Medikinet und Schichtdienst

Hallo ihr lieben

Ich bin inzwischen (hoffentlich) am Ende der Eindosierung meiner Medis angekommen. Momentan nehme ich morgens um 8 nach dem Frühstück eine Medikinet Adult 30 mg retardiert und mittags eine 10 g unretardiert. Evtl. kommt noch, bei Bedarf, abends eine Ritalin adult unretardiert mit 5 oder 2,5 mg dazu.
Momentan fühle ich mich damit wohl und komme gut durch den Tag.
Ab voraussichtlich Januar werde ich meinen Job wechseln und Busfahrer im Stadtlinienverkehr. Dort ist das Problem das Schichtsystem. Man hat mal spät, mal früh und Wochenends auch mal Nachtschichten. Wie mache ich das dann am besten mit der Einnahme?
Wäre es ein Problem, das dann einfach nach den Aufstehzeiten zu richten? Oder wäre es schlimm/besser, zwischendurch die Einnahme einmal komplett auszusetzen?
Oder wäre es sogar ratsam, was ganz anderes zu probieren? Concerta? Elvanse? Wäre das für Schichtdienste besser geeignet?

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Ich arbeite auch im Schichtdienst - und hauptsächlich aus diesem Grund würde Medikinet für mich überhaupt nicht funktionieren.

Ich nehme Concerta und kombiniere nach Bedarf mit Ritalin adult und unretardiertem Ritalin.

Medikinet adult ist das einzige Präparat welches man mit dem Essen synchronisieren muss. Das kann ich nicht und ich finde es auch unpraktisch.

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Hi Markus, ich arbeite zwar nicht im Schichtdienst aber teils projektbezogen (also mal passiert wenig, dann für eine Zeit sehr viel und die Tage sind lang) und teils organisiere ich Jugendfreizeiten (auch hier ist es dann gern mal eine Art 24h Job).
Außerdem studiere ich und habe teilweise Tage, an denen ich morgens um 8 die erste Veranstaltung habe und die letzte gegen 21 Uhr vorbei ist. Dazwischen immer mal viele Stunden Leerlauf.

Für mich funktioniert Medikinet trotz dieser Unregelmäßigkeiten ganz gut.
Meine erste Dosis des Tages ist nach dem Frühstück 20mg. Die bleibt auch immer gleich.
Was sich ändert ist quasi, wie oft ich danach noch 10mg einnehme.
An einem „normalen“ Tag wäre es also 20mg - 10mg - 10mg. Aber auf den Jugendfreizeiten, wo wir dann noch spät in der Nacht Teambesprechungen haben oder Heimweh wegtrösten müssen nehme ich dann 20mg - 10mg - 10mg - 10mg - 5mg.
Bei den oben erwähnten Univeranstaltungen habe ich den Leerlauf mit niedrigeren Dosen überbrückt: 20mg - 5mg - 5mg - 10mg zum Beispiel.
So bekam ich keinen Rebound, aber habe die Dosis eben an die Anforderungen angepasst. Vielleicht würde ich es heute auch ein wenig anders machen und statt 5mg doch 10mg nehmen.

Das klingt jetzt alles ein wenig kompliziert, aber wenn man ein wenig die Übung raushat und einschätzen kann, wie lange die Wirkung anhält oder immer mal in sich reinhorcht, klappt das für mich gut.

Medikinet ist ja kein Spiegelmedikament, das immer zur gleichen Zeit genommen werden muss. Man kann es also ganz gut, wie ein Bedarfsmedikament behandeln.
Es hilft mir auf jeden Fall zu wissen, was mein eigentlicher Normalmedikamentenplan ist. Alles Zusätzliche ist quasi Bedarfsmedikation.

Wie Justine schreibt ist es nur wichtig, dass man es nach einer Mahlzeit (oder zumindest einem soliden Snack) einnimmt.
Also muss man sich schon irgendwie sowas wie eine Lunchbox vorbereiten oder sich auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker eindecken.

Außerdem wichtig: ich hab meine Abweichungen mit meinem behandelnden Arzt sehr offen und vertrauensvoll abgesprochen. Bei Schichtdienst sollten die meisten Ärzt:innen auch verständnis für solche Spielräume haben. Aber mach es besser nicht im Alleingang und hol dir das Ok von deiner Praxis.

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