lang versucht, Ich habe mindestens alle 2-3 Tage so starke Panikattacken das ich teilweise kurz davor bin den Krankenwagen zurufen. Zusätzlich sind meine Beine oft sehr blau angelaufen. Ich lasse Koffein weg, Esse was vor der Einnahme, Schlafe genug, etc.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vergeht das? Bleibt das? Ich kriege es momentan nichtmal hin länger als 2 stunden am Tag meine Wohnung zu verlassen.

Mir wurde von meinem Partner geraten, nach Elvanse oder Attentin zu fragen, da das besser sein soll. Meine Psychiaterin meinte jedoch sie schreibt nur Medikinet oder Strattera auf.

Ich bin wirklich am verzweifeln, die Medikamente helfen mir einerseits wirklich wirklich gut aber andererseits halte ich es nicht mehr aus alle 2-3 Tage eine Panikattacke zu haben.

Würde mich wirklich über Tipps freuen.

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Huhu und Willkömmchen :adxs_winy:

Seltsam, dass sie gleich auf 30-20 hochging, wenn es niedriger auch schon okay war.

Zu welchen Uhrzeiten nimmst du die 30-20 bzw. wie viele Stunden liegen dazwischen?

Wenn das Problem erst 2h nach der zweiten Tageseinnahme auftritt, könnte es sein, dass diese zu früh eingenommen wird. Denn die neue Dosis addiert sich zum Rest der ersten Tagesdosis dazu.

Du könntest es einfach herausfinden, indem du die zweite Einnahme in 30Min. Schritten nach hinten verlegst und dann weiter beobachtest, ob es dann besser wird.

Dass sie nur Medikinet anbietet ist auch schade.
Es gäbe schließlich auch noch Ritalin Adult und die Generika davon, oder auch Concerta / Kinecteen (ausgeglicheneres Freisetzungsprofil und etwas längere Wirkdauer (8-10h in der Regel) als Ritalin Adult / Medikinet Adult - und nur eine Einnahme.

Da steigt die Wirkstoffkonzentration kurz nach der Einnahme nicht so stark an, was sich milder anfühlen könnte, als Medikinet Adult, was eher einen An-/Ausschalter Effekt hat.

Vorteile der anderen Medikamente:
Sie können, anders als Medikinet Adult, unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.

Hier sieht man den Unterschied zwischen den genannten Medikamenten:

Hi und willkommen!

Fragen zum besseren Verständnis; hattest du vor der Medikation auch schon Panikattacken? Hast du für deine anderen Diagnosen ebenfalls Medikation?

Hat sie dir erläutert, warum nur die? Klingt etwas merkwürdig :thinking:

Hoffe du findest hier Rat und Hilfe :four_leaf_clover:

Liebe Grüße :cherry_blossom:

Ich nehme die zweite Dosis immer nach ungefähr 4 Stunden, da ich schon bei 3 Stunden merke das die 30 mg nachlassen und ich wieder unkonzentrierter werde. Ich kann mal probieren da noch etwas Zeit zwischen zu lassen, jedoch habe ich Angst das die Mittagsdosis mir dann garnichts mehr bringt. Aber cih werde es mal probieren, Danke!

Dadurch das sie leider generell eine Person ist die mich nicht wirklich ernst nimmt werde ich mir denke ich jemanden neues suchen müssen, was halt ggf dauern wird. Aber sie meinte nur Medikinet oder Strattera, weiß leider nicht was ihr Problem ist.

Aber vielen Dank erstmal :slight_smile:

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Ich hatte vorher auch schon Panikattacken, jedoch VIEL milder und seltener bzw. nur mit festen Auslösern. (menschenmengen, einkaufen). Die Panikattacken waren dann vielleicht mal alle paar Wochen da. Jetzt sind sie viel stärker, länger und kommen ohne jeglichen Auslöser. Beispiel heute; Ich war in meiner Wohnung, Küche geputzt, alles supi. Lege mich 10 min hin und zack ging es los.
Ich kriege ansonsten nichts anderes, jegliche Antidepressiva schlugen bei mir immer nur für ein paar Wochen an. Jedoch wurde mir in der Klinik Bupropion vorgeschlagen, vielleicht müsste ich das mal aufgreifen.

Sie meinte das es wohl mit Kosten zusammenhängt, habe ab dem Punkt nicht mehr zugehört weil es für mich keinen Sinn ergeben hat😅

Und vielen Dank, Liebe Grüße :slight_smile:

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Warum nicht Ritalin? gleicher Wirkstoff und viel sanfteres Anfluten und abklingen jnd hält läner bei den meisten

Ich meine mich zu erinnern; Elwanse ist teurer und der Ärztin „belastet es das Budget mehr“. seufz

Hier im Forum wird oft gesagt, die richtige Einstellung der Medis ein Marathon ist, kein Sprint (wobei bitte länger anwesende und schlauere, weil erfahrenere, Forumsmitglieder als ich vllt etwas zur Zeitangabe beisteuern könnten, die man brauchen kann?). Das mit dem Einnahmezeiten ist ja auch schon mal einen Versuch wert.

Drücke dir die Daumen, dass es bald funktioniert! :heart:

Macht halt irgendwie keinen Sinn, weil schon das Original Ritalin Adult bei gleicher Dosis weniger Kostet als Medikinet adult
Ritalin Adult 10mg 28 St 19,04 EUR, 56 St 27,92 EUR
Medikinet adult 10mg 30 St 25,81 EUR

Und bei Ritalin Adult kommt zusötzlich nich hinzu, dass es Generika gibt, die nochmal einige EUR weniger kosten. Wenn man in der Apotheke das vom Rabattpartner der Krankenkasse ausgehändigt bekommt, kostet es die Kasse vermutlich nochmal weniger (die ausgehandelten Preise werden ja leider nicht veröffentlicht).

Concerta ist teurer 30 St 18mg (dem Äquivalent zu den Medikinet adult 10mg) kosten 47,30 EUR.
Beim günstigsten Generikum kosten 28 St aber nur 25,37 EUR. Und auch hier gilt, wie viel es die Krankenkasse am Ende tatsächlich kostet, ist unbekannt.

Bei den anderen Dosierungsstufen ist es vergleichbar.

Falls du also grundsätzlich mit Methylphendiat zurechtkommst, nur Medikinet adult nicht passt, könnte das vllt eine Argumentationsgrundlage bilden.

Wenn ich jedoch 3xtäglich Medikinet Adult benötige ist concerta wiederum günstiger

Ja, ungefähr sowas. Sie meinte andere Kollegen verschreiben das aber sie wird es definitiv nicht machen.

Vielen Dank <3 Tut mir leid für die späte Antwort habe irgendwie voll vergessen das ich hier was geschrieben hatte!

Vielleicht ist sie auch einfach nur stur und will nicht wahrhaben dass das Medikament nicht richtig für mich ist. Ich weiß es leider nicht. Das Problem ist, sie war schon meine Neurologin bevor ich die Diagnose hatte. Als ich in einem Gespräch mit ihr vor der Diagnose meine Beschwerden angesprochen hatte meinte sie ganz trocken zu mir „Ich werde Ihnen nichts verschreiben was Sie ein bisschen aufpeppt“ und das wenn ich ADHS haben würde, man das ja schon längst gemerkt hätte. (Spoiler, Habe einfach sehr spät Hilfe bekommen). Auf die schnelle habe ich keinen neue Neurologin gefunden und so musste Ich nach der Diagnose wieder zu ihr. Vielleicht hängt es noch damit zusammen, das sie mich einfach nicht ernst nehmen will und es jetzt aber „muss“ weil ich die Diagnose schwarz auf weiß habe. (Ich hoffe das ist so halb verständlich).

Dankeschön auf jeden fall! Ich werde es nochmal ansprechen. Habe halt nur Angst davor, andere Medikamente mit Methylphenidat zu probieren und vielleicht jedes mal die gleichen Probleme zu haben, weil es mich ja momentan so einschränkt.

Langfristig ist wohl - zumindest für die medikamentöse Behandlung des ADHS - eine andere Ärztin sinnvoll. Hast du dir mal die Adressliste hier über das Forum zuschicken lassen. Da viele Psychaterinnen lange Wartezeiten haben, könntest du dir jetzt schonmal einen Termin geben lassen. Erstmal weiter dir über die Neurologin verschreiben lassen und wenn du nach einem Termin an neuer Stelle weißt, es passt dort, dann erst der Neurologin sagen.
Eigentlich sind eh Psychiaterinnen die Fachörzte für ADHS (nicht dass sie tatsächlich alle viel Ahnung dazu haben, aber das ist ein anderes Thema) und nicht Neurologinnen. Also kannst du ohne Gesichtsverlust (was für die anderen Gründe, warum du dort in Behandlung bist, sicher gut ist) dann einfach sagen, du hast für ADHS Behandlung jetzt eine Psychaterin, die das übernimmt

Und der nächste Treffer beim Bullshit-Bingo. :adxs_wand:
Das mit dem nicht „Aufpeppen“ wollen ist auch völlig bekloppt - Methylphenidat ist ebenso ein Stimulanz wie Elvanse. :clown_face:

Ich bin aber etwas verwirrt: Oben schreibst Du Psychiaterin, jetzt Neurologin. :adxs_noidea: Ist die Dame beides? Schon älter?

Dann wäre jetzt der Zeitpunkt, Dich nach einem jüngeren Psychiater (m/w/d) umzuschauen, der nicht so engstirnig ist. Meist erkennbar daran, dass sie „nur“ Psychiater und nicht gleichzeitig Neurologe sind.

Deine bisherige Ärztin wirst Du nicht mehr überzeugen.
Das mit den Kosten ist doch nur vorgeschoben - die will nicht.
Elvanse kostet knapp 80,- € die 30er Packung, aber auch da gibt es inzwischen günstigere Nachbauten.

Durch MPH, insbesondere Medikinet ab 30mg bin ich auch stark überreizt, ähnlich Kinecteen. Ritalin noch am angenehmsten, ändert aber nichts daran, dass es zT nicht gerade geil ist, Unruhe nimmt zu und triggert Panik.
Auch mein Arzt verschreibt kein Elvanse, zum Glück macht das der Psychater demnächst.

Tatsächlich ist heute eine Art Wunder geschehen: Ich habe gestern etliche Psychiater angerufen und heute einen Rückruf erhalten. Ich habe mein Problem geschildert und die Frau am Telefon war sprachlos über das Verhalten meiner Neurologin. Soll jetzt bei meinem Hausarzt ein Blutbild + EKG nochmal machen und dann bei denen vorbeikommen und dann schauen wir das ich ein neues Medikament verschrieben bekomme :))

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Dann hatte ich das oben falsch geschrieben😅 Sie ist nur Neurologin, aber ja auch etwas älter.

Ich habe heute, wie auch immer das möglich ist, eine Praxis gefunden die mich aufgrund der bereits vorhandenen Diagnose + Mediplan direkt aufnimmt und mit mir dann nach einer alternativen Medikation schaut!!

Die Frau am Telefon war auch sprachlos😁

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Ich drücke die Daumen, dass es so weitergeht und du dann zeitnah vernünftig ein anderes Pröparat eindosieren kannst