Hallo ihr lieben,
Bisher habe ich mich hier schon viel eingelesen und auch einiges mitgenommen.
Kurz zur Vorgeschichte. Als ich 9 war, wurde bei mir ADHS mit starker Hyperaktivität diagnostiziert. Ich bekam dann damals zuerst Ritalin, dann später Medikinet. Seit meinem 17. Lebensjahr nehme ich keine Medikamente mehr und ich wurde auch nie wirklich vernünftig therapiert.
In den letzten zwei Jahren wurde mir, auch durch meine Tochter, die auch ADHS betroffen ist, immer klarer, dass ich mich eigentlich mal um eine Therapie kümmern müsste, bin es aber nie angegangen. Durch äußere Einflüsse (habe versucht viel meiner Tochter zu helfen, die inzwischen in der Drogenszene verkehrt, schwere Depressionen hat und sich nichts mehr sagen lässt) hatte ich nun im September einen kompletten Zusammenbruch und bin seit 14. September wegen schwerer Depressionen ambulant in einer Klinik.
Dort bekomme ich seit dem 18. September Medikinet, angefangen bei 10 mg, inzwischen nach und nach hoch auf 40 mg.
Die Vormittage sind im Kopf wirklich wesentlich angenehmer. Die Gedanken sind viel geordneter, ich denke über Probleme so nach, dass ich nicht gleich vom Allerschlimmsten ausgehe und ich fühle mich allgemein ruhiger. Allerdings tritt mittags ein ziemlich heftiger Rebound ein, der dann bis Abends anhält. Das ist extrem unangenehm. Die Gedanken kreisen extrem, ich male mir die schlimmsten Sachen aus…
Hier im Forum hatte ich dann gelesen, dass es Betroffene gibt, bei denen es hilft mittags noch mal eine unretardierte 10 mg Medikinet zu nehmen. Dies habe ich mit dem Stationsarzt besprochen und wir haben beschlossen das zu probieren. Der Nachmittag war tatsächlich wesentlich angenehmer als sonst, allerdings war der Abend und die Nacht die absolute Hölle! Ab ca. 22 Uhr hab ich ein richtig übertrieben krasses Gedankenkarussell bekommen, die Gedanken um die Probleme meiner Tochter waren ABSOLUT übertrieben (Was passiert mit ihr als Nächstes? Wo führt das hin?). Es war nicht auszuhalten und wäre ich nicht in der Klinik gewesen, weiß ich nicht, was ich getan hätte, um das ENDLICH abzustellen…
Ich habe mir dann 10 mg Diazepam geben lassen (das habe ich wegen der Gefahr der Abhängigkeit bisher abgelehnt) und danach war es fast schlagartig besser und ich konnte endlich schnell einschlafen.
Am nächsten Tag hat sich dann herausgestellt, dass mir aus Versehen das retardierte und nicht das unretardierte Medikinet gegeben wurde. Lag der Zusammenbruch am Abend mutmaßlich daran und ich sollte dem unretardierten 10 mg Mittags noch eine Chance geben? Ich habe wirklich Angst davor, dass der Abend dann wieder so schlimm wird. Es war wirklich die absolute Hölle!
Elvanse will der Professor (u.a. Spezialgebiet ADHS bei Erwachsenen) mir (noch) nicht geben, da er meint, dass die Erfahrungen zeigen, dass Medikinet meistens die bessere Wahl sei.
Was wären eure Tipps?