Hallo, ich bin neu hier und hoffe ich habe das mit der Kategorie und den Schlagwörtern richtig gemacht.
Ich habe seit Montag letzter Woche meine offizielle Adhs Diagnose erhalten, bin weiblich und 27 Jahre alt.
Bestehende Parallele neben Erkrankungen sind ptbs und wiederkehrende Depressionen (auf körperlicher Ebene noch einiges mehr aber will nicht den Rahmen sprengen ich denke nichts von Belang für die Fragestellung hier). Autismus steht im Raum aber da ist die Diagnostik unfassbar kompliziert.
Nun zu meiner Frage. Ich erhalte seit Mittwoch Medikinet adult. 20mg für den Anfang morgens , ich habe sowieso mit Schlaf Problemen zu kämpfen daher soll es mittags auslaufen Wirkungsmäßig. Ich befinde mich momentan in einer Tagesklinik da wurde auch die Diagnose gestellt.
Die ersten zwei Tage hat das Medikament sehr gut gewirkt. Ich hatte spürbar Ruhe im Kopf mein Bein “Zucken” war weg und ich habe mich alles in allem sehr wohl gefühlt. Aber dann hat es plötzlich Freitags nicht mehr “gewirkt”. Ich habe alles gemacht wie a den Tagen zuvor. Selbes Frühstück selbe Uhrzeit. Mein Kopf war wieder so laut wie vorher , ich war wieder nervös und auch meine körperliche Unruhe war zurück. Die Wirkung ist seitdem nicht mehr zurück gekommen.
Ich werde morgen auch mit den Ärzten in der Klinik reden mich würden nur andere Erfahrungsberichte interessieren weil ich wenig Lust habe das meine Dosis nun stark erhöht wird weil ich die ersten Tage ja sehe zufrieden war und ich in anderen Threads hier auch schon mal was von Schwankungen gelesen habe.
Ich freue mich auf eure Antworten.
M.f.G A very smal Potat
Mach dir mal keine Sorgen, die Wirkung eines Tages hat keinen Einfluss, man muss immer die Wirkung an mehreren Tagen betrachten.
Gesteigert wird aber ohnehin, denn du weißt ja nicht wo die für dich optimale Dosis liegt. Erst wenn eine Steigerung keine Verbesserung mehr bringt, geht man auf die nächstniedrigere Stufe zurück.
Man nimmt üblicherweise zweimal am Tag eine Kapsel, weil du ja den ganzen Tag ADHS hast. Aber wohl nicht zu Anfang, jetzt bist du ja noch in der Dosisfindungsphase. Der Schlaf verbessert sich häufig sogar, da musst du keine Angst haben.
Am Samstag und am Sonntag hattest du mit den 20 mg auch keine Wirkung mehr feststellen können?
Hallo Falschparker, seit Freitag habe ich keine Wirkung mehr gespürt. Da war mein „restless leg“ wieder da und ich war wieder super nervös und überflutet von Gedanken und Emotionen die durch eben diese Gedanken ausgelöst wurden. Mein Therapeut dort in der Klinik erhofft sich das ich besser an meinen Traumata Geschichten arbeiten kann wenn mein Kopf Ruhe hat.
Ich bin mal gespannt wie es Dosierungstechnisch weiter geht. Mich hatte meine einmalige Dosis morgens auch gewundert , ich habe ganz viel recherchiert als ich das bekam das Medikament. Habe eine Pflegerin angesprochen die meinte wegen dem Schlaf wäre das so. Man muss aber auch dazu sagen das die Klinik wenig mit ADHS an sich am Hut hat.
danke für deine Antwort. Es ist leider sehr häufig so, dass man in stationären Psychiatrien wenig mit ADHS „am Hut hat“. Schön dass sie bei dir dann trotzdem eine Diagnose und jetzt einen Behandlungsversuch unternommen hat.
Würde auch sagen, mal abwarten, wo du mit der Dosisfindung auskommen wirst.
Und sobald da mindestens eine zweite Dosis im Spiel ist wird dann auch abends der Schlaf wieder interessant.
Bei Einnahme 1x morgens und einer zu erwartenden Wirkung von sagen wir mal 5-7h (ja, Hersteller sagt 8h, aber das empfinden die wenigsten so - jedenfalls nicht, wenn es um die therapeutische Wirkung geht), läufst du aktuell ab mittags / früh nachmittags ohne Wirkung durchs Leben.
Abends dann wahrscheinlich das übliche Gedankenkarrussell + aktuell Traumatherapie = schlechter Schlaf.
Schlaf ist natürlich enorm wichtig und wirkt sich aufs Hirn und somit auch auf die ADHS Symptomatik aus.
Je nachdem, wann du mit der ersten Tageseinnahme beginnst, wirst du vielleicht auch mit zwei Tagesdosen Medikinet Adult nicht hinkommen bzw. könntest du abends nach Ausschleichen der Wirkung dann auch wieder unruhiger werden und nicht rechtzeitig in den Schlaf finden.
Es ist ja noch nicht soweit, aber vielleicht schon mal im Hinterkopf behalten, dass man sich (wenn der Arzt mitspielt) auf Privatrezept (Selbstzahler) dann nicht-retardiertes Methylphenidat verschreiben lassen könnte. Das wirkt maximal 3-4h (bei mir 3h).
Mir reichen davon abends 5mg vorm Schlafengehen und kann dann wunderbar schlafen.
Als Minidosis scheint es ausreichend den Kopf zu beruhigen, aber eben ohne antreibend zu wirken und wachzuhalten. Bestes „Schlafmittel“ für mich, sollte ich vorm Schlafengehen mal zu unruhig sein
Hallo SnsedleDeeDoo,
Ich werde das heute mit der zweiten Dosis noch einmal ansprechen.
Ich persönlich hätte gerne mit Elvanse gestartet aber der Arzt meinte ich muss vorher Medikinet probieren. Ich habe gehört das Elvanse beständiger und länger wirken soll.
Das einschlafen Neunkirchen klappt normalerweise mitlerweile sehr gut, solange ich mich stur an meinen Routinen halte kann ich das ohne Probleme. Das durchschlafen und auch das schlafen mit schlimmen Albträumen sind mein Problem.
Allerdings habe ich in der Vergangenheit mal 2 Wochen kaum bis nicht geschlafen und ich hatte Situationen wo ich psychotische Anzeichen gezeigt habe ( ist sehr kompliziert niemand ist sich einig was wirklich passiert ist) aber diese Klinik ist auf der Psychose Seite und ich denke das sie deswegen so streng mit meinem Schlaf sind.
Mir gehts aber auch einfach sehr schlecht wenn ich nicht schlafe , daher bekomme ich momentan dominal 40mg zum Schlafen langfristig würde ich davon aber auch gerne weg kommen.
Ja das nachmittags die Wirkung aufhört ist sehr sehr anstrengend und auch jetzt die Tage wo keine Wirkung da war. Mein Kopf fand die zwei Tage Ruhe wirklich gut
Ich habe leider momentan keine richtige Traumatherapie da muss ich mich zukünftig drum kümmern. Ich hab zwar einen Tiefentherapeut in der Tagesklinik aber der jetzige Aufenthalt ist primär wegen der adhs Diagnose und für 4 Wochen geplant . Ich war Anfang des Jahres schon mal 12 Wochen dort wegen schlimmen Depressionen.
Ich nehme das Medikament jetzt gleich wenn ich gefrühstückt habe.
Das mit dem privatrezept halte ich im Hinterkopf.
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Auch an die Antwort davor von Falschparker! Ich bin sehr froh das mir jemand seine Erfahrungen zur Verfügung stellt.
Das mit den Psychose ähnlichen Zuständen nach 2 Wochen kaum bis gar kein Schlaf kann ich mir gut vorstellen.
Schlaf ist natürlich allgemein sehr wichtig und macht über Nacht einiges im Hirn.
Das wirkt sich u.a. auch auf die ADHS Symptomatik aus.
Falls Englisch kein Problem ist, kann ich diese Podcast Folge empfehlen. Im deutschsprachigen Raum habe ich vergleichbares jedenfalls noch nicht gefunden:
Die Folge gibts auch auf Youtube.
Wobei Spotify da ebenfalls parallel das Video abspielt, falls jemand zum Gequatsche gerne Bilder anschaut. Sonst das Video einfach schliessen und nur zuhören:
Matt Walker selber hat auch einen Podcast, wo es rundum das Thema Schlaf und z.B. auch Powernapping, Koffein / Adenosin und vieles mehr geht:
Das ist wirklich irre, wie wichtig Schlaf ist und was das Hirn währenddessen macht. Auch, wie sich Schlafmangel und schlechte Schlafqualität bereits auf den folgenden Tag auswirken können.
Dauerhaft schlechter Schlaf ist aus neurologischer Sicht quasi ein Endgegner.
Vor allem für uns neurodivergente Hörnchen spielt das eine signifikante Rolle, weil es sich eben auf die kognitive Leistung allgemein, die Emotionsregulation und vieles mehr im Hirn auswirkt
Vielen Dank für diese Informationsreiche Nachricht!
Ich verstehe englisch sehr gut. Ich werde mir die Sachen definitiv anschauen.
Mit Schlaf hatte ich schon mein ganzes Leben Probleme, aber je älter ich werde desto mehr geht es an meine Substanz. Am liebsten hab ich meine 8 Stunden Schlaf. Aber wirklich durchgeschlafen habe ich seit Jahren nicht mehr und dazu halt auch die Albträume. Nicht wirklich Horror mäßig, eher emotional belasteten. Ich weine oft in den Träumen und auch wenn ich wach werde dauert es lange bis mein Hirn es versteht das ich wach bin. Könnte vom ptbs kommen sind oft Träume die meinen Traumata ähneln.
Heute ist das Gespräch mit dem Arzt zu den Medikamenten. Ich bin gespannt was dabei raus kommt.
Ich berichte später.
Der Arzt nimmt heute keine Gespräche an das meine Medikamente seit einer Woche nicht wirken ist egal. Bin leicht gefrustet und musste das mal raus lassen
Erstmal, meine Ad(h)s Diagnose hab ich seit 2018 aber habe Medikinet immer nur in kurzen Zeitraffern genommen. Nun war es aber so das ich 2022 in den Urlaub gefahren bin und zurück kam und völlig überdreht war. Also ging es für mich erstmals zurück in die Psychiatrie. Dort wurden dann soviele Medis getestet und ausprobiert (angefangen mit Resperidon, weiter mit Mirtrazapin, über Strattera und hatte nachher eine Bunte Mischung an Medis) am Ende blieb noch Mirtarzapin 30mg wovon ich aber dann leider 20-25 KG zu nahm. Aber ich konnte nochmals Schlafen usw (HabeSchicht gearbeitet Nachtdienst war immer schon mein vollkommener Biorhytmus Killer), als ich dann 6 Monate Krank geschrieben war musste ich Reha beantragen und das Tat ich natürlich auch noch. Bis ich dann in der Reha war vergingen auch nochmals paar Monate. Habe Termine gehabt beim Neurologen bei meinen Beraterinnen usw, alles hat geklappt, dann in der Reha wurde halt gesagt (Adipositas, Fettleber, Blutdruckschwankungen, usw) Medikation vom Mirtrazapin 30mg über Monate auf 15mg und in der Reha auf 7,5mg damit die Heißhungerattacken und das nicht Sättigungs Gefühl weg gehen. Danach wurde in der Reha nochmals Bludruck überwacht EKG gemacht usw, Habe also nochmals mit Medikinet erst 10mg und dann ging es in meine Heimat und habe es gut vertragen. Habe dann den Vorläufigen Arztbeicht beim Hausarzt abgegeben und wurde dort an meinen Facharzt(Neurologe) weiter geschickt dort hat es eine Weile gedauert bis ich nochmals mit Medikinet anfangen durfte(Ist ja ein Stakes Medikament) und ja habe es dann wieder verschrieben bekommen. Habe es ne Zeit lang eingenommen bis mir dann unter anderem Markename was verschrieben wurde das habe ich nicht so vertragen. Außerdem nehme ich in absoluten Notsituationen noch (Tavor (Lorazepam) das aber wirklich in Absoluten Ausnahme fällen zum schlafen wenn ich tagelang nur 3 Std schlaf habe dann kommt das zum Einsatz. Dann hab ich nochmals nen Neues Tryzykalisches Mittel Verschrieben bekommen damit komme ich nicht zurecht(zu sedierend).
Suucht ist als Ad(h)s`ler ja immer so ein ausschlaggebender Punkt. Weiß nicht ob man hier darüber reden/schreiben darf
Danke für deine ausführliche Antwort, das klingt nach einer langen Ärzte Odyssee, ich kenne sowas als chronischer Schmerzpatient.
Ich drücke dir ganz dolle die Daumen das es dir bald besser geht! Mirtazapin habe ich auch nicht vertragen wegen Ähnlichen Gründen wie du und es schnell wieder abgesetzt.
Ich scheine mein anfangs „Rätsel“ allerdings gelöst zu haben. Ich bekomme neben dem medikinet , jetzt auf elvanse gewechselt, noch dominal. Im Grunde der Gegenspieler von Medikinet / elvanse . Es ist also fast kein Wunder das es nicht wirken kann. Ich hatte dominal zum schlafen bekommen . Ich verstehe zwar dann die ersten Tage nicht wo es gewirkt hat aber ich habe dominal jetzt abgesetzt um die realistische Wirkung wirklich einschätzen zu können. Erschreckend das das den Ärzten in der Tagesklinik nicht aufgefallen ist.
Bei mir nicht, aber im September werde ichs im Erstgespräch beim potentiellen Weiterbehandler mal ansprechen.
Würds gerne mal sehen und als Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut hat er da laut seiner Leistungsübersicht modernste Ausstattung und kann sowas durchführen. Das Thema „Arousal“ reizt mich.
Ein MRT wäre im gleichen Ärztehaus dann vielleicht auch noch drin, weil er da mit der Radiologie zusammenarbeitet
Ok. Ich hatte bei uns das Krankenhaus angeschrieben aber keine wirkliche Antwort erhalten.
Muss mal schauen ob es auch Klinik die darauf spezialisiert sind auch gibt. Weil man weiß ja nichts mehr. Hab soviel medis ausprobiert und keine hatte den gewünschten Effekt. Muss da mal weiterschauen.
Also erhoffe mir davon das man das Ganze sehen kann und nicht nur auf die Psyche geschoben wird.
Klar ich misstraue vielen weil ich aber auch Erfahrungen durch habe wo man mir noch das bisschen was ich hatte genommen wurde das man dann nicht so schnell vertraut ist logisch. Aber dann geht man in eine Klinik wird zugeschüttet mit medis und stumpft dabei so vollkommen ab. Und man nimmt so Ultra zu 25kg das möchte ich nicht länger.
Dann gibt es da auch soviele Dinge die dabei passieren können wie zb Serotoninsyndrom (wo einem die Festplatte durch schmort) oder auch noch andere Dinge. Medikamente sollen helfen und nicht das Gegenteil machen von dem was drin steht.