Medikinet und weitere Psychopharmaka

Hallo in die Runde,

ich habe mal eine Frage an die Experten von Euch, da ich leider erst in paar Wochen endlich einen Termin bei einer Ärztin habe, die sich mit einer ADHS bei Erwachsenen richtig gut auskennt.

Aktuell versuche ich es seit heute wieder mit Elvanse (20mg) merke nicht viel, nur dass ich wieder sehr müde und schlapp bin, ähnlich wie beim Medikinet Adult. Zusätzlich nehme ich noch morgens 10mg Escitalopram und Abends zum schlafen 100mg Opipramol. Schlafen tue ich damit wie ein Stein und komme morgens überhaupt nicht aus dem Bett.
Meine Frage an euch, kann es sein, dass diese extreme Müdigkeit und Antriebslosigkeit vom Opipramol kommt, wenn mich das Medikient bzw. das Elvanse sowieso schon ruhiger machen, dann verstärkt das Opipramol doch die Müdigkeit? Evtl. auch das Escitalopram?

Was meint ihr dazu?
Kann man Opipramol in dieser Dosis einfach mal weglassen? Oder lieber ausschleichen? Nehme es seit 5 Monaten.

Besten Dank für Euer Feedback!

LG
Paddy

Also wenn du nicht von den Abendstunden redest, bei denen Medikinet und teilweise auch Elvanse beim Abklingen einen Rebound entwickeln und müde machen, dann ist deine beschriebene Reaktion völlig konträr zum eigentlichen Wirkungsbild der beiden Medikamente. Es sind schließlich Stimulanzien und keine Sedativa! Zu Escitalopram und Opipramol kann ich überhaupt nichts sagen. Eine Wechselwirkung zwischen den drei Medikamenten möglicherweise? Das solltest du unbedingt ärztlich abklären. Dumm, dass es bis zu deinem Termin so lange noch dauert. Woher hast du denn die Medikamente erhalten? Gab es von der entsprechenden Stelle keine Kommentare dazu?

Hallo,
vielen Dank für Deine Rückmeldung.
Die Medikamente hat mir eine Psychiaterin verschrieben, bzw. das Escitalopram nehme ich schon seit vier Jahren. Sie meinte, dass würde so passen, sie hat aber wenig Ahnung mit der Behandlung von ADHS bei Erwachsenen, deshalb ich einen Termin bei einer Spezialsitin in München vereinbart.

Naja die Stimulanzien sollen uns ADHSler idealerweise schon ruhiger und ausgeglichener Machen, wenn dann aber noch zusätzlich ein sedierendes Medikament dazu kommt, kann das ja die Wirkung verstärken und zu ruhig und sogar müde und antriebslos machen…

Ich hoffe die neue Ärztin weiß darüber Bescheid…

Also ich kenne das von Opipramol so, dass man zwar gut schläft aber am nächsten Tag zum Wegschmeissen ist. Habe es ein oder zwei mal genommen und nie wieder. Hat meine ADS Symptome verschlimmert. Andere Menschen in meinem Bekanntenkreis haben das gleiche berichtet.

Würde das an deiner Stelle mit dem Psychater besprechen und vielleicht fragen ob es Sinn macht, das Opripramol abends evt. durch Mirtazapin zu ersetzen. Macht ebenfalls etwas müde, soll aber angeblich auf Langzeit für mehr Antrieb im Alltag sorgen (habe es nicht probiert). Allerdings spürt man angeblich auch da in den ersten (ca.) drei Tagen mehr Müdigkeit, bis sich das einpendelt. Ob und wie das mit den anderen Medikamenten kompatibel ist, weiß ich leider nicht.

Escitalopram ist ein Serotoninwiederaufnahmehemmer. Es wirkt dämpfend, beruhigend und antidepressiv. Solche Präparate haben mir vielleicht mal aus einer Depression geholfen. Aber auf Langzeit hat es mich eher gedämpft / schläfrig gemacht. Bei ADS aus meiner Erfahrung (für mich persönlich) auf Langzeit nicht sinnvoll.

Mirtazapin dagegen hat einen anderen Wirkmechanismus und wirkt antriebsfördernd und stimmungsaufhellend.

Wie gesagt - alles nur meine Erfahrungen / Ansichten. Bin kein Mediziner. Aber vielleicht kannst du den Arzt dadurch etwas gezielter ansprechen.

LG