Medikinet und Zahnarzt

Hallo!

Ich habe morgen einen Zahnarzt Termin und bin zurzeit in der Einstellung von Medikinet adult. Ich nehme zurzeit 20mg. Weiß jemand ob es da irgendwelche Komplikationen geben könnte? Ich war aufgrund einer Phobie schon mehrere Jahre leider nicht mehr beim Zahnarzt und es muss sicherlich etwas gebohrt werden… Morgen würde ich die Einnahme aussetzen und heute habe ich meine Dosis um 11 Uhr vormittags genommen.

Liebe Grüße

Hallo und herzlich willkommen!

Das hat beim Zahnarzt überhaupt keine Relevanz.

Liebe Grüße
J.

Hallo und herzlich willkommen,

würde ich gerade dann nicht machen. Wenn ich wie du eine Zahhnarztphobie hätte, würde ich es mir nicht noch schwerer machen. Mit Methylphenidat, wenn man eine wirksame Dosis erreicht hat (ist das schon so bei dir?), ist man ja eher ruhiger und hat ein dickeres Fell.

Wenn ich zu einer Behandlung, oder einer Blutabnahme, nüchtern erscheinen muss, nehme ich erst hinterher MPH, wenn ich etwas essen darf. Aber beim Zahnarzt ist es ja genau umgekehrt, man soll nach der Behandlung nichts essen, vorher darf man.

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Viele ADHS-Betroffene haben eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit.
Stimulanzien verringern diese.

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Ich fand Zahnarzt und Frisör immer schrecklich, alleine schon wegen dem Stillhalten. Mit Medikinet ist das viel entspannter.

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Vielen Dank für die Antwort :slight_smile: Lg

Vielen Dank für die Antwort :slight_smile: LG

Danke für die Antwort :slight_smile: LG

Danke für die Antwort :slight_smile:

Aber kann Methylphenidat die Wirkung von Betäubungsmitteln nicht beeinflussen? Ich hatte bisher keine Zahnbehandlung mit Spritze unter Medikation (nur einmal eine ohne vor Jahren) und eine ursprünglich angedachte und dann doch nicht notwendige und habe geplant, Medikinet zur Sicherheit vorher abzusetzen. Ich bin da allerdings auch übervorsichtig. Und da ich vermute, dass bald wirklich die erste Betäubungsmittelspritze mit Medikation anstehen könnte, würde mich das auch interessieren.

@UlBre Das ist super interessant. Wusste ich nicht. Also das mit der erhöhten Schmerzsensibilität dachte ich mir schon aufgrund persönlicher Erfahrung und da der Reizfilter ja irgendwie auch damit zu tun haben wird. Aber dass Medikation diese herabsenken kann, ist mir neu. Macht aber irgendwie Sinn, wenn man bedenkt, was die Medikation letztendlich bewirkt und wie sie das erreicht. Jetzt müsste mein Gehirn das nur noch umsetzen und ich wäre zufrieden.:sweat_smile: Ich persönlich merke nämlich leider keinen Unterschied.
Danke für die spannende Info. :blush:

Nicht dass ich wüsste. Ich habe schon mehrere Behandlungen mit örtlicher Betäubung hinter mir und keine Beeinträchtigungen gespürt.

Im Zweifelsfall fragst du vorher den Zahnarzt bzw. bei sonstigen Operationen den Anästhesisten. Meist sagen diese Leute, man solle alle Medikamente so nehmen wie immer. Oder anders gesagt, sie interessieren sich kaum für unsere Medikamente, ausgenommen Blutverdünner, nach denen wird (berechtigterweise) meist zwei- bis dreimal gefragt.

Im Gegenteil, mit ADHS hast du mitunter paradoxe Wirkungen auf Betäubungsmittel, die Medikamente gleichen das idealerweise aus.
Grob gesagt ist mit ADHS der Spiegel bestimmter Neurotransmitter zu niedrig und MPH oder AMP normalisiert das bestenfalls.

Ich bin tatsächlich schon zwei mal während einer Schlafnarkose aufgewacht, als ich noch nichts vom ADHS wusste.

Würde das aber trotzdem ansprechen, falls es eine Narkose geben sollte.

@icy Wie war es denn beim Zahnarzt?

Ich habe gestern einen längeren Post gelesen, in dem die wichtigsten Dinge markiert wurden, damit man nicht den kompletten Text lesen muss, wenn man nicht möchte. Da ich zu Romanen neige, klaue ich mir die Idee mal und versuche das auch.

@BJ8 Nein, echt jetzt?:scream: Das ist tatsächlich eine Angst von mir, jedes Mal, wenn ich eine Vollnarkose bekomme. Bisher zum Glück unberechtigt. Aber ich brauche wohl lange, bis ich wirklich komplett in Narkose bin (Zitat der Chirurgin vor einigen Monaten: „Ich dachte schon, Sie schlafen gar nicht mehr ein“:sweat_smile:) und bin wenige Minuten, nachdem ich aus dem OP gefahren wurde, direkt wieder bei Bewusstsein. (Selbe OP wie beim Beispiel eben. Ich werde wach und fange direkt an zu plappern. Sage, dass mir etwas komisch ist und sich meine Arme merkwürdig schwer anfühlen. Daraufhin hat die eine Pflegerin nur überrascht geantwortet: „Kein Wunder. Sie sind seit nicht mal 10 Minuten aus dem OP. Schlafen Sie weiter. Die Narkose ist noch gar nicht richtig aus Ihrem Körper raus.“ Habe ich nicht gemacht. Aber ich habe ein Eis bekommen, als ich meinen Körper langsam wieder kontrolliert bewegen konnte.:smiley: Vermutlich, damit ich endlich die Klappe halte.:joy:)

Ich habe das bisher immer nur darauf geschoben, dass mein Gehirn ein Kontrollfreak ist und diese nicht abgeben möchte (ich war zum Beispiel auch noch nie betrunken. Die Vorstellung, nicht mehr komplett die Kontrolle über meine Wahrnehmung und mein Handeln zu haben, ist sehr unattraktiv für mich und nicht erstrebenswert). Aber vielleicht hängt das ja doch eher mit ADHS zusammen und das mit der Kontrolle ist eher ein sekundärer Effekt, der aus meiner ADHS-Neurologie resultiert…

Eine Narkoseärztin meinte mal zu mir, ich könne das Medikinet weiter nehmen, wenn ich es brauche. Es könne aber sein, dass ich dann mehr Sedierung bräuchte und schneller wach sei. Was ich eher beunruhigend fand.
Wurdest du unter Medikation schon in Vollnarkose versetzt und würdest kurz berichten? Und darf ich fragen, wie es abgelaufen ist, als du während der Narkose wach wurdest? Ich habe da wie gesagt echt Schiss vor. Vielleicht ja echt, weil mein Bauchgefühl mir versucht hat zu sagen, was du mir nun viel ausführlicher und wissenschaftlicher erklären konntest. Danke dafür.:bouquet:

Ich gehe lieber ohne Medikation zum Zahnarzt fühle mich da besser mit, ist aber ne Bauchentscheidung.

Ich reagiere sehr empfindlich auf alles.
Habe z.B. die Betäubung bei einem Zahnarzt der Heilpraktiker ist wesentlich besser vertragen , weil er es vorher ausgetestet hat.

Musste jetzt zu einem Zahnchirugen und der hat das ernst genommen. Er hat das Adrenalin aus der Betäubung gelassen und ist mit der Kinderdosis angefangen und hat nur einmal nachgelegt und es waren noch 5 Schuss zur eigentlichen Erwachsenendosis nach oben hin möglich.

Aber irgendwie hatte der auch ein handling für meine ADHS-Kopf. Hatte eine sehr ruhige Stimme und wusste genau wie er mir was sagt, damit es bei mir richtig ankommt. Der hatte bei der Erstuntersuchung voll die Fähigkeit meinen Fokus auf seine Erklärungen zu halten, also den hätte ich gerne als Alltagscoach :sweat_smile:

Ansonsten glaube ich auch, dass einem die Medikation ehr dienlich beim Zahnarzt sein kann.

Bei richtiger Zahnarztangst wo das Stresssystem hochjagt und alle Körperfunktionen hochfahren wäre ich mir unsicher ob Methylphenidat da nicht sogar kontra wirken kann. Das war bei mir ja in einem anderem Stresskontext so.

Also dann ggf. erst die Angst angehen und Vertrauen zum Zahnarzt aufbauen und lieber einmal mehr dahin.

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Leider (oder zu Glück :sweat_smile:) hab ich seit der ADHS-Medikation keine Narkose mehr bekommen.

War aber eben auch nur eine Schlafnarkose, ich glaub bei einer richtigen wird das ja permanent überwacht und gegebenenfalls nachdosiert. Würde das nicht so eng sehen und einfach ansprechen, dann gibts halt im Fall der Fälle einfach ein bisschen mehr :blush:

Das mit den paradoxen Wirkungen ist aber schon eine interessante Sache. Ich hab auch nur zweimal in meinem Leben gekifft und es hat mich total unangenehm aufgedreht. Kaffee macht mich auch ruhig, seit ich MPH nehme fühlt sich ein Kaffee an, als würde ich zwanzig trinken.

Und ich hab auch das Gefühl, dass mich früher ein bisschen Stress eher entspannt hat. Ist schon echt seltsam.

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…und elvanse und Betäubung ?
Glg

Nachdem ich selbst jetzt nochmal mehr Erfahrungen in der Anästhesie habe kann ich schon sagen, das es schon sein kann das man etwas mehr benötigt - für die Narkose.

Sowohl vom Propofol als auch von den opioiden.

Hatte zwar jetzt noch keinen Patienten der Stimulanzien aufgrund von ADHS nahm, wohl aber Patienten die Amphetamin konsumieren.

Man gibt allerdings die Medikamente sowieso immer nach Bedarf weil es individuell immer etwas unterschiedlich ist. Auch wenn man sich erstmal nach dem Körpergewicht richtet.

Am OP Tag selbst sollte man Stimulanzien natürlich besser weg lassen, vor der OP.

Und bitte auch nicht rauchen! Das vergessen leider viele.

Hallo Justine,

das ist jetzt etwas pauschal. Ich habe bei den letzten Operationen kein Stimulans genommen, weil ich ohnehin nüchtern bleiben sollte.

Bei Operationen mit örtlicher Betäubung, die meist auch eher mittags oder nachmittags stattfanden, habe ich vorher ganz normal mein Medikament genommen.

Ich finde, es gibt auch (mindestens) zwei Gründe, die dafür sprechen: Viele Leute sind vor einer Operation besonders nervös, da kann man nicht auch noch brauchen, ohne sein Medikament zu sein. Und Manche fahren auch zu ihrem (ambulanten) Operationstermin mit dem Auto oder Fahrrad.

Nach einer Operation mit örtlicher Betäubung oder Narkose sollte man aber besser nicht Auto oder Fahrrad fahren, logisch.

Wie jetzt - die (medikamentös behandelten) ADHS-ler kamen immer, wenn du gerade nicht da warst? :adxs_gruebel:

Das müssten doch inzwischen ganz schön Viele sein, das verstehe ich nicht.